Mit der Einführung des Artenschutz-Euro zum 01.03.2020 lädt der Zoo Heidelberg die Zoobesucher ein, sich mit einem kleinen Beitrag an den Artenschutzaktivitäten des Zoos zu beteiligen. Der Artenschutz-Euro ist ein freiwilliger Beitrag, der direkt beim Ticketkauf an der Kasse gezahlt wird. Zoobesucher können sich so bei jedem Besuch gemeinsam mit dem Zoo Heidelberg für den Schutz bedrohter Tierarten einsetzen. Jeder Artenschutz-Euro fließt direkt in spezielle Artenschutzprojekte, die der Zoo teilweise bereits seit einigen Jahren unterstützt. Eines davon ist beispielsweise WAPCA, West African Primate Conservation Action, das Anfang 2001 auf Initiative das Zoo Heidelberg gegründet wurde und sich dem Schutz der vom Aussterben bedrohten Roloway-Meerkatzen und Weißscheitel-Mangaben widmet. Diese Affenarten, die nur noch ausschließlich in den Regenwäldern Ghanas und an der Elfenbeinküste leben, zählen zu den 25 am stärksten bedrohten Primaten weltweit.
Wer in Heidelberg Ja zum Artenschutz sagt, beteiligt sich gleichzeitig an mehreren Programmen. Zu den weiteren Projekten, die mit dem Artenschutz-Euro des Zoo Heidelberg unterstützt werden sollen, zählen YAQU PACHA in Südamerika, bei dem neben anderen Meeressäugern vor allem die südamerikanischen Mähnenrobben im Fokus des Zoo Heidelberg stehen und das 1995 gegründete Elephant Transit Home (ETH) in Sri Lanka, das sich um die Aufzucht und anschließende Wiederauswilderung von Elefantenwaisen bemüht, deren Mütter den Mensch-Tier-Konflikten zum Opfer fielen. Weitere Empfänger, die noch mehr Unterstützung aus Heidelberg erfahren sollen, sind Projekte für den Niasbeo auf der Insel Nias vor der Westküste Sumatras, für die Lemuren und Sifakas auf Madagaskar sowie die Singvögel in Südostasien und die Rotsteißkakadus auf den Philippinen.
Zu all diesen weltweiten Projekten pflegt der Zoo bereits eine gute Beziehung und kann basierend auf den bereits erzielten Erfolgen zu Recht hoffen, dass mit weiteren Mitteln die Entwicklungen weiterhin vorangetrieben werden können. „Wir hoffen, dass unsere Besucher gemeinsam mit uns „Ja“ zum Artenschutz sagen und uns in dieser Arbeit weiter unterstützen. Mit dem geringen Artenschutz-Beitrag kann jeder einzelne unserer Besucher beim Zoobesuch bequem und einfach Gutes für den Artenschutz tun. Wir als Zoo hoffen, dass wir künftig die Möglichkeiten haben, noch mehr für unsere Projekte zu tun und die Arbeit direkt vor Ort noch besser zu unterstützen“, berichtet Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann. Der Artenschutz-Euro ist an die geltenden Tarife individuell angepasst. Für eine Tageskarte für Erwachsene liegt der Artenschutz-Beitrag bei genau 1 €, bei einer Dauerkarte für Erwachsene sind es 4 €. Der Artenschutz-Euro für den Kinder-Tagestarif liegt bei 0,50 €; bei der Dauerkarte für Kinder werden 2 € als Artenschutz-Euro berechnet. Andere Zoos wie der Zoo Karlsruhe oder der Zoo Leipzig haben den Artenschutz-Euro bereits erfolgreich eingeführt. „Wir sind sehr optimistisch, dass die Heidelberger Zoobesucher den Artenschutz ebenso sehr unterstützen werden, wie die Besucher in Karlsruhe oder Leipzig. Durch intensive Information vor, während und nach dem Zoobesuch wollen wir unseren Kunden eine gute Grundlage für eine bewusste Entscheidung für den Artenschutz-Euro und viel Information darüber geben, was mit dem Geld passiert“, erklärt Dr. Wünnemann.
„Wir werden zunächst die bestehenden Projekte verstärkt fördern. Der Weg zum Erfolg kann nicht auf einmaligen Spenden beruhen – die Unterstützung muss konstant erfolgen und den Menschen vor Ort die Sicherheit geben, dass ihr Engagement gesehen und gefördert wird. Bevor man sichtbare Erfolge erkennen kann, kann es unter Umständen mehrere Jahre dauern, was eine stabile Finanzierungsgrundlage erfordert. “ erklärt Wünnemann. „Es ist uns ein wichtiges Anliegen, hochbedrohten Tierarten wie der Roloway-Meerkatze, dem Nias-Beo oder dem Kronensifaka in Ihrem Heimatland eine Zukunft zu sichern. Wir hoffen, dass der Artenschutz-Euro uns Mittel ermöglicht, beispielsweise neue Naturschutzteams zu finanzieren, die die Lebensräume der Arten erhalten. Diese Teams aus Anwohnern der Schutzgebiete sind ein Kernstück der Naturschutzarbeit. Erst wenn wir sicher wissen, dass die Tiere in einem Bereich dauerhaft genug Nahrung, Lebensraum und Akzeptanzbei der Bevölkerung finden, können wir entsprechende Auswilderungsprogramme starten.“, berichtet Wünnemann. „Daneben sind auch Aufklärungskampagnen für die Menschen in den Großstädten geplant, denn viele Stadtmenschen sind als Konsumenten von Wildfleisch oder Halter von Singvögeln in Käfigen wesentliche Faktoren der Bedrohung. Ihnen sind die Wälder fremd und sie können die Gefährdung der dort lebenden Tiere kaum nachvollziehen. So sollen die Menschen für den Schutz der Artenvielfalt in ihrer Heimat begeistert und gewonnen werden.“ Passend zu den kommenden Entwicklungen im Zoo Heidelberg hofft der Zoo, in den kommenden Jahren ergänzend weitere Artenschutzinitiativen unterstützen zu können, die bisher (noch) nicht gefördert werden konnten. „Unter diesen Projekten soll eines für Gorillas und eines für Krokodile sein Wir prüfen derzeit bereits interessante Projekte.“ berichtet der Zoodirektor. Um die Auswahl kümmert sich das Kuratoren-Team, bestehend aus Eric Diener, Sandra Reichler und Barbara Bach, gemeinsam mit der Geschäftsleitung. „Bevor wir ein Projekt unterstützen, möchten wir es kennen und uns davon überzeugen, dass das Konzept dahinter funktionieren kann. Gerne leisten wir als Zoo auch einen Beitrag – zum Beispiel durch Nachzuchten oder durch Wissen und Erfahrung im Tierpflege-Bereich, die Zuchtstationen und Auffangzentren begeistert annehmen. Schließlich sollen die Gelder aus dem Artenschutz-Euro, gepaart mit unserem Know-How auch wirklich ankommen und etwas bewirken“, betont Wünnemann.
