Christliche Gemeinschaft zeichnet sich durch Gastfreundschaft aus
Ökumenischer Gottesdienst in der Zweibrücker Alexanderskirche – Gebetswoche zur Einheit
Speyer / Zweibrücken (lk/is) – Zu einem ökumenischen Gottesdienst anlässlich der Gebetswoche für die Einheit der Christen laden die Evangelische Kirche der Pfalz und das Bistum Speyer am Sonntag, 19. Januar 2020, 16 Uhr, in die Zweibrücker Alexanderskirche ein. Der Gottesdienst, der gemeinsam mit orthodoxen und freikirchlichen Vertretern aus der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen – Region Südwest (ACK) gefeiert wird, steht unter dem Leitwort „Sie waren uns gegenüber ungewöhnlich freundlich“ (Apg. 28, 2).
Die Texte haben Christen aus Malta verfasst. Die Predigt hält Bischof Karl-Heinz Wiesemann, „Zeugnisse“ zum Thema Gastfreundschaft geben Regina Schäffling vom Caritas-Zentrum Pirmasens, die Afghanin Munesa Bachtari, die als Flüchtling mit ihrer Familie in Zweibrücken lebt sowie Pastor Joachim Schumann von der Evangelisch-methodistischen Kirche in Zweibrücken. Musikalisch umrahmt wird der Gottesdienst vom Gospelchor „T(w)o Generations“ und von Bezirkskantor Helge Schulz an der Orgel. Nach dem Gottesdienst sind die Besucher zu einer Begegnung in der Kirche eingeladen.
Das Motto erinnert nach Angaben der maltesischen Christen daran, dass die Gemeinschaft unter Christen kein Selbstzweck sei, sondern sich für Notleidende, Hilfsbedürftige und Fremde öffne. Die Einheit als Christen werde dadurch entdeckt, „dass wir einander Gastfreundschaft gewähren, aber auch durch hilfsbereite und liebevolle Begegnungen mit denen, die unsere Sprache, unsere Kultur oder unseren Glauben nicht teilen“, schreibt das Vorbereitungsteam aus Malta.
„Ich freue mich, dass wir diesen Gottesdienst im Miteinander von Landeskirche und Diözese, von Landessynode und Katholikenrat, von Gemeinden aus Zweibrücken und den ACK-Kirchen feiern können“, erklärt Kirchenpräsident Christian Schad in seiner Einladung an die Gemeinden.
13.01.2020
Kirchen in der Pfalz werben für Zustimmungslösung bei Organspende
Deutscher Bundestag entscheidet in dieser Woche – Kirchenpräsident und Bischof: „Widerspruchslösung ethisch hoch problematisch“
Speyer (lk/is) – Im Blick auf die Beratung des Deutschen Bundestages über eine Neuregelung der Organspende in Deutschland – die Entscheidung fällt in dieser Woche – verdeutlichen der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann und der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche der Pfalz Christian Schad den Standpunkt der beiden Kirchen. „Wir unterstützen das Ziel, die Zahl der Organspenden in Deutschland zu erhöhen. Die Organspende betrachten wir dabei als Ausdruck einer von Nächstenliebe und Solidarität bestimmten Haltung, die höchste Anerkennung verdient“, erklären Schad und Wiesemann. Sie dürfe jedoch nicht allgemein zur moralischen Pflicht erklärt werden. „Aus christlicher Sicht muss eine Organspende immer die Frucht einer persönlichen Auseinandersetzung und das Ergebnis einer freiwillig getroffenen Entscheidung sein.“
Sie
wenden sich mit diesem Standpunkt gegen den Gesetzentwurf zur doppelten
Widerspruchslösung. Ihr zufolge wird jeder Mensch grundsätzlich zum
Organspender definiert, es sei denn, er hat zu Lebzeiten explizit
widersprochen. „Die Widerspruchslösung sehen wir als ethisch, rechtlich
und seelsorglich hoch problematisch an“, untermauern Kirchenpräsident
und Bischof ihren gemeinsamen Standpunkt. Eine Organspende bedeute einen
schwerwiegenden Eingriff in die körperliche Unversehrtheit eines
Menschen. „Eine informierte und explizit erteilte Einwilligung erscheint
uns als Voraussetzung dafür zwingend notwendig. Anders kann ein so
tiefgehender Eingriff in den Kernbereich der menschlichen Existenz und
Würde nicht begründet werden.“ Mit der Widerspruchslösung würde erstmals
auf dem Gebiet der Medizinethik die ausdrückliche Einwilligung durch
eine vermutete Zustimmung ersetzt, und das in dem besonders sensiblen
Bereich des Sterbens. „Das halten wir für nicht verantwortbar“, so
Wiesemann und Schad.
Sie befürworten den alternativ vorgelegten Gesetzesentwurf zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft bei der Organspende, die sogenannte Zustimmungslösung. Diese hält an der Voraussetzung der aktiv gegebenen Zustimmung fest. „In unseren Augen ist das der bessere Weg.“ Zugleich bewerten Schad und Wiesemann positiv, dass dieser Gesetzesentwurf bei einer genauen Analyse der strukturellen Schwächen im bisherigen Transplantationsverfahren ansetzt. Denn der Bereitschaft zur Organspende stehe vor allem der Vertrauensverlust in die Transplantationsmedizin entgegen. Er sei Folge mehrerer Skandale in der Vergangenheit, bei denen gravierende Mängel im Ablauf einer Organtransplantation aufgedeckt wurden. Die Zustimmungslösung erscheint Schad und Wiesemann „geeignet, hierbei Abhilfe zu schaffen, das Vertrauen in die Organspende zu erhöhen und die Menschen zu befähigen, eine informierte Entscheidung zu treffen.“ Sie verbinden dieses Votum mit der Zusage, dass sich die beiden Kirchen an einer solchen Aufklärung und Information nach ihren Möglichkeiten weiterhin beteiligen werden.
Spitzenbegegnung der Protestantischen Landeskirche und des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd
Körborn (lk) – Die Bedeutung der bäuerlichen Landwirtschaft für die Entwicklung des ländlichen Raumes war Hauptthema beim Spitzengespräch zwischen dem Präsidium des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e. V. und dem Landeskirchenrat der Evangelischen Kirche der Pfalz im westpfälzischen Körborn.
Kirchenpräsident Christian Schad betonte, dass
Landwirte und Winzer nicht nur hochwertige und sichere Nahrungsmittel
produzieren, sondern häufig auch Verantwortung für das Gemeinwesen
übernehmen. So sei es eine gute Tradition in vielen
Kirchengemeinden, dass Mitarbeitende des bäuerlichen Berufsstandes in
Presbyterien und Synoden vertreten seien. Mit Blick auf die
Kirchenwahlen am 1. Advent 2020 ermutigte der Kirchenpräsident die
Mitglieder des bäuerlichen Berufsstandes dazu, sich auch künftig
in die Gestaltung des Gemeinwesen und der Kirche vor Ort aktiv
einzubringen.
Bauernpräsident Eberhard Hartelt schilderte die
Herausforderungen, denen sich Bauern und Winzer stellen müssten: neben
den Folgen des Klimawandels sei es vor allem das Ansehen
landwirtschaftlichen Arbeitens in der Bevölkerung, welches
Bauern und Winzern zu schaffen mache. „Die Darstellung von Landwirten
als Bodenvergifter und Tierquäler verletzt unsere Mitglieder zutiefst
und wird der Leistung des Berufsstandes für die Versorgung der
Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und ihrem Beitrag zur
nachhaltigen Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen nicht
gerecht“, erklärte Hartelt.
Die Vertreter der Landeskirche und des
Bauernverbandes stimmten darüber überein, dass es fatal sei, komplexen
Themen mit einfachen Sichtweisen und Lösungsversuchen zu begegnen.
Anhand zahlreicher Beispiele zeigten die Repräsentanten
des Bauernverbandes auf, dass populär wirkende Entscheidungen wie
beispielsweise das Glyphosatverbot für die Bewirtschaftung unter
ökologischen Gesichtspunkten auch Nachteile mit sich bringen.
Einig waren sich die Gesprächsteilnehmer auch
darin, dass der Wert von Nahrungsmitteln wieder stärker ins Bewusstsein
der Bevölkerung gerückt werden müsse. Man wende sich gegen Dumpingpreise
von Discountern bei Fleisch und Gemüse, da
diese dem Ziel einer nachhaltig und auch ökonomisch nachhaltigen
Produktion zuwider liefen.
Weiteres Thema des
Spitzengesprächs war die Vergabe von Kirchenland über den
Protestantischen Pfründestiftungsverband. Einigkeit herrschte darüber,
dass die Flächen sowohl einen Beitrag zur Sicherung der Pfarrbesoldung
leisten als auch den Pächtern eine faire und nachhaltige
Bewirtschaftung der Flächen ermöglichen sollen. Sowohl die zuständige
Oberkirchenrätin Karin Kessel als auch der Leiter des
Pfründestiftungsverbandes, Renaldo Dieterich, betonten ihr Interesse,
auch
weiterhin im guten und engen Kontakt mit dem Berufsstand diese Thematik
zu bearbeiten.
Oberkirchenrätin
Dorothee Wüst, zuständig für die Arbeitsbereiche Umwelt und die Arbeit
mit Landwirten und Winzern, unterstrich in ihrem Resümee die Bedeutung
eines konstruktiven Austauschs zwischen Kirche und
Landwirtschaft. Es sei wichtig, dass Landwirte und Winzer von ihrer
Arbeit leben könnten und gleichzeitig die ökologischen Aspekte einer
nachhaltigen Bewirtschaftung beachtet würden. Zudem solle geprüft
werden, inwieweit projektorientiert die Zusammenarbeit
zwischen Bauernverband und der Evangelischen Kirche der Pfalz
beispielsweise mit Begegnungen in landwirtschaftlichen Betrieben oder
einer Blühstreifenaktion, bei der landwirtschaftliche Flächen besonders
insektenfreundlich gestaltet würden, vertieft werden
könne.
Hintergrund:
Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV) versteht sich als die berufsständische Vertretung der in der Land- und Forstwirtschaft und im Weinbau tätigen Menschen. Zugleich ist er bestrebt, die Interessen des gesamten ländlichen Raumes zu wahren. Der BWV hat rund 12.000 Mitglieder in insgesamt 611 Ortsvereinen.
Zeichen Gottes auf dem Weg ins neue Jahr entdecken
Kirchenpräsident Schad: Auch der Klang der Glocken ist Signal für Menschlichkeit – Ökumenischer Gottesdienst am Altjahresabend in der Landauer Stiftskirche
Speyer / Landau (lk) – Der Altjahresabend lehrt nach Auffassung von Kirchenpräsident Christian Schad, mit der vergehenden Zeit zu leben und mit Gottvertrauen in die Zukunft zu schauen. „Es gibt keine Alternative zu dem Weg nach vorne, auch wenn da Wüste ist und das gelobte Land noch in weiter Ferne“, sagte Schad in Auslegung der biblischen Geschichte vom Auszug der Israeliten aus Ägypten. Damals wie heute fühlten sich die Menschen von aktuellen Entwicklungen überfordert. Die Wahrheit aber sei, „selbst wenn wir das Alte wieder aufsuchen würden, wäre es nicht mehr das, was es einmal war“, erklärte der Kirchenpräsident im ökumenischen Gottesdienst am Altjahresabend in der Stiftskirche Landau.
Das
zu Ende gehende Jahr hinterlasse jede Menge Unklarheiten, auch Ängste,
wie es mit Deutschland, Europa und der Welt weitergehen werde angesichts
von Demagogie und Populismus,
von Fremdenfeindlichkeit und Verrohung des gesellschaftlichen Klimas,
sagte der Kirchenpräsident. Doch gesellschaftliche und persönliche
Situationen und Konflikte, Irrwege und verpasste Chancen erforderten,
sich auf einen neuen Weg zu begeben, „der uns etwas
abverlangt“, sagte Schad. Vertrauen dürfe man dabei auf „Zeichen
Gottes“, die es in jedem Leben gäbe.
Solche
Zeichen habe es auch im vergangen Jahr gegeben. Sie könnten Begegnungen
mit Menschen sein, die Mut gemacht hätten oder einen nicht fallen
ließen, sagte der Kirchenpräsident.
Christen fänden die Zeichen der Gegenwart Gottes etwa in der Auslegung
und im Zuspruch der biblischen Verheißung, in der Feier des Abendmahls
und im persönlichen Gebet. In Anspielung auf das Glockengeläut während
einer rechtsgerichteten Kundgebung vor der
Landauer Stiftskirche bemerkte Schad, dass auch der Klang der Glocken,
die die Botschaft des Friedens hinaustragen würden, ein Zeichen für
Menschlichkeit und das demokratische Miteinander in unseren Städten und
Dörfern sei. „Der Schall der Glocken war hier
die Antwort auf Hetze, grassierenden Rassismus und Antisemitismus“,
sagte der Kirchenpräsident.
An
der Schwelle zum neuen Jahr wisse noch keiner, was uns 2020 bringen
werde, so Kirchenpräsident Christian Schad. Man dürfe aber gewiss sein,
„dass Gott uns nicht verlässt.“
Wer das Wagnis des Gottvertrauens eingehe und wach in Geist und Seele
bleibe, der werde Zeichen der Treue Gottes auf seinem Weg entdecken und
den Mut, der Wirklichkeit mit immer neuen Möglichkeiten zu begegnen.
Die
Liturgie des ökumenischen Gottesdienstes am Silvesterabend in der
Landauer Stiftskirche lag in den Händen des evangelischen Dekans Volker
Janke und des katholischen
Dekans Axel Brecht. Musikalisch wurde der Gottesdienst gestaltet von
der Evangelischen Jugendkantorei der Pfalz unter der Leitung von
Landeskirchenmusikdirektor Jochen Steuerwald.
„Unser
Leben auf dieser Erde ist eine einzige große Weggemeinschaft“
Bischof Wiesemann und Weihbischof Georgens zelebrierten Gottesdienste in Speyerer Kathedrale – Festlich gestaltete Weihnachtsgottesdienste überall im Bistum Speyer
Speyer – Zahlreiche Gläubige besuchten die Weihnachtsgottesdienste im Bistum Speyer. „Gott bleibt nicht in unendlicher Ferne zu uns Menschen, er kommt uns entgegen. Er kommt auf Augenhöhe zu uns Menschen“, sagte Weihbischof Otto Georgens in seiner Predigt bei der Christmette im Speyerer Dom. Die Sehnsucht Gottes sei der der Mensch, zitierte er ein Wort des Heiligen Augustinus. In seiner Menschwerdung gehe Gott auf Augenhöhe mit den Armen und Geringsten. Jeder Mensch sei als Geschöpf von Gott mit Würde ausgestattet. „Das gilt auch für die Menschen, die leicht übersehen werden und in den Augen der Welt kein Ansehen haben.“
Die Geburt im Stall, an der Seite der Armen, sei für Jesus wegweisend gewesen. „Dieser Herkunft ist Jesus sein Leben lang treu geblieben.“ Jesus habe die Armen geliebt, Trauernde getröstet, Hungrige gespeist, Ausgegrenzte geachtet, Kinder gesegnet, Kranke geheilt und für seine Verfolger gebetet, so Weihbischof Georgens. Der Weg Jesu in die Armut sei „eine Verneigung vor denen, die in Armut, geringgeschätzt und oft ohne eigenes Bewusstsein von Würde leben“. Im Blick darauf bedeute die Botschaft von Weihnachten: „Gott wird Mensch, damit wir wahrhaft Menschen werden, damit wir einander menschlich begegnen, damit wir Gottes fähig werden. Es ist die Hoffnung, dass es eine letzte Versöhnung und Gerechtigkeit gibt, ein endgültiges Gelingen und Gutwerden des Lebens.“
Das Vokalensemble der Dommusik und ein Instrumentalensemble
gestalteten den feierlichen Gottesdienst mit Musik unter anderen von Johann
Stadlmayer, Christopher Tambling und John Rutter. Die Orgel spielte Domorganist
Markus Eichenlaub, ebenso bei den weiteren Hauptgottesdiensten im Dom.
