Polizei / Tipps

„Love-Scamming“ oder „Romance-Scamming“

Wieslocherin um 400.000.- Euro betrogen; Vorsicht vor „falschen“ Internet-Flirts!!!

  • Vorname: Sam, Beruf: Pilot, Wohnort: Santa Barbara/USA oder
  • Vorname: Tom, Beruf: Unternehmer, Wohnort: London/England oder
  • Vorname: Anne, Beruf: Stewardess, Wohnort: Miami/USA.

(Wiesloch / Mannheim / Heidelberg / Rhein-Neckar-Kreis) – Trotz unterschiedlicher, interessanter Biographien haben aber alle eines gemeinsam. Sie sind sogenannte „Liebesbetrüger“, die im Internet nicht nach der großen Liebe suchen, sondern nach dem großen Geld.

Auch wenn das Internet gerade auch in Corona-Zeiten eine gute Möglichkeit bietet, andere Menschen kennenzulernen, steckt doch manchmal hinter dem netten Online-Flirt ein Betrüger oder eine Betrügerin.

Liebesbetrüger gehen im Netz, vor allem in den sozialen Netzwerken, besonders raffiniert vor, um ihre Opfer um den Finger zu wickeln.

Gefälschte Lebensläufe, gestohlene Bilder, falsche Namen und erfundene Familientragödien sind oft erst der Anfang verhängnisvoller Affären. Über Wochen bemühen sich die Täter, das Vertrauen und die Herzen ihrer Opfer zu erobern.

Wenn es soweit ist, kommen Geldforderungen oder die Bitte nach kleinen Gefallen. Dazu gehören Geldüberweisungen, Scheckannahmen oder Paketweiterleitungen.

In Polizeikreisen firmiert diese Art des Betruges unter den Bezeichnungen „Love-Scamming“ oder Romance-Scamming“.

Oft merken die Opfer erst spät, dass sie es mit Betrügern zu tun haben. Diese Erfahrung machte jetzt leider auch eine Seniorin aus Wiesloch. Sie ging dabei nach derzeitigen Erkenntnissen nicht nur einem, sondern gleich mehreren Liebesbetrügern auf den Leim.

Über einen Zeitraum von rund zehn Jahren überwies die Frau ersten Schätzungen zufolge bis zu 400.000.- Euro an verschiedene „Liebesbetrüger“, die nach den Erfahrungen der Kriminalisten der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg überwiegend aus dem afrikanischen, asiatischen oder südamerikanischen Raum agieren.

Die Taten, sowie deren Tragweite wurden der Seniorin erst durch eine einfache Fahrzeugkontrolle am späten Donnerstagnachmittag, kurz nach 17 Uhr in der Wieslocher Innenstadt bewusst. Während des Kontrollgesprächs fiel den Beamten auf, dass die Seniorin einen größeren Geldbetrag und sogenannte „Stream-Karten“ (Guthaben-Karten für Onlinedienste) bei sich hatte. Wie die Beamten weiter erfuhren, hätte die Frau aktuell Kontakt zu einem Dr. Filho, Arzt in Helsinki/Finnland, der für eine lebensrettende Nierenoperation, durchzuführen an ihrem in den USA wohnenden Lebensgefährten, 150.000.- Euro verlange. Für Medikamente wären vorab mehrere hundert Euro über sogenannte „Stream-Karten“ fällig. Das Betrugsdezernats der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg hat die weiteren Ermittlungen übernommen und warnt eindringlich vor „Liebesbetrügern“ im Internet.

„Love-Scamming“ oder „Romance-Scamming“ ist nicht nur ein lokales oder deutschlandweites Phänomen, sondern tritt weltweit auf.

Im Bereich des Polizeipräsidiums Mannheim registrierten die Ermittler im Jahr 2020 insgesamt 66 Fälle (Mannheim: 14; Heidelberg: 8; Rhein-Neckar-Kreis: 44) wobei mit einer hohen Dunkelziffer gerechnet wird.

Der Schaden beläuft sich hierbei auf über 800.000.- Euro.

