Zoo Heidelberg

Museum und Zoo haben tierische Gemeinsamkeiten

Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim und Zoo Heidelberg kooperieren zur Schau „Eiszeit-Safari“

Bebilderte Hinweistafeln im Zoo, bei Bären, Löwen und Elefanten verweisen auf die eiszeitliche Verwandschaft in der Schau „Eiszeit Safari“.
Foto: © rem

Elefanten, Löwen und Bären gehören zu den Publikumslieblingen im Zoo Heidelberg. Vor rund 30.000 Jahren waren diese exotisch anmutenden Arten in der Rhein-Neckar-Region heimisch. Eine Begegnung mit den eizeitlichen Verwandten ermöglichen derzeit die Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen. In der aktuellen Sonderausstellung „Eiszeit-Safari“ stehen die Besucherinnen und Besucher unter anderem lebensechten Rekonstruktionen von Mammut, Höhlenlöwe und Höhlenbär Auge in Auge gegenüber. Durch die Zusammenarbeit von Museum und Zoo wird das Interesse der Besucher beider Einrichtungen auf die große Aufgabe unserer Zeit gelenkt – den Erhalt der Biodiversität. Den ausgestorbenen eiszeitlichen Arten im Museum stellt der Zoo die lebendigen Vertreter der heutigen Tierwelt gegenüber, für deren Erhalt sich der Zoo in seinen Naturschutzprogrammen aktiv einsetzt.  

Übergabe der Infoschilder im Zoo: Prof. Dr. Rosendahl, Generaldirektor der Reiss-Engelhorn-Museen und Frank-Dieter Heck, kaufm. Geschäftsführer Zoo Heidelberg.
Foto: © rem

Im Rahmen der Kooperation erhalten Kleingruppen und Familien beim Besuch der Ausstellung oder des Zoos einen Wendegutschein, mit dem sie auf die Familienkarte in der anderen Institution eine Ermäßigung von 3,50 Euro erhalten. Außerdem hängen im Zoo an den Gehegen der Elefanten, Löwen und Braunbären bebilderte Hinweistafeln mit spannenden Infos zu den eizeitlichen Vertretern und zur Schau „Eiszeit-Safari“. „Die Kooperation ermöglicht es, die außergewöhnliche Tierwelt der Vergangenheit und Gegenwart zu erleben: Indische Elefanten im Zoo und eine Mammutgruppe im Museum. Das ergänzt sich thematisch wunderbar und ist ein Erlebnis für Groß und Klein.“ freut sich rem-Generaldirektor Prof. Dr. Wilfried Rosendahl. „Die Zusammenarbeit mit zoologischen Gärten ist für unsere Forschung der vergangenen Tierwelt sehr wichtig. Nur wenn wir unser Wissen zusammenbringen, gelingt es uns, weitere Geheimnisse der Eiszeitbewohner zu entschlüsseln.“

Weitere Informationen:

www.rem-mannheim.de

www.zoo-heidelberg.de

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: rem
28.09.2021

Wenn es dunkel wird – „Licht an!“ im Zoo Heidelberg

Heidelberger Zoo-Leuchten vom 1.10 bis 28.11.2021

Zoobesucher können sich auch in diesem Jahr wieder auf besondere Tiere im Zoo Heidelberg freuen, denn ab Oktober heißt es wieder „Licht an!“ für das Heidelberger Zoo-Leuchten. Vom 1. Oktober bis zum 28. November 2021 entsteht aus Lichtinstallationen und illuminierten Tierfiguren eine magische Atmosphäre im Zoo Heidelberg, die große und kleine Besucher entlang eines Rundwegs durch den Park fasziniert. Immer donnerstags bis sonntags verlängert der Zoo Heidelberg seine Öffnungszeiten und öffnet 30 Minuten nach dem ursprünglichen Zooschluss bis 22 Uhr erneut seine Türen. Wer möchte, kann sich zudem für das kostenlose Abendprogramm anmelden, bei dem die Besucher während des geführten Rundgangs den beleuchteten Park entdecken oder mit Rangern bei den Lagerfeuergeschichten ins Gespräch kommen. Dabei gibt es bei wechselnden Themen mit spannenden Informationen rund um Lichter in der Tierwelt und vieles mehr. Tickets für das Heidelberger Zoo-Leuchten sind ab sofort online unter shop.zoo-heidelberg.de oder an der Zoo-Kasse erhältlich.Weitere Informationen zu Tickets, Abendprogramm und Sondertarife unter www.zoo-heidelberg.de/zoo-leuchten

Rundweg mit leuchtenden Highlights

Die Welt des Zoos im Abendlicht: Zahlreiche neue Tiere, die besonders am Abend ihre volle Schönheit offenbaren werden, halten bereits Einzug in den Zoo Heidelberg. Imposante Elefantenköpfe zieren das historische Portal im Zoo, leuchtende Papageien schmücken den Eingangsbereich und laden zum Abendspaziergang ein. Entlang des Rundweges warten ab Oktober leuchtende Eisbären, Löwen, Fledermäuse, Bienen, Schneeeulen und Schlangen auf die Besucher. Und wer weiß, was sich noch hinter der nächsten Biegung des Weges verbirgt…

Sorgfältig wurde der Verlauf des Rundwegs in enger Absprache mit den Zoo-Kuratoren und Tierpflegern ausgewählt, denn sensible Tiere dürfen durch das abendliche Treiben nicht gestört werden. Manche Zoobewohner zeigen sich durchaus interessiert an den abendlichen Gästen: Womöglich lassen sich die Berberlöwen bei einem nächtlichen Streifzug beobachten. Beim Blick auf die Elefantenanlage erkennt man die Silhouetten der Jung-Bullen bei ihren Rangeleien, während gegenüber der große Flamingosee zauberhafte Lichtspiegelungen zeigt.

Abendprogramm für Groß und Klein

„Unser Team hat in diesem Jahr wieder mit viel Engagement dafür gesorgt, dass das Heidelberger Zoo-Leuchten für unsere Besucher ein einzigartiges Erlebnis werden kann. Wer möchte, kann auch in diesem Jahr mit dem Plus-Ticket den Zoo 90 Minuten vor Zooschluss bei Tageslicht besuchen und anschließend zum Zoo-Leuchten bleiben. Auch wieder dabei, ist ein abwechslungsreiches Abendprogramm, dass beim Online-Ticket-Kauf kostenlos mitgebucht werden kann“, berichtet Frank-Dieter Heck, Kaufmännischer Geschäftsführer.