Ende Januar 2020 hat der Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg (LNV) die „Initiative Artenkenntnis“ ins Leben gerufen. Sie nimmt sich der Problematik an, dass immer weniger Kinder und Jugendliche selbst bekannte Tier- und Pflanzenarten erkennen und voneinander unterscheiden können. Mit dieser Initiative soll das Wissen rund um Tiere und Natur wieder in das Bewusstsein der Menschen gerückt werden. Dabei spielen nicht nur Schulen und Eltern eine Rolle – viele wissenschaftlich geführte Zoos und Tierparks leisten mit spannenden Bildungsangeboten zu den Themen Natur und Artenschutz einen großen Beitrag zum gemeinsamen Bildungsauftrag.
„Das,
was der LNV anspricht, ist ein wichtiger Bestandteil unserer Philosophie“, betont
Zoodirektor Dr. Wünnemann. „Zoos sind ein idealer Ort, um den Menschen – egal
ob Jung oder Alt – Wissen rund um Tiere und Natur zu vermitteln. Dabei geht es
nicht ausschließlich um exotische Wildtiere. Im Zoo Heidelberg gibt es ebenfalls
zahlreiche heimische Tier- und Pflanzenarten zu entdecken. Das Ziel, Menschen
für die Natur zu begeistern und sie ihnen ein Stück näher zu bringen, verfolgen
wir im Zoo Heidelberg bereits seit fast 20 Jahren mit sehr großem Engagement“
Erst im vergangenen Jahr 2019 hat die Bildungsstudie des Deutschen Zooverbands (VdZ) bestätigt, dass deutsche Tiergärten und Zoos zu den bedeutendsten außerschulischen Lernorten im Naturbereich gehören. Im Zoo Heidelberg sprechen die Zahlen für sich: 2019 besuchten über 25.000 Personen die vielfältigen Bildungsangebote. An diesen nehmen nicht nur Privatpersonen im Rahmen von Rundgängen oder Kindergeburtstagen teil, sondern auch viele Schulklassen der Metropolregion Rhein-Neckar. Speziell für Schulen hat der Zoo Heidelberg ein passend zugeschnittenes Repertoire an Lerninhalten für jede Jahrgangsstufe ausgearbeitet.
Im Zoo Heidelberg gibt es eine große Besonderheit im Bildungsbereich: Die Angebote decken nicht nur die Themen Natur und Tiere ab, sondern seit 2017 mit der Integration eines Science Centers auch den Bereich Naturwissenschaft und Technik. „Um die Biodiversität unseres Planeten zu bewahren, braucht es nicht nur das Wissen über die Tier- und Pflanzenwelt, sondern auch ein gutes Maß an technischem Verständnis. Nur durch dieses Wissen können die Ingenieure von Morgen Ideen bis zu Ende zu denken und ihre Auswirkungen auf unser aller Lebensraum miteinbeziehen“, erklärt Zoodirektor Dr. Wünnemann die neue strategische Ausrichtung. Mit seinem gesamten Team arbeitet der Zoo Heidelberg täglich daran, der Entfremdung von der Natur entgegenzuwirken und die Besucher für den Natur- und Artenschutz zu begeistern. Ganz nach dem Motto: „Nur was man kennt, kann man auch schützen.“
Gorilla-Lauf startet am 05. April
2020 um 9.00 Uhr im Zoo Heidelberg
Eine ganz besondere Aktion für Bobo und seine Mädels: Am 05. April 2020 um 9.00 Uhr startet der jährliche Spendenlauf im Zoo Heidelberg, der jedes Frühjahr große und kleine Läufer begeistert. Bereits zum achten Mal findet der beliebte Lauf in und um den Zoo statt. In diesem Jahr laufen die Teilnehmer für die Heidelberger Gorillagruppe um Silberrücken Bobo und den drei Weibchen Shaila, Zsa-Zsa und N’Gambe. Die Gorillas sollen eine neue, größere Außenanlage erhalten. Die Startplätze sind begrenzt. Wer teilnehmen möchte, kann sich unter www.zoo-heidelberg.de/zoolauf noch bis spätestens zum 08. März 2020 anmelden.
Unter den vielen Läufern, die an den Spendenläufen im
Zoo Heidelberg teilnehmen, finden
sich inzwischen auch zahlreiche Wiederholungstäter. „Wir freuen uns jedes Mal,
wenn wir das ein oder andere inzwischen bekannte Gesicht beim Zoolauf entdecken.