Doch wie schütze ich mich? Wie erkenne ich Betrüger? So gehen „Liebesbetrüger“, bzw. „Love-Scammer“ oder „Romance-Scammer“ vor:

  • Die erste Kontaktaufnahme findet über Soziale Medien oder Dating-Plattformen statt.
  • Die meisten Betrüger kommunizieren in gutem Englisch.
  • Während männliche Liebesbetrüger (Scammer) auf Bildern oft Uniformen tragen, locken die weiblichen Scammer mit einem attraktiven Erscheinungsbild und leichter Bekleidung.
  • Scammer überhäufen ihre Opfer bereits früh mit Komplimenten und überschwänglichen Liebesbekundungen.

Sie haben den Verdacht, bereits betrogen/gescammt worden zu sein? Das können Sie tun:

  • IGNORIEREN: Gehen Sie nicht auf die Forderung ein und überweisen Sie auf keinen Fall Geld.
  • SICHERN: Speichern Sie alle Mails und Chat-Texte als Beweis.
  • HILFE HOLEN: Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
  • BLOCKIEREN: Brechen Sie jeglichen Kontakt ab.

Für Opfer von „Love-Scamming“ ist dies oftmals mit hohem emotionalen Stress verbunden. Sollten Sie dahingehend Hilfe oder psychologische Beratung benötigen, wenden Sie sich jederzeit an die Beratungsstelle BEKO Rhein-Neckar: https://www.beko-rn.de/

Für weitere Auskünfte stehen auch die Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen des Polizeipräsidiums Mannheim sowohl in Mannheim, Tel.: 0621/174-1212, als auch in Heidelberg, Tel.: 06221/99-1234, sowie jede andere Polizeidienststelle zur Verfügung.

Weitere Informationen zum Thema „Love-Scamming“ oder „Romance-Scamming“ finden Sie hier: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/scamming/

Polizeipräsidium Mannheim
14.05.2021

Polizei / Tipps

Weihnachtsprävention: Tipps für ein sicheres Zuhause in der Weihnachtszeit

(Ludwigshafen / Rhein-Pfalz) – Wohnungseinbruchsdiebstähle werden vornehmlich in der sogenannten dunklen Jahreszeit begangen. Dies liegt daran, dass eine Abwesenheit von Hausbewohnern für Täter leicht erkennbar ist, weil es bereits früh dunkel wird und in den Häusern und Wohnungen kein Licht brennt. Als besonders kritisch sind die späten Mittagsstunden und frühen Abendstunden anzusehen, weil dort häufig Hausbewohner noch nicht von der rbeit nach Hause gekehrt sind oder die Zeit nach der Arbeit für den Einkauf nutzen und es bereits dunkel ist. Insbesondere bei Einfamilienhäusern versuchen die Täter regelmäßig den Zugang ins Objekt von nicht einsehbaren Bereichen zu erlangen. Diesbezüglich sind insbesondere Terrassentüren oder -fenster Angriffsobjekte. Die Eigentümer statten diesen Bereich meist mit entsprechendem Sichtschutz aus, was die Täter für ihre Zwecke nutzen. In Mehrfamilienhäusern ist vornehmlich die Wohnungseingangstür Angriffsziel, wobei zuvor durch Klingeln und/oder Klopfen überprüft wird, ob die Bewohner sich in der Wohnung aufhalten. Im Bereich des Polizeipräsidiums Rheinpfalz gab es im Jahr 2018 insgesamt 939 Wohnungseinbrüche. Davon waren 171 im Dezember. Mit Hilfe der Bürgerinnen und Bürger will die Polizei gemeinsam Stärke zeigen, um den Wohnungseinbrüchen zu begegnen.

Deshalb die Bitte der Polizei:

Falls Sie eine Beobachtung gemacht haben, auch wenn Sie Ihnen belanglos erscheint, teilen Sie diese sofort Ihrer zuständigen Polizeidienststelle mit. Bei Gefahr, also Hilferufen, ausgelösten Alarmanlagen oder in dringenden Verdachtsfällen alarmieren Sie sofort die Polizei über den Notruf 110. Geben Sie an: Was ist passiert? Wo und wann ist es passiert? Wer sind Sie und wie sind Sie erreichbar? Die Täter wählen Objekte bevorzugt nach folgenden Kriterien aus: Die Wohnung ist dunkel, es ist keine Geräuschquelle in der Wohnung zu hören, der Wohnungsinhaber nimmt bei Probeanrufen das Telefon nicht ab, der Briefkasten ist nicht geleert.