Gemeinsam mit erfahrenen Rangern entdecken die Teilnehmer bei geführten Rundgängen die leuchtenden Tiere und erhalten dabei faszinierende und wissenswerte Infos aus der Tierwelt. In der Nähe der Waschbären erhalten die Besucher spannenden Informationen bei Gesprächen mit den Rangern und Geschichten rund um die Themen „Licht, Dunkelheit und Tiere“ – Lagerfeuerstimmung inklusive. Die Möglichkeit der Teilnahme am Abendprogramm ist im Ticketpreis für das Zoo-Leuchten enthalten. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine Voranmeldung notwendig.

Eindrucksvolle Aufnahmen der Zootiere lassen sich bei einer Diaschau in der Scheune bewundern. Die Zoo-Fotografen haben eine abwechslungsreiche Auswahl ihrer Fotos liebevoll zusammengestellt. Der Laternen-Freitag für Kinder ist in diesem Jahr ebenfalls wieder mit dabei: Immer freitags erhalten Besucher unter 18 Jahre, die mit einer leuchtenden Laterne zum Heidelberger Zoo-Leuchten kommen, freien Eintritt.

Wenn der Hunger kommt: Essen und Getränke

Unterwegs bietet der Zoo ein kleines Essens- und Getränke-Angebot: Leckere heiße Cocktails werden aus einem original englischen Doppeldecker-Bus serviert. Weitere Angebote mit Snacks, kleinen Speisen, sowie warmen und kalten Getränken sind im Zoo verteilt. Im Bauernhof wurde aus rustikalen Hütten ein Gastro-Bereich geschaffen, der zum Verweilen einlädt und beim Zoo-Café mit Tischen im Freien können die Besucher den Abend ausklingen lassen.

HEIDELBERGER ZOO-LEUCHTEN 2021 / Infos Auf einen Blick

ÖFFNUNGSZEITEN

Jeweils donnerstags bis sonntags 30 Minuten nach Zooschluss bis 22 Uhr öffnet der Zoo für das Heidelberger Zoo-Leuchten:

Oktober:       18.30 bis 22 Uhr

November:   17.30 bis 22 Uhr

TICKETS

VORVERKAUF ONLINE & ABENDKASSE

Erwachsene 19,- € / Kind 7,50 €

Tickets online unter: shop.zoo-heidelberg.de

SONDERTARIFE

ZOO-DAUERKARTEN- / PATENPASS-INHABER

Erwachsene 10,- € / Kind 5,- €

PLUS-TICKET

Erst in den Zoo und einfach zum Zoo-Leuchten bleiben. Einlass 90 min vor Zooschluss, inkl. Eintritt Zoo-Leuchten:

Erwachsene 23,50 € / Kind 12,- €

LATERNEN-FREITAG

Jeden Freitag Eintritt frei für Kinder (unter 18 Jahre) mit leuchtenden Laternen.

www.zoo-heidelberg.de/zoo-leuchten

Sehen sie hier die Eröffnung des Zooleuchten Heidelberg aus dem Jahr 2019:

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto & Video: Speyer 24/7 News, dak
28.09.2021

Sommergäste aus dem Zoo ausgezogen

Erfolgreiches Jahr für die Störche im Zoo Heidelberg

Wenn die großen Nester auf den Bäumen und Gebäuden im Zoo Heidelberg wieder leer stehen, wird es Herbst. In den letzten Wochen versammelten sich die Weißstörche, die während des Sommerst im Zoo zu Gast waren, in großen Gruppen auf den umliegenden Feldern. Gemeinsam mit dem Nachwuchs machten sie sich auf zu ihren Winterquartieren in Frankreich, Spanien oder Afrika. In diesem Jahr dürfen die Sommergäste auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken. In über 30 Nestern kamen insgesamt 65 Jungvögel zur Welt. Der Zoo Heidelberg unterstützt die Arbeit für den Schutz der Weißstörche in Deutschland bereits seit vielen Jahren. Inzwischen tragen die Maßnahmen Früchte: Die Zahl der Störche steigt jedes Jahr weiter an. Auch wenn es in der Region inzwischen viele Störche gibt, gelten sie weiterhin als bedrohte Vogelart.

Weißstorch mit Nachwuchs im Zoo Heidelberg
Foto: Petra Medan / Zoo Heidelberg

„Es ist schön zu sehen, dass die Störche hier bei uns im Zoo einen Ort gefunden haben, wo sie gerne und sicher vor Feinden ihre Jungen aufziehen können. Dieses Jahr sind sehr viele Jungvögel geschlüpft. Wichtig war, dass wir dieses Jahr einen warmen Frühling hatten; während der Brutphase und kurz nach dem Schlupf kam die Wärme den Küken zugute. So waren sie kräftig genug, um den eher feucht-kühlen und verregneten Sommer zu überstehen“, berichtet Dr. Eric Diener, Vogelkurator im Zoo Heidelberg.

Im Zoo Heidelberg finden die Weißstörche sehr gute Voraussetzungen für die Jungenaufzucht: Vor Fressfeinden geschützte Nester auf den hohen Bäumen, Nisthilfen auf Masten und Dächern und ausreichend Futter in den Flussauen und auf den umliegenden Feldern. Die Versorgung der Küken und deren Aufzucht meistern die Storcheneltern selbst – dank des vielen Regen war das Nahrungsangebot in diesem Jahr sehr üppig. „Die Störche sind Wildtiere, die im Zoo einen Platz gefunden haben, um den Sommer zu verbringen. Darüber hinaus lassen wir sie jedoch in Ruhe und füttern sie auch nicht zu“, erklärt Diener. Inzwischen ist wieder Ruhe auf den Dächern und Baumkronen im Zoo Heidelberg eingekehrt. Die Sommergäste haben Heidelberg verlassen – und sind im nächsten Frühling wieder herzlich willkommen.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg
28.09.2021

Kleines Panda-Glück im Zoo Heidelberg

Nachwuchs bei den Roten Pandas

Ein fluffiges Fellknäuel liegt derzeit in einer gemütlichen Holzkiste im Zoo Heidelberg.
Das Fell ist noch ganz fein, eine weiß-rote Färbung wird nach und nach bereits erkennbar. Die Freude im Zoo über den Nachwuchs bei den Roten Pandas ist groß. Seit fast 20 Jahren ist es das erste Jungtier, das in Heidelberg zur Welt kam. Rote Pandas zählen zu den stark bedrohten Tierarten, erfolgreiche Nachzuchten in den Zoos leisten daher einen wertvollen Beitrag zum Artenschutz.

Nachwuchs bei den Roten Pandas: Wie alle jungen Roten Pandas schläft auch das Heidelberger Jungtier sehr viel.
Foto: Petra Medan / Zoo Heidelberg

Junge Pandas lassen es die ersten Monate eher ruhig angehen: Sie schlafen sehr viel und liegen meist zusammengerollt in einem gemütlichen Nest. Der Heidelberger Nachwuchs, der Mitte Juli zur Welt, kam verhält sich ganz vorbildlich:  Er hat die letzten Wochen fast nur geschlafen. Erst allmählich wird er aktiver und heb mal eine Pfote, mal das Köpfchen oder öffnet mal ein Auge. Die Panda-Mutter hat das Nest liebevoll mit Rindenmulch, Ästen, Laub und Gras ausgepolstert. Sorgsam kümmert sie sich um das Kleine, dessen Geschlecht noch nicht bekannt ist. Bis die Zoobesucher den Nachwuchs zu Gesicht bekommen können, wird es noch eine Weile dauern. „Junge Pandas werden erst mit einigen Monaten richtig aktiv und unternehmen erst dann die ersten Ausflüge nach draußen. Bis es soweit ist, halten auch wir Tierpfleger Abstand und geben der jungen Familie alle Ruhe und Zeit, die sie braucht“, erklärt Revierleiterin Bianca Weißbarth.

Rote Pandas zählen laut Roter Liste der IUCN zu den stark gefährdeten Tierarten. Ihr Lebensraum, die Bergwälder am Fuße des Himalaya sind hoch bedroht. Die wachsende Bevölkerung in Nordindien, Nepal, Bhutan und China fällt viele Wälder um Feuerholz zu gewinnen und Bergweiden anzulegen. Verheerende Überflutungen und Erdrutsche sind oft die Folge. Im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms, welches die Zuchtbemühungen in den europäischen Zoos koordiniert, wurden die beiden Heidelberger Pandas als Zuchtpaar zusammengestellt. Der jüngste Nachwuchs ist von großer Bedeutung für den Artenschutz, um die Population der Roten Pandas in den Zoos stabil und gesund zu halten.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg
28.09.2021

Zoo Landau / Freizeit

 „Rund um die tierischen Patienten“: Öffentliche Zooführung mit Zootierärztin Henrike Gregersen am Sonntag, 15. August

Am 15. August findet die erste der diesjährigen Sonntagsführungen im Zoo Landau in der Pfalz statt. Niedrige Inzidenzen und damit gelockerte Corona-Auflagen ermöglichen es, diese beliebte Veranstaltung wieder anbieten zu können (unter Vorbehalt bis dahin möglicher Änderungen!). Auf einem Rundgang mit der Zootierärztin Henrike Gregersen erfahren die Gäste viel Spannendes aus dem Zooalltag, denn natürlich läuft ein Besuch der Zootierärztin bei einem Wildtier ganz anders ab als der Tierarztbesuch mit Hund, Katze oder Kaninchen. Natürlich gilt auch im Zoo: Vorsorge ist besser als Behandlung! Und so liegt ein wichtiger Fokus der täglichen Arbeit auf vorbeugenden Maßnahmen und Routineuntersuchungen. Gespräche mit dem Tierpflegeteam, das seine Schützlinge natürlich am besten kennt, und regelmäßige Rundgänge gehören natürlich dazu. Die Gäste der Sonntagsführung sind eingeladen, Frau Gregersen auf ihrem Rundgang zu begleiten und zu erfahren, was zu ihren Aufgaben gehört, wie Medikamente verabreicht und Behandlungen durchgeführt werden, und natürlich haben die Gäste auch die Möglichkeit, ihre Fragen an die Zootierärztin zu stellen!

Aufgrund der aktuellen Situation ist eine Voranmeldung für diese Führung erforderlich. Die Anzahl der Personen, die an der Führung teilnehmen können, ist begrenzt. Gäste der Führung sind verpflichtet, auch im Freigelände einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen!

Anmeldungen nimmt der Zoo ab sofort unter Tel. 0 63 41/13 7 002 oder per Mail (bitte mit vollständigem Namen, Adresse und Telefonnummer) an zoo@landau.de gerne entgegen.

Die Führung ist kostenlos, es ist lediglich der reguläre Zooeintritt zu bezahlen. Treffpunkt ist um 11 Uhr im Eingangsbereich des Zoos.

Der Zoo behält sich vor, die Veranstaltung ggfs. witterungsbedingt abzusagen oder zeitlich abzukürzen.

Zoo Landau
24.07.2021

Zoo Landau in der Pfalz begrüßt die Resolution des EU-Parlaments mit Bezug zum Artenschutz in Städten – „Ganz auch unser Thema im Zoo Landau in der Pfalz!“

Regelmäßig erfolgreich nistende Weißstörche sind Teil der biologischen Vielfalt im Gelände des Landauer Zoos.
Foto: Zoo Landau

Das EU-Parlament hat die Entschließung „EU-Biodiversitätsstrategie für 2030: Mehr Raum für die Natur in unserem Leben“ verabschiedet. Es reagiert damit auf den Kommissionsvorschlag zur EU-Biodiversitätsstrategie, die einen umfassenden Plan zum Schutz der Natur und zur Umkehrung der Schädigung der Ökosysteme darstellt. Darauf verweist auch eine Mitteilung des Deutschen Städtetages. „Als kommunal getragener Zoo begrüßen wir diese Resolution ausdrücklich,“ sagt der Direktor des Landauer Zoos, Dr. Jens-Ove Heckel. Schon andere gesetzliche Rahmenbedingungen, wie u.a. die EU-Zoo-Richtlinie, schreiben nach Umsetzung in nationale Gesetzgebungen Zoos als den meistgenutzten Erholungs- und Kultureinrichtungen ausdrücklich auch die Umweltbildung, die Forschung und den Arten- und Naturschutz ins Pflichtenheft. Die neue Resolution böte nun eine weitere Chance, den wichtigen Beitrag, den Zoos in Kommunen durch die genannten Aufgaben zum Erhalt der biologischen Vielfalt leisten, weiter zu stärken und deren Rolle dabei noch deutlicher zu machen.