Es gibt Läufer, die alle acht Spendenläufe mitgemacht haben. Unsere Teilnehmer schätzen
besonders die außergewöhnliche Laufstrecke mit tierischen Zuschauern und die
familiäre und lockere, fröhliche Atmosphäre am Lauftag“, berichtet Frank-Dieter Heck, Kaufmännischer Geschäftsführer des Zoos.
Der Spendenlauf im Zoo Heidelberg bietet beste Gelegenheit sich sportlich für ein gutes Projekt zu engagieren. Die gesammelten Spenden fließen jedes Jahr in ein wichtiges Projekt im Zoo Heidelberg. In diesem Jahr, 2020, wird der Betrag den Flachlandgorillas im Zoo zugutekommen. Die Gorillagruppe soll eine neue, zwölfmal größere Freianlage erhalten. Einen Teil der Anlage werden sich die Menschenaffen im Rahmen einer Vergesellschaftung mit Pinselohrschweinen teilen. Die Planungen dazu sind in vollem Gange. Ein mehrköpfiges Team von Tierpflegern, Kuratoren, Tierärzten und dem Zoodirektor hat viel Wissen und abwechslungsreiche Ideen in die Planungen einfließen lassen. Um die Anlage optimal gestalten zu können, ist der Zoo Heidelberg auf Spenden angewiesen. „Von den 30 Euro Startgebühren spendet jeder Teilnehmer 20 Euro für dieses Projekt. Wir freuen uns daher über jeden, der beim Gorilla-Lauf 2020 mitlaufen möchte“, so Heck.
Schnell sein lohnt sich bereits bei der Anmeldung, denn die Startplätze sind sehr begehrt. Neben Einzelläufern sind auch Firmen-Teams und Laufgruppen herzlich willkommen. Solange noch Startplätze verfügbar sind, ist das Online-Anmeldformular für den Gorilla-Lauf voraussichtlich bis zum 08. März 2020 unter www.zoo-heidelberg.de/zoolauf freigeschaltet. Die Startgebühr beträgt pro Läufer 30 Euro, davon sind 20 Euro Spende. Als Dankeschön für die Unterstützung erhält jeder Läufer ein speziell gestaltetes Laufshirt sowie eine Medaille und eine persönliche Teilnehmerurkunde. Bevor gegen 11.30 Uhr die Besten je Rundenanzahl geehrt werden, können sich die Läufer am Fotopoint verewigen lassen und für die kleinen Besucher gibt es einen Mal- und Bastelstand. Außerdem informiert der Zoodirektor über die weiteren Planungen im Zoo.
Die Teilnehmer erwartet eine der schönsten Heidelberger Laufstrecken: Start ist um 9.00 Uhr im Zoo beim Großen Affenhaus direkt am Gorilla-Gehege. Von dort geht es Richtung Löwen und weiter vorbei am großen Flamingo-See bis zur Elefantenanlage. Dort führt die Strecke aus dem Zoo heraus und ein Stück entlang der Tiergartenstraße bis hinter die TSG Heidelberg-Anlage. Entlang des Neckarkanals laufen die Teilnehmer in Richtung Wehrsteg bis zur Explo-Halle. Dort geht es zurück in den Zoo bis zum Zieleinlauf beim Großen Affenhaus. Eine Runde beträgt ca. 3.000 m. Besonders sportliche Läufer können – bevor sie final das Ziel durchlaufen – spontan entscheiden, ob sie noch ein oder zwei weitere Runden drehen möchten. Mit drei Runden bildet die etwa 9000 m lange Strecke eine optimale Vorbereitung für den Heidelberger Halbmarathon. Sportliches Engagement, das sich doppelt lohnt: Für Bobo und seine Mädels und für die eigene Fitness.
Planungssicherheit für Bauherrinnen und Bauherren: Stadt Landau informiert über Auswirkungen der Rechtsverordnungen zum Schutz der Festung
Knapp 200 Festungswerke, die innere Hauptmauer alleine mit rund 3.000 Metern Länge, 18 Metern Höhe und mehr als 30 Metern Durchmesser und insgesamt bis zu 16 Kilometer unterirdische Gänge: Die Festung der Stadt Landau ist eines der größten Flächendenkmäler in Rheinland-Pfalz. Nach ihrer Unterschutzstellung im Jahr 2017 folgen nun weitere Schritte zur rechtlichen Ausgestaltung: Vom 20. September bis zum 22. Oktober liegen die beiden Rechtsverordnungen „Bauliche Gesamtanlage Festung Landau“ und „Grabungsschutzgebiet Festung Landau“ öffentlich im Bürgerbüro des Stadtbauamts aus. Um interessierte und insbesondere auch bauwillige Landauerinnen und Landauer über die Auswirkungen der Unterschutzstellung der Festung zu informieren, fand jetzt eine Informationsveranstaltung im Landauer Bethesda statt. Zuvor waren die Bürgerinnen und Bürger zu einer Führung durch das Fort eingeladen, bei der Vertreterinnen und Vertreter der Stadt und des Landes unter anderem die aktuellen Sanierungsmaßnahmen im Fort vorstellten.
Stadtdenkmalpfleger Jörg Seitz, der den Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Landesarchäologie und der Generaldirektion Kulturelles Erbe für Fragen zur Verfügung stand, betont die Bedeutung der beiden neuen Rechtsverordnungen. „In Landau stecken große Teile schützenswerter Stadtgeschichte unter der Erde. Insbesondere im Bereich der Kernstadt ist dies von Grundstückseigentümerinnen und -eigentümern bei geplanten Bauvorhaben zu beachten“, so Seitz. In den neuen Verordnungen sei genau festgehalten, auf welchen Flurstücken mit Festungsresten zu rechnen sei. „Das schafft Planungssicherheit“, ist der Denkmalpfleger überzeugt. „Die Denkmalschützerinnen und Denkmalschützer können dann frühzeitig tätig werden – und nicht erst, wenn die Bagger bereits rollen.“
Während der Offenlage der
beiden Rechtsverordnungen vom 20. September bis zum 22. Oktober haben
Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, die Verordnungen im Bürgerbüro des
Stadtbauamts einzusehen und Stellung dazu zu beziehen.
Bei
Fragen zu möglichen Bauvorhaben im Bereich der Festung werden
Grundstücksbesitzerinnen und -besitzer gebeten, sich frühzeitig mit der Unteren
Denkmalschutzbehörde unter 0 63 41/13 61 10 oder per E-Mail unter joerg.seitz@landau.de in Verbindung zu
setzen.
Stadtverwaltung Landau in der Pfalz 18.09.2019
Interkommunale Kooperationen sichern Daseinsvorsorge für Bürgerinnen und Bürger: OB Hirsch und Landrat Seefeldt führen Expertengespräch zur Kommunal- und Verwaltungsreform in Rheinland-Pfalz
Mit rund 70 bzw. rund 50
interkommunalen Kooperationen stehen die Stadt Landau und der Landkreis
Südliche Weinstraße mit an der Spitze in Rheinland-Pfalz. Alleine zwischen der
kreisfreien Stadt und dem Landkreis, der sie umschließt, bestehen rund 40
formelle Kooperationen in unterschiedlichen Rechtsformen – von A wie
Abfallwirtschaft bis Z wie Zulassungsstelle. Für die Fachleute, die aktuell
vertiefende Untersuchungen zur Kommunal- und Verwaltungsreform in
Rheinland-Pfalz durchführen, waren die Angaben, die Stadt und Kreis zu ihrer
interkommunalen Zusammenarbeit gemacht haben, so interessant, dass jetzt ein
Expertengespräch mit Oberbürgermeister Thomas Hirsch und Landrat Dietmar
Seefeldt stattfand.
Rund eine Stunde lang beantworteten
OB und Landrat die Fragen von Prof. Dr. Martin Junkernheinrich von der
Technischen Universität Kaiserslautern. Der Experte führt gemeinsam mit Prof.
Dr. Jan Ziekow vom Deutschen Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung in
Speyer und Prof. Dr. Ivo Bischoff von der Universität Kassel die vertiefenden
wissenschaftlichen Untersuchungen über interkommunale Zusammenarbeit im Rahmen
der Kommunal- und Verwaltungsreform in Rheinland-Pfalz durch, auf die sich die
Landtagsfraktionen von SPD, CDU, FDP und GRÜNEN, die Landesregierung und die
kommunalen Spitzenverbände verständigt hatten. Zuvor war bereits ein
Fragenkatalog an Städte, Landkreise, Verbandsgemeinden und Gemeinden im Land
verteilt worden.
Landaus OB Hirsch, der zugleich dem
rheinland-pfälzischen Städtetag vorsitzt, setzt bereits seit Bekanntwerden der
Pläne für eine mögliche Einkreisung der mittelgroßen rheinland-pfälzischen
Städte auf „Interkommunale Zusammenarbeit statt Zwangsfusion“: „Die Stadt
Landau arbeitet insbesondere mit den Landkreisen SÜW und Germersheim in ganz unterschiedlichen
Bereichen eng zusammen und in der Südpfalz ist es uns gemeinsam gelungen,
hervorragende Synergieeffekte etwa beim Brand- und Katastrophenschutz, im
sozialen Bereich oder auch bei der touristischen Vermarktung unserer Region zu
erzielen.“ Sinnvolle und freiwillige Kooperationen, wie sie in der Südpfalz
erfolgreich gelebt würden und künftig gerne noch weiter ausgebaut werden
könnten, sicherten die Daseinsvorsorge für die Bürgerinnen und Bürger – ohne
die Kompetenzen und Entscheidungsmöglichkeiten der einzelnen
Gebietskörperschaften zu beschneiden, so Hirsch.
Auch Landrat Seefeldt betont Sinn und
Nutzen von interkommunalen Kooperationen. „Ob bei der gemeinsamen
Kfz-Zulassungsstelle, beim Thema Tourismus im Verein Südliche Weinstraße, beim
Klinikum Landau-SÜW, dem Jobcenter, bei der noch jungen gemeinsamen
Betreuungsbehörde, beim gemeinsamen Ferienpass oder beim Thema Wasser und
Abwasser, um nur einige Beispiele zu nennen: Der Landkreis Südliche Weinstraße
arbeitet auf vielen Ebenen mit der kreisfreien Stadt Landau zusammen und kann
so eine noch effizientere Aufgabenwahrnehmung gewährleisten, Kompetenzen
bündeln und einen noch bürgerfreundlicheren Service anbieten.“ Als besonders
gelungenes Beispiel hebt der Landrat die enge Zusammenarbeit im Brand- und
Katastrophenschutz hervor, die gar einmalig in Rheinland-Pfalz sei.
Über die formellen
Kooperationen im engeren Sinne hinaus bündeln Stadt und Kreis ihre Kompetenzen
auch durch regelmäßige Gespräche und Austausche, gemeinsame Pressearbeit und
gemeinsame Veranstaltungen in den verschiedenen Bereichen.
Text: Gemeinsame Pressemitteilung der Stadtverwaltung Landau und der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße Foto: Landkreis Südliche Weinstraße 18.09.2019
Fortschreibung des Schulentwicklungsplans der Stadt Landau: Erweiterung der Thomas-Nast-Grundschule um sechs zusätzliche Klassenräume erforderlich – Neuzuschnitt der Grundschulbezirke zum Schuljahr 2021/2022
Landau wächst – und damit
auch die Zahl der Kinder, die in der Landauer Kernstadt zur Schule gehen.
Während die weiterführenden Schulen den Zuwachs an Schülerinnen und Schülern
verkraften können, besteht bei den Grundschulen in der Innenstadt
Handlungsbedarf. Neben einer Änderung der Grundschulbezirksgrenzen plant die
Stadt auch die Erweiterung von vier Grundschulen. Während der Anbau der
Grundschule Süd bereits kurz vor der Fertigstellung steht, sollen auch die
Grundschulen Thomas-Nast, Wollmesheimer Höhe und Michael Ende in Queichheim
wachsen. Die Erweiterungsbauten an den drei Grundschulen sollen zum Schuljahr
2022/23 fertiggestellt sein.
Was bedeutet das konkret?
Durch die Schaffung von neuem Wohnraum im Einzugsgebiet der Grundschule
Pestalozzi würde die maximale Kapazität von 16 Klassen um mindestens drei bis
vier Klassen überschritten werden. Da eine Erweiterung dieses Schulstandorts
nicht möglich ist, wird ein Teil des bisherigen Grundschulbezirks Pestalozzi voraussichtlich
zum Schuljahr 2021/2022 dem Einzugsgebiet der Thomas-Nast-Grundschule
zugeordnet. Dies führt dazu, dass die Schule nicht nur wie ursprünglich geplant
um vier neue Klassenräume erweitert wird, sondern um sechs. Hinzu kommen eine
Mensa sowie die erforderlichen Funktionsräume entsprechend der Zahl an
Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften.
Bürgermeister Dr.
Maximilian Ingenthron betont die Bedeutung der Umstrukturierungen. „Der Stadt
Landau liegt ihre breit aufgestellte Schullandschaft sehr am Herzen und sie
legt ganz besonders großen Wert auf möglichst optimale Lernbedingungen für die
Schülerinnen und Schüler“, so der Schuldezernent. „Umso wichtiger ist es, dass
wir hart am Wind segeln und dem dringenden und unmittelbaren Bedarf an
zusätzlichen Räumlichkeiten begegen, der mit den Veränderungen in unserer Stadt
einhergeht. In diesem Zusammenhang gilt es natürlich auch, von Optionen wie der
Verschiebung von Schulbezirksgrenzen Gebrauch zu machen, um für alle
Beteiligten und entsprechend der gegebenen Umstände eine zufriedenstellende
Lösung zu ermöglichen“, erklärt Dr. Ingenthron. Der Umfang der Änderungen sei
aber insgesamt überschaubar, es gehe um den Bereich im südlichen Teil der Ludowicistraße
zwischen Guldengewann und Paul-von-Denis-Straße. „Das Ziel des Stadtvorstands war
es, einen nur möglichst geringen Eingriff in die bestehende Struktur
vorzunehmen. Das ist uns gelungen“, so der Schuldezernent.
Wichtig:
Die Änderung der Grundschulbezirksgrenzen wirkt sich nur auf die
einzuschulenden Kinder aus. Schülerinnen und Schüler, die bereits auf eine
Grundschule gehen und deren Wohnort mit dem Neuzuschnitt einem anderen Bezirk
zufallen würde, verbleiben in ihrer bisherigen Grundschule.
Stadtverwaltung Landau in der Pfalz 18.09.2019
Gelebte Kooperation und Integration am Weltkindertag in Landau: Danziger Platz verwandelt sich in große Spielwiese für Kinder aller Altersgruppen
Der Weltkindertag ist ein in über 145 Staaten auf verschiedene Weise (und an unterschiedlichen Terminen) begangener Aktionstag, um auf die besonderen Bedürfnisse und speziell die Rechte von Kindern aufmerksam zu machen. In langjähriger Tradition wird der Weltkindertag in Landau mit einem großen Spielfest auf dem Danziger Platz gefeiert. So auch in diesem Jahr am Freitag, 20. September, von 15 bis 19 Uhr.
Die Jugendförderung der Stadt Landau ist Veranstalterin dieses Fests und konnte wieder viele tatkräftige Akteurinnen und Akteure für die Veranstaltung gewinnen. Im Laufe der Jahre hat sich ein fester Teilnehmerkreis von im Stadtteil Horst ansässigen Institutionen und Vereinen gebildet, der jährlich die Weltkindertagsfeier mitgestaltet. Verschiedene Kulturen präsentieren sich mit kulinarischen oder sportlichen Darbietungen sowie Spielangeboten. Die tolle Stimmung und der reibungslose Ablauf des Fests in den vergangenen Jahren zeigen, wie gut Kooperation und Integration beim Weltkindertag in Landau gelebt werden.
Das Programm der Veranstaltung bietet für alle Altersgruppen das passende Angebot: Um 16 Uhr eröffnet Oberbürgermeister Thomas Hirsch die Veranstaltung offiziell. Mit verschiedenen Tanz- und Sportvorführungen geht das Programm um 17 Uhr weiter. Clown Giovanni läutet um 18:30 Uhr mit seiner Vorstellung das Ende des Fests ein.
Für die kleinsten Besucherinnen und Besucher hält
der Eltern-Kind-Treff des Kinderschutzbunds LD-SÜW eine Krabbelecke bereit. Auf
die größeren Kinder warten u.a. Bastelangebote der im Horst ansässigen
Kirchengemeinden, der Grundschule Horstring und der Kita Löwenzahn, ein
Malatelier der Kita Spiel- und Lernhaus, Kinderschminken der Kita St.
Elisabeth, Dosenwerfen der Jugendhilfe Jona, eine Hüpfburg und Bungee-Basketball
der Jugendförderung sowie eine Kletterwand des Schwimm- und Sportclubs Landau.
Der Horstsportverein ist erstmalig mit einem Turnangebot vertreten und eine
Gruppe Studierender der Universität Landau hat in Kooperation mit dem
Pfalzklinikum eine Mal- und Vorleseaktion zum Thema Kinderrechte in den
Räumlichkeiten des Mehrgenerationenhauses am Danziger Platz vorbereitet.
Ob süße oder deftige Speisen, kalte Getränke,
alkoholfreie Cocktails oder Kaffee: Für das leibliche Wohl sorgen der Jugendtreff,
der Islamisch multikulturelle Verein, der „Orient Palace“, das
Mehrgenerationenhaus, die Kita Horsthüpfer, die Streetwork der Stadt Landau,
die Jugendbeteiligung Landau sowie die Eltern der der Grundschulkinder und der
Elternbeirat der Kita St. Elisabeth.
Stadtverwaltung Landau in der Pfalz 18.09.2019
Träger der Regional- und Landesplanung bestätigen eingeschlagenen Weg der Stadt Landau zur Schaffung von Wohnraum
Positiver Zielabweichungsbescheid für Teile des geplanten Quartiers südlich der Wollmesheimer Höhe in Landau – Öffentlicher Spaziergang und Workshop am Dienstag, 17. September
Die Stadt Landau hat
frühzeitig Planungssicherheit für die Entwicklung des neuen Stadtquartiers
südlich der Wollmesheimer Höhe. Wie die Stadtverwaltung jetzt informiert, liegt
ihr ein positiver Zielabweichungsbescheid für eine rund fünf Hektar große
Teilfläche des künftigen Quartiers vor. Einen entsprechenden Antrag auf Abweichung
von den Zielen des Regionalplans hatte die Verwaltung gestellt, um unabhängig
von dessen Teilfortschreibung zu sein.
Zur Erklärung: Bei der
Aufstellung von Flächennutzungs- und Bebauungsplänen sind Kommunen in
Deutschland an die übergeordneten Ziele der Raumordnung gebunden. Seit Beginn
der Planungen für das neue Stadtquartier steht die Stadtverwaltung in engem
Austausch mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd als Obere
Landesplanungsbehörde und dem Verband Region Rhein-Neckar als Träger der
Regionalplanung. Beide erkennen den hohen Wohnraumbedarf der Stadt Landau, der
auch über Baulandentwicklungen im Außenbereich gedeckt werden muss, an.
Dementsprechend wird die Wohnraumstrategie der Stadt Landau bei der anstehenden
Teilfortschreibung des Einheitlichen Regionalplans berücksichtigt werden.
Um jedoch frühzeitig planen
zu können, hatte die Stadt einen Antrag auf die Abweichung von den Zielen des
aktuellen, rechtsgültigen Regionalplans gestellt. Geprüft wurde, ob die Flächen
südlich der Wollmesheimer Straße als Wohnbauflächen im künftigen Regionalplan
dargestellt werden können. Dies wurde nun für die ersten fünf Hektar unter
Einbindung der Oberen Naturschutzbehörde und der Landwirtschaftskammer
bestätigt.
Oberbürgermeister Thomas Hirsch
begrüßt die positiven Neuigkeiten. „Der positive Bescheid bestätigt uns in
unserer Arbeit und zeigt, dass die Träger der Regional- und Landesplanung den
eingeschlagenen Weg der Wohnraumstrategie unterstützen“, so der Stadtchef.
Er lädt
alle interessierten Landauerinnen und Landauer für den morgigen Dienstag, 17.
September, zu einem Rundgang durch das neue Stadtquartier ein. Der Umsetzung
ist ein städtebaulicher und landschaftsplanerischer Realisierungswettbewerb
vorgeschaltet, der von den Bürgerinnen und Bürgern aktiv begleitet werden soll.
Dazu findet ab 17:30 Uhr ein Spaziergang mit anschließendem Workshop statt, bei
denen die Landauerinnen und Landauer ihre Ideen und Anregungen in die
Rahmenbedingungen für den Wettbewerb mit einfließen lassen können. Treffpunkt
ist am Landhaus Lang in der Wollmesheimer Höhe 5.
Stadtverwaltung Landau in der Pfalz 18.09.2019
Für den guten Zweck: Pirmasenser Berufsfeuerwehrmann absolviert Spendenlauf in kompletter Schutzkleidung und mit Atemschutzgerät – Ankunft am Montag, 23. September, gegen 17:10 Uhr in Landau
Der Pirmasenser Berufsfeuerwehrmann Christopher Rauch absolviert am Montag, 23. September, einen Spendenlauf für den guten Zweck. Nach etwa zehn Stunden wird der Ausdauersportler, der bereits mehrfach an Ironman-Läufen teilgenommen hat, in Landau erwartet. Gegen 17:10 Uhr nehmen u.a. Oberbürgermeister Thomas Hirsch und Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Landau Rauch auf dem Rathausplatz in Empfang. Der Erlös seines Benefizlaufs kommt dem Verein Paulinchen zugute, der brandverletzte Kinder und deren Familien berät und Aufklärung zum Thema betreibt.
Christopher Rauch ist 30
Jahre alt. Über sich selbst sagt er: „Ich war sportlich schon immer sehr aktiv
und suche ständig nach neuen Herausforderungen. Schnell habe ich gemerkt, dass
mich die dafür nötigen, unzähligen Trainingsstunden eine hohe mentale Stärke
entwickeln ließen. Ich wollte diese Strapazen aber nicht nur für mich, sondern
auch für andere auf mich nehmen.“ U.a. sammelte er bei seinen Läufen bereits
Geld für den Pakt für Pirmasens und die Deutsche Krebshilfe. Mit seinem 2019er
Spendenlauf, der von verschiedenen Sponsorinnen und Sponsoren unterstützt wird,
hofft er auch, Aufmerksamkeit für die wichtige Arbeit des Vereins Paulinchen
schaffen zu können.
Warum er Landau als Ziel
seines in Pirmasens startenden Laufs gewählt hat? Rauch arbeitet ehrenamtlich
bei der dortigen Integrierten Leitstelle als Disponent und freut sich nach
eigenen Angaben immer, wenn er nach Landau kommen darf. Auch verbinde ihn mit
den Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Landau ein gutes und
kollegiales Verhältnis, so Rauch – auch aus diesem Grund waren diese begeistert
von seiner Idee und unterstützen, genau wie OB Hirsch, gerne.
Christopher Rauch wird die
rund 50 Kilometer lange Strecke in kompletter Schutzkleidung und mit
Atemschutzgerät absolvieren. Auf diese Weise will er symbolisch die Strapazen
darstellen, die ein Kind mit Verbrennungen überstehen muss.
Wer den Spendenlauf von
Christopher Rauch unterstützen möchte, kann dies auf folgendes Spendenkonto
tun:
Bank für Sozialwirtschaft AG
IBAN: DE54 2512 0510 0008 4794 00
BIC: BFSWDE33HAN
Weitere Informationen zur Arbeit von Paulinchen e.V. finden sich auf www.paulinchen.de.
Text: Stadtverwaltung Landau in der Pfalz Foto: Privat 18.09.2019
Stationäres Hospiz für Landau und die Südliche Weinstraße auf der Zielgeraden – Tag der offenen Tür am 3. Oktober – Motorradclub „Blue Knights“ spendet 1.000 Euro für Hospiz-Förderverein
Harte Jungs mit weichem Kern: Zum wiederholten Mal unterstützt das Chapter 33 des Motorradclubs „Blue Knights Germany“ den Förderverein „Ein Hospiz für LD-SÜW“ mit 1.000 Euro. In seiner Eigenschaft als Vereinsvorsitzender nahm Oberbürgermeister Thomas Hirsch den symbolischen Spendenscheck jetzt aus den Händen von Chapter-Präsident Jürgen Geyer entgegen – und das an einem ganz besonderen Ort: Der kreuzförmige, helle und freundliche Hospiz-Bau auf dem Gelände des Landauer Bethesda steht kurz vor der Fertigstellung.
Der Stadtchef, der vor rund fünf Jahren selbst den Anstoß für den Bau eines stationären Hospizes in Landau gegeben hatte, zeigte sich beim Vor-Ort-Termin mit der künftigen Hospizleiterin Alice Ferlinz, Diakonissen-Vorstand Dr. Günter Geisthardt und Bethesda-Geschäftsführer Dieter Lang froh und dankbar, dass sich sein Herzensprojekt nun auf der Zielgerade befindet. „Mein großer Dank gilt allen, die sich in den vergangenen Jahren meiner Initiative zur Schaffung dieser Einrichtung angeschlossen und mit Spenden oder Aktionen Unterstützung geleistet haben“, so Hirsch. „Ich freue mich über das breite Engagement, das dieses Vorhaben für Landau und die Südliche Weinstraße erst möglich gemacht hat, und bin glücklich, dass wir mit den Diakonissen Speyer-Mannheim einen sehr erfahrenen kirchlichen Träger für das Hospiz Bethesda gefunden haben.“
Zur jüngsten
Spendenübergabe fuhren die Mitglieder der „Blue Knights“, allesamt in blauen Biker-Kutten,
mit ihren schweren Motorrädern auf dem Bethesda-Gelände vor. „Eine
Spendenübergabe, die im Gedächtnis bleibt“, befand der OB schmunzelnd. Sein
ausdrücklicher Dank gilt den Mitgliedern des Motorradclubs, die insgesamt
bereits drei Mal für das Hospizprojekt gespendet haben. „Ich bin sehr dankbar
für das kontinuierliche Engagement der «Blue Knights», das mit dazu beigetragen
hat, dass wir das stationäre Hospiz in wenigen Wochen in Betrieb nehmen
können.“ Die außergewöhnliche Spendenbereitschaft für die Einrichtung zeige,
wie sehr diese die Menschen berühre und wie tief sie in der Gesellschaft
verankert sei, so der Stadtchef.
Die „Blue Knights“ sind in erster Linie eine Vereinigung motorradfahrender Polizistinnen und Polizisten sowie Ordnungskräfte. Die Ursprünge des Motorradclubs liegen in den USA; seit den späten 80er Jahren gibt es auch in Deutschland so genannte Chapter, also Niederlassungen. Das hiesige Chapter 33 hat seinen Sitz in Landau und umfasst den Bereich Pfalz/Kurpfalz. Die „Blue Knights“ spenden regelmäßig den Erlös aus dem Verkauf von Essen und Getränken bei ihren Veranstaltungen an soziale Zwecke. Um interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben, einen Blick hinter die Kulissen des neuen Hospizes zu werfen, laden die Diakonissen Speyer-Mannheim am Donnerstag, 3. Oktober, zu einem Tag der offenen Tür. Die Einrichtung kann von 13 bis 17 Uhr besichtigt werden.
Stadtverwaltung Landau in der Pfalz 18.09.2019
Extreme Trockenheit und Schädlingsbefall: Der Klimawandel macht auch dem Landauer Stadtwald zu schaffen – Rund 100 Bürgerinnen und Bürger informieren sich bei Waldbegehung mit OB Hirsch – Fachleute: Weitere intensive Durchmischung und Umbau in klimastabile (Eichen-)Bestände erforderlich
Er ist ein Schatz, den es
zu bewahren gilt: Der Landauer Stadtwald auf dem Taubensuhl ist
Erholungsgebiet, Klimaoase und Naturraum und hat für die Stadt Landau eine große
ökologische, aber auch ökonomische Bedeutung. Doch das Idyll ist bedroht: Die
Auswirkungen des Klimawandels machen der bei Eußerthal gelegenen Exklave zu
schaffen. Um sich vor Ort über den aktuellen Zustand des Stadtwalds zu
informieren und den Bürgerinnen und Bürgern die gleiche Möglichkeit zu geben,
hat Landaus OB Thomas Hirsch jetzt eine Waldbegehung initiiert. Mit Bussen fuhren
rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter mehrere Stadträtinnen und
Stadträte, zum Taubensuhl und nahmen dort an einer Führung mit Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern des Forstamts Haardt teil.
Forstamtsleiterin Ulrike Abel und ihre Kollegen zeigten den Besucherinnen und Besuchern neben den vielen Schönheiten des Landauer Stadtwalds auch Stellen, an denen die Auswirkungen des Klimawandels durch Trockenstress und Schädlingsbefall bereits deutlich sichtbar sind.
Die wichtigsten
Erkenntnisse:
Durch mehrere Hitzesommer
in Folge mit langanhaltender, großer Trockenheit ist auch der Landauer
Stadtwald bereits jetzt in seiner Vitalität deutlich eingeschränkt – und damit
anfälliger für Schädlinge wie den Fichtenborkenkäfer und zu erwartende weitere
Wetterextreme sowie Unwetter.
Der Landauer Stadtwald ist vom Befall durch den Fichtenborkenkäfer im Landesvergleich allerdings noch relativ wenig betroffen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Pfälzerwald, zu dem auch das städtische Waldgebiet bei Eußerthal gehört, ein naturnaher Mischwald aus verschiedenen, standortangepassten Baumarten ist. So hat die Fichte im Landauer Wald einen Baumanteil von lediglich 9 Prozent. Trotzdem sind auch auf dem Taubensuhl bereits sogenannte „Käferlöcher“ zu sehen, also kleinere Kahlflächen, die durch den Ausfall der vom Käfer befallenen Bäume entstanden sind. Laut Forstamtsleiterin Abel können sich diese jedoch durch die natürliche Ansamung ringsum stehender Baumarten wieder schließen. Nur bei größeren Flächen ist eine Aufwertung durch die Pflanzung von Eichen notwendig. Die Eiche gilt, ebenso wie die Buche, die Douglasie, die Edel-Kastanie und die Tanne, als besonders klimastabil.
Langfristig ist von einer
Veränderung des Walds auszugehen. So wird sich der Fichtenanteil im Landauer
Stadtwald weiter reduzieren. Auch sämtliche andere Baumarten werden laut Abel
mit den Folgen des Klimawandels zu kämpfen haben, wobei genaue Prognosen
schwierig sind. „Durch unsere forstliche Bewirtschaftung haben wir den Wald
bereits auf die Auswirkungen des Klimawandels vorbereitet, indem wir ganz
bewusst auf eine intensive Durchmischung setzen“, sagt Abel. Vom Einbringen
weiterer, bisher in Mitteleuropa nicht heimischer Baumarten rät die Expertin
vorerst ab, bis gesicherte Forschungsergebnisse vorliegen.
Das beste Mittel gegen die Auswirkungen des Klimawandels ist laut Abel der teilweise Umbau des Landauer Stadtwalds in klimastabile Bestände, vor allem Eichen – eine sowohl fachlich als auch finanziell sehr anspruchsvolle Aufgabe für das betreuende Fachpersonal und die Stadt als Waldbesitzerin, wie die Forstamtsleiterin betont. Dazu brauche es auch ein intensives Monitoring der Waldflächen.
Ein weiterer Aspekt: Im
Zusammenhang mit den europaweit angefallenen großen Mengen an Fichtenholz hat
der gesamte Nadelholzmarkt mit deutlichen Preiseinbrüchen zu kämpfen. In der
Folge muss auch die Stadt Landau in den kommenden Jahren mit Einnahmeausfällen
beim Holzverkauf rechnen.
OB Hirsch sieht den aktuellen Zustandsbericht des Landauer Stadtwalds mit großer Sorge. „Unser grüner Stadtteil auf dem Taubensuhl ist Erholungsgebiet für Menschen, Lebensraum für Tiere und Pflanzen, Trinkwasserspeicherraum, Rohstofflieferant, Jagdbezirk und vieles mehr: Dem Wald kommen vielfältige Aufgaben zu, die er hoffentlich auch in Zukunft für unsere Stadt und unsere Region erfüllen kann.“ Die Frage der Walderhaltung und damit die Sicherstellung der lebenswichtigen Funktionen des Walds stelle eine gesellschaftliche Gesamtaufgabe dar, ist Hirsch überzeugt. „Wir blicken in Landau im Vergleich zu vielen Fichtenwäldern in den Mittelgebirgen noch auf vergleichsweise wenige Schäden, aber auch bei uns braucht der im Umbruch befindliche Wald kontinuierlich Betreuung und Pflege – und verursacht damit künftig auch hohe Kosten“, appelliert Landaus Stadtchef an Länder und Bund, die Kommunen bei dieser wichtigen Zukunftsaufgabe nicht alleine zu lassen.