Die Gefahr, Opfer eines Wohnungseinbruches zu werden, kann man erheblich reduzieren.

Die Polizei empfiehlt:

  • Signalisieren Sie niemals Abwesenheit, wie zum Beispiel Rollläden, die Tag und Nacht heruntergelassen sind. Viele Täter scheuen die Konfrontation mit Zeugen. Sie fühlen sich entdeckt und lassen von dem Objekt ab.
  • Besprechen Sie den Anrufbeantworter so, dass Fremde beim Abhören ihre Abwesenheit nicht erkennen können.
  • Auch bei kurzer Abwesenheit sollten Fenster, Balkon- und Terrassentüren geschlossen werden. Gekippte Fenster machen es dem Täter sehr leicht. Die geöffnete Garage, in der kein Fahrzeug steht, sollte ebenfalls verschlossen werden.
  • Die Wohnungseingangstür sollte immer abgeschlossen sein, nur ins Schloss ziehen, reicht nicht aus.
  • Sprechen Sie Ihre Nachbarschaft an. Ein wachsamer Nachbar erkennt sehr schnell, wenn ungewohnte oder verdächtige Aktivitäten vor dem Haus oder auf dem Grundstück stattfinden.
  • Achten Sie auf fremde Fahrzeuge und fremde Personen in Ihrer Nachbarschaft. Bei einem Verdacht informieren Sie die Nachbarn und verständigen Sie die Polizei. Jeder Hinweis kann wichtig sein.
  • Wertgegenstände, wie Schmuck und Bargeld sollten in der Wohnung nicht in einer Schublade oder im Kleiderschrank in einer Kassette aufbewahrt werden. Besser ist es, Schließfächer zum Beispiel bei Banken oder ein Wertschutzbehältnis (Safe) zu nutzen.
  • Einbrecher wollen in sehr kurzer Zeit in das Objekt gelangen, um nicht entdeckt zu werden. Die Mehrzahl der Einbrecher, so haben Untersuchen ergeben, kommen in weniger als 3 Minuten in das Objekt. Deshalb empfiehlt die Polizei unter anderem mechanische Sicherungsvorkehrungen, die dieser sogenannten “Widerstandszeit“ standhalten.

Was bleibt nach einem Wohnungseinbruch?

Ein Einbruch kann für viele Opfer zum Albtraum werden. Dabei ist die psychische Belastung oft schlimmer als der materielle Schaden, da das persönliche Sicherheitsgefühl beeinträchtigt ist. In Zusammenarbeit mit vielen anderen Hilfsorganisationen führen Polizeibeamte im Rahmen der Opfernachsorge Gespräche mit den Betroffenen. Darüber hinaus gibt es eine Opferschutzbeauftragte und einen Opferschutzbeauftragten im Polizeipräsidium Rheinpfalz. Diese bieten Opfern, Zeugen und Angehörigen persönliche oder telefonische Beratung an und vermitteln weitere Hilfsangebote vor Ort.

Kontakt Einbruchschutz:

Polizeipräsidium Rheinpfalz,Zentrale Prävention

Bismarckstraße 116, 67059 Ludwigshafen

Tel.: 0621/963- 1151

E-Mail: beratungszentrum.rheinpfalz@polizei.rlp.de

Kontakt Opferschutz:

Polizeipräsidium Rheinpfalz, Zentrale Prävention

Bismarckstraße 116, 67059 Ludwigshafen

Elisabeth Bender (Vertretung: Rayk Schomburg)

Tel.: 0621 – 963-1162

E-Mail: opferschutz.pprheinpfalz@polizei.rlp.de

Polizeipräsidium Rheinpfalz
15.12.2019