Graureiher können als Dauergäste im Zoo Landau sehr gut beobachtet und fotografiert werden.
Foto: Zoo Landau

Die Entschließung des EU-Parlament weist darauf hin, dass die Belastung der Natur in der EU insgesamt zu 13 % und die Belastung der Meere zu 48 % auf Verstädterung und nicht nachhaltige Freizeitaktivitäten zurückzuführen sind. Außerdem wird betont, dass städtische Grünflächen und die grüne Infrastruktur Ökosystemleistungen zur Unterstützung der biologischen Vielfalt bieten und zum körperlichen und geistigen Wohl der Bevölkerung beitragen können. Spezifische, ehrgeizige und verbindliche Ziele für die biologische Vielfalt in Städten seien festzulegen, die Menschen und Wildtieren Nutzen bringen und zu den allgemeinen Biodiversitätszielen beitragen. „Letztlich lesen sich diese Vorgaben wie eine Blaupause unserer täglichen Arbeit im Zoo, die gerade auch unter dem bereits seit 2000 für den Zoo Landau geltenden Leitbilds der Welt-Zoo- und Aquarium-Naturschutzstrategie steht,“ stellt Heckel erfreut fest. So sei der Beitrag des Landauer Zoos vielfältig. Einerseits durch den sogenannten „ex situ“-Artenschutz in Form einer aktiven Beteiligung an koordinierten Erhaltungszuchtprogrammen für gefährdete Tierarten, aber auch mittels „in situ“-Artenschutz durch die Förderung regionaler und internationaler Artenschutzprojekte. Häufig vergessen bzw. unterschätzt werde laut Heckel jedoch, dass besonders Zoos im Innenstadtbereich geradezu „Inseln heimischer Artenvielfalt“ und „grüne Lungen“ für Städte und Kommunen darstellen. Heckel verweist auf das Beispiel der Vögel. So konnten während regelmäßiger Exkursionen von Studierenden des Fachbereich 7: Natur- und Umweltwissenschaften am Universitätsstandort Landau alleine mehrere Dutzend Wildvogelarten auf dem Zoogelände dokumentiert werden. Darunter auch einige ‚ornithologische Leckerbissen‘ wie Eisvogel, Wintergoldhähnchen oder Mönchsgrasmücke.

Zuletzt fordert das EU-Parlament, dass bei der Konferenz der Vereinten Nationen über biologische Vielfalt im Oktober 2021 ein Abkommen nach dem Vorbild des Klimaübereinkommens von Paris verabschiedet wird. Darin sollten die weltweiten Prioritäten für die Artenvielfalt bis 2030 und darüber hinaus festgelegt werden. „Ganz auch unser Thema im Landauer Zoo!“ sagt Zoodirektor Heckel.

Quelle: Europa News Nr. 4 vom 16.07.2021 – Deutscher Städtetag, S. 5

Zoo Landau
24.07.2021

Zoo Heidelberg:

Wir sehen uns im Frühjahr wieder!

Weißstörche aus dem Zoo Heidelberg sind nach Süden gezogen

In den letzten Wochen versammelten sich die Weißstörche, die im Zoo Heidelberg ihre Jungen erfolgreich aufzogen, in großen Gruppen auf den umliegenden Feldern. Alle Störche hatten ein gemeinsames Ziel: Gemeinsam mit dem Nachwuchs zu den Winterquartieren in Frankreich, Spanien oder Afrika zu fliegen. 2019 schlüpften rund 60 Jungtiere im Zoo Heidelberg, davon traten rund 35 Stück die Reise nach Süden an. 2018 kamen etwa 50 junge Störche in den Nestern im Zoo Heidelberg zur Welt.

Weißstorch mit Nachwuchs im Zoo Heidelberg (Foto: Zoo Heidelberg)

„Wir spüren deutlich, dass jedes Jahr mehr Störche in den Zoo Heidelberg und in die Umgebung kommen, um ihren Nachwuchs großzuziehen. Mit 60 Jungtieren sind dieses Jahr besonders viele Küken geschlüpft“, berichtet Dr. Eric Diener, Vogelkurator im Zoo Heidelberg. Der Zoo Heidelberg unterstützt die Arbeit für den Schutz der Weißstörche in Deutschland bereits seit vielen Jahren. Inzwischen tragen die Maßnahmen Früchte: Die Zahl der Störche steigt jedes Jahr weiter an. Dennoch gelten die Vögel weiterhin als bedroht.

Im Zoo Heidelberg finden die Weißstörche sehr gute Voraussetzungen für die Jungenaufzucht: Vor Fressfeinden geschützte Nester auf den hohen Bäumen, Nisthilfen auf Masten und Dächern und ausreichend Futter auf den umliegenden Feldern. Die Versorgung der Küken und deren Aufzucht müssen die Storcheneltern jedoch selbst meistern. Von den 60 geschlüpften Küken haben die Brutpaare in diesem Jahr rund 35 Stück erfolgreich großgezogen. Dass gegen Ende des Sommers nur knapp über die Hälfte der Storchenküken die Reise gen Süden antreten konnte, hat einen Grund: Die Unwetter und Hitzewellen im Frühsommer trafen die Brutpaare mitten in der Jungenaufzucht und sorgten für einige Verluste. Starke Windböen während der Unwetter wehten sogar ein ganzes Storchennest von einem der Bäume. „Natürlich sind wir traurig über die Verluste in diesem Jahr. Allerdings sind die Störche im Zoo Wildtiere. Es ist wichtig, möglichst wenig in den natürlichen Ablauf einzugreifen. Die Störche zeigen sich zunehmend kreativ darin, neue Niststandorte zu akzeptieren und nehmen neue Alternativen sehr gut an“, erklärt Diener. Nistplätz für die Störche sind in der ganzen Region willkommen, nicht nur im Zoo. Geeignet sind beispielsweise Dächer, Masten oder hohe Bäume. Wir wünschen unseren Sommergästen eine gute Reise und sagen: Wir sehen uns im nächsten Frühjahr wieder im Zoo!

Tiergarten Heidelberg gGmbH
13.09.2019

Luisenpark Mannheim:

Erfolgsgeschichte geht weiter

Luisenpark zählt dieses Jahr 82 Jungstörche in 44 Nestern

2 der Jungstörche die auf Futter warten, im Hintergrund Elterntiere beim Ausfliegen

Mit 82 gezählten Jungstörchen im Luisenpark blicken die Parkbetreiber auch dieses Jahr wieder auf eine bemerkenswerte Nachwuchs-Schar bei Adebar. Den Rekord von 91 Storchenbabys aus dem letzten Jahr konnten die beliebten Federtiere damit zwar nicht brechen, aber das sei kein Grund zur Sorge, sagt Christine Krämer, die zoologische Leiterin des Luisenparks. Im Gegenteil sogar: „Trotz eines Kälteeinbruchs in den Vormonaten hat es wenig Ausfälle gegeben.“ Mit insgesamt 44 Brutpaaren in 44 Nestern, von denen letztendlich 35 erfolgreich Nachwuchs bekommen haben, verbucht der Luisenpark allerdings doch einen neuen Höchststand: Letztes Jahr waren es noch 42 Pärchen, die verliebt in ihren Nestern klapperten. Im Herzogenriedpark gibt es drei Jungtiere von einem Brutpaar zu vermelden.

Die störchische Erfolgsgeschichte im Luisenpark geht also weiter. Ihre Anfänge fand sie, wie Christina Krämer erzählt, im Jahr 1975 zur Bundesgartenschau. „Damals hatte man so genannte Lockpaare, die zum Beispiel in Volieren gehalten wurden, eingesetzt. Sie sollten Störche zum Brüten anziehen.“ Und es waren tatsächlich auch immer mal wieder Störche zu Gast, die jedoch wieder wegzogen. Doch dann, im Jahr 1985, kam Manfred. Und alles änderte sich. Der bulgarische Wildstorch, wahrscheinlich einst von Schmugglern nach Deutschland gebracht, blieb und legte damit den Grundstein für die stetig wachsende Storchenpopulation in Mannheims beliebtem Stadtpark. „Er hat bis 2016 bei uns gelebt“, so Christina Krämer, die davon ausgeht, dass er heute nicht mehr unter uns weilt. „Zumindest habe ich ihn schon lange nicht mehr gesehen“, sagt sie. Er könnte in etwa sagenhafte 37 Jahre alt geworden sein. Das Durchschnittsalter eines Weißstorchs in freier Wildbahn liegt hingegen eher bei acht bis zehn Jahren.

Ausschau nach möglicher Beute

Manfreds erste Frau, mit der er 1985 Nachwuchs zeugte, war eine Französin aus Straßburg. „Mit ihr hat er quasi die Wildkolonie des Luisenparks gegründet“, sagt die Zoologin. Denn Störche brüten laut ihr gerne in Kolonien. Und sein Nest zog wiederum andere an. Seinem Storchendamengeschmack blieb Manfred nach dem Tod der Straßburgerin sogar treu. „Seine zweite Frau war auch eine Französin“, erzählt Christine Krämer mit einem Lächeln. An sich kommen die Störche, die sich im Luisenpark niederlassen, einerseits aus der Region, aber auch aus Ländern wie Frankreich, Schweiz oder Spanien.

Die Beweggründe, warum die Störche zu Manfreds Anfangsjahren eventuell nicht mehr aus dem Luisenpark weggezogen sind, sind nicht endgültig bekannt. Aber es gebe eine witzige Vermutung, so Christine Krämer, die damit ein wenig auf das Zugverhalten der großen Vögel eingeht. Laut ihr gebe es nämlich Tiere, die ihre Route ins Winterquartier über den Osten nehmen, und Tiere, die eine Westroute bevorzugen. Und das hat beim Aufeinandertreffen von Ost- und West-Ziehern im Luisenpark möglicherweise für Verwirrung gesorgt. „Vielleicht waren sie konfus, wussten einfach nicht mehr, wohin sie sollten – und blieben“, so die Tierexpertin lachend.

2 der 82 Jungtiere die auf ihr „Futter“ warten.

Gefüttert werden die Zugvögel im Luisenpark übrigens nicht. Das sei auch nicht nötig, so Christine Krämer. „Das Nahrungsangebot ist groß genug, auch im Winter.“ Wählerisch seien die Tiere bei ihrer Nahrung nicht, was allerdings auch problematisch sein kann. „Störche haben keinen ausgeprägten Geschmackssinn, sondern es läuft viel über die Optik. Und so wandert auch vermeintliche Nahrung in den Schnabel, die keine ist“, erklärt die zoologische Leiterin. Eine Zeit lang tauchten immer wieder lange Silikonreste in den Nestern auf, die die Störche vielleicht für Würmer hielten. „In diesem Jahr haben wir glücklicherweise davon deutlich weniger als in den beiden Vorjahren gefunden.“ Woher diese merkwürdigen, langen Silikonstücke stammten, kann sich Christine Krämer und ihr Team nicht erklären.

Die Nester der Störche verteilen sich großzügig im Park. „Manfreds Stammnest ist eines der tollsten, die wir hier haben“, schwärmt Christine Krämer. Es befindet sich nach wie vor auf dem Gärtnereikamin im Wirtschaftshof und ist das höchste Nest des Luisenparks. Einer, der sie vermutlich alle kennt, ist Helmut Stein, Weißstorchberinger im Auftrag der Vogelwarte Radolfzell. Er beringt die Jungstörche jedes Jahr, um einen Überblick über die Population zu behalten. Doch auch in dieser Hinsicht gibt es Positives zu berichten. Während die Weißstörche in den 1980er Jahren noch als streng bedroht galten, hat sich durch Schutzprogramme Einiges getan. „Zumindest in Baden-Württemberg hat sich die Weißstorch-Population zwischenzeitlich wieder gut entwickelt“, so die zoologische Leiterin Christine Krämer. Und so können sich die Parkbesucher jedes Jahr aufs Neue über die Vielzahl klappernder Gesellen freuen, bevor sich die Jungstörche im August auf ihre erste Reise machen – gefolgt von den Erwachsenen, die jedoch etwas später in wärmere Regionen ziehen. Aber nicht alle: Rund zehn bis 15 Störche fühlen sich in der Region so wohl, dass sie in Mannheim bleiben.

Stadtpark Mannheim gemeinnützige GmbH
11.07.2019

Zoo Heidelberg:

Hasen, Küken und alles rund ums Ei: Osterspaß zum Mitmachen in der Zooschule Heidelberg

Küken (Foto: Heidrun Knigge / Zoo Heidelberg)

Heidelberg / Zooschule – Auch in diesem Jahr hat die Zooschule Heidelberg wieder ein kunterbuntes Osterangebot für Kinder vorbereitet. Eltern dürfen währenddessen ihre freie Zeit genießen.

Für Schulkinder ab 6 Jahren finden in den beiden Ferienwochen (15. bis 27. April 2019) jeweils fünftägige Ferienprogramme statt. Im Mittelpunkt stehen hierbei natürlich die Zootiere, die durch spannende Rätsel, unvergessliche Erlebnisse, Bastelaktionen und lustige Spiele erkundet werden.

Für Kinder ab 5 Jahren veranstaltet die Zooschule zusätzlich an Gründonnerstag (18. April 2019, 14.30-17.30 Uhr) „Zoo-Ostern“ – einen tierischen Aktionstag rund um das Thema Ostern. Das Highlight: Die Kinder dürfen Osterhäschen spielen und für die Zootiere selbst gebastelte Osternester verstecken – Ostern also mal andersrum! Tickets gibt es im Vorverkauf an der Zookasse.

Vom 15. bis 20. April 2019 (ohne Karfreitag) sowie vom 23. bis 27. April 2019 lädt die Heidelberger Zooschule Schüler ab 6 Jahren zum spannenden Osterferienprogramm ein. Die jungen Forscher beschäftigen sich jeden der fünf Tage intensiv mit einem anderen Thema, spielen und basteln passend dazu, reinigen aber auch mal Gehege, pflegen oder füttern Tiere; Aktionen, die man als Zoobesucher normalerweise nicht machen darf. Ferienkinder im Zoo lernen auf spielerische Art und Weise viel Spannendes über Natur- und Artenschutz.

Das Ferienprogramm findet jeweils an fünf Tagen statt und kann halbtags oder ganztags gebucht werden. Der Zeitraum von 9.30 bis 12.30 Uhr kostet € 85,- bzw. der Nachmittag zzgl. € 125,- (12.30 Uhr bis 16.30 Uhr).

Das Frühprogramm von 8.00 bis 9.30 Uhr kann gegen einen Aufpreis von € 35,- hinzugebucht werden. (Geschwister erhalten 15% Rabatt) Was wäre Ostern ohne Suchvergnügen? An Gründonnerstag (18. April 2019) dürfen Kinder bei „Zoo-Ostern“ sogar selbst in die Rolle des Osterhasen schlüpfen und für die Zootiere ganz besondere Osternester basteln, diese mit gesunden Leckereien befüllen und anschließend verstecken. Neben dem Beschenken von Affen, Alpakas, Waschbären und Co. warten typische Ostertiere wie frisch geschlüpfte Küken und junge Lämmchen auf die kleinen Besucher. Weitere Höhepunkte sind u.a. das Osterkino, sowie Spiele und Informationen rund um das (Oster-) Ei.

Informieren Sie sich auf unserer Website über die diesjährigen Termine unter http://www.zooschule-heidelberg.de/terminkalender-auf-einen-blick.

Text: Zooschule Heidelberg Foto: Heidrun Knigge / Zoo Heidelberg
20.03.2019

Wenn sie kommen, wird es Frühling!

Erste Weißstörche im Zoo Heidelberg angekommen

Die ersten Weißstörche sind aus ihren Winterquartieren zurückgekehrt und bauen an ihren prächtigen Nestern (Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg)

Heidelberg / Zoo – Laut klappern sitzen sie auf den großen Nestern im Zoo Heidelberg: Die ersten Weißstörche sind aus ihren Winterquartieren im Süden zurückgekehrt. Die idealen Voraussetzungen für die Jungenaufzucht auf den hohen, geschützten Bäumen ziehen jedes Jahr besonders viele Störche in den Zoo Heidelberg. Schon jetzt sind bereits viele Storchennester mit Brutpaaren besetzt.

Gleich nach der Ankunft im Zoo beginnen die Storchenmännchen damit, die Nester aus dem Vorjahr für den neuen Nachwuchs vorzubereiten. In einem prächtigen Nest und mit lautem Klappern balzen die Männchen um die Gunst der Weibchen, die ein paar Tage nach den Männchen im Zoo Heidelberg eintreffen. Bereits von weitem ist in diesen Tagen das typische Klappern der schwarz-weißen Sommergäste im Zoo Heidelberg zu hören. Störche fliegen bevorzugt ihr Nest aus dem Vorjahr an. Einige Storchenpaare, die im vergangenen Jahr erfolgreich Jungtiere aufgezogen haben, finden sich so –  trotz zum Teil getrennter Aufenthaltsorte im Winter – sogar wieder und brüten erneut gemeinsam. Wenn auch das Weibchen im Zoo angekommen ist und sich die Paare gefunden haben, bauen beide Störche gemeinsam weiter. Störche sind richtige Baumeister: Sie tragen von überall aus dem Zoo Nistmaterial zusammen und bauen mit ihren langen Schnäbeln geschickt überaus stabile Nester. Stöckchen und Äste sorgen für Schutz und guten Halt, mit Gräsern und Laub wird die Sitzmulde weich ausgepolstert. Einige Storchennester werden über Jahrzehnte genutzt und wiegen mehrere Hundert Kilogramm.

Rund 30 Nistmöglichkeiten für Störche gibt es im Zoo Heidelberg auf den hohen Bäumen und den Dächern der Zoohäuser. In den letzten beiden Jahren sind dort über 100 junge Störche zur Welt gekommen. Der Zoo Heidelberg hofft, dass auch die kommende Brutsaison für die Störche ein Erfolg wird und viele Jungvögel im Herbst die Reise in den Süden antreten können.  Weißstörche gelten noch immer als eine stark bedrohte Vogelart. Lebensraumverlust, Stromtrassen und Gefahren auf der Reise machen den Störchen das Leben schwer und sorgen für zahlreiche Todesfälle. Damit sich der Bestand langfristig erholen kann, werden viele zusätzliche Nisthilfen benötigt – auch auf Flächen außerhalb des Zoos. Der bisherige Bruterfolg der Störche reicht in vielen Regionen Deutschlands nicht aus, um die natürlichen Verluste auszugleichen.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Petra Medan / Zoo Heidelberg
20.03.2019

Einzug der Könige in Heidelberg

Löwenanlage im Zoo Heidelberg feierlich eröffnet

Mit einem Fahnenschwenk eröffnet Zoodirektor Dr. Wünnemann die neue Außenanlage der Löwen. (Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg)

Heidelberg / Zoo – Rund ein Jahr nach dem ersten Spatenstich, war es endlich soweit: Die beiden Berberlöwen im Zoo Heidelberg, Binta und Chalid, haben die neue Außenanlage bezogen und erkunden nun neugierig das unbekannte Terrain! Am Dienstag, 26. Februar 2019 eröffneten Bürgermeister Wolfgang Erichson, Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann, erster Vorsitzender der Tiergartenfreunde Dr. Jan Gradel und Landschaftsarchitekt Markus Rötzer feierlich die neue Außenanlage der Löwen im Zoo Heidelberg. Über 200 Zoofreunde, Spender und Sponsoren waren gekommen, um den erfolgreichen Abschluss des Großprojektes Löwenanlage mit dem Zoo-Team zu feiern.

Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann freu sich: „Die kommenden Monate werden auch für die Zoobesucher besonders spannend. Es wird interessant sein, zu erleben, wie die Löwen das neue Terrain Stück für Stück erkunden und entdecken. Wenn im Frühling die ersten Gräser und Büsche sprießen und sattes Grün ins Gehege bringen, wird das richtig toll aussehen und eine würdige Kulisse für unser Königspaar bieten.“ Die sechsmal größere Anlage mit vielen Kletter- und Ruhezonen bietet den Berberlöwen interessante und abwechslungsreiche Strukturen. Das Gelände wurde nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen gestaltet und unterstützt somit das Wohlbefinden der Tiere. Beim ersten Ausflug auf die neue Anlage erkundete Löwin Binta neugierig und entspannt das unbekannte Terrain. Sie nahm die Gehegeeinrichtung sofort an und inspizierte sie genau. Löwe Chalid hingegen war etwas zurückhaltender, er traute sich nur zaghaft in den neuen Gehegeteil. Erhöhte Liegeplätze auf Naturfelsen und Aussichtsplattform bieten den Raubkatzen einen Rundumblick über die großzügige Anlage. Eine Seilbahn, an der große Fleischstück befestigt werden können, bringt Aktivität ins Gehege, wenn Binta und Chalid dem Futter hinterherjagen. Durch die deutliche Vergrößerung der Fläche wird eine Zucht der seltenen Berberlöwen möglich sein, denn die Anlage wurde für ein ganzes Rudel der majestätischen Raubkatzen konzipiert. So kann der Zoo Heidelberg seinem Artenschutzauftrag noch besser nachkommen und das Erhaltungszuchtprogramm für Berberlöwen unterstützen. Nur noch rund 100 Berberlöwen leben in Zoos, in freier Wildbahn sind sie bereits ausgerottet. Im Zuge der gesamten Baumaßnahme erhielten ebenfalls die Stachelschweine und Erdmännchen ein neues Gehege. Bereits im Oktober 2018 bezogen die beiden Tierarten den direkt an die Löwenanlage angrenzenden Gehegebereich. Durch die optische Verbindung leben Erdmännchen, Stachelschweine und Löwen – wie in freier Wildbahn – als Nachbarn zusammen.

Über 200 Zoofreunde kamen am 26. Februar 2019 zur feierlichen Eröffnung der Löwenanlage in den Zoo Heidelberg. (Foto: Zoo Heidelberg)

Spannende Perspektiven für Zoobesucher

Außergewöhnliche Einblicke und eine innovative Besucherführung um die Anlage ermöglichen neue, spannende Beobachtungsperspektiven. Zoobesucher nehmen aus vielen unterschiedlichen Blickwinkeln am Leben der faszinierenden Großkatzen teil. Von einem Safari-Fahrzeug aus, das teils im Gehege, teils außerhalb platziert ist, können Zoobesucher den Löwen ganz nahekommen. Solch ein besonderer Beobachtungspunkt ist bisher einmalig in deutschen Zoos. Ein weiter Panorama-Blick über die gesamte Außenanlage bietet sich vom zweigeschossigen Beobachtungsturm, dessen obere Etage über einen Abenteuerpfad mit Hängebrücke zu erreichen ist.

Finanzierung durch Spenden und Sponsoren

Für das mit 1,5 Millionen Euro angesetzte Großprojekt sammelte der Zoo Heidelberg fleißig Finanzmittel, um möglichst alle geplanten Elemente des Projekts umsetzen zu können. Die Löwenläufer, die sich bei den insgesamt vier Löwenläufen im Zoo Heidelberg für den Ausbau der Anlage engagierten, haben hierzu ebenfalls einen wichtigen Teil beigetragen. Letztendlich konnte die Finanzierung durch Eigenmittel des Zoos, ergänzt um die finanzielle Unterstützung zahlreicher Spender und Sponsoren sowie Zuschüssen der Stadt Heidelberg, gesichert werden. Der zweigeschossige Beobachtungsturm wurde unter anderem durch eine großzügige Spende von Gerda Tschira ermöglicht. Der Förderverein des Zoos, Tiergartenfreunde Heidelberg e. V., hatte in den vergangenen Jahren zusammen mit seinen Mitgliedern weit über 100.000 Euro für das Projekt gesammelt. So gilt das herzliche Dankeschön des Zoos allen Unterstützern, die sich für das Projekt Löwen engagiert und dessen erfolgreiche Umsetzung ermöglicht haben!

Eckdaten Zoo Heidelberg & Großprojekt Löwenanlage

Blick vom Beobachtungsturm über die Anlage (Foto: Zoo Heidelberg)

Mit rund 500.000 Besuchern jährlich zählt der Zoo Heidelberg zu den beliebtesten Ausflugszielen in Heidelberg und in der gesamten Metropolregion Rhein-Neckar. Nicht nur Familien, sondern auch Erwachsene, Senioren oder Schulklassen nutzen das vielfältige Angebot im Zoo. Für Heidelberg ist der Zoo zudem ein bedeutender außerschulischer Lernort mit vielfältigen Bildungsangeboten in Zoo, Zooschule und Explo. (Themen: Tiere, Natur- und Artenschutz, Technik, Naturphänomene).

Die Erweiterung des Löwengeheges ist ein weiterer wichtiger Schritt, um den Heidelberger Zoo weiterhin zukunftsfähig zu gestalten und so allen Heidelberger Bürgern ein attraktives und modernes Naturerlebnis zu garantieren. Das Abenteuer „Natur live in Heidelberg erleben“ soll mit der Erweiterung des Zoogeländes in Richtung Neckar und der Entwicklung des Zoos zu einem modernen Naturschutzzentrum fortgesetzt werden.

Projektumfang Löwenanlage

Berberlöwe Chalid auf der Aussichtsplattform. (Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg

Erweiterung Löwenaußengehege im Anschluss an das vorhandene Raubtierhaus, sowie Neugestaltung Gehege für Stachelschweine und Erdmännchen innerhalb der vorhandenen Bärengrube. Die Erdmännchen und Stachelschweine wohnen bereits seit Oktober 2018 im benachbarten neuen Gehege. Dieses Gehege war Teil der Gesamtplanung der Neugestaltung der Gehege um allen drei Tierarten mehr Möglichkeiten zu bieten. Investitionssumme: rund 1,5 Millionen Euro

Termine

Planungsbeginn:      2015

Baubeginn:              30.01.2018 (Spatenstich)  

Eröffnung:               26.02.2019

Gehegegröße

Löwenaußengehege neu         ca. 1.055 m²

Löwenaußengehege alt           ca. 170 m²

Erdmännchen-/ Stachelschweingehege           ca. 220 m²

Besonderheiten der Anlage

Löwin Binta erkundet neugierig die neue Umgebung (Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg

Löwenhügel

Löwen liegen und ruhen gerne mit dem gesamten Rudel auf erhöhten Plätzen. Im neuen Löwengehege können die Tiere so auch über die Grenzen ihres Geheges hinweg die Umgebung beobachten, was auch eine Form der Beschäftigung für die Tiere darstellt.

Löwenteich

Löwen schwimmen zwar nicht gerne, aber der Naturteich im Gehege dient trotzdem der Beschäftigung für die Tiere. Fische, Frösche, Wasserinsekten etc. können beobachtet werden und den Tieren steht ständig Wasser zur Verfügung. Der Teich dient außerdem als zusätzliche transparente Absperrung zum Besucherbereich.

Kletterlandschaft für Löwen

Natursteinfelsen unterschiedlicher Größe sowie liegende und senkrecht stehende Baumkronen geben den Löwen die Möglichkeit, auch die dritte Dimension zu nutzen.

Beobachtungspukt – Einblicke aus dem Raubtierhaus auf die Anlage

Die neue Löwenanlage ist nicht nur von außen einsehbar. Eine große Glasscheibe im Raubtierhaus ermöglicht den Besuchern einen zusätzlichen Blick. So wird eine neue Perspektive geboten und die Tiere können auch im Winter für längere Zeit beobachtet werden.

Beobachtungspunkt – Safari-Fahrzeug mit Fenster

An einer großen Glasscheibe befindet sich ein offener Geländewagen. Die Glasscheibe verläuft direkt hinter der Windschutzscheibe hindurch, so dass sich die Motorhaube im Gehege, der Rest des Fahrzeugs außerhalb des Geheges befindet. Besucher können in das offene Fahrzeug klettern, die Löwen können sich gleichzeitig auf die Motorhaube legen. Dadurch ist eine ganz nahe, außergewöhnliche Begegnung zwischen Besucher und Löwe möglich.

Beobachtungspunkt – Zweigeschossiger Pavillon mit Hängebrücke

Von der erhöhten Besucher-Plattform, bietet sich ein Blick über die gesamte Löwenanlage. Direkt gegenüber der Plattform stehen Kletterbäume für die Löwen, so dass sich die Tiere auf Augenhöhe zum Besucher befinden, wenn sie auf die Bäume klettern. Unter der Plattform bietet sich dem Besucher ein Unterstand, von wo aus man durch Glasscheiben in das Löwengehege blicken kann.

Beobachtungspunkt – Safarizelt

Aus einem Safarizelt heraus können die Besucher über den Löwenteich hinweg die Tiere beobachten. Im Zelt befinden sich Sitzgelegenheiten, außerdem kann das Zelt geschlossen werden, so dass es für eine exklusive Nutzung angeboten werden kann. Schulklassen können so ungestört Unterricht mit Blick auf die Löwen erfahren, geschlossene Gesellschaften wie z.B. Firmen können hier einen Sektempfang buchen.

Kunstfelsen im Erdmännchen- und Stachelschweingehege

Die Außenwände des Erdmännchen- und Stachelschweingeheges sind mit Kunstfels verkleidet werden, so dass keine unnatürlichen Materialien wie Beton o.ä. zu sehen sind.

Termitenhügel für Erdmännchen und Stachelschweine

Im Gehege der Erdmännchen und Stachelschweine sollen Termitenhügel eine typisch afrikanische Atmosphäre erzeugen. Der Spezialhügel für die Erdmännchen hat eine besondere Zusatzfunktion – in seinem Inneren verbirgt sich ein beheizter Ruheplatz für die Erdmännchen und Stachelschweine.

Beobachtungspunkt – Grotte für Erdmännchen- und Stachelschweingehege

Beobachtungsgrotte mit der Möglichkeit, einen Blick durch Glasscheiben in die unterirdischen Baue von Stachelschweinen und Erdmännchen zu werfen. Hier werden die Jungtiere in den ersten Tagen versorgt, außerdem ziehen sich die Tiere gerne zum Ruhen in ihre Baue zurück, vor allem die eher dämmerungsaktiven Stachelschweine sind so für die Besucher immer zu sehen.

Hintergrundinformationen Berberlöwen

Löwenpaar Binta und Chalid im Zoo Heidelberg (Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg)

Löwe Chalid, geboren am 15.08.2005 in Port Lympne (GB). In Heidelberg seit dem 18.04.2016.

Löwin Binta, geboren am 24.04.2008 in Rabat (Marokko). In Heidelberg seit dem 18.04.2016.

Berberlöwen sind die größte und schwerste Unterart der Löwen. Männchen werden im Schnitt 200 – 250 kg schwer und erreichen eine Schulterhöhe bis zu 1,10 m. Ein besonders herausstechendes Merkmal der männlichen Berberlöwen ist die lange, dunkle Mähne, die bis weit über die Schultern und unter den Bauch wächst. Weibliche Berberlöwen können bei einer Schulterhöhe von 0,90 m bis 180 kg Gewicht erreichen.

Die Heimat dieser majestätischen Tiere waren einst die nordafrikanischen Staaten zwischen Mittelmeer und Sahara. Dort waren sie in Gebirgswäldern, Steppen und Halbwüsten zuhause. Zum Verhängnis wurde dieser prächtigen Löwenart die große Beliebtheit der Löwenjagd bei den nordafrikanischen Völkern. Je mehr Löwen ein ägyptischer Pharao erlegte, desto höher war sein Ansehen. Auch der unersättliche Bedarf der Römer an diesen Tieren, um sie bei Gladiatorenkämpfen in ihren Arenen gegen Sklaven und Christen einzusetzen, dezimierte den Bestand erheblich. Seit 1920 sind die Berberlöwen in der freien Wildbahn ausgerottet. Die letzten überlebenden Berberlöwen waren Eigentum des marokkanischen Königs Hassan II., der einige dieser Tiere in seinem Privatzoo hielt. Im Jahr 1970 schenkte der König die Tiere dem marokkanischen Nationalzoo Rabat, von dem dann immer wieder Nachzuchten an ausgewählte Zoos auf der ganzen Welt weitervermittelt wurden. Aktuell leben weltweit rund 100 Berberlöwen in Zoos.

Auch wenn im Laufe der Zeit wahrscheinlich einige wenige Individuen anderer Unterarten eingekreuzt wurden, beschloss man 1992, innerhalb des Europäischen Zooverbandes (EAZA) die Berberlöwen als eigene Unterart in ein Zuchtbuch aufzunehmen und somit nun auch in Europa zu züchten. Gemeinsames Ziel ist es, in der Zukunft eine Population in ihrer ursprünglichen Heimat zu etablieren.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Petra Medan / Zoo Heidelberg
20.03.2019