Bischof Wiesemann: „Sich auf den Weg machen, um dieser
Zeit Hoffnung zu geben“
Als Weg charakterisierte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann
den christlichen Glauben in seiner Predigt beim Pontifikalamt am ersten
Weihnachtsfeiertag. Jesus sei sein ganzes Leben lang auf dem Weg gewesen, meistens
zu Fuß. Er habe eine Weggemeinschaft gegründet mit allen, denen er zuruft:
„Kommt her, mir nach!“ In keiner Religion werde der Weg so mit ihrem Stifter
identifiziert wie im Christentum. „Jesus sagt von sich selber: Ich bin der Weg,
die Wahrheit und das Leben.“ Jünger Christi sein, heiße, ihm nachzugehen. Die
älteste Bezeichnung für die Christen in der Heiligen Schrift laute „Anhänger
des Weges“. „Christen sind Anhänger eines neuen Weges zu leben, den Jesus nicht
nur gelehrt hat, sondern der er selber ist.“
Gerade heute würden Menschen gebraucht, „die sich auf den Weg machen, weil sie Gottes Verheißung trauen.“ Bischof Wiesemann ermutigte die Gläubigen, immer wieder aufzustehen, „um dieser Zeit Hoffnung zu geben“, und dabei mit kleinen, aber beharrlichen Schritten einfach anzufangen. „Unser Leben auf dieser Erde ist eine einzige große Weggemeinschaft“, warb Wiesemann dafür, „denen, die die Gesellschaft spalten und Unfrieden säen, schon im Ansatz zu widerstehen.“ An Weihnachten mache sich Gott selbst auf den Weg, „damit wir seinen Weg gehen lernen.“
Auch die katholische Kirche in Deutschland habe sich auf
einen gemeinsamen Weg gemacht. Da gebe es Hoffnungen und Erwartungen, aber auch
viele Bedenken und Befürchtungen. „Von solchen, die Angst haben, dass nicht
alles bleibt, wie es ist. Und von solchen, die jetzt schon enttäuscht sind,
weil nicht alles anders wird.“ Es sei Zeit für „uns als Kirche, uns wie Gott
auf den Weg zu machen: vom hohen Ross runter, ganz klein anfangen.“ Kirche
könne nicht Haus Gottes sein, „wenn wir nicht da sind, wo Gott wahrhaft zuhause
ist.“ Auf diesem Weg könne „die Kirche wieder Mutter werden, voll Freude über
das zarte Wunder des Lebens“, so Bischof Wiesemann.
Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Mädchenchor, den Domsingknaben, dem Domchor, den Dombläsern mit der Missa octo vocum von Hans Leo Hassler, Motetten und Liedsätzen.
Bistum Speyer 26.12.2019
Weihnachtspredigt von Bischof Wiesemann
„Ich habe mich auf den Weg
gemacht:
Wie einer der Könige suchte ich
nach einem Lichtpunkt
am dunklen Himmel.
Wie einer der Hoffnungslosen suchte
ich
nach einem Funken Hoffnung in dieser Welt.
Wie einer aus der Verlorenheit suchte
ich
ein Zuhause bei Gott…“ (Hanns Dieter Hüsch)[1]
„Ich habe mich auf den Weg gemacht“ – mit diesen Worten
beginnt ein Gedicht des verstorbenen Kabarettisten Hanns Dieter Hüsch. Sie,
liebe Schwestern und Brüder, haben sich ganz konkret heute Morgen auf den Weg
gemacht, um hier im altehrwürdigen Dom zu Speyer den Weihnachtsgottesdienst zu
feiern. Und jede und jeder von uns bringt seine Lebensgeschichte, seinen
Lebensweg mit, seine Erfahrungen und Erinnerungen, seine Sehnsüchte und
Hoffnungen, seine Ängste und Traurigkeiten. Leben heißt, sich jeden Tag auf den
Weg zu machen, manchmal freiwillig und gerne – manchmal gehetzt und gedrängt –
manchmal müde und verzagt – manchmal voller Angst und widerwillig.
Leben bedeutet, jeden Tag neu nach dem Licht Ausschau halten,
das den Weg erhellt, nach der Hoffnung fragen, die wirklich trägt, nach dem
Zuhause suchen, das Trost und Halt gibt. Vielleicht kennzeichnet unser Leben
nichts so sehr wie sein Charakter als Weg. Wir wissen heute nicht, was morgen
kommt. In dem Film „Der Junge muss an die frische Luft“, der die durch den
tragischen Selbstmord der Mutter umschattete Kindheit des Komikers Hape
Kerkeling erzählt, resümiert der kleine Hanspeter: „Es ist immer wichtig, dass
man weitergeht. So wie Opa Willi nach dem Krieg. Auch wenn es schwer ist. Weil
man ja nicht so genau wissen kann, was noch passiert. Und vielleicht kommt ja
noch was richtig Schönes.“ Opa Willi waren im Krieg in Sibirien die Zehen
abgefroren. Mich hat diese Szene angerührt. In ihr spiegelt sich der Lebensmut
und die weitergegebene Lebensweisheit einer ganzen Generation wider, die
gelernt hat, immer neu aufzustehen und sich auf den Weg zu machen, auch wenn es
schwerfällt. „Und vielleicht kommt ja noch was richtig Schönes.“
„Ich habe mich auf den Weg gemacht.“ Die Heilige Schrift ist
voller Weggeschichten. Von Abraham über Mose bis hin zur Prophetie des Jesaja:
„Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott… Bahnt für den Herrn einen Weg
durch die Wüste! … Was krumm ist soll gerade werden, was hügelig ist, werde
eben!“ (Jes 40, 1ff) Auch die Weihnachtserzählung ist eine solche
Weggeschichte. Jesus ist auf dem Weg geboren, auf dem Weg „nach Judäa in die
Stadt Davids, die Betlehem heißt…“ (Lk 2,4) Das Schicksal auf dem Weg keine
Herberge zu finden und mitten im Ausgesetzten schutzloser Hirtenfelder das Kind
zur Welt bringen zu müssen, steigert sich danach noch in der dramatischen
Flucht nach Ägypten, um das gefährdete Leben des Neugeborenen zu retten.
So ist von Anfang an im Leben Jesu der Weg mehr als eine spirituelle
Metapher, mehr als ein Bild für die Pilgerfahrt unseres irdischen Lebens. Jesus
ist sein ganzes Leben lang ganz konkret auf dem Weg – meistens zu Fuß. Und er
gründet eine Weggemeinschaft mit allen, denen er zuruft: „Kommt her, mir nach!“
(Mk 1,17) Spirituelle Lehren und Erfahrungen, die sich aus konkreten
Geherfahrungen nähren, haben Konjunktur. Denken wir nur an Harpe Kerkelings:
„Ich bin dann mal weg.“ In keiner Religion aber wird der Weg so mit ihrem
Stifter identifiziert wie im Christentum. Jesus sagt von sich selber: „Ich bin
der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ (Joh 14,6) Jünger Christi sein, heißt
ganz konkret, ihm nachzugehen, seinen Weg zu gehen. Seinen Weg des
abgrundtiefen Vertrauens auf den Vater im Himmel bis hinein in die dunkelsten
Stunden. Ja noch mehr, es heißt, das eigene Leben ganz im Geheimnis des Weges,
der Jesus selber ist, zu deuten, sich hineinzubegeben in seine Ausgesetztheit
und Unbehaustheit: „Die Füchse“, sagt er, „haben ihre Höhlen und die Vögel ihre
Nester. Der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann.“ (Mt
8,20) In seine Bedürftigkeit und Ungesichertheit, die jeden Tag neu um das Brot
für den Tag beten lässt: „Unser tägliches Brot gib uns heute.“ (Mt 6,11) Ja,
auch in sein menschliches Nichtwissen um die Zukunft, denn den „Tag und die
Stunde kennt niemand…, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater.“ (Mt
24,36).“
Die älteste Bezeichnung, die wir in der Heiligen Schrift für
die Christen finden, lautet „Anhänger des Weges“ (Apg 9,2). Christen sind
Anhänger eines neuen Weges zu leben, den Jesus nicht nur gelehrt hat, sondern
der er selber ist. So zeigt Paulus seiner Gemeinde in Korinth „einen Weg, der
alle Wege übersteigt“ (1 Kor 13,1): den Weg der Liebe Christi, die uns mitten im
Unsicheren des Lebensweges ein inneres Zuhause bei Gott gibt: „Was kann uns
scheiden von der Liebe Christi?… Denn ich bin gewiss, weder Tod noch Leben…,
weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Gewalten… können uns trennen von der
Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“ (Röm 8,35ff) Der
Christ geht den Weg in der inneren Gewissheit: Was auch passiert, es kommt „noch
etwas richtig Schönes.“
Was solches Vertrauen bewirken kann, das habe ich in einem
Brief gelesen, der mich sehr berührt hat. Ihn hat unser früherer
Bundespräsident Joachim Gauck an seine Enkelin Josefine geschrieben:
„Liebe Josefine,
es ist ein großes Geheimnis, dass, wenn wir selber verzagt sind, oft Menschen
da sind, die einen stabileren Grund unter den Füßen haben oder einen Kern in
sich, dem sie trauen. Die Menschen, denen ich nachlebe, hatten ihn aus ihrem
Glauben. Sie vertrauten darauf, dass dieses Bibelwort stimmt: „Fürchte dich
nicht, denn ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du
bist mein.“ Der Prophet Jesaja hat diese Worte seinen Zeitgenossen als Worte
Gottes gesagt. Zu hören, zu glauben, sich darauf zu verlassen, dass wir ganz
zuletzt, vielleicht ganz am Ende (oder auch ganz plötzlich) nicht mehr unserer
Angst gehören, sondern Gott, dass eine stärkere Liebe existiert als die, die
wir Menschen zustande bringen, das, Josefine, lässt manche Menschen Hoffnung
finden, wenn andere aufgeben. Es lässt sie Schritte machen, wenn andere schon
liegen geblieben sind. Wir können die Angst nicht aus der Welt vertreiben. Aber
Gott und Menschen sei Dank – sie bleibt nicht unsere Herrin. Das wollte ich dir
heute sagen, liebe Josefine. Und wahrscheinlich sage ich es auch mir selber
noch einmal. Weit wird das Land, wenn Menschen das glauben, und ruhig unser
ängstliches Herz.
„Ich habe mich auf den Weg gemacht.“ Ja, es braucht gerade
heute Menschen, die sich auf den Weg machen, weil sie Gottes Verheißung trauen.
Das sind die Menschen mit dem weiten Herzen. Sie lassen sich nicht beeindrucken
von den Tausend Bedenkenträgern, den Engen, Ängstlichen und schon gar nicht von
denen, die Macht aus der Angst der Menschen gewinnen. Sie stehen immer wieder
auf, um dieser Zeit Hoffnung zu geben, fangen einfach an mit kleinen, aber
beharrlichen Schritten. Sie gehen auf Fremde zu, geben ihnen Heimat bei sich
selbst, teilen das Leben mit ihnen, weil sie wissen: Unser Leben auf dieser
Erde ist eine einzige große Weggemeinschaft. Sie machen sich auf den Weg und
setzen sich ein für Solidarität und Gerechtigkeit, weil sie denen, die die
Gesellschaft spalten und Unfrieden säen, schon im Ansatz widerstehen. Sie
machen sich auf den Weg und beginnen ihren Lebensstil zu ändern. Sie machen
Mut, dass es uns gemeinsam gelingen kann, diese wunderbare Schöpfung zu
bewahren.
Das alles beginnt im Kleinen, im Einfachen, im Alltäglichen.
Aber unter solchen Schritten wird das Land weit und ruhig das ängstliche Herz.
Das ist Weihnachten: Gott selbst macht sich auf den Weg,
damit wir seinen Weg gehen lernen. Und das ist sein Weg: Er fängt klein an,
ganz klein. Hören wir noch einmal den Kabarettisten Hanns Dieter Hüsch:
Ich fand Gott nach langem
Suchen:
sehr arm,
nicht mächtig, nicht prächtig, sehr bescheiden,
alltäglich,
als Kind in der Krippe,
nackt, frierend, hilflos,
mit einem Lächeln durch die Zeiten;
das erreichte mich in meinen Dunkelheiten.
Gott fing ganz klein an – auch bei
mir.
Wir haben uns auf den Weg gemacht. Als katholische Kirche in
Deutschland. Auf einen gemeinsamen Weg, synodal – wie es im Griechischen heißt.
Da gibt es Hoffnungen und Erwartungen. Da gibt es auch viele Bedenken und
Befürchtungen. Von solchen, die Angst haben, dass nicht alles bleibt, wie es
ist. Und von solchen, die jetzt schon enttäuscht sind, weil nicht alles anders
wird.
In einer kleinen Geschichte eines evangelischen Theologen,
die ich einmal gelesen habe, wird erzählt, wie Gott den Engeln im Himmel seinen
Ratschluss mitgeteilt hat, sich auf den Weg der Menschenwerdung zu machen.
„Im Himmel – so
wird erzählt – da wurde getuschelt, als sich der Plan herumsprach. Und Ratlosigkeit glänzte auf
den Gesichtern der Engel und nicht wenige in den Heerscharen tauschten schwere
Bedenken – hinter vorgehaltenen Flügeln.
Wie konnte er
nur – er der Baumeister des Kosmos, der einst fein säuberlich geschieden hatte
zwischen Tag und Nacht, zwischen Himmel und Erde. Wie konnte er nur? Und wieso
wollte er? Sich so herablassen, sich verlieren ans Dunkel, sich hinabstürzen in
die Nacht…
Er, der dreimal
Heilige, den kein Auge je gesehen und kein Ohr je gehört hatte – wie konnte er
nur – und wieso wollte er – nun ausgerechnet so Gehör finden wollen, sich
ausgerechnet so zeigen: Runzelig rot an einer Nabelschnur, trinkend an der
Brust einer Frau…
War das nicht
ein Skandal, war das nicht eine neue Verrücktheit, die ultimative, diesmal
durch nichts zu steigern. Eine unglaubliche Kinderei, wohlwollend betrachtet.
Geschmacklos sogar strenggenommen. So redeten sie die Himmlischen, als der Plan
bekannt wurde hinter vorgehaltenen Flügeln. Dann aber, in jener Nacht, als der
Schrei der Geburt durch die Finsternis hallte, da wurden sie alle mitgerissen
vom Strom der Freude, der aus Gott selbst hervorbrach, als sei er endlich nach
Hause gekommen…“ (Jan-Dirk Döhling)
Ja, es ist hohe Zeit für uns als Kirche, uns wie Gott auf den
Weg zu machen: vom hohen Ross runter, ganz klein anfangen, „sich verlieren ans
Dunkel“. Wir können nicht Volk und Haus Gottes sein, wenn wir nicht da sind, wo
Gott wahrhaft wohnt, wo er zuhause ist. Dann aber kann die Kirche wieder Mutter
werden, voll Freude über das zarte Wunder des Lebens.
Seitdem Gott Mensch und er selbst unser Weg geworden ist,
dürfen wir darauf vertrauen: Hab Mut, fürchte dich nicht! Mach dich auf den
Weg, denn das Schönste kommt noch.
Lasst uns nach Betlehem gehen!
[1]H.D. Hüsch, Ich stehe unter Gottes Schutz,
Düsseldorf 1997, s.135.
[2]Joachim Gauck aus: Klaus Möllering (Hg.): Worauf du dich verlassen kannst. Prominente schreiben ihren Enkeln. Evangelische Verlagsanstalt; Leipzig 2011 (11. Auflage).
Es gilt das gesprochene Wort
Bistum Speyer 26.12.2019
Die Sprache der Hoffnung wählen
Kirchenpräsident Schad: Jeder Einzelne kann zu einer besseren Welt beitragen – Weihnachtsgottesdienst in der Gedächtniskirche
Speyer (lk) – Die Weihnachtserzählung ist nach Auffassung des pfälzischen Kirchenpräsidenten Christian Schad eine „Trotz-Geschichte“. Christen setzten den Katastrophen und Kriegen, dem Leiden der Schöpfung, den persönlichen Niederlagen und Abschieden und den unerfüllten Erwartungen ein „Trotzdem“ entgegen. Sie entdeckten Lichtspuren, aus denen sie Ermutigung erfahren, Zeichen, die ihnen den Weg voraus weisen. „Es braucht ein neues Licht in dieser Welt – im Großen, wie im Persönlichen“, sagte Schad in seiner Predigt am 1. Weihnachtsfeiertag in der Gedächtniskirche der Protestation in Speyer.
Die
Menschen seien gewohnt, Zukunft und Hoffnung immer von sich aus zu
entwerfen und darin Erfüllung zu erwarten. Es gebe jedoch eine Hoffnung,
die von Gott geschenkt
werde. Aus ihr entstehe Kraft, mutiger und zukunftsfroher nach vorne zu
blicken, vom Guten zu reden und die Sprache der Hoffnung zu wählen.
Diese Sprache widersetze sich jeder Verrohung und achte die Worte, die
sie verwendet. „Unsere ersten Sätze müssen immer
aus der Weihnachtsgeschichte kommen: ‚Friede sei mit euch! ‘ Und:
‚Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens‘“, sagte
Christian Schad.
Der
Kirchenpräsident forderte dazu auf, als Menschen demütig zu bleiben und
nicht die Rolle Gottes zu übernehmen: „Wir irren, glaubten wir, mit
all’ unseren Möglichkeiten
gelänge uns die Rettung der Welt.“ An Weihnachten glaubten Christen an
Wunder, an den Einbruch Gottes in diese Welt. Und bei näherem Hinsehen
könne man entdecken, das die Welt sich verwandle, auch wenn sich manches
nur mühsam und langsam zum Guten verändere.
Dazu könne jeder Einzelne als liebender, ehrlicher und verantwortlicher
Mensch beitragen, „als Versöhnerin in der Familie; als Verteidigerin
der Menschenwürde gegen Hassparolen; als bewusster Verbraucher, der die
Ressourcen dieser Erde schont.“
Die Träume von einer heilen Welt, vom Frieden und der Gerechtigkeit, die Wünsche und Hoffnungen im Zusammenhang persönlicher Herausforderungen, sie bildeten den Anfang von Weihnachten, erklärte Kirchenpräsident Schad. Die Geschichte von Jesu Geburt zeige, dass Gott einen Menschen gesandt habe, der „unser Licht in unserem Schmerz und in unserer Einsamkeit wurde“. Als „trotzige Schar“ glaubten Christen an dieses Licht, das ihnen die Hoffnung gebe, „dass alles gut wird und einen Sinn erhalte“.
26.12.2019
Überhöhte Erwartungen an das Weihnachtsfest
Die ökumenische Telefonseelsorge Pfalz steht Anrufern auch an den Feiertagen zur Verfügung. Themen sind Trennung, Trauer, Einsamkeit und psychische Erkrankungen.
Kaiserslautern (lk) – Peter Annweiler, evangelischer Pfarrer im Leitungsteam der ökumenischen Telefonseelsorge Pfalz, bemerkt bei den Anrufen in der Adventszeit eine „weihnachtliche Färbung“. „Vor und zu den Feiertagen spitzt sich die Situation bei vielen Menschen zu. Die eigene Situation und Konflikte werden präsent und bewusster“, sagt Annweiler. Das nehmen auch die Mitarbeiter der Telefonseelsorge Pfalz wahr, die in diesem Jahr das 40. Jubiläum gefeiert hat. Der Grund: „Es gibt überhöhte Erwartungen an das Weihnachtsfest“.
An den Feiertagen sind die Telefonleitungen rund um die Uhr besetzt. Die Themen, die die Anrufer belasten, seien laut Annweiler dieselben wie im Jahresverlauf: Trennung, Trauer, Einsamkeit und psychische Belastungen. „Wer ganzjährig einsam ist, fühlt sich zu Weihnachten besonders allein. Wer ganzjährig Konflikte in der (Patchwork-)Familie hat, erlebt vor Weihnachten oft mehr Streit zum Beispiel darüber, wo das Kind Heiligabend verbringt oder ob die Familie in den Gottesdienst geht oder nicht“, so der Seelsorger. Menschen, die kein funktionierendes soziales Netz hätten, spürten das zu den Feiertagen. Dafür organisieren Kirchengemeinden beispielsweise in Ludwigshafen, Speyer und Bad Bergzabern besondere Weihnachtsfeiern für Einsame.
In den Gesprächen mit den ehrenamtlichen Mitarbeitern der Telefonseelsorge Pfalz können die Anrufer über die Situation und Belastung sprechen – oder chatten. „Wir haben in diesem Jahr zehn Mitarbeiter für den Einsatz im bundesweiten Chat-Angebot weitergebildet“, berichtet Annweiler. Damit kommt die Telefonseelsorge dem hohen Seelsorge- und Beratungsbedarf über die Online-Plattform nach. Eine Anmeldung mit E-Mail-Adresse und Passwort ist dafür notwendig. „In diesem geschützten, anonymen Raum sind deutlich mehr Jugendliche präsent, aber auch mehr Männer“, sagt Annweiler. Diese Form der Seelsorge hat sich aus seiner Sicht längst etabliert und erreicht Menschen, die sich nicht telefonisch melden würden.
Geplant ist eine weitere digitale Kontaktmöglichkeit für suizidgefährdete und psychische belastete Menschen sowie ihre Angehörigen: Die App „Krisen-Kompass“ will ihnen Möglichkeiten und Fragen aufzeigen, um die Selbstmordgefährdung zu erkennen und Hilfe zu bekommen. Zu Ostern soll die App an den Start gehen.
Hintergrund: Seit Oktober 1979 nehmen in Kaiserslautern gut ausgebildete Ehrenamtliche – aktuell rund 90 – den Hörer ab und sind „ganz Ohr“. Die Telefonseelsorge ist ein ökumenisches Angebot der Evangelischen Kirche der Pfalz und des Bistums Speyer. Heute nehmen die Ehrenamtlichen pro Jahr 10.000 Gespräche und 1.200 Chats entgegen. Die Telefonseelsorge Pfalz ist unter den Telefonnummern 0800 111 0 111 und 0800 111 0 222 sowie per Internet-Chat im Internet rund um die Uhr erreichbar.
Hinweis: Der nächste Ausbildungskurs zum ehrenamtlichen Telefonseelsorger beginnt Anfang 2020 bei der Telefonseelsorge Pfalz mit Sitz in Kaiserslautern. Die Ausbildung geht über 18 Monate mit rund 200 Unterrichtsstunden und anschließender Hospitation.
26.12.2019
Festliches Neujahrskonzert im Dom
Orgel- und Bläserklänge zur Einstimmung auf das neue Jahr
Speyer – Am Neujahrstag, Mittwoch, 1. Januar 2020, findet um 15 Uhr im Dom das traditionelle festliche Neujahrskonzert der Dommusik statt. In diesem Jahr musiziert eine große zehnköpfige Besetzung der Dombläser Speyer unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori gemeinsam mit Domorganist Markus Eichenlaub. Das etwa einstündige Konzert zum Jahresbeginn bietet mit weihnachtlich-festlicher Musik den idealen Einstieg ins neue Jahr.
Aufgeführt werden Werke der Renaissance- und Barockzeit von Giovanni Gabrieli und Johann Sebastian Bach sowie der Romantik von Alexandre Guilmant und Eugène Gigout. Im Mittelpunkt des Programms stehen Sätze aus der berühmten und beliebten „Music fort he royal fireworks“, der Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel.
Die Tageskasse im Dom öffnet am Neujahrstag um 14 Uhr. Eine Besichtigung des Doms ist am Neujahrstag ausschließlich nach dem Pontifikalamt und vor Öffnung der Konzertkasse zwischen 12 und 14 Uhr möglich.
Gottesdienst mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom – Kapitelsamt an Neujahr
Speyer – Am Dienstag, 31. Dezember, 16 Uhr, hält Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom das Pontifikalamt zum Jahresschluss. Der Gottesdienst wird musikalisch gestaltet von dem Mädchenchor, den Domsingknaben, dem Domchor und den Dombläsern unter anderem mit der Missa „Fidem cantemus“ von Christian M. Heiß und dem Ave verum corpus von Edward Elgar. Die Leitung hat Domkapellmeister Markus Melchiori. Die Orgel spielt Domorganist Markus Eichenlaub.
Am Mittwoch, 1. Januar 2020, findet im Dom um 10 Uhr das Kapitelsamt statt. Es wird gestaltet von der Schola gregoriana.
Bistum Speyer 26.12.2019
Neues Programm für Menschen mit Handicap
Referat Seelsorge für Menschen mit Behinderung im Bistum Speyer veröffentlicht Programmheft für 2020
Speyer – Ein vielfältiges Programm für Menschen mit ganz unterschiedlichen Handicaps hat das Referat Seelsorge für Menschen mit Behinderung im Bistum Speyer für das Jahr 2020 zusammengestellt. Das neue Heft enthält sowohl Angebote, die sich direkt an Menschen mit Behinderung wenden, als auch an deren Angehörige und Familien. „Es ist ein wichtiger Teil unserer Arbeit, die Familien mit einzubeziehen und so Vernetzung untereinander zu ermöglichen“, erklärt Katharina Kintz, die als Referentin für den Bereich „Inklusion“ zuständig ist.
Neben Wochenenden zu jahreszeitlichen Themen oder kirchlichen Festen, werden zum Beispiel für gehörlose Menschen auch Gottesdienste, die regelmäßig das ganze Jahr stattfinden, angeboten. Gottesdienstorte sind Kaiserslautern, Landau, Ludwigshafen, Speyer, Zweibrücken und Homburg. Auch Freizeiten stehen auf dem Programm. „Unsere Freizeit für Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderungen im Sommer ist immer besonders schnell ausgebucht“, berichtet Kintz.
Die Angebote des achtköpfige Referententeams, das von zwei jungen Menschen im Freiwilligendienst unterstützt wird, sind je nach Art der Behinderung differenziert ausgeschrieben. Die Einladung zu den Wallfahrten auf Maria Rosenberg und auf dem Annaberg richtet sich an alle Gruppen.
„Wir bieten auch für ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in Einrichtungen der Behindertenhilfe arbeiten, Veranstaltungen an. So sind im nächsten Jahr zum Beispiel mehrere Oasentage für diese Zielgruppe geplant“, erläutert Kintz. Zusätzlich dazu haben diese Fachkräfte die Möglichkeit, die vom Referat in diesem Jahr neu gestalteten Inklusionskisten auszuleihen oder die Broschüre „Inklusion auf den Punkt gebracht“ zu bestellen.
Die Broschüre kann wie das neue Jahresprogramm des Referates Seelsorge für Menschen mit Behinderung kostenlos angefordert werden bei:
Bischöfliches Ordinariat Abt. Besondere Seelsorgebereiche Referat „Seelsorge für Menschen mit Behinderung“ Webergasse 11 67346 Speyer Tel. 0 62 32/102-170 Mail: info@behindertenseelsorge-speyer.de
Dr. Georg Gölter aus dem Stiftungsvorstand verabschiedet
Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Dr. Georg Gölter bei der Verabschiedung aus dem Vorstand der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer, Foto: Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer / Klaus Venus
Speyer – Der ehemalige Kultusminister von Rheinland-Pfalz, Dr. Georg Gölter, wurde jetzt im Rahmen einer Feierstunde im Stifterbüro im historischen Judenhof aus dem Vorstand der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer verabschiedet. Gölter, der im vergangenen Jahr 80 Jahre alt wurde, war seit Stiftungsgründung 1999 bis 2017 stellvertretender Vorsitzender der Stiftung, anschließend Mitglied des Vorstandes.
Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann hob in seiner Laudatio hervor, dass Dr. Gölter bereits
im Vorfeld der Stiftungsgründung gemeinsam mit Dr. Helmut Kohl die
Berufung der Kuratoriumsmitglieder eingefädelt habe. Im Jahr 1996 sei es
zur ersten Sitzung des Kuratoriums unter der Leitung des damals noch
amtierenden Bundeskanzlers gekommen. Seit diesem Zeitpunkt wurde
die Idee einer Stiftungsgründung als zweites Standbein neben dem
Dombauverein entwickelt. Am 2. Juli 1999 sei die Europäische Stiftung in
der Domkrypta schließlich gegründet worden. Dr. Georg Gölter habe in
Interimszeiten mehrmals das Amt des kommissarischen Vorsitzenden
übernommen. Für sein Wirken sei dem Protestanten 2009 sogar ein
päpstlicher Orden verliehen worden. Dr. Gölter hinterlasse deutliche
Fußspuren, sagte der Bischof.
Der
Vorstandsvorsitzende Prof. Peter Frankenberg lobte, dass Gölter stets
ein guter Begleiter und Ratgeber gewesen sei, auf dessen Urteil man sich
verlassen konnte. Musikalisch gestaltet wurde die Feier mit
Gitarrenspiel von Marcus Schneider aus Speyer.
Text: Karl-Markus Ritter Foto: Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer / Klaus Venus 26.12.2019
Terminkalender des Bistum Speyer im Januar 2020
1.1.
15 Uhr Festliches Neujahrskonzert im Speyerer Dom. Werke für Blechbläser und Orgel von Gabrieli, Bach, Gigout, Kotsier u. a. Mitwirkende: Speyerer Dombläser, Domorganist Markus Eichenlaub, Orgel, Domkapellmeister Markus Melchiori, Leitung
6.1.
10 Uhr Pontifikalamt zum Fest „Erscheinung des Herrn“ mit Weihbischof Otto Georgens im Speyerer Dom.
6.1.
Gemeinschaftstag des Bischöflichen Ordinariates im Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen. 10 Uhr Eucharistiefeier mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann.
11.1.
11 Uhr bis ca. 15.30 Uhr rund um den Dom in Speyer, Sternsinger-Feier als Dankeschön für das Engagement der Kinder und Jugendlichen, die als Sternsingerinnen und Sternsinger unterwegs sind. Programm mit Musik und Workshops. 14 Uhr Gottesdienst mit Weihbischof Otto Georgens Veranstalter: BDKJ Speyer in Kooperation mit dem Referat Ministrantenseelsorge Bistum Speyer
11.1.
18 Uhr Cantate Domino zum Ende der Weihnachtszeit – „O du fröhliche …!“ Festliche Chor-, Bläser- und Orgelmusik zum Zuhören und Mitsingen. Mitwirkende: Mädchenchor am Dom, Domsingknaben, Domchor, Schola Cantorum Saliensis, Dombläser, Markus Eichenlaub, Orgel.
13.1.
17 Uhr, Feier in der Katholischen Familienbildungsstätte Pirmasens zur Anerkennung der Familienbildungsstätte als „Haus der Familie“ mit der rheinland-pfälzischen Ministerin Anne Spiegel (MFFJIV).
14.1.
19 Uhr „Stammtisch für Entdecker*innen“ in Speyer (Ort: Domhof). Ökumenische Austauschplattform für Haupt- und Ehrenamtliche aus den verschiedenen Regionen im Gebiet der beiden Kirchen. Veranstalter: „Schon jetzt“ – eine ökumenische Initiative der Evangelischen Kirche der Pfalz (Prot. Landeskirche) und des Bistums Speyer.
15.1.
Vortrag von Weihbischof Otto Georgens im Rahmen der Jahrestagung für den Ständigen Diakonat der deutschen Bistümer in Schmochtitz/Bautzen.
15.1.
19 Uhr bis 20.30 Uhr Vortragsabend unter dem Thema „Was Palliativmedizin und Palliativpflege am Lebensende noch für uns tun können“ im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Im Angesicht der Ewigkeit“ im Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen.
19.1.
16 Uhr Zentraler Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der Christen, die unter dem Motto „Sie waren uns gegenüber ungewöhnlich freundlich“ (Apg 28,2) steht, mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Kirchenpräsident Christian Schad in der Protestantischen Alexanderskirche Zweibrücken.
20.1.
Ab 18 Uhr, Feier zum 20-jährigen Jubiläum der Bischöflichen Stiftung für Mutter und Kind mit Festvortrag von Margret Klein-Magar, SAP SE, Walldorf und Schlusswort von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen.
21.1.
5 Jahre „Leitfaden für das ökumenische Miteinander im Bistum Speyer und in der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche). 14.30 Uhr im Landeskirchenrat, Domplatz 5 in Speyer
22.1.
Gedenktag des Hl. Anastasius des Persers (Reliquie in der Katharinenkapelle).
23.1.
11 Uhr Jahrespressekonferenz des Bistums Speyer im Caritasverband Speyer (Nikolaus von Weis Str. 6)
25.1.
9.30 Uhr bis 16 Uhr Begegnungs- und Studientag für ökumenisch Engagierte und Interessierte unter dem Thema „Einblicke in die Welt der Orthodoxie“ in der Griechisch-Orthodoxen Kirchengemeinde Mariä Verkündigung in Ludwigshafen (Hohenzollernstraße 2).
27.1.
Gedenktag des Seligen Paul Josef Nardini. 8 Uhr Pontifikalamt mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Weihbischof Otto Georgens im Speyerer Dom. 14 Uhr Nardinitag in Pirmasens mit Weihbischof Otto Georgens.
27.1.
10 Uhr Begegnung von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Kirchenpräsident Christian Schad mit Vertreter/-innen der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz (Speyer) in der Synagoge Beith-Schalom in Speyer.
27.1.
17 bis 21 Uhr Informationsabend zum Sterbesegen für Hauptamtliche und interessierte Ehrenamtliche, die sich gerne mehr und allgemein über den Sterbesegen informieren möchten im Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen.
27.1. – 4.2.
Schülertage 2020 des Bistums Speyer
28.1.
18 Uhr Festgottesdienst mit Weihbischof Otto Georgens anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Herz-Jesu-Klosters in Neustadt in der Klosterkirche.
Text: Bistum Speyer Foto: Speyer 24/7 News, dak 26.12.2019
Die Stromversorgung der Kathedrale wird am 2. Dezember während Wartungsarbeiten für fünf Stunden unterbrochen
Speyer – Am Montag, den 2. Dezember, gehen im Speyerer Dom für fünf Stunden die Lichter aus. Wartungsarbeiten am zentralen Transformator erfordern eine Abschaltung des gesamten Stroms zwischen 9 und ca. 14 Uhr. Der Dom ist in dieser Zeit geöffnet, die Krypta und die Kapellen bleiben auf Grund der nicht vorhandenen Beleuchtung aus Sicherheitsgründen geschlossen. Neben dem Licht wird auch die Audiotechnik in dieser Zeit nicht funktionieren. Die Sicherheitstechnik läuft über Notstromaggregate.
Bistum Speyer 26.11.2019
Gospelchor aus den USA zu Gast im erlebt
Forum Landau
Am 2. Dezember um 19:30 Uhr ist der Oxygen Choir zu Gast im erlebt Forum Landau. Der Gospelchor aus North Carolina lädt zu einem besinnlichen Adventsabend unter dem Titel „Promise, Power, Presence“ ein.
Landau – Mitten im Trubel der Vorweihnachtszeit lädt der Oxygen Choir zu einer kleinen Aus-Zeit im Advent ein. Der Gospel-Chor der „Life Fellowship Church“ besteht aus 30 Sängern unterschiedlicher Generationen und ist in verschiedenen Kirchen in Rheinland-Pfalz zu Gast. Unter dem Titel „Promise, Power, Presence“ präsentiert er ein ca. 90-minütiges Programm mit weihnachtlichen Liedern und Hymnen, wie z.B. „Joy, Joy“, „O Holy Night“, „We Need A Little Christmas“ u.v.m.
Das Konzert findet im erlebt Forum, in der Marie-Curie-Straße 3, in Landau statt. Der Eintritt ist frei. Um die Kosten des Chores auf seiner Reise zu decken, gibt es die Möglichkeit für eine Spende.
erlebt Forum Landau 26.11.2019
„Anne und die Weihnachtslieder“
Religionspädagogisches Projekt will traditionelles Liedgut wieder stärker ins Bewusstsein rücken
dav
Speyer – „Es kommt ein Schiff geladen“, „Stern über Betlehem“ oder „Maria durch den Dornwald ging“ – es gibt viele traditionelle Advents- und Weihnachtslieder mit Charme, die jedoch vor allem bei jüngeren Menschen nicht mehr präsent sind. Herbert Adam, Referent für die Seelsorge in Kindertagesstätten in der Diözese Speyer, will das ändern.
Deshalb hat er zur Advents- und Weihnachtszeit ein religionspädagogisches Projekt mit dem Namen „Anne und die Weihnachtslieder“ entwickelt. Damit möchte er „den Weihnachtsliedern, die auch im Gottesdienst gesungen werden, wieder eine Chance geben und sie für junge Familien und Kindertagesstätten aufschließen“. Im Zentrum steht dabei eine Rahmengeschichte, die der 61-Jährige eigens entwickelt hat. Sie handelt von dem Mädchen Anne, die kein Weihnachtsfest feiern möchte, weil sie auf dem Weihnachtsmarkt so viele Leckereien gegessen hatte, dass ihr hundeelend wurde. Doch plötzlich begegnen Anne jede Woche eigenartige Botschaften, die bis auf die letzte nur bruchstückhaft lesbar sind und sie zu alten Weihnachtsliedern führen. Woher die kleinen Hinweise stammen, bleibt offen. Nach und nach entdeckt das Mädchen mit ihrer Familie die Bedeutung der Lieder und was sie mit Weihnachten zu tun haben.
Geschichte in vier Teilen – Lieder in unterschiedlichen Arrangements
Die Geschichte „Anne und die Weihnachtslieder“ besteht aus vier Teilen – für jeden Adventssonntag eine. Sie stehen auf der Webseite des Referates Seelsorge in Kindertagesstätten unter www.aktionsseite-kita.de und können jederzeit heruntergeladen werden. Begleitend zu der Rahmenerzählung gibt es weitere Materialien, die ebenfalls auf der Webseite zu finden sind. Da wären zunächst einmal die Lieder, die im Zentrum der Geschichten stehen. Das Besondere: Nicht nur die Liedtexte in teilweise unterschiedlichen Textversionen und die dazugehörigen Noten sind auf der Seite zu finden; die Lieder gibt es auch in fünf verschiedenen Arrangements von traditionell bis Pop als mp3-Datei zum downloaden, anhören und mitsingen. Darunter befinden sich drei instrumentale Versionen – gespielt mit Saxofon, mit der Domorgel und mit der Harfe. Die Nachwuchschöre von Mädchenchor am Dom zu Speyer und den Speyerer Domsingknaben bringen die Lieder stimmlich zu Gehör, während die gesangliche Pop-Version, arrangiert und produziert von zwei jungen Absolventen der Pop-Akademie Mannheim, besonders verdeutlicht, wie traditionelle Kirchenlieder in die neue Zeit transportiert werden können. „Mir ist es wichtig, zu zeigen, wie unterschiedlich ein Lied klingen kann und gleichzeitig dazu anzuregen, sich über das Hören intensiver mit dem Stück auseinanderzusetzen“, bekräftigt Herbert Adam.
Passende Bilder zu jeder Geschichte
Sozusagen ein Muss sind auch die passenden Bilder zu jeder Geschichte, gemalt von der Religionspädagogin und Malerin Gaby Stegmann aus dem Bistum Mainz. Um mit den Kindern über die Lieder ins Gespräch zu kommen, hat sich Herbert Adam Impulse überlegt, etwa Fragen zu den Liedern wie „Wie kann ein Stern den Weg zeigen? oder „Wann kann man die Sterne am besten beobachten?“. Daneben gibt es Vorschläge für die Gestaltung von Gottesdiensten sowie Bastelideen inklusive Bastelbögen, zu den vier Liedsymbolen Schiff, Stern, Rose und Engel, auf denen die Liedtexte gedruckt sind und abgelesen werden können.
Und selbst auf spielerische Weise ist es möglich, sich mit den Weihnachtsliedern zu beschäftigen. Entsprechende Anregungen stehen ebenfalls auf der Aktionsseite. „Sämtliche Materialien können je nach Bedarf genutzt werden. Dabei ist es auch möglich, mit den Liedern ohne die Rahmengeschichte zu arbeiten“, betont Herbert Adam.
Geschichten und Impulse aufs Handy
Erwachsene, die ihr Kind dabei begleiten möchten, wenn es Anne und die Weihnachtslieder entdeckt, können Annes Geschichten und die „alten Lieder“ auch über das Smartphone erhalten. In Kooperation mit der Netzgemeinde Da_zwischen wird zwei bis dreimal pro Woche eine Nachricht per Threema, Telegram oder Facebook-Messenger an alle, die mitmachen wollen, verschickt. Die Anmeldung erfolgt ebenfalls über die Webseite www.aktionsseite-kita.de oder über die Webseite der Netzgemeinde: https://netzgemeinde-dazwischen.de/anne-und-die-weihnachtslieder/
Text: Petra Derst /Bild: Gaby Stegmann, Religionspädagogin und Malerin 26.11.2019
Musikalischer Advent im Priesterseminar
Besonders gestaltete Gottesdienste an den Adventssonntagen in der Seminarkirche
Speyer – Der Advent ist eine ganz besondere Zeit. Viele Menschen suchen in den Wochen vor Weihnachten nach Momenten der Stille und der inneren Einkehr. Sich auf Weihnachten vorbereiten heißt eben nicht nur, Geschenke zu kaufen und ein Fest zu organisieren. Deshalb lädt das Priesterseminar St. German im Süden der Stadt Speyer seit einigen Jahren an den Adventssonntagen zu besonders gestalteten Sonntagsgottesdiensten ein.
In der vor wenigen Jahren künstlerisch neu gestalteten Seminarkirche erklingen zum Gottesdienst adventliche Weisen und Melodien von ganz unterschiedlichen Vokal- und Instrumentalensembles. Vertraute Adventslieder wie ‚Macht hoch die Tür‘, begleitet von der historischen englischen Vowels-Orgel, führen zur Adventsbotschaft hin. Die Zelebranten der Messfeiern, Regens Markus Magin und Spiritual Martin Seither, geben den Gottesdienstbesuchern adventliche Gedanken und Impulse mit auf den Weg durch die Adventszeit hin zum Weihnachtsfest. Natürlich steht im Mittelpunkt der Adventskranz der Kirche, an dem an jedem Sonntag eine weitere Kerze entzündet wird.
In diesem Jahr gestalten folgende Musikgruppen den Musikalischen Advent im Priesterseminar:
Speyer (lk) – Die Evangelische Kirche der Pfalz kann nach den Vorstellungen einer Konsolidierungskommission bis 2025 rund 8,5 Millionen Euro einsparen. In der Folge sehe man weitere Sparpotentiale von vier bis fünf Millionen Euro, erklärte der Vorsitzende der Konsolidierungskommission, Helmuth Morgenthaler, in einem Zwischenbericht vor der in Speyer tagenden Landessynode. Die Summen seien keine Einmalbeträge, sondern Beträge, die in jedem Folgejahr anfallen.
In den kommenden fünf Jahren erwarte man einen Beitrag zur Konsolidierung des landeskirchlichen Haushalts durch die Neufinanzierung bei den Kindertagesstätten, durch weiteren Personalabbau sowie bei der Gemeindefinanzierung, erläuterte Helmuth Morgenthaler. Er verwies zugleich darauf, dass die Kommission zum Abschluss ihrer Arbeit im Februar 2020 auch eine „begründete Vorschlagsliste“ mit Arbeitsfeldern vorlegen werde, in die künftig investiert werden solle. Als „innovativen, spannenden und herausfordernden Gedanken“ betrachtete Morgenthaler die Bildung „einer ökumenischen Gemeinschaft mit dem Bistum Speyer“. Es gelte zu prüfen, welche Formen der organisatorischen Zusammenarbeit möglich seien.
Der Kommissionsvorsitzende wies in seinem Zwischenbericht darauf hin, dass in den Beratungen auch einige Themenfelder beiseitegelegt worden seien. Dazu zählte eine mögliche Änderung der Pfarrbesoldung. Durch den kontinuierlichen Stellenabbau sowohl in der Vergangenheit als auch in den nächsten zehn Jahren leiste die Pfarrerschaft bereits einen erheblichen Beitrag zur Konsolidierung. Eine Änderung der Besoldungsstruktur oder die Abschaffung des Beamtenstatus verbiete sich, sagte Morgenthaler. Zudem sei der landeskirchliche Zuschuss an das Diakonische Werk durch die Anbindung an die Entwicklung der Kirchensteuer bereits von der Synode geregelt worden. Ebenso wenig sollen Kindertagesstätten aufgegeben werden, jedoch müsse sich der landeskirchliche Zuschuss um fünf Millionen Euro verringern. Dies könne durch Verhandlungen mit den Kommunen auf Basis des neuen KiTa-Gesetz des Landes Rheinland-Pfalz erreicht werden.
Die Landessynode hatte 2018 die Kirchenregierung beauftragt, eine Kommission zu bilden, die sich mit der mittel- und langfristigen Konsolidierung des landeskirchlichen Haushalts befassen soll. Diese wurde damit beauftragt, ohne Denkverbote Maßnahmen und Konzepte zu entwickeln, mit denen das strukturelle Defizit des landeskirchlichen Haushalts beseitigt und die Erfüllung des kirchlichen Auftrags langfristig gesichert werden kann. Das Ergebnis der Kommissionsarbeit soll Ende 2019 vorliegen, damit erste Maßnahmen in die mittelfristige Finanzplanung im Frühjahr 2020 einfließen können.
26.11.2019
Vor Missbrauch schützen und Übergriffen vorbeugen
Die Landessynode hat ein Gesetz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt auf den Weg gebracht.
Speyer (lk) – Mehr Prävention und bessere Kontrolle: Die Synode der Evangelischen Kirche der Pfalz hat am Samstag bei einer Gegenstimme einen Gesetzentwurf zum Schutz vor sexualisierter Gewalt verabschiedet. Mit den Vorgaben, die am 1. Januar 2020 in Kraft treten sollen, will die Landeskirche Kinder und Jugendliche sowie alle anderen Schutzbefohlenen vor Missbrauch schützen und Übergriffen vorbeugen, erklärte Oberkirchenrätin Marianne Wagner vor der in Speyer tagenden Synode. „Wir machen damit deutlich, dass wir Null-Toleranz gegenüber sexualisierter Gewalt ernst meinen, und dass der Schutz uns anvertrauter Menschen höchste Priorität genießt. Mit dieser Haltung wirken wir in die Gesellschaft hinein und übernehmen Vorbildfunktion.“
Die Kirche stehe aufgrund ihres biblischen Auftrags und ethischen Anspruchs, Schwache zu schützen, besonders in der Verantwortung, aber auch besonders im Fokus der Öffentlichkeit, sagte Wagner. „Wie wir mit dem Problem umgehen, zögerlich oder entschieden, in welchem Maße wir bereit sind, hinzuschauen und Strukturen zu identifizieren, die sexualisierte Gewalt in der Kirche ermöglicht und nicht verhindert haben, das wird in der Öffentlichkeit besonders registriert und davon hängt auch die Glaubwürdigkeit unserer Kirche ab.“
Was für alle Haupt- und Ehrenamtlichen mit Bezug zu Kindern und Jugendlichen bereits zum Standard gehört, soll laut Gesetzentwurf nun auch für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter in kirchlichen Ämtern – auch für Presbyter – gelten: Sie müssen vor der Tätigkeitsaufnahme und in regelmäßigen Abständen von fünf bzw. sechs Jahren ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. Nach Wagners Worten soll damit „nach menschlichem Ermessen ausgeschlossen werden, dass Menschen ein Presbyteramt übernehmen, die eine Vorstrafe im Bereich sexuelle Gewalt haben“. Führungszeugnisse für kirchliche Wahlämter müssen erst in der nächsten Legislaturperiode vorliegen.
Das erweiterte Führungszeugnis für Haupt- und Ehrenamtliche sei das einzige objektive und wirksame Mittel, das für die Kontrolle zur Verfügung stehe, unterstrich auch Leitende Rechtsdirektorin Bettina Wilhelm, die den Gesetzentwurf einbrachte. Es stelle keinen Generalverdacht dar, sondern diene dem Schutz der Menschen, die der Kirche anvertraut sind. Die Beschäftigung mit Fällen, die EKD-weit bekannt seien – das seien mittlerweile 770 – hätten gezeigt, dass Täter sich bewusst die Kirche für ein Haupt- oder Ehrenamt ausgesucht hätten, um mit Kindern und Jugendlichen in Kontakt zu kommen. „Täter haben die Tatsache ausgenutzt, dass viele Menschen in unserer Gesellschaft der Kirche besonderes Vertrauen schenken“, sagte Wilhelm.
Paragraf zwei liefert eine Definition für den Begriff der Sexualisierten Gewalt und ist nach Wilhelms Worten das „Herzstück“ des Gesetzes. „Er schafft Klarheit und Rechtssicherheit.“ Sexualisierte Gewalt ist danach eine Verhaltensweise, „die ein unerwünschtes sexuell bestimmtes Verhalten bezweckt oder bewirkt, welches die Würde der betroffenen Person verletzt“. Zu den in dem Gesetzentwurf verankerten Präventionsmaßnahmen gehören zudem Fortbildungsverpflichtungen aller Mitarbeiter beispielsweise zum Nähe-Distanzverhalten, eine Meldepflicht in begründeten Verdachtsfällen sowie Notfall- und Handlungspläne. Darüber hinaus arbeitet eine bereits bestehende unabhängige Kommission mögliche Missbrauchsfälle in der Landeskirche auf und bietet Betroffenen Unterstützung und Gespräche an.
Hintergrund: Dem Entwurf ging ein entsprechender Antrag der Synode von 2018 voraus. Das zwölf Paragrafen umfassende Gesetz basiert auf entsprechenden Richtlinien der Evangelischen Kirche in Deutschland. Wörtlich heißt es in der Präambel: „Aus dem christlichen Menschenbild erwachsen die Verantwortung und der Auftrag, Menschen im Wirkungskreis der Kirche, insbesondere Kinder, Jugendliche und hilfe- und unterstützungsbedürftige Menschen sowie Menschen in Abhängigkeitsverhältnissen (…) vor sexualisierter Gewalt zu schützen und ihre Würde zu bewahren. Dies beinhaltet auch den Schutz der sexuellen Selbstbestimmung. Die Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) und ihre Diakonie setzen sich gemeinsam mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), den anderen Gliedkirchen und der Diakonie Deutschland sowie den anderen gliedkirchlichen diakonischen Werken und ihren Einrichtungen für einen wirksamen Schutz vor sexualisierter Gewalt ein und wirken auf Aufklärung und Hilfe zur Unterstützung Betroffener hin. Gerade vor dem Hintergrund der sexualisierten Gewalt auch im Bereich der evangelischen Kirche in den zurückliegenden Jahren verpflichtet der kirchliche Auftrag alle in der Kirche Mitwirkenden zu einer Haltung der Achtsamkeit, der Aufmerksamkeit, des Respekts und der Wertschätzung sowie der grenzachtenden Kommunikation durch Wahrung persönlicher Grenzen gegenüber jedem Menschen.“
Synode soll über das Gesetz für Opferschutz vor sexualisierter Gewalt entscheiden. Klärung von Detailfragen und Kommunikation notwendig.
Speyer (lk) – Die Synode der Evangelischen Kirche der Pfalz wird sich am Samstag mit dem Gesetzesentwurf zum Schutz vor sexualisierter Gewalt beschäftigen. Kirchenpräsident Christian Schad erinnerte in der Pressekonferenz am Freitag daran, dass sich die Landeskirche bereits vor einem Jahr für eine Null-Toleranz-Politik ausgesprochen habe.
„Das Gesetz ist ein griffiges Instrument, um Menschen, die potenziell Opfer sexualisierter Gewalt werden könnten, zu schützen“, sagte der Kirchenpräsident. Er plädierte für eine offensive Kommunikation und den Austausch auf allen Ebenen – von der Landes- bis zu den Bezirkssynoden – im kommenden Frühjahr. „Wir müssen die Perspektive der Opfer sehen und alles tun, um vorzubeugen“, sagte der Kirchenpräsident. Oberkirchenrätin Marianne Wagner wies darauf hin, dass der vorliegende Gesetzentwurf zahlreiche Präventionsmaßnahmen und Hilfen für Opfer enthalte. Das erweiterte Führungszeugnis sei nur ein Baustein.
Das Führungszeugnis ist für Wagner ein „Standardinstrument in der heutigen Zeit für aktiven und konsequenten Opferschutz“. Für jüngere Menschen oder die, die in der Jugendarbeit tätig sind, sei es seit Jahren Normalität, sagte Wagner. Sie sprach sich für offensive Kommunikation mit denen aus, für die das Führungszeugnis noch ungewohnt sei. „Wir sollten als Kirche in der Gesellschaft vorangehen und Vorbild sein“, sagte Wagner. Sie verwies zudem auf eine große Fülle von Maßnahmen, die das Gesetz außerdem enthalte. Das Gesetz folgt im Wesentlichen den Inhalten, die die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) in ihrer Richtlinie zum Schutz vor sexualisierter Gewalt im Oktober vorgelegt hatte.
„Eine Entscheidung der Synode ist möglich, aber ungewiss“, sagte Synodalpräsident Hermann Lorenz. Noch werden die Rechtsausschüsse vor einem Beschluss der Synode juristische Detailfragen klären, unter anderem dazu, wann und wem Presbyter das erweiterte Führungszeugnis vorlegen müssten. Zuvor hatte sich der Synodalpräsident als Vertretung einiger Presbyter kritisch geäußert und angemahnt, zu prüfen, ob das erweiterte Zeugnis die geeignete Maßnahme sei.
Im Hinblick auf den Schwerpunkt Bildung sprach sich die Bildungsdezernentin und Oberkirchenrätin Dorothee Wüst für mehr Kommunikation über Bildung aus. „Wir haben die Aufgabe, intern einen Diskurs zu führen und unsere Position in die Gesellschaft hineinzutragen“, sagte Wüst. Das große Ziel sei ein ganzheitliches Bildungskonzept, das die Landeskirche in den kommenden Jahren erstellen soll.
26.11.2019
Kirche und Bildung am „Puls der Zeit“
Reinhard Mawick fordert auf Synode zum kritischen Hinterfragen des Kirchenbildes auf
Speyer (lk) – In seinem Impulsreferat auf der Landessynode am Freitag erklärte der Chefredakteur der evangelischen Zeitschrift „Zeitzeichen“, Reinhard Mawick, es brauche „viel Fantasie und besonders eine innere Haltung“, um elementare Bildungsarbeit zu leisten. Mawick wies auf mehrere relevante Fragen hin, die sich einer Kirche mit dem Anspruch, eine „Kirche für alle“ zu sein, stellen.
Die Ausbildung eines christlichen Urvertrauens in Kindheit und Jugend sei der entscheidende Faktor öffentlicher religiöser und kirchlicher Bildung. Wo Elternhaus und soziales Umfeld das nicht leisten könnten, sei kirchliche Bildungsarbeit in Kindergärten, Schulen und Gemeinde besonders wichtig. Allerdings sei die „öffentliche Kirchenbildung“, kaum vom „öffentlichen Kirchenbild“, also dem Bild der Kirche in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit, zu trennen, so Mawick.
Deshalb sei Glaubwürdigkeit für die evangelische Kirche ein hohes Gut. Denn an Kirche und deren Aktivisten „werden höhere Maßstäbe angelegt als an andere Menschen“, sagte Mawick. Das heißt auch, dass gerade die evangelische Kirche durch die in der Gesellschaft erwartete ökumenische Zusammenarbeit für viele Praktiken und Bräuche der römisch katholischen Kirche in „Mithaftung“ genommen werde, so Mawick. Dies habe Einfluss ebenso auf das Bild wie das Bildungshandeln der evangelischen Kirche in der öffentlichen Meinung.
Obwohl sich die Kirche als Volkskirche mit ihren Bildungshandlungen am Puls der Zeit bewege, so Mawick, polarisiere die „elastische Ausrichtung“. Das stoße bei vielen Menschen auf Widerspruch. Diese erwarteten, dass sich die Kirche explizit gegen den Zeitgeist stellt.
Gerade im stets aktuellen Thema im Umgang mit Rechtspopulismus stelle sich die Frage, ob die evangelische Kirche als Institution ein Wächteramt inne habe und somit politisch konkret reden und handeln solle, oder ob Kirche als Volkskirche für alle da sein sollte und somit auch für alle Meinungen, so Mawick.
Hintergrund: Der Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz gehören 70 Synodale an – 45 weltliche und 25 geistliche. Synodalpräsident ist der Kaiserslauterer Jurist Hermann Lorenz. Dem Präsidium gehören außerdem der Dekan des Kirchenbezirks An Alsenz und Lauter, Matthias Schwarz, als erster Vizepräsident und Ministerialrat Joachim Schäfer aus Carlsberg als zweiter Vizepräsident sowie Rommi Keller-Hilgert und Daniela Freyer als Beisitzerinnen an. Die Synode ist als kirchliche Volksvertretung die Inhaberin der Kirchengewalt. Sie trifft wesentliche Entscheidungen in den geistlichen, rechtlichen und finanziellen Bereichen der Landeskirche.
Schwerpunktthema Bildung: „Nicht Kür, sondern Pflicht“
Nah an den Menschen und ihrer Realität: Auf der Herbstsynode hat Oberkirchenrätin Dorothee Wüst Bildungshandeln als zentrale Zukunftsaufgabe der Kirche hervorgehoben. Dazu brauche es ein zeitgemäßes Konzept auf der Grundlage christlicher Werte.
Speyer (lk) – Bildung ist Wesensmerkmal von Kirche und darf nach den Worten von Oberkirchenrätin Dorothee Wüst keine Randerscheinung kirchlichen Handelns sein. „Bildungshandeln gehört ins Zentrum. Ohne Bildung ist Kirche nicht denkbar.“ Das Schwerpunktthema der pfälzischen Landessynode sei für die Evangelische Kirche der Pfalz somit eine zentrale Zukunftsaufgabe, sagte Wüst in ihrer Eröffnungsrede am Freitag. „Wo wir unser Bildungsprofil sehen, wer unsere Adressaten sind, welche Strukturen angemessen sind – all das sind Fragen, die heute und in Zukunft unsere ganze Aufmerksamkeit verdienen. Wenn wir ernst nehmen, was wir von unseren Wurzeln her sein sollen, ist Bildung nicht Kür, sondern Pflicht.“
Bildung sei mehr als die Aneignung von Wissen, um bei Günther Jauch „die Million zu gewinnen, seinen Goethe und alle Hauptstädte der Erde auswendig zu kennen“, sagte die pfälzische Bildungsdezernentin. Christliches Bildungsverständnis spanne den Horizont viel weiter: Es gehe um den Menschen in seiner Entwicklung und Entfaltung als ganzheitliche Persönlichkeit mit den Talenten und Fähigkeiten, die ihm Gott geschenkt hat. „Sowohl unsere biblischen Grundlagendokumente wie auch unser reformatorisches Erbe setzen uns notwendig auf die Bildungsspur.“
Die Rahmenbedingungen für Bildungsaufgabe und Bildungsverantwortung haben sich im Lauf der Zeit grundsätzlich verändert. Neue Familienstrukturen, Kommunikationskultur, Arbeitswelt und Freizeitverhalten seien Stichwörter einer modernen Gesellschaft, um die sich die Kirche kümmern müsse, sagte Wüst. „Nah an den Menschen und ihrer Realität.“ In mehr als dreißig Handlungsfeldern der pfälzischen Landeskirche spiele Bildung eine wesentliche Rolle – dies zeigt die Bestandsaufnahme mit dem Titel „Guter Grund für Bildung“, die Wüsts Vorgänger, Oberkirchenrat i.R. Michael Gärtner, der Synode vor einem Jahr an die Hand gegeben hatte. Bildung sei somit eine „Querschnittsaufgabe durch fast alles, was wir tun“, stellte Wüst fest.
Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit nach innen und nach außen nähmen dabei einen hohen Stellenwert ein, führte die Oberkirchenrätin aus. So stehe beispielsweise der Religionsunterricht für „Horizonterweiterung im Denken und Glauben“. In protestantischen Kitas werde interreligiöses und interkulturelles Lernen praktiziert, meinte Wüst mit Blick auf jüngste kritische Stellungnahmen. „In einer pluralen Welt, in der sich viele zu Wort melden, soll unsere Stimme klar und unser Handeln transparent sein. „Auch und gerade im Hinblick auf die, für die wir handeln.“
Hintergrund: Der Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz gehören 70 Synodale an – 45 weltliche und 25 geistliche. Synodalpräsident ist der Kaiserslauterer Jurist Hermann Lorenz. Dem Präsidium gehören außerdem der Dekan des Kirchenbezirks An Alsenz und Lauter, Matthias Schwarz, als erster Vizepräsident und Ministerialrat Joachim Schäfer aus Carlsberg als zweiter Vizepräsident sowie Rommi Keller-Hilgert und Daniela Freyer als Beisitzerinnen an. Die Synode ist als kirchliche Volksvertretung die Inhaberin der Kirchengewalt. Sie trifft wesentliche Entscheidungen in den geistlichen, rechtlichen und finanziellen Bereichen der Landeskirche.
Sicher im „NesT“ ankommen: Landeskirche hilft bei Flüchtlingsaufnahme
Die Synode der Evangelischen Kirche der Pfalz hat eine Beteiligung am bundesweiten Pilotprogramm „Neustart im Team“ beschlossen.
Speyer(lk) – Die in Speyer tagende Synode der Evangelische Kirche der Pfalz hat sich einstimmig für eine Beteiligung an dem bundesweiten Flüchtlingshilfeprogramm „Neustart im Team“ (NesT) ausgesprochen. Unter anderem übernimmt die pfälzische Landeskirche zwei Jahre lang die Hälfte der im Rahmen von NesT anfallenden Mietkosten für bis zu zehn Flüchtlinge und stellt dafür rund 50.000 Euro zur Verfügung.
Dies sei ein „zeichenhafter, bescheidener Schritt für den notwendigen Ausbau der humanitären Flüchtlingsaufnahme in Deutschland“, heißt es in dem Beschluss. Durch die Ehrenamtskoordination des Diakonischen Werkes Pfalz will die Landeskirche sicherstellen, dass die Begleitung von Flüchtlingen im Rahmen von NesT mit der bestehenden kirchlichen Flüchtlingsarbeit vernetzt wird, erläuterte Oberkirchenrat Manfred Sutter. Mentorenteams sollen ermutigt werden, sich aktiv einzubringen.
Bei dem Pilotprojekt des Bundesinnenministeriums, an dem sich unter anderem die Diakonie Deutschland beteiligt, handelt es sich um ein ergänzendes Umsiedlungsprogramm. Demnach sollen mit Hilfe von NesT bis zu 500 Flüchtlinge, die nicht in den Ländern bleiben können, in die sie zuerst geflohen sind, sicher nach Deutschland einreisen können, erläuterte der pfälzische Diakoniedezernent. Die Geflüchteten sollen eine Aufenthaltserlaubnis von zunächst drei Jahren erhalten – einschließlich des Anspruches auf Integrationsmaßnahmen, Zugang zum Arbeitsmarkt sowie Sozialleistungen. Dabei sollen sie von Mentoren unterstützt werden. Die Auswahl erfolge nach den Schutzkriterien des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR).
Der Beschluss der Landessynode, sich an dem Programm zu beteiligen, geht auf einen Antrag des Direktors der Evangelischen Akademie der Pfalz, Christoph Picker, sowie des Landespfarrers für Diakonie, Albrecht Bähr, zurück. Die Mittel sollen dem von der Synode 2015 beschlossenen Härtefonds zur Unterstützung von Kirchengemeinden bei der Aufnahme von Flüchtlingen entnommen werden. Dieser Härtefonds sei derzeit noch nicht ausgeschöpft. Zusätzliches Geld werde nicht benötigt, so Sutter. Die pfälzische Beteiligung an NesT soll evaluiert und darüber der Landessynode im Herbst 2020 berichtet werden.
Hintergrund: Im Gegensatz zum bisher rein staatlichen Resettlement, der dauerhaften Aufnahme besonders schutzbedürftiger Flüchtlinge aus einem Land, in dem sie bereits als Geflüchtete leben, arbeiten bei „Neustart im Team“ Staat und Zivilgesellschaft Hand in Hand. Bei NesT unterstützen Mentoren die geflüchteten Menschen dabei, in Deutschland eine neue Heimat zu finden. Die Auswahl der Flüchtlinge erfolgt, so wie auch beim rein staatlichen Resettlement, nach klaren Schutzkriterien von UNHCR. Die Letztentscheidung über die Aufnahme der Flüchtlinge wird immer vom Aufnahmestaat getroffen. In Deutschland ist dafür das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zuständig.
Nachfolge wird auf der Synode im Mai 2020 entschieden
Oberkirchenrat Dieter Lutz stellt den Wahlkalender zur Nachfolge von Kirchenpräsident Christian Schad vor. Bewerber müssen vorgeschlagen werden.
Kirchenpräsident Christian Schad, tritt im Februar 2015 von seinem Amt zurück
Speyer (lk) – Aufgrund des vorzeitigen Ruhestands von Kirchenpräsident Christian Schad im Februar 2021 hat der juristische Oberkirchenrat Dieter Lutz die Landessynode über den Wahlkalender für die Wahl einer neuen Kirchenpräsidentin oder eines neuen Kirchenpräsidenten informiert. Die Wahl werde auf der Tagung der Landessynode vom 27. bis 30. Mai 2020 stattfinden, erklärte der Oberkirchenrat. Er verwies auf die rechtlichen Grundlagen für die Wahl in der Kirchenverfassung und in der Geschäftsordnung der Landessynode.
Demnach könne man sich für das Kirchenpräsidentenamt weder bewerben noch gebe es eine Stellenausschreibung, sagte Lutz. Stattdessen können Kandidaten von mindestens fünf Landessynodalen vorgeschlagen werden. Sie können die Vorschläge ab sofort bis zum 31. Januar 2020 beim Landeskirchenrat, Dezernat 1, schriftlich einreichen. Zudem können sowohl der Nominierungsausschuss als auch die Kirchenregierung geeignete Personen auffordern, sich für das Amt zur Verfügung zu stellen. Die Kandidaten müssen keine Theologen sein.
Bei mehreren Bewerbungen erstellt der Nominierungsausschuss eine alphabetisch geordnete Namensliste der Kandidaten. Die Personaldebatte und geheime Wahl finden auf der Frühjahrssynode 2020 statt.
Die Kirchenpräsidentin oder der Kirchenpräsident werden für sieben Jahre gewählt. In den ersten beiden Wahlgängen bedarf es einer Zwei-Drittel-Mehrheit der Synode, ab dem dritten Wahlgang entscheidet die Mehrheit der gesetzlichen Mitgliederzahl der Synode.
26.11.2019
Bildung, Klimawandel und gesellschaftlicher Dialog
Speyer (lk) – Die Aufgabe der Landessynode ist nach Auffassung des pfälzischen Synodalpräsidenten Hermann Lorenz die Gestaltung der Zukunft. Die Sorgen im Blick auf die finanzielle Lage dürften nicht die Beschäftigung mit dem Schwerpunktthema Bildung beeinträchtigen, erklärte Lorenz zur Eröffnung der Herbsttagung im Diakonissen-Mutterhaus in Speyer. Mit dem „Bildungshandeln in der Evangelischen Kirche der Pfalz in Gegenwart und Zukunft“ befassen sich die 70 Synodalen am Freitag.
Weitere Tagesordnungspunkte des bis Samstag tagenden Kirchenparlamentes sind unter anderem ein Gesetzentwurf zum Schutz vor sexualisierter Gewalt und ein Mitarbeitervertretungsgesetz. Bei letzterem solle ein „Schlussstrich unter eine jahrelange Debatte gezogen werden“, sagte Lorenz. Der Synodalpräsident bedauerte die Entscheidung von Kirchenpräsident Christian Schad, vorzeitig im Februar 2021 in den Ruhestand zu treten. Er genieße in der Synode großen Rückhalt, im Raum der Kirchen als auch in der Gesellschaft viel Respekt. „Es wird uns nicht leichtfallen, eine Nachfolge mit einem solchen Format zu finden“, sagte Lorenz.
In seinem Grußwort blickte der Ökumenebeauftragte des Bistums Speyer, Thomas Stubenrauch, auf die Zusammenarbeit der beiden pfälzischen Kirchen bei der vergangenen Klimaaktion zurück. „Auch unsere Kirchen entdecken immer tiefer, dass der Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung zu unserer Kernbotschaft gehört.“ Die Einladung der Gemeinden, sich am Klimaaktionstag am 20. September zu beteiligen und als Kirchen an den Demonstrationen teilzunehmen, sei laut Stubenrauch ein wichtiges und starkes Signal gewesen. „Als Kirchen wollen wir angesichts des Klimawandels unseren Beitrag zum notwendigen Menschenwandel leisten – zu jener ganzheitlichen Umkehr, ohne die ein gutes Leben für alle nicht möglich ist“, sagte Stubenrauch. Das gemeinsame Engagement gehe weiter.
Als weiteren Bereich der guten ökumenischen Zusammenarbeit nannte der Katholik die gemeinsamen Aktivitäten von Kirchenpräsident Christian Schad und Karl-Heinz Bischof Wiesemann gegen die Gewalt in gesellschaftlichen Debatten und in den sozialen Medien. „Entschieden treten wir allen entgegen, die das Klima des Zusammenlebens der Menschen in unserem Land vergiften wollen“, appellierte Stubenrauch an die Synodalen. In Bezug auf den Bildungsschwerpunkt bezog sich der Bistumsvertreter auf die Bedeutung der christlichen Bildung: „Sie ist keine fundamentalistische Indoktrination, sondern ermuntert zum eigenständigen Urteil und befähigt zum Dialog mit anderen Religionen und Weltanschauungen.“
Hintergrund: Der Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz gehören 70 Synodale an – 45 weltliche und 25 geistliche. Acht der 70 Mitglieder sind berufen, davon zwei als Jugendvertreter. Synodalpräsident ist der Kaiserslauterer Jurist Hermann Lorenz. Dem Präsidium gehören außerdem der Dekan des Kirchenbezirks An Alsenz und Lauter, Matthias Schwarz, als erster Vizepräsident und Ministerialrat Joachim Schäfer aus Carlsberg als zweiter Vizepräsident sowie Rommi Keller-Hilgert und Daniela Freyer als Beisitzerinnen an. Die Landessynode ist als kirchliche Volksvertretung die Inhaberin der Kirchengewalt. Sie trifft wesentliche Entscheidungen in den geistlichen, rechtlichen und finanziellen Bereichen der Landeskirche. Ihre Amtszeit beträgt sechs Jahre.
Wechsel bei der Vertretung der Kirchen in Rheinland-Pfalz
Wolfgang Schumacher folgt im Juni 2020 Thomas Posern als Evangelischer Beauftragter in Mainz
Speyer / Mainz(lk) – Der pfälzische Kirchenrat Wolfgang Schumacher wird neuer Beauftragter der Evangelischen Kirchen im Lande Rheinland-Pfalz in Mainz. Das hat Oberkirchenrätin Karin Kessel in Speyer bekanntgegeben. Der 59-Jährige sei von den Kirchenleitungen der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, der Evangelischen Kirche im Rheinland und der Evangelischen Kirche der Pfalz als Nachfolger von Oberkirchenrat Thomas Posern ernannt worden. Posern vertritt seit 2010 die Interessen der drei Landeskirchen gegenüber der Landespolitik und geht im Juni 2020 in den Ruhestand.
Wolfgang Schumacher ist seit 2009 Pressesprecher und Öffentlichkeitsreferent der Pfälzischen Landeskirche und war zudem verantwortlich für die Vorbereitung und Durchführung der Jubiläen 500 Jahre Reformation (2017) und 200 Jahre Pfälzer Kirchenunion (2018). Der Theologe studierte in Mainz und Heidelberg und war Vikar im westpfälzischen Altenkirchen sowie Pfarrer in Pirmasens. Als Beauftragter für den privaten Rundfunk vertrat er bereits die drei Landeskirchen gegenüber den Sendern in Rheinland-Pfalz. Weitere Stationen waren beim Evangelischen Presseverband e.V. und dem Evangelischen Presseverlag GmbH in Speyer.
Der Beauftragte ist auf evangelischer Seite der Ansprechpartner für die Landesregierung bei Themen, die die Kirchen betreffen. Er koordiniert die Meinungsbildung der drei beteiligten Landeskirchen zu politischen Vorgängen und unterhält Kontakte zu politischen Parteien, Vereinigungen und Verbänden auf Landesebene.
Hintergrund: In Rheinland-Pfalz liegen die Gebiete von drei evangelischen Landeskirchen: die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau in den ehemaligen Regierungsbezirken Rheinhessen und Montabaur, die Evangelische Kirche im Rheinland überwiegend in den ehemaligen Regierungsbezirken Koblenz und Trier sowie die Evangelische Kirche der Pfalz im ehemaligen Regierungsbezirk Pfalz.
26.11.2019
Mit Theaterstück Kinder stark gemacht
Bistum Speyer veranstaltete Theateraufführungen in der Festhalle Landau als Teil einer bundesweiten Initiative zur Prävention vor sexuellem Kindesmissbrauch
Landau – Über das Medium Theater Kinder stark machen, ihren Gefühlen zu vertrauen und Grenzen zu setzen: Diese Idee steckt hinter dem Theaterstück „Trau dich!“, das auf Einladung des Bistums Speyer am 19. November in der Festhalle Landau gezeigt wurde. Rund 520 Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen acht und zwölf Jahren besuchten die beiden Aufführungen der Hildesheimer Theaterkompanie Kopfstand. Beteiligt waren Schülerinnen und Schüler der Maria-Ward-Schule, des Otto-Hahn-Gymnasiums, der Jakob-Reeb-Schule sowie der Schule des Caritas-Förderzentrums St. Laurentius und Paulus.
Das Theaterstück verbindet verschiedene Spielszenen. Für Paula zum Beispiel ist es gar nicht so einfach, ihrer Freundin zu erklären, dass sie sich für Jungs noch nicht besonders interessiert. Vladimir hat keine Ahnung, wie er seiner Oma sagen soll, dass er ihre Schlabberküsse nicht mag. Und Alina wird ganz stumm, als ein Freund der Familie seine Hand auf ihr Bein legt. „Trau dich!“ erzählt Geschichten von Verliebtheit und ersten zögerliche Annährungen, von Gruppendruck, unangenehmen Situationen und Grenzüberschreitungen. Die Kinder erfahren, dass sie ein Recht auf körperliche Selbstbestimmung und Schutz vor Gewalt haben und wo sie im Fall eines Übergriffs Hilfe finden. Über interaktive Elemente sind die Kinder am Geschehen auf der Bühne aktiv beteiligt.
„Es
ist dem Theaterstück gelungen, die Kinder sehr sensibel anzusprechen
und sie in ihrer Sprachfähigkeit zu fördern, auch der Sprachfähigkeit
über den eigenen Körper“, sagte Dr. Irina Kreusch, Leiterin der
Hauptabteilung „Schulen, Hochschulen und Bildung“ des Bischöflichen
Ordinariats, nach dem Besuch der Vorstellung. Auch die Kinder und die
begleitenden Lehrkräfte äußerten sich durchgängig positiv beeindruckt.
„Gefühle sind für mich eine Art Kompass und eine gute Alarmanlage, wenn
etwas nicht stimmt“, äußerte eine zwölfjährige Schülerin nach dem Besuch
der Vorstellung.
Im
Vorfeld hatten ein Workshop für Lehrkräfte und ein Infoabend für Eltern
stattgefunden. „Drei Viertel der Täter kommen aus dem nahen Umfeld der
Kinder“, berichtete Anja Ziebler-Kühn vom Kinderschutzdienst Landau.
Traurige Tatsache sei, dass misshandelte Kinder im Durchschnitt sechs
bis sieben Personen ansprechen müssen, bis ihnen jemand glaubt. „Nicht
die Kinder, sondern wir Erwachsene sind für den Schutz der Kinder
verantwortlich“, appellierte Anja Ziebler-Kühn an die Verantwortung der
Eltern, der Angehörigen und der Lehrerinnen und Lehrer.
Für Thomas Mann, den Leiter der Abteilung „Katholische Schulen, Schulpastoral und Berufsbildende Schulen“ des Bischöflichen Ordinariats, kommt es darauf an, das Theaterstück nicht als einmalige Aktion zu betrachten, sondern durch schulische Schutzkonzepte nachhaltig zu verstetigen. So zum Beispiel an der Landauer Maria-Ward-Schule, wo über Kompetenztage und altersgerechte Unterrichtsbausteine Grenzen und Gefühle immer wieder zum Thema gemacht werden, wie Realschulrektorin Maria Nicklas berichtete. „Unser Erziehungsziel sind junge Frauen, die gut auf sich und andere achten.“
Das Theaterstück „Trau dich!“ ist Teil einer bundesweiten Initiative zur Prävention des sexuellen Kindesmissbrauchs. Sie wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gemeinsam mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gestartet und ist Teil des Aktionsplans der Bundesregierung zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt und Ausbeutung. In Rheinland-Pfalz wird die Initiative seit 2018 zusammen mit dem rheinland-pfälzischen Bildungsministerium umgesetzt. Sowohl das Bildungsministerium als auch das Bistum Speyer zeigten sich interessiert, die Initiative an weiteren und auch an kirchlichen Schulen fortzusetzen. Die nächste Aufführung findet in Neustadt am 26. November statt.
Kunstmarkt im Ägidienhaus war ein sehr großer Erfolg!
Barverkaufserlös: 8.015,- €
Speyer – Beim Kunstmarkt am Sonntag, den 17.11.2019 im Ägidienhaus, Speyer konnten 8.015,- € erwirtschaftet werden. Der Verkaufserlös wird dem Dombauverein Speyer gespendet.
Mit diesem Betrag wurden die beiden Verkaufsausstellungen von 2017 und 2018 bei weitem übertroffen!
Unter dem Motto „Kunst für jeden Geschmack und Geldbeutel“ konnten Bilder von 2,- € bis im Durchschnitt 40,- € bis 100,- € erworben werden. Das vielfältige Angebot an meistens sogar schon gerahmten Stadtansichten, Landschaften und Blumenbildern ist bei dem kunstinteressierten Publikum sehr gut angekommen!
Beflügelt wurde die Bilder-Verkaufsaktion durch das Buch-Angebot der Katholischen öffentlichen Bücherei St. Joseph mit der Weihnachts-Buchausstellung nebst Flohmarkt und den gleichzeitig im Ägidienhaus stattfindenden Pfarrgremienwahlen.
Alle Gäste konnten an diesem Sonntag Ihren Besuch im Ägidienhaus bei Kaffee und Kuchen und netten Gesprächen ausklingen lassen.
Der Dombauverein dankt ganz herzlich allen dem Dombauverein bzw. unserem Weltkulturerbe, dem Dom zu Speyer, wohlgesonnenen Spendern und tatkräftigen Helfern!
Dombauverein Speyer e.V. 26.11.2019
Landeskirche und Bistum unterstützen den Klimaaktionstag
Umweltbeauftragte der beiden Kirchen: „Ohne spirituellen und kulturellen Wandel keine nachhaltige Veränderung“
Speyer(is/lk) – Am 29. November findet ein weiterer Klimaaktionstag statt. In mindestens 250 deutschen Städten, darunter auch in Speyer, Landau, Neustadt, Ludwigshafen und Kaiserslautern, gehen Menschen auf die Straße, um kurz vor der Weltklimakonferenz Anfang Dezember in Madrid ein Zeichen für mehr Klimaschutz zu setzen. Die Evangelische Kirche der Pfalz und das Bistum Speyer unterstützen den Klimaaktionstag und geben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit, an den Aktionsveranstaltungen teilzunehmen.
„Wir
brauchen jetzt klare Kurskorrekturen im persönlichen Lebensstil wie
auch im politischen Handeln“, betonen der Umweltbeauftragte des Bistums
Speyer, Pastoralreferent Steffen Glombitza, und Pfarrer Detlev Besier
von der Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der Evangelischen Kirche der
Pfalz. Sie weisen auf einen Aufruf von über 23.000 Wissenschaftlern hin,
die eindringlich vor einem weltweiten Klimanotstand warnen. „Ohne einen
spirituellen und kulturellen Wandel mit einer Abkehr vom materiellen
Wachstumsmodell werden politische und technische Lösungen nicht
nachhaltig wirken. Wir müssen kritisch unseren Konsum und unsere Weise
des Zusammenlebens und des Wirtschaftens überprüfen. Eine Veränderung
ist nur möglich, wenn eine ausreichende Zahl von Menschen ihren
Lebensstil nachhaltig verändert“, werben Detlev Besier und Steffen
Glombitza für eine Teilnahme am Klimaaktionstag. Die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter des Bistums Speyer und der Evangelischen Kirche der
Pfalz werden von Generalvikar Andreas Sturm und Oberkirchenrätin
Dorothee Wüst zur Teilnahme eingeladen.
Die
Arbeitsstelle Frieden und Umwelt stellt eine eigens für diesen Tag
entwickelte Andacht als Vorlage für Gemeinden zur Verfügung. Auch die
katholischen Gemeinden sind eingeladen, diese Andacht wenn möglich
ökumenisch zu gestalten und das Anliegen für mehr Klima- und
Umweltschutz angesichts menschlichen Versagens vor Gott ins Gebet zu
bringen.
Einführungsveranstaltung zur Kampagne der kirchlichen Hilfswerke im kommenden Kirchenjahr
Speyer – „Frieden leben. Partner für die Eine Welt“. Mit diesem Motto rücken Adveniat, das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“, Misereor, Renovabis und Missio sowie die weltkirchlichen Dienststellen der 27 deutschen Diözesen das Themenfeld Frieden in den Fokus ihrer Arbeit im Kirchenjahr 2020. Sie wollen damit ein Zeichen für Frieden, Versöhnung, gesellschaftlichen Zusammenhalt, Weltoffenheit, interreligiösen Dialog und Klimagerechtigkeit setzen. Das gemeinsame Jahresthema beginnt am 1. Advent mit der Adveniat-Eröffnung in Freiburg und endet mit dem Weltmissionssonntag im Oktober 2020 in Passau.
Die Pfarreien in allen deutschen Diözesen werden eingeladen, mit ihren Möglichkeiten das gemeinsame Thema „Frieden leben“ aufzugreifen und die Aktionen der Hilfswerke bekannt zu machen. Während der jeweiligen Jahresaktionen der weltkirchlichen Hilfswerke berichten Projektpartner in 27 deutschen Diözesen aus unterschiedlichsten Perspektiven über ihre vielfältige Friedensarbeit. Sie leben und arbeiten in Afrika, Asien, Lateinamerika und der Karibik, in Osteuropa und Ozeanien. Dort stehen sie an der Seite der Menschen, die den Folgen von Gewalt und Krieg, staatlicher Willkür, gesellschaftlichen Konflikten, dem politischen Missbrauch von Religion, sozialer Ungerechtigkeit oder den Folgen des Klimawandels und des Raubbaus an der Natur ausgesetzt sind.
Im Bistum Speyer sind wie in jedem Jahr verschiedene Veranstaltungen mit internationalen Gästen geplant. Darüber hinaus findet am Samstag, 30. November, von 10 bis 13 Uhr im „Chez Bernard“ (Friedenskirche St. Bernhard; Hirschgraben 3) in Speyer eine Einführung in das Thema „Frieden“ und in die fünf Kampagnen der Hilfswerke im kommenden Kirchenjahr statt. Zusätzlich wird ein konkretes Szenario vorgestellt, mit dem eine friedlichere Politik gestaltet werden kann. Impulse geben Michael Strake, Paul Nowicki (paxchristi Speyer), Christoph Grosse (paxchristi Pforzheim), Detlev Besier (Arbeitsstelle Frieden & Umwelt in der Evangelischen Landeskirche der Pfalz) sowie Monika Bossung-Winkler (Referentin für Globales Lernen).
Sichtbar begleitet wird das Jahresthema „Frieden leben. Partner für die Eine Welt“ durch das „Friedenskreuz 2020“ des Eichstätter Bildhauers Raphael Graf. Dieses Kreuz begleitet die jeweiligen Jahresaktionen der Hilfswerke. Die katholischen Hilfswerke und die KDW haben für das Jahresthema ein gemeinsames Online-Dossier unter https://weltkirche.katholisch.de/Engagieren/Bildungsarbeit/Jahresthema-Frieden eingerichtet. Dort stehen für Interessierte entsprechende Materialien zur Verfügung.
Ansprechpartner zum Themenfeld Frieden im Bistum Speyer ist Christoph Fuhrbach Referat Weltkirche E-Mail: christoph.fuhrbach@bistum-speyer.de Tel. 06232/102-365
Bistum Speyer 26.11.2019
Advent und Weihnachten am Dom zu Speyer
Raum für persönliche Andacht, Gottesdienste und Konzerte
Speyer – In der oftmals hektischen Adventszeit bieten die fast tausendjährigen Mauern des Speyerer Doms Raum für Ruhe und Besinnung. Mit Gottesdiensten und Konzerten der Reihe „Cantate Domino“ lädt der Dom dazu ein, sich auf das Fest der Menschwerdung Gottes einzustimmen und sich ganz allmählich mit wachsender Vorfreude Weihachten zu nähern. Einen besonderen Akzent setzen in diesem Jahr Evensongs im Advent, kleine musikalische Andachten, die jeweils sonntags um 16:30 Uhr stattfinden. Dass viele Menschen die Stille des Doms suchen und schätzen, zeigt sich in der Advents und Weihnachtszeit unter anderem auch daran, dass die Kerzenständer oft bis an den Rand ihrer Kapazität bestückt sind.
Der Advent und damit auch das neue Kirchenjahr werden traditionell am Vorabend des ersten Adventssonntags mit dem ökumenischen Adventsläuten begrüßt.
Am 30. November erklingen ab 17 Uhr für eine Viertelstunde die Glocken
aller Kirchen der Stadt. Am Dom ertönt das volle Geläut. Der beste
Hörplatz für die Domglocken befindet sich im südlichen Domgarten.
Der Advent ist geprägt von hingebender und freudiger Erwartung auf die Ankunft (lateinisch: adventus) und auf die Menschwerdung Christi. Die liturgische Farbe der Adventszeit ist violett, weshalb auch die Kerzen des Adventskranzes im Speyerer Dom in dieser Farbe gehalten sind. Eine Kerze allerdings ist rosafarben: Sie steht für den 3. Adventssonntag „Gaudete“ und kennzeichnet den freudigen Charakter dieses Tages. Die liturgische Farbe weiß des Weihnachtsfestes vermischt sich mit dem violett zu rosa.
Der Aufbau der Krippenlandschaft,
die sich im südlichen Seitenschiff befindet, beginnt am 28. November.
Die aufwändige Szenerie wird auf mehreren Podesten mit Steinen, Sand und
Pflanzen gestaltet. In den Tagen unmittelbar vor dem Weihnachtsfest
bevölkern die ersten Tiere die Kreippenlandschaft. Vollendet wird die
Krippe am 24. Dezember, wenn die Heilige Familie dort Einzug hält. Ihren
Standort hat die Dom-Krippe in der Nähe des Hauptportals, am westlichen
Ende des südlichen Seitenschiffs, wo sie bis zum 2. Februar zu sehen
sein wird.
Den Auftakt in die Adventszeit im Dom markiert die Vesper zum Großen Gebet der Dompfarrei
Pax Christi am Samstag, 30. November, um 18 Uhr in der Afrakapelle. An
die Vesper schließt sich ab 19:15 Uhr eine gestaltete Betstunde „Music
& Prayer“ an, die von KREMPL gestaltet wird. Am Sonntag, 1. Dezember
findet um 10 Uhr das Hochamt der Dompfarrei zum Großen Gebet mit
Dompfarrer Matthias Bender statt. Musikalisch wird dieser Gottesdienst
gestaltet vom Chor der Domgemeinde unter der Leitung von Monika
Keggenhoff.
An den Adventssonntagen
wird jeweils um 7:30 Uhr, um 10 Uhr und um 18 Uhr im Dom die Heilige
Messe gefeiert. Alle Gottesdienste der Advents- und Weihnachtszeit
werden musikalisch in besonderer Weise gestaltet. Die Frühschichten der
Dompfarrei sind ein besonderes Angebot in der Adventszeit. Sie finden
freitags um 6:30 Uhr im Dom statt. Anschließend wird zum gemeinsamen
Frühstück im benachbarten Friedrich-Spee-Haus eingeladen.
Ein besonderer Festtag im Advent ist das Hochfest Mariä Empfängnis.
Im liturgischen Kalender normalerweise am 8. Dezember zu finden, wird
es in diesem Jahr am Montag, 9. Dezember mit einer Kapitelsvesper um
18:00 Uhr und einem Kapitelsamt um 18:30 Uhr gefeiert. Diese beiden
Gottesdienste werden von der Schola gregoriana musikalisch gestaltet.
In diesem Jahr möchte der Dom mit einem besonderen Angebot die Menschen zum Innehalten einladen. Evensongs im Advent
laden an allen Sonntagen jeweils ab 16:30 Uhr dazu ein, zusammen zu
kommen um sich auf die Geburt Christi vorzubereiten. Der Evensong ist
eine besonders musikalisch gestaltete Kombination aus Vesper und
Komplet, wie sie in der Liturgie der anglikanischen Kirche üblich ist.
Viele Kompositionen werden seit vielen Jahrhunderten eigens für diese
Gottesdienstform geschaffen.
Den Auftakt macht am Sonntag 1. Dezember, 16:30 Uhr, ein Ökumenischer Evensong mit Generalvikar Andreas Sturm. Adventliche Bläsermusik und Gregorianik, gespielt vom Evangelischen Posaunenchor Speyer unter der Leitung von Philipp Neidig, und die am Dom beheimatete Schola Cantorum Saliensis laden zur konfessionsübergreifenden Adventsandacht ein.
Am
Zweiten Adventssonntag, dem 8. Dezember, 16:30 Uhr, wird der Evensong
von Domkapitular Franz Vogelgesang geleitet und vom Domchor musikalisch
gestaltet. Es erklingen Stücke von Johann Stadlmayer, Eduard Karl
Nössler, Felix Mendelssohn Bartholdy und Charles V. Stanford.
Der
Evensong am Dritten Adventssonntag, 15. Dezember, 16:30 Uhr, richtet
sich insbesondere an Kinder und junge Familien. Domdekan Dr. Christoph
Kohl wird den Evensong liturgisch leiten. Die Nachwuchschöre des
Mädchenchores und der Domsingknaben werden adventliche Lieder zu Gehör
bringen.
Am
Vierten Advent, 22. Dezember, 16.30 Uhr, wird der Evensong von
Domkapitular Franz Vogelgesang geleitet und von den Speyerer
Domsingknaben musikalisch gestaltet.
Am Heiligen Abend lädt
das Domkapitel um 15 Uhr zu einer Kinderkrippenfeier in den Dom ein.
Domdekan Dr. Christoph Kohl wird dem Gottesdienst vorstehen. Das
Weihnachts-Singspiel „Im Jahre Null“ von Verena Rothaupt, gesungen von
den Vor- und Nachwuchschören des Mädchenchores und der Domsingknaben,
steht im Mittelpunkt der Feier.
Ab
22 Uhr erklingt weihnachtliche Orgelmusik gespielt von Domorganist
Markus Eichenlaub. Die Christmette mit Vigilfeier zelebriert Weihbischof
Otto Georgens ab 22:30 Uhr. Das Vokalensemble der Dommusik und ein
Instrumentalensemble gestalten den feierlichen Gottesdienst mit Musik
von u.a. Johann Stadlmayer, Christopher Tambling und John Rutter.
Informationen zu weiteren Gottesdiensten am Heiligen Abend in Speyer sind auf der Seite kirchen-in-speyer.de zu finden.
Am Ersten Weihnachtstag feiert Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann um 10 Uhr ein Pontifikalamt, das musikalisch vom Mädchenchor, den Domsingknaben, dem Domchor, den Dombläsern mit der Missa octo vocum von Hans Leo Hassler, Motetten und Liedsätzen gestaltet wird.
Um
16:30 Uhr findet die Pontifikalvesper statt. Die musikalische
Gestaltung übernimmt das Vokalensemble der Dommusik. Es erklingen Stücke
von Johann Sebastian Bach, Andreas Hammerschmidt und Giovanni P. da
Palestrina.
Das Pontifikalamt am Zweiten Weihnachtstag,
der dem Gedenken an den zweiten Patron des Doms, Erzmärtyrer Stephanus,
gewidmet ist, wird um 10 Uhr von Weihbischof Otto Georgens zelebriert.
Es musiziert die Capella Spirensis vocale e instrumentale.
In den Hauptgottesdiensten wird die Orgel jeweils von Domorganist Markus Eichenlaub gespielt.
Eine Übersichte zu allen Gottesdiensten im Dom und deren musikalischer Gestaltung ist auf der Seite dom-zu-speyer.de zu finden.
Am Sonntag, 29. Dezember 2019, dem Fest Der Heiligen Familie, feiert Domdekan Dr. Christoph Kohlum 10 Uhr das Kapitelsamt.Musikalisch gestaltet wir dieses von der Schola gregoriana und den Dombläsern.
An Silvester, Dienstag, 31. Dezember, findet ab 16 Uhr ein feierliches Pontifikalamt zum Jahresschluss im Dom statt. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann zelebriert die Messe, die musikalisch vom Mädchenchor, den Domsingknaben, dem Domchor und den Dombläsern gestaltet werden.
Am Neujahrstag, 1. Januar 2020, findet um 10 Uhr ein Kapitelsamt mit Domdekan Dr. Kohl statt.
Am Sonntag nach Neujahr, 5. Januar 2020, feiert Generalvikar Andreas Sturm das Kapitelsamt.
Am Dreikönigstag, Montag, 6. Januar 2020, zelebriert Weihbischof Otto Georgens um 10 Uhr ein feierliches Pontifikalamt zum Fest der Erscheinung des Herrn. Musikalisch gestaltet wird das Hochamt von der Capella Spirensis vocale e instrumentale.
Die Freude auf die Ankunft des Herrn bestimmt die Konzertreihe „Cantate Domino“ der Dommusik Speyer. Die Konzerte von etwa einer Stunde Dauer finden jeweils samstags um 18 Uhr statt. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.
Den Auftakt macht das Konzert „Cantate Domino: Lobet den Namen des Herrn“
mit Gästen aus Russland. Am Samstag, 7. Dezember, 18 Uhr, singt der
Knabenchor aus Dubna unter der Leitung von Olga Mironova russische
Chormusik von Bortnianskji, Swiridow, Rachmaninoff und anderen.
Am Vorabend des Dritten Adventssonntags, Samstag, 14. Dezember um 18 Uhr, wird mit „Cantate Domino: Nine Lessons and Carols“
eine anglikanische Tradition aufgegriffen. Zu Lesungen gibt es
Chormusik mit Werken von Elgar, Britten, Mendelssohn Bartholdy, gesungen
vom Cantus Juvenum Karlsruhe unter der Leitung von Peter Gortner.
„Cantate Domino: Marche du veilleur de nuit – Wachet auf, ruft uns die Stimme“
ist das Konzert zum vierten Adventssonntag betitelt. Strahlende Klänge
von Trompete und Orgel künden am Samstag, 21.12, 18 Uhr, die
Menschwerdung Christi an. Der Trompeter Falk Zimmermann und Stephan
Rahn an der Orgel spielen Stücke von Bach, Händel, Widor, Guilmant und
Franck.
Zum Abschluss der Weihnachtszeit kommen fast alle Ensembles der Dommusik zu einem Konzert zusammen: Unter der Überschrift „Cantate Domino zum Ende der Adventszeit: O du fröhliche …“
lädt die Dommusik am Samstag, 11. Januar 2020, 18 Uhr, zum Zuhören und
mitsingen in den Dom ein. Es erklingt festliche Chor-, Bläser- und
Orgelmusik, gesungen und gespielt vom Mädchenchor am Dom, den
Domsingknaben, dem Domchor, der Schola Cantorum Saliensis, den
Dombläsern und Domorganist Markus Eichenlaub.
„Puer natus“ – Advents- und Weihnachts-CD der Dommusik
Festliche Advents- und Weihnachtsmusik aus dem Dom zu Speyer
Rechtzeitig
zu Weihnachten gibt es eine neue CD der Dommusik mit festlicher
Advents- und Weihnachtsmusik, aufgenommen im Dom zu Speyer. Zu Beginn
und am Ende erklingen die Glocken des Doms. Die CD versammelt vor allem
festliche Arrangements bekannter Advents- und Weihnachtslieder wie
„Macht hoch die Tür“, „Nun freut euch, ihr Christen“ oder „O du
fröhliche“ unter Beteiligung aller Chorgruppen sowie der Dombläser und
des Domorganisten. Dazu erklingen instrumentale Versionen tradierter
Melodien wie beispielsweise „Vom Himmel hoch“ oder „In dulci jubilo“.
Auch der Mädchenchor und die Domsingknaben sind mit zwei Stücken alleine
zu hören. Einige weniger bekannte Motetten von Felix Mendelssohn
Bartholdy, gesungen vom Domchor, sowie ein Wiegenlied für Sopran und
Orgel von Max Reger sind als besondere musikalische Leckerbissen mit
vertreten. Die Interpreten der CD sind der Mädchenchor am Dom zu Speyer,
die Speyerer Domsingknaben, der Domchor Speyer, die Dombläser Speyer
und die Sopranistin Annabelle Hund. An der Orgel spielt Domorganist
Markus Eichenlaub. Domkantor Joachim Weller und Domkapellmeister Markus
Melchiori leiteten die Aufnahmen, die während einiger lauer Sommernächte
im Dom stattfanden.
Die CD ist zum Preis von 17 Euro in der Dom-Info erhältlich. Bestellungen zzgl. 2 Euro Versandkosten nimmt die Dommusik per Mail an dommusik@bistum-speyer.de entgegen. Zum Download oder Streaming ist das Album in den gängigen Onlineportalen (iTunes, Spotify, Deezer, Amazon Music etc.) verfügbar. Das Booklet sowie Hörbeispiele sind auf der Website der Dommusik Speyer (>Medien>CDs) abrufbar.
An den Adventssamstagen bietet das Domkapitel um 14 Uhr öffentliche Domführungen an. Eine weitere öffentliche Führung wird am 4. Januar, 14 Uhr angeboten. Tickets sind jeweils am selben Tag zum Preis von 8,50 Euro in der Dom-Info auf der Südseite des Doms erhältlich.
Öffnungszeiten
Der
Dom ist im Winter werktags von 9 bis 17 Uhr, an Sonn− und Feiertagen
von ca. 11:30 bis 17:30 Uhr für Besucher geöffnet. An Feiertagen gelten
besondere Öffnungszeiten. Während der Gottesdienste ist keine
Besichtigung möglich.
Die Dom-Info ist
täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Am Heiligen Abend können bis 14 Uhr
hier letzte Weihnachtsgeschenke erworben werden. An den
Weihnachtsfeiertagen bleibt die Dom-Info geschlossen.
Terminübersicht – Gottesdienste
Samstag, 30. November 2019
18:00 Uhr – Vesper in der Afrakapelle zum Großen Gebet der Dompfarrei Pax Christi
mit Dompfarrer Matthias Bender
Frauenschola „MusicaInSpira“
Leitung: Monika Keggenhoff
Deutsche Adventsvesper und Gregorianik
19:15 Uhr – Music & Prayer zum Großen Gebet der Dompfarrei Pax Christi
Musikalisch gestaltet von KREMPL
Sonntag, 1. Dezember 2019 | Erster Advent
10:00 Uhr – Hochamt der Dompfarrei zum Großen Gebet
mit Dompfarrer Matthias Bender
Musikalisch gestaltet vom Chor der Domgemeinde, Leitung: Monika Keggenhoff
Motetten und Liedsätze zum Advent
16:30 Uhr – Ökumenischer Evensong im Advent
mit Generalvikar Andreas Sturm
Musikalisch gestaltet vom Evangelischer Posaunenchor Speyer, Leitung: Philipp Neidig und der Schola Cantorum Saliensis
Deutsche Psalmen, Gregorianik und Adventliche Bläsermusik
Sonntag, 8. Dezember 2019 | Zweiter Advent
10:00 Uhr – Kapitelsamt
mit Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer
Musikalisch gestaltet vom Mädchenchor am Dom zu Speyer
Bernhard Blitsch: Messe
Joseph Gabriel Rheinberger: Ave maris stella
16:30 Uhr – Evensong im Advent
mit Domkapitular Franz Vogelgesang
Musikalisch gestaltet vom Domchor
Johann Stadlmayer: Gott heil‘ger Schöpfer aller Stern
Eduard Karl Nössler: Tröstet mein Volk
Felix Mendelssohn Bartholdy: Lasset uns frohlocken
Charles V. Stanford: Magnificat und Nunc dimittis in C
Montag, 9. Dezember 2019 | Mariä Empfängnis
18:00 Uhr – Kapitelsvesper
Musikalisch gestaltet von der Schola gregoriana
Deutsche Vesper
18:30 Uhr – Kapitelsamt
Musikalisch gestaltet von der Schola gregoriana
Gregorianik: Missa XVII in tempore adventus
Communio „Gloriosa sunt dicta de te, Maria“
Sonntag, 15. Dezember 2019 | Dritter Advent
10:00 Uhr – Kapitelsamt
mit Domkapitular Peter Schappert
Musikalisch gestaltet von der Schola Cantorum Saliensis
Gregorianik: Missa XVII in tempore adventus
Teile des Propriums „Gaudete in Domino“
16:30 Uhr – Evensong im Advent für Kinder
mit Domdekan Dr. Christoph Kohl
Musikalisch gestaltet von den Nachwuchssängern des Mädchenchores und der Domsingknaben
Georg Friedrich Händel: Tochter Zion
Verena Rothaupt: Meine Hilfe kommt vom Herrn
Markus Melchiori: Magnificat
George Dyson: Nunc dimittis
Martin Schraufstetter: Groß sein lässt meine Seele den Herrn
Sonntag, 22. Dezember 2019 | Vierter Advent
10:00 Uhr – Kapitelsamt
mit Domkapitular Franz Vogelgesang
Kantorengesänge und Orgelmusik
16:30 Uhr – Marianischer Evensong im Advent
mit Domