Zoo Landau in der Pfalz bekommt Auszeichnung von Staatsminister Dr. Volker Wissing überreicht
Wissing lobt erfolgreiche Bemühungen um mehr Barrierefreiheit und Umweltbildung
Viel Anerkennung und eine Auszeichnung hatte Dr. Volker Wissing, der rheinlandpfälzische Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, bei seinem jüngsten Besuch im Landauer Zoo im Gepäck. Gut eineinhalb Jahre nach der Übergabe eines Förderbescheids über 257.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie Landesmitteln, konnte sich Wissing nun von der Umsetzung der Maßnahmen für mehr Barrierefreiheit im südpfälzischen Zoo überzeugen. Umso erfreulicher, dass einige Komponenten nun auch noch von der Fachjury der UN-Dekade Biologische Vielfalt zur Auszeichnung des Projekts „Zoo Landau für alle“ im Rahmen des Sonderwettbewerbs „Soziale Natur – Natur für alle“ führten.
In seiner Laudatio im Beisein von Zoodezernent Alexander Grassmann, Landaus Zoodirektor Dr. Jens-Ove Heckel und weiterer maßgeblicher Akteurinnen und Akteure sowie Planerinnen und Planern der Maßnahmen, stellte der Minister einige Aspekte besonders heraus. Obwohl der Zoo Landau in der Pfalz aufgrund des gehaltenen Tierartenspektrums seinen allgemeinen Schwerpunkt bei der exotischen Vielfalt von Tierarten, Pflanzen und Lebensräumen hat, so sei der Bezug zur heimischen Flora und Fauna an sehr vielen Stellen gegeben. Der Zoo Landau ist in Kooperation mit regionalen Naturschutzverbänden regelmäßig an Artenschutzmaßnahmen für heimische Tiere beteiligt. Dieses betrifft auch Zooschulunterrichtseinheiten insbesondere mit Bezug zu Weißstorch, Luchs, Wildkatze, Wolf und heimischen Amphibien und Reptilien, die regelmäßig auch für Menschen mit Einschränkungen bzw. unter deren Einbeziehung durchgeführt werden. Der Zoo Landau ist selbst Hotspot der heimischen Biodiversität mit zahlreichen heimischen Vogel-, Reptilien- und Insektenarten, die hier leben und brüten. Er bietet so in Verbindung mit vielen Infotafeln oder im Zuge von Führungen und Zooschulunterrichtseinheiten reichhaltige Beobachtungsmöglichkeiten an heimischen Arten für alle Menschen, die den Zoo besuchen.
Durch die baulichen Maßnahmen für mehr Barrierefreiheit konnte nun die Zugänglichkeit wichtiger und besonders artenreicher Bereiche des Zoos – und damit auch eines „Naturschutzlehrpfads“ mit Infostationen zum heimischen Fledermaus-, Eulen- und Igelschutz – insbesondere für Rollstuhl- und Rollatorfahrerinnen und -fahrer wesentlich verbessert werden, freute sich Wissing, der auch die Tourismusförderung in seinen Verantwortungsbereich zählt. Zudem konnte im Maßnahmenpaket „Barrierefreier Zoo Landau“ der Neudruck eines „Zooführers in leichter Sprache“ realisiert werden, der u.a. auch über den heimischen Weißstorch informiert und an Menschen mit eingeschränkten Lese- und Sprachfähigkeiten ausgegeben wird.
Wissing dankte für die engagierte und ausgezeichnete Umsetzung der Planungen und würdigte dabei insbesondere auch die Unterstützung seitens der Zooschule Landau und des Freundeskreises des Landauer Zoos.
Text: Stadt Landau / Zoo Landau Foto: Zoo Landau 15.08.2020
Zu einer richtigen kleinen Kinderstube ist das Küstenpanorama im Zoo Heidelberg geworden. Auch in diesem Jahr ziehen die Graumöwen und Inkaseeschwalben wieder erfolgreich Nachwuchs groß. Drei Graumöwen-Küken sind bereits geschlüpft und tapsen auf der Anlage umher. Bei den Inkaseeschwalben haben die Tierpfleger ebenfalls drei Jungtiere gesichtet. Zoobesucher können die kleinen „Flauschebällchen“ bei einem Gang durch die Voliere hautnah beobachten.
Versteckt im Strandhafer hat eine Graumöwe ihr Nest gebaut. Dort sind zwei kleine Küken geschlüpft. Eine andere Graumöwe bevorzugte für ihr Nest einen Platz direkt neben dem Besucherweg, wo ein weiteres Küken geschlüpft ist. Die jungen Graumöwen tapsen bereits eifrig im Gehege umher. „Sie wirken mit ihrem Küken-Flaum und ihren tapsigen Bewegungen noch ein bisschen unbedarft. Das ist ganz normal. So süß sie auch aussehen: Wir bitten unsere Besucher eindringlich, die Küken nicht anzufassen. Die Eltern kommunizieren mit den Kleinen dauerhaft über Rufe und finden sie so ganz einfach wieder, auch wenn sie sich ein bisschen weiter vom Nest entfernt haben“, erklärt Dr. Eric Diener, Vogelkurator im Zoo Heidelberg. Besonders gerne tummeln sich die Küken links des Besucherwegs, im Bereich neben dem Nistkasten. Mit rund sechs Wochen werden Graumöwen flügge und starten dann ihre ersten Flugversuche.
Während die Graumöwen oft auf dem Boden brüten und dort aufwachsen, bevorzugen Inkaseeschwalben höher gelegene Orte als Brutplätze. „In freier Natur würden Inkaseeschwalben auf Felsvorsprüngen oder in kleinen Höhlen auf steilen Klippen brüten. Hier im Zoo haben wir die erhöhten Nistkästen angebracht, welche die Küstenvögel gerne nutzen“, so Diener. Gut geschützt bleiben die jungen Inkaseeschwalben im Kasten sitzen, bis sie flügge werden. Nur zur Fütterungszeit, wenn ihnen die Eltern kleine Fische bringen, recken sie ihre Köpfchen ein Stück weit heraus. Vom Besucherweg aus lässt sich diese Fütterung mit ein wenig Geduld mehrmals am Tag beobachten.
Der Lebensraum von Graumöwen und Inkaseeschwalben erstreckt sich über die südamerikanische Pazifikküste. Beide Vogelarten zählen zu den Seevögeln und sind sichere, wendige Flieger. Während Inkaseeschwalben ihre Brutgebiete direkt an den steilen Felsküsten anlegen, zieht es die Graumöwen zur Brutzeit weiter ins Landesinnere. Inmitten der lebensfeindlichen Atacama-Wüste, gut geschützt vor Fressfeinen, ziehen die Graumöwen ihre Jungen dort groß. Was für den Nachwuchs von Vorteil ist, bedeutet gleichzeitig eine große Belastung für die Elterntiere: Während der Aufzucht fliegen die Graumöwen-Eltern mehrmals pro Woche zurück an die bis zu 100 km entfernte Küste, um im Meer auf Nahrungssuche zu gehen.
Inzwischen hat sich im Zoo Heidelberg fast eine neue „Normalität“ eingestellt. Zoobesucher mit Alltagsmasken sind kein ungewohnter Anblick mehr. Die Besucher erkennen die gültigen Verhaltens- und Hygieneregeln an und verbringen entspannte Stunden im Zoo Heidelberg. Auch weiterhin ist ein Besuch im Zoo Heidelberg nur für eine begrenzte Besucherzahl möglich. Derzeit liegt die Grenze bei 1250 Besuchern gleichzeitig. Die Neuerung: Ab dem 03.08.2020 können Zoobesucher ihren Zoobesuch nicht nur wie bisher reservieren, sondern kaufen die Tickets gleich online. Der Einlass von Besuchern mit Online-Ticket erfolgt über einen separaten Online-Einlass am Haupteingang. Außerdem sind spontane Besuche mit Ticketkauf an der Zoo-Kasse ab dem 03.08.2020 wieder möglich. Bei starkem Besucherandrang kann es jedoch beim Einlass zu Wartezeiten kommen. Um diese Wartezeiten zu vermeiden, empfiehlt der Zoo, die Online-Tickets und Anmeldungen zu nutzen.
„Wir freuen uns, dass wir unseren Besuchern nun die
Möglichkeit bieten können, die Tickets für den Zoobesuch gleich online zu
bezahlen. So können Sie sich bei ihrer Ankunft am Zoo den Weg über die Kasse
sparen und starten schneller ins Zooerlebnis“, erklärt Zoodirektor Dr. Klaus
Wünnemann. Für alle, die keine Möglichkeit haben, ein Online-Ticket zu
erwerben, haben die Zoo-Kassen mit dem regulären Verkauf geöffnet. Je nach
Besucherandrang ist dort jedoch mit Wartezeiten zu rechnen. „Unsere Erfahrung
zeigt, dass Wochenenden und Werktage in den Ferien ab 10 Uhr immer sehr nachgefragt
sind. Für diese Stoßzeiten empfehlen wir dringend den Kauf eines
Online-Tickets. Wer sein Online-Ticket vorab kauft, ist nämlich nicht nur
schneller im Zoo, sondern hat seinen Platz auch sicher“, erklärt Wünnemann. „Wenn
die Kontingente komplett gebucht sind, können wir keine spontanen Besucher mehr
einlassen, diese Enttäuschung sollte man sich ersparen.“
Im Onlineshop des Zoos unter shop.zoo-heidelberg.de können Zoobesucher Eintrittskarten für Erwachsene, Kinder und Kleingruppen erwerben. Als Zahlsysteme stehen den Kunden mehrere zertifizierte Möglichkeiten zur Verfügung, wie PayPal, Kreditkarte, SEPA-Lastschrift oder Sofortüberweisung. Tickets für Ermäßigte, spezielle Sondertarife oder Dauerkarten werden ausschließlich vor Ort verkauft. Inhaber von Dauerkarten, Patenpässen, Kombi-Tickets, Mitgliedausweisen, Heidelbergpässen und Freikarten können sich gegen eine Buchungspauschale von 2 € online für den Zoobesuch anmelden. Die Buchungspauschale wird beim Zutritt zurückerstattet. Besucher, die sich über diesen Weg für den Zoobesuch angemeldet haben, können ebenfalls den separaten Express-Einlass nutzen. Wer seinen Zoobesuch plant, findet unter www.zoo-heidelberg.de/coronainfo alle wichtigen Informationen zu den geltenden Verhaltens- und Hygieneregelungen sowie Einschränkungen.
Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg 02.08.2020
Schnupper-Workshops für Kinder im Zoo Heidelberg – es gibt noch freie Plätze!
Wer noch Ideen für die Gestaltung der Sommerferien sucht, sollte jetzt genau aufpassen: Aufgrund der großen Nachfrage des Zoo-Ferienprogramms bietet der Zoo Heidelberg in den Sommerferien zusätzlich fünf Schnupper-Workshops für Kinder ab 6 Jahren an. Jeder Schnupper-Workshop umfasst ein festes Thema. So dreht sich beispielsweise am ersten Workshop im August alles um Raubtiere, an einem die anderen Tage erfahren die Teilnehmer Spannendes zu Tierkindern, zu Tieren die im und am Wasser leben oder über die bedrohten Tiere im Zoo. Tickets für die Workshops gibt es im Vorverkauf an der Zookasse. Die Kosten pro Teilnehmer betragen € 20,- inkl. Eintritt. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.zooschule-heidelberg.de/workshops.
Mittwoch, 12.8.2020: Raubtiere, 13.30 – 16.30 Uhr
Gemeinsam mit den Zoo-Rangern finden die Teilnehmer
heraus, welche Merkmale ein Raubtier ausmachen. Sind Haie, Erdmännchen und
Riesenseeadler auch Raubtiere? Nach einem Besuch bei den Heidelberger Raubtieren
erfahren die Teilnehmer, warum viele Raubtiere in der Natur bedroht sind und
was jeder Einzelne dagegen unternehmen kann.
Donnerstag, 13.8.2020: Tiere in Gefahr, 13.30 –
16.30 Uhr
Beim Schnupper-Workshop „Tiere in Gefahr“ steht das Thema Artenschutz im Mittelpunkt. Die Teilnehmer schlüpfen hierbei in die Rolle von Tierschützern und gehen der Frage auf den Grund, warum Artenschutz wichtig ist. Gemeinsam mit den Zoo-Rangern werden auf eine spielerische Art und Weise Möglichkeiten gefunden, um selbst einen Beitrag zum Artenschutz zu leisten.
Freitag, 14.8.2020: Tiere im und am Wasser, 13.30 –
16.30 Uhr
Das Leben im und am Wasser stellt besondere
Anforderungen an Robben, Flamingos, Otter & Co. Spielerisch finden die
Teilnehmer heraus, welche Besonderheiten die unterschiedlichen Tiere haben, um
im und am Wasser gut zurecht zu kommen.
Jedes Jahr kommen im Zoo zahlreiche Jungtiere zur
Welt. Einige davon können schon kurz nach der Geburt selbständig laufen und
folgen der Mutter auf Schritt und Tritt, andere verbleiben in ihrem Nest und
werden dort von den Eltern versorgt. Die Känguru-Mutter zum Beispiel trägt ihre
Jungtiere im Beutel mit sich umher. Bei diesem Workshop gibt es viele
Besonderheiten der Tierkinder zu entdecken.
Samstag, 12.9.2020: Rekorde im Tierreich, 9.30 –
12.30 Uhr
Im Zoo Heidelberg leben die schwersten
Landsäugetiere, das langsamste Säugetier der Erde und das Tier, das am längsten
ohne Wasser aushalten kann. In der Tierwelt gibt es zahlreiche weitere – und
manchmal auch sehr lustige – Rekordhalter, die von den Workshopteilnehmern
erkundet werden.
Wer bei diesem Schnupper-Workshop-Angebot noch nicht das richtige entdeckt hat, für den gibt es hier einen weiteren Tipp: Alle, die zusammen mit der Familie oder im Freundeskreis den Zoo besuchen möchten, können einen Erlebnisreichen Rundgang oder einen Erlebnisreichen Rundgang Plus buchen. Bei einer Tour durch den Zoo erfahren die TeilnehmerInnen allerhand Spannendes über die Zoobewohner. Beim Erlebnisreichen Rundgang Plus ist sogar noch ein ganz besonderes Erlebnis mit dabei. Die Termine können per E-Mail (info@zooschule-heidelberg.de) oder telefonisch (06221-3955713) gebucht werden. Noch mehr Ideen im Überblick unter www.zooschule-heidelberg.de/de/angebot
Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Petra Medan / Zoo Heidelberg 25.07.2020
Veranstaltungshinweis
für Sonntag, 2. August, 11 Uhr
„Weißscheitelmangabe, Gibbon, Löwenaffe und Co.“ – Öffentliche Zooführung anlässlich des Welt-Mangabentages mit zoologischer Assistentin Henrike Gregersen
Wussten Sie schon, dass am 1. August
Welt-Mangabentag ist? An diesem Tag möchten Artenschützer darauf aufmerksam
machen, wie besonders und wie bedroht die 10 Affenarten sind, die zu dieser
Gattung gezählt werden. Im Zoo Landau in der Pfalz leben Weißscheitelmangaben,
ursprünglich heimisch in nur einem sehr kleinen Verbreitungsgebiet zwischen
Ghana und der Elfenbeinküste und auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion
(IUCN) als „Von Ausrottung bedroht“ eingestuft. Wie bei vielen bedrohten
Tierarten dient die Zoo-Population als Reserve für die kleiner werdenden
Bestände in der Natur, und die Zuchtgruppe im Zoo Landau trägt kräftig zum
Erhalt der Art in Menschenobhut bei – bereits neun Mal gab es in Landau
Nachwuchs, und momentan tummeln sich sechs Jungtiere in der sehr lebhaften
Gruppe. Auch bei den Braunkopfklammeraffen und den Kattas gab es in diesem Jahr
schon Nachwuchs, aber auch ohne aktuelle Jungtiere sind Schimpansen,
Weißhandgibbons, Totenkopfaffen und Goldgelbe Löwenaffen natürlich nicht
weniger interessant! Und leider sind auch diese Arten teilweise stark bedroht.
Auf dem gemeinsamen Zoorundgang wird Frau Gregersen die Primatenarten des Zoo Landau,
ihre Besonderheiten, was der Zoo Landau zum Schutz der Affen tut und einige
Individuen näher vorstellen, und natürlich haben unsere Gäste auch die Möglichkeit,
ihre Fragen an die Expertin zu stellen!
Aufgrund der aktuellen Situation ist eine
Voranmeldung für diese Führung erforderlich. Die Anzahl der Personen, die an
der Führung teilnehmen können, ist begrenzt, um die Abstandsregeln einhalten zu
können. Gäste der Führung sind verpflichtet, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.
Anmeldungen nehmen wir ab sofort unter Tel.
06341-137002 / -137011 oder per Mail (bitte mit vollständigem Namen, Adresse
und Telefonnummer) an zoo@landau.de gerne
entgegen.
Die
Führung ist kostenlos, es ist lediglich der reguläre Zooeintritt zu bezahlen.
Treffpunkt ist um 11 Uhr im Eingangsbereich des Zoos.
Der Zoo behält sich vor, die Veranstaltung ggfs. witterungsbedingt abzusagen oder zeitlich abzukürzen.
Im Masterplanverfahren Neuenheimer Feld steht der dritte Projektabschnitt, die Konsolidierungsphase, kurz bevor. In dieser Phase werden ausgewählte Planungsansätze weiterverfolgt, vertieft und konkretisiert. Die Ergebnisse aus dieser Phase sollen anschließend in den Masterplan eingearbeitet werden. „Mit dem Beginn der Konsolidierungsphase ist der richtige Zeitpunkt gekommen, die Bedürfnisse der größten städtischen Institution im Neuenheimer Feld in den Fokus zu nehmen“, erklärt Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann. „Wir appellieren an den Gemeinderat, die Sicherung der Zukunft des Zoos in die weitere Aufgabenstellung der Planungsbüros aufzunehmen.“
Bislang wurde in dem breit angelegten
Beteiligungsprozess des Masterplanes vor allem über den Hühnerstein und die
Verkehrskonzepte diskutiert. Zur Zukunft des Zoos gab es sehr divergierende
Ideen. Das Büro ASTOC sah in seinen ersten Entwurf vor, den Zoo in den Süden
Heidelbergs zu verlegen und den Campus auf das Zooareal auszudehnen. „Diese
Idee hatte zumindest den Charme, dem Zoo Heidelberg eine Zukunft – wenn auch an
anderer Stelle – zuzubilligen“, kommentiert der Zoodirektor. Das Büro Höger hingegen
erklärte den Zoo in seinem ersten Entwurf für obsolet. “Ich habe Frau Höger so
verstanden, dass Sie und die jungen Mitarbeiter in ihrem Büro Zoos für
überflüssig hielten“, sagt Wünnemann. Eine aktuelle repräsentative
Forsa-Umfrage widerlegt die Meinung des Planungsteams um Höger deutlich: Die
gesellschaftliche Akzeptanz von Zoos in Deutschland ist sehr hoch. Eine deutliche
Mehrheit der Deutschen, 82 Prozent, befürworten, dass es Zoos gibt. „Moderne Zoos haben vielfältige
gesellschaftliche Aufgaben in den Bereichen Artenschutz, Bildung, Forschung und
Erholung. Wir in Heidelberg nehmen diese Verantwortung in unserer täglichen
Arbeit sehr ernst. Das Büro Höger vertrat hierzu einen sehr heftigen Planungsansatz
– während die Kollegen aus anderen Zoos unsere Arbeit im Zoo Heidelberg oft als
beispielhaft ansehen, radierte der Zeichenstift des Planungsbüros den Zoo
Heidelberg einfach aus“, so Wünnemann.
Die aktuellen Entwürfe der beiden Büros gehen weiterhin
sehr unterschiedlich mit dem Zoo um: Das Büro ASTOC erhält das Areal des Zoos und
schafft klar definierte Zugänge zum Neckar außerhalb des Zoogeländes. Das Büro
Höger plant massive Eingriffe in den Zoo: Das Eingangsgebäude mit Parkhaus wird
durch ein Hochhaus ersetzt, die auf dem Erweiterungsgelände des Zoos geplante
Savannenanlage wird in das traditionelle Zoogelände verschoben, wofür andere
Gehege weichen müssten. Besonders dramatisch wäre die Umsetzung der Idee, die
Fläche des Zoos direkt östlich des Großen Affenhauses zu kappen und das
Erweiterungsgelände als frei zugänglichen Schaubauernhof zu nutzen.
Entsprechend vehement waren die Kommentare der vielen Zoofreunde zu ihrem
Entwurf im Rahmen der Bürgerbeteiligung.
„Die Umsetzung der vorliegenden Pläne aus dem Büro Höger wäre fatal für den Zoo. Eine zukunftsfähige Entwicklung ist mit diesem Entwurf nicht möglich“, ist sich Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann sicher. „Für den Zoo Heidelberg bietet der Entwurf aus den Büro ASTOC die weitaus bessere Perspektive.“
Im Zoo Landau in der Pfalz gelingt zum zweiten Mal die Nachzucht hochbedrohter Visayas-Mähnenschweine
Nicht einmal
zwei Monate nach der ersten Nachzucht der in der Wildbahn von Ausrottung
bedrohten Visayas-Mähnenschweine freut sich der Zoo Landau über vier weitere
Ferkel eines zweiten Zuchtweibchens. Nachdem am 16. Mai zwei kleine Eber das
Licht der Welt erblickten, kamen am 7. Juli vier weitere kleine Schweine zur
Welt. Somit wächst die Gruppe von anfänglich einem Eber mit zwei ausgewachsenen
Sauen zu einer neunköpfigen Rotte an. Ein Riesenerfolg für diese hochbedrohte
philippinische Tierart. Muttertier MIRA hatte sich Anfang der Woche in ihr
Innengehege zurückgezogen, noch ist sie nämlich vom Rest der Gruppe abgetrennt,
um ihren eigenen, sowie den älteren Nachwuchs von Schweinemutter LEVI nicht zu
gefährden. Am Freitag dann zeigte sich der erste kleine Ferkelrüssel im
Außengehege und seit Montag begeben sich die vier Frischlinge mit dem charakteristischen
Streifenmuster regelmäßig in den Außenbereich, um zu spielen, zu wühlen und
ihre Umgebung ausgiebig zu erkunden. Währenddessen passt Mutter MIRA genau auf,
dass ihrem allerersten Nachwuchs nichts zustößt.
Visayas-Mähnenschweine
stammen von den westlichen Visayas-Inseln der Philippinen, wo ihr Bestand
heutzutage allerdings stark dezimiert ist. Grund dafür sind die Zerstörung des
Lebensraums durch die Abholzung der Wälder, die Wilderei und die mögliche
Hybridisierung mit Hausschweinen. Um die Mähnenschweine vor der Ausrottung zu
bewahren, wird im Rahmen eines Europäischen Ex-situ Programms (EEP) die Zucht
in den europäischen Zoos vom Zoo Breslau in Polen aus koordiniert. Der
sechsfache Nachwuchs im Zoo Landau ist somit eine große genetische Bereicherung
für das Zuchtprogramm.
Auch in Kooperation mit dem Zoo Landau engagiert sich die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP) mit Schutzmaßnahmen auf den Philippinen (www.zgap.de).
Von
wegen – Erdmännchen ist nicht gleich Präriehund!
Sie sind eher klein, haben braunes Fell und mindestens einer von ihnen hält in typisch aufrechter Pose „Wache“. Sie leben in unterirdischen Bauten, sind wahre Höhlen-Baumeister und mit ihrer quirligen Art entlocken sie großen und kleinen Besuchern im Zoo Heidelberg oft ein „Oh, guck mal wie süß!“. Erdmännchen und Präriehunde sehen für viele Zoobesucher zum Verwechseln ähnlich aus. Aber handelt es sich hierbei wirklich um „Doppelgänger“ im Zoo Heidelberg?
Sandra Reichler, Kuratorin für Säugetiere im Zoo Heidelberg klärt auf: „Mit Doppelgängern haben wir es hier definitiv nicht zu tun. Erdmännchen und Präriehunde würden sich in der freien Natur sogar nie über den Weg laufen. Erdmännchen stammen ursprünglich aus Südafrika, Präriehunde aus Amerika. Biologisch gesehen sind Erdmännchen und Präriehunde nicht miteinander verwandt. Es sind nicht nur unterschiedliche Tierarten, sondern sie gehören auch zu verschiedenen Säugetier-Ordnungen: Erdmännchen sind Raubtiere, Präriehunde sind Nagetiere.“
Was die Leibspeise angeht, werden sich Präriehunde und Erdmännchen sich also nie einig. Erdmännchen weisen das typische Raubtiergebiss mit langen Eckzähnen und scharfen Backenzähnen auf. Im Freiland fressen sie alles, was sie überwältigen können, wie Insekten und Würmer oder Skorpione und kleine Reptilien. Zur Fütterungszeit gibt es für sie neben Obst und Gemüse auch tierische Nahrung, wie zum Beispiel Küken, Mäuse, Insekten oder Eier. Präriehunde sind als Vertreter der Nagetiere ausschließlich vegetarisch unterwegs. Sie ernähren sich überwiegend von Gras, nehmen besonders gerne auch Laub, Wurzeln und Kerne zu sich. Mit ihren scharfen, starken Nagezähnen knacken sie aber auch mühelos jede Nussschale.
Und wie können Besucher im Zoo Heidelberg beide Tierarten gut auseinanderhalten? Schließlich sind sich beide Tierarten in der Färbung des Fells und in der Größe ähnlich. Hierfür hat Reichler einen Tipp: „Wenn man den Unterschied nicht gerade am Futter, das im Gehege liegt, erkennen kann, hilft ein genauer Blick. Erdmännchen haben markante dunkel umrandete Augen und eine spitzere Schnauze. Bei manchen Tieren verlaufen auf dem Rückenfell dunklere Querstreifen. Präriehunde haben kleine schwarze Knopfaugen und sind einheitlich hellbraun gefärbt.“ Beim nächsten Besuch im Zoo Heidelberg lassen sich also ab sofort Verwechslungen vermeiden.
Einig ist man sich als Besucher jedoch über den „Herzchenfaktor“. Es macht sowohl bei den flinken Präriehunden als auch bei den neugierigen Erdmännchen richtig Spaß, ihnen beim gemeinsamen Spielen oder Fressen auf der Anlage zuzuschauen. Besonders dann, wenn im Sommer der Nachwuchs die Gruppe richtig aufmischt und für viel Aktivität in den einzelnen Gehegen sorgt. Bei den Erdmännchen und ebenso bei den Präriehunden haben sich die Jungtiere in den letzten Wochen sehr gut entwickelt und zeigen sich gerne den Besuchern im Zoo Heidelberg.
Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Petra Medan / Zoo Heidelberg 11.07.2020
82 Prozent der Deutschen von Zoos überzeugt
Forsa-Studie
dokumentiert hohe Beliebtheit
Die Deutschen sind Zoo-Freunde: Eine deutliche Mehrheit befürwortet, dass es zoologische Einrichtungen gibt, bewertet deren Artenschutzbemühungen als sehr wichtig und lernt in ihnen Wertschätzung für Tiere kennen. Das ist das Ergebnis der aktuellsten und umfassendsten Studie zur Einstellung der Deutschen gegenüber Zoos, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa durchgeführt hat. „Diese Umfrage-Ergebnisse erfüllen uns mit Stolz“, sagt der Präsident des Verbandes der Zoologischen Gärten, Prof. Dr. Jörg Junhold. Für den Zoo Heidelberg ergänzt Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann: „Wir freuen uns, dass die Ziele unserer Arbeit immer besser verstanden werden und von der überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung getragen werden.“
Die zentrale Frage der repräsentativen Studie im
Auftrag des Verbandes war jene nach dem Grad der Akzeptanz. Gefragt, ob sie
Zoos in Deutschland befürworten, antworteten überwältigende 82 Prozent mit
„Ja“; lediglich 12 Prozent der Deutschen lehnen demnach Zoos ab, die übrigen
Befragten machten keine Angaben. Erfreulich für die Zoos ist, dass sich der
Zustimmungswert auf diesem hohen Niveau einpendelt; gegenüber der ersten
Auflage der Umfrage 2017 ist er sogar noch um einen Prozentpunkt gestiegen.
Moderne zoologische Gärten haben sich dem Schutz
der schwindenden Biodiversität verpflichtet, indem sie bedrohte Tierarten in
Zoos und im natürlichen Lebensraum pflegen und erhalten. Diese
gesellschaftliche Aufgabe wird von der deutschen Bevölkerung besonders hoch
eingeschätzt. Demnach sagen 65 Prozent der Befragten, dass diese Bemühungen
„sehr wichtig“ sind; für weitere 28 Prozent sind sie „wichtig“. Ähnlich verhält
es sich mit dem Engagement der Zoos vor ihren Toren: 55 Prozent der Deutschen
halten es für „sehr wichtig“, wenn sich Tiergärten und Zoo direkt in den bedrohten
Lebensräumen für die Tiere stark machen, für weitere 36 Prozent ist es noch
„wichtig“. Dr. Klaus Wünnemann, Direktor im Zoo Heidelberg sagt: „Die
Ergebnisse aus der Studie gehen Hand in Hand mit unserem Selbstverständnis als
Zoo: Zoos sind moderne Artenschutzzentren. Im Zoo Heidelberg setzen wir uns mit
unserer täglichen Arbeit dafür ein, den Besuchern zu vermitteln, wie wichtig
Biodiversität und intakte Ökosysteme sind. Mit unseren sorgfältig ausgewählten
Artenschutzprojekten, wie zum Beispiel dem WAPCA-Projekt, das sich dem Erhalt von
bedrohten Westafrikanischen Affenarten verschrieben hat, engagiert sich der Zoo
in einem weltweiten Netzwerk für den Natur- und Artenschutz.“
Die Forsa-Studie zeigt ebenso, dass ein Zoobesuch im 21. Jahrhundert sehr positiv auf die Besucher wirkt. Mehr als zwei Drittel haben nach eigenen Aussagen bei ihrem letzten Besuch etwas über Tiere (11 Prozent „sehr viel“; 58 Prozent „viel“) gelernt. Darüber hinaus entsteht bei einer Mehrheit auch eine emotionale Verbindung: 32 Prozent der Befragten sagen, dass sich ihre Wertschätzung für Tiere durch den Zoobesuch vergrößert hat („voll und ganz“); weitere 48 Prozent stimmen dieser Aussage „eher“ zu. 71 Prozent (20 Prozent „voll und ganz“, 51 Prozent „eher“) sagen, dass sie sich während des Zoobesuches mit der Natur verbunden gefühlt haben. „Dieser Aspekt eines Zoobesuches ist uns besonders wichtig. Wir sehen die Bildung als eine der wichtigsten Aufgaben der Zoos. Mit unseren faszinierenden Tieren und dem Schwerpunkt im Bildungsbereich, der die Themen Tiere, Natur und Technik umfasst, sprechen wir sehr viele Menschen an. Wenn ich sehe, dass Kinder und Erwachsene gleichermaßen staunend dem Löwen auf unserer neuen Löwenanlage Auge in Auge gegenüberstehen, dann kann ich die emotionale Verbindung dort geradezu spüren. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, Menschen für Natur und Tiere zu begeistern. Unser Ziel ist, dass jeder Besucher den Zoo mit einer höheren Motivation, die Natur zu schützen, wieder verlässt“, erklärt Wünnemann.
Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Petra Medan / Zoo Heidelberg 11.07.2020
Graues Fell und lange Ohren
Nachwuchs
bei den Hauseseln im Zoo Heidelberg
Im Zoo Heidelberg durften sich die Tierpfleger über Nachwuchs freuen! Die schöne Nachricht kam aus dem Eselgehege: Am 23. Juni 2020 wurde dort ein junger Hausesel geboren. Die Geburt fand auf dem Freigelände hinter der Explo-Halle inmitten der kleinen Eselherde des Zoos statt. Jungtier und Mutter geht es gut, beide zeigen sich bereits fit und aktiv auf der Außenanlage.
Der jüngste Zuwachs im Zoo Heidelberg hat graues,
zartes Fell und – für Esel typisch – lange Ohren. Bereits kurz nach seiner
Geburt machte der kleine Eselhengst erfolgreich die ersten Gehversuche.
Inzwischen zeigt er sich, immer in der Nähe seiner Mutter Polly, fit und munter
auf der Anlage. Er erkundet neugierig seine Umgebung und nimmt ersten Kontakt
zu den anderen Herdenmitgliedern auf.
Für Eselin Polly war es die erste Geburt. Auch Esel Charly wurde zum ersten Mal Vater. Ebenso wie für die beiden Elterntiere, ist die Situation für die gesamte Herde ungewohnt. Tierärztin Barbara Bach berichtet: „Wir sind froh, dass die Geburt auf der Anlage so komplikationslos verlief und es Mutter und Jungtiger gut geht. Es ist schön zu sehen, wie entspannt die anderen Herdenmitglieder, Hausesel Chaliza und Poitou-Esel Thibaut, mit dem neuen Mitglied umgehen. Schließlich gab es in der Herde vorher noch keine andere Geburt.“ Die meiste Zeit des Tages verbringen Jungtier und Mutter auf der großzügigen Eselanlage hinter der Explo-Halle im Zoo Heidelberg. Dort sind sie für Besucher zu sehen. „In den ersten Tagen möchten wir Jungtier und Mutter noch ein bisschen Zeit geben, sich in Ruhe kennenzulernen“, so die Zoo-Tierärztin. Daher ist die Außenanlage aktuell in zwei Bereiche geteilt. „Über den Zaun hinweg können Mutter und Jungtier gut Kontakt zum Rest der Herde halten. Die anderen Herdenmitglieder zeigen sich, ebenso wie die Zoobesucher, sehr interessiert am kleinen Eselhengst.“
Der Hausesel ist die domestizierte Form des
Afrikanischen Wildesels. Als Arbeits- und Lastentier ist der Hausesel weltweit
verbreitet. Deren Bestände gelten als nicht gefährdet. Schlechter steht es um
den Afrikanischen Wildesel: Er gilt laut der Roten Liste der IUCN als vom
Aussterben bedroht. Freilebende Wildesel gibt es nur noch in wenigen Gebieten
im Nordosten Afrikas.
Zoobesuch
mit Online-Anmeldung | Besondere Verhaltens- und Hygieneregeln
Für den Zoobesuch während der Corona-Zeit gelten aktuell besondere Regelungen und Einschränkungen: Ein Besuch ist ausschließlich mit Online-Anmeldung möglich. In geschlossenen Räumen gilt für alle Personen ab 6 Jahren eine Maskenpflicht. Angebote im Zoo, wie Erlebnisreiche Rundgänge und Kindergeburtstage sind mit eingeschränkter Teilnehmerzahl wieder möglich. Die Ausstellungshallte ist mit zwei neuen Ausstellungen „Hamsterland“ und „Faszination Moor“ wieder geöffnet. Informationen zu allen geltenden Regelungen und zur Online-Anmeldung unter www.zoo-heidelberg.de/coronainfo.
„Wenn das Zebra Bauchweh hat“ – Ein Rundgang mit Zootierärztin Henrike Gregersen am Sonntag, 19. Juli, 11 Uhr
Auch Haustiere gehen manchmal nicht gerne zum
Tierarzt und mögen sich ein wenig sträuben, doch meistens sind Pferd, Hund,
Katze oder Meerschweinchen doch leicht zu führen oder in eine Kiste zu
verpacken, um sich untersuchen zu lassen. Doch was ist mit einem Sibirischen
Tiger, einem Seebären, Zebra oder Schimpansen? An ungezähmte Wildtiere, die
scheu und für den Menschen durchaus gefährlich sind, kommt man im Zoo als
Tierarzt nicht so einfach heran. Auf einem Rundgang mit Zootierärztin Henrike
Gregersen erfahren Sie am Sonntag, 19. Juli, im Rahmen einer öffentlichen
Sonntagsführung viel Wissenswertes aus dem Zooalltag. Welche vorbeugenden
Maßnahmen und Routineuntersuchungen gibt es bei den einzelnen Zootieren? Was
ist wenn das Zebra Bauchweh hat, und müssen sie auch mal zum Hufschmied? Wie
werden Medikamente verabreicht und welche Behandlungen durchgeführt? Auf dem
gemeinsamen Zoorundgang wird Frau Gregersen diese und viele weitere spannende
Themen erklären, und natürlich haben unsere Besucher auch die Möglichkeit, ihre
Fragen an die Zootierärztin zu stellen!
Aufgrund der aktuellen Situation ist eine
Voranmeldung für diese Führung erforderlich. Die Anzahl der Personen, die an
der Führung teilnehmen können, ist begrenzt, um die Abstandsregeln einhalten zu
können. Gäste der Führung sind verpflichtet, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.
Anmeldungen nehmen wir ab sofort unter Tel. 06341-137002 / -137011 oder per Mail (bitte mit vollständigem Namen, Adresse und Telefonnummer) an zoo@landau.de gerne entgegen.
Die
Führung ist kostenlos, es ist lediglich der reguläre Zooeintritt zu bezahlen.
Treffpunkt ist um 11 Uhr im Eingangsbereich des Zoos.
Der Zoo behält sich vor, die Veranstaltung ggfs. witterungsbedingt abzusagen oder zeitlich abzukürzen.
Zoo Landau in der Pfalz 30.06.2020
Humboldt-Pinguine vor Fischernetzen warnen
Im Zoo Landau in der Pfalz wird aktuell an Methoden zur Vermeidung von Beifang geforscht
In dieser Woche startete im Zoo Landau in der Pfalz ein Forschungsprojekt an den Humboldt-Pinguinen. Im Auftrag der Artenschutzorganisation „Sphenisco – Schutz des Humboldt-Pinguins e.V.“, die ihren Sitz in Landau hat, testet der renommierte Meeresforscher Prof. Dr. Boris Culik aus Kiel (www.fh3.de) ein Warngerät zur Vermeidung von Beifang. In umfangreichen Versuchsreihen soll die Frage geklärt werden, ob und wie die Pinguine auf akustische Warnsignale unter Wasser reagieren, die die Tiere im natürlichen Lebensraum davon abhalten könnten, in Fischernetze zu geraten. Drei Bachelor-Studierende der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Martin Entling (iES Landau) im Fachbereich Natur- und Umweltwissenschaften an der Universität Landau unterstützen die Forschungsarbeit. Großzügig gefördert wird diese wissenschaftliche Untersuchung vom Vogelpark Marlow, der Mitglied von Sphenisco ist.
Das akustische
Warngerät (PAL) wurde von Prof. Dr. Culik entwickelt und erfolgreich zum Schutz
von Schweinswalen in der Ostsee eingesetzt. Durch das PAL konnte der Beifang
der Wale um 80% reduziert werden. Aktuell sind 2.500 Warngeräte in der
Fischerei der Ostsee im Einsatz. In anderen Meeren wird das Gerät zurzeit erprobt.
Wie die Ostseeschweinswale sind auch Humboldt-Pinguine stark bedroht, wie sie werden auch die Pinguine – neben anderen Ursachen – durch ungewollten Beifang in den Stellnetzen vor Chile und Peru stark dezimiert. Pinguine können zwar weite Strecken tauchen, müssen aber regemäßig an der Wasseroberfläche Luft holen. Verfängt sich ein Pinguin in einem Fischernetz bedeutet das den sicheren Tod durch Ertrinken. Das Zooteam, die Forscherinnen und Forscher sowie Sphenisco hoffen nun, dass die Pinguine im Landauer Zoo positiv auf die akustischen Signale reagieren und sich „warnen“ lassen. Das könnte der erste Schritt zur Reduktion von Beifang bei Humboldt-Pinguinen sein. Bei positiven Ergebnissen der Vorversuche in Landau ist geplant, das Warngerät in einem nächsten Schritt auch im natürlichen Lebensraum der Humboldt-Pinguine zu erproben.
Vorsichtige Lockerung der Hygiene- und Verhaltensregeln / OnlineAnmeldung weiterhin erforderlich
Der Zoo Heidelberg lockert seine Hygiene- und Verhaltensregeln, die während der CoronaPandemie gelten, schrittweise. Die Lockerungen sind aufgrund der aktuell sehr niedrigen Infektionszahlen und dem guten Verlauf der Wiedereröffnung möglich geworden. Ausgewählte Angebote der Bildungsabteilung können ab sofort gebucht werden. Der Ausstellungsbereich in der Explo-Halle ist wieder geöffnet: Zwei neue Ausstellungen „Faszination Moor“ und „HamsterLand“ können seitdem 22. Juni 2020 besichtigt werden. Bestimmte Einschränkungen, wie z.B. die Notwendigkeit einer Online-Anmeldung für den Zoobesuch und das Einhalten der allgemein geltenden Kontaktbeschränkungen und Abstandsregeln bleiben weiterhin bestehen.
„Wir freuen uns, dass der Zoobesuch wieder vielfältiger wird! Ab sofort können im Rahmen der geltenden Kontaktregeln ausgewählte Bildungsangebote, wie zum Beispiel Kindergeburtstage oder geführte Rundgänge stattfinden“, berichtet Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann. Die Mitarbeiter der Bildungsabteilung des Zoos haben sich in den vergangenen Wochen intensiv Gedanken gemacht, wie ausgewählte Angebote für die Teilnehmer sicher und gleichzeitig spannend umgesetzt werden können. „Für die bevorstehende Ferienzeit sind erlebnisreiche Rundgänge oder Kindergeburtstage durch den Zoo eine gute Möglichkeit, die eigene Freizeit abwechslungsreich zu gestalten“, so Wünnemann.
Seit dem 22. Juni 2020 ist auch die Ausstellungshalle wieder geöffnet. Aktuell sind dort zwei neue Ausstellungen zu besichtigen. „Faszination Moor“ stellt das geheimnisumwitterte Ökosystem Moor und seine Bewohner vor, beleuchtet ihre erstaunlichen Anpassungen und ihre wichtige Rolle im Hochwasser- und Klimaschutz und gibt Anregungen, wie wir alle zum Schutz dieses einzigartigen Lebensraums mit beitragen können. Die Ausstellung „HamsterLand“ nimmt die heimischen Nager und deren Bedrohungen in den Fokus und zeigt, wie sich Zoos und Landwirte zusammen für den Erhalt der bunten Nagetiere einsetzen.
Der Zoo Heidelberg erhöht vorsichtig die Anzahl der Besucher, die sich gleichzeitig im Zoo aufhalten können. Derzeit liegt die Anzahl bei 750 Personen gleichzeitig. „Die Sicherheit unserer Besucher und Mitarbeiter steht für uns an erster Stelle. Wir prüfen im Vorfeld sehr sorgfältig, welche Lockerungen aufgrund der aktuellen Gegebenheiten möglich sind“, so der Zoodirektor. Da die Besucherzahl begrenzt bleibt, ist eine Online-Anmeldung vor dem Besuch für jede Person bis auf weiteres erforderlich. „Unsere Besucher nehmen die Online-Anmeldung gut an. Oft sind täglich noch Kontingente frei – es lohnt sich, immer mal wieder zu schauen. Wir hoffen, dass die Lockerungen und die Erweiterung der Angebote den ein oder anderen dazu bewegen werden, den Zoo wieder zu besuchen“, sagt Wünnemann.
Zusätzliche zur Erweiterung des Angebots ist seitdem 22. Juni 2020 die Maskenpflicht auf dem Zoogelände gelockert. Der Zoo Heidelberg empfiehlt das Tragen einer Maske während des gesamten Zoobesuchs. Im Eingangsbereich, in Warteschlangen und in geschlossenen Räumen ist das Tragen einer Maske für alle Besucher ab 6 Jahren verpflichtend.
Eine Öffnung der Tierhäuser und des Streichelzoos soll in den nächsten Wochen schrittweise erfolgen. Erste Fütterungen sollen wieder stattfinden. Unverändert für den Zoobesucher bleiben die allgemein geltenden Kontakt- und Abstandsregelungen der Landesregierung. Ebenfalls sind Hust- und Niesetikette einzuhalten. „Wir hoffen, dass unsere Besucher verantwortungsvoll mit den Lockerungen umgehen und sich weiterhin an die Regeln halten. Dann steht für uns alle einem sicheren und spannenden Tag bei uns im Zoo Heidelberg nichts mehr im Wege“, sagt Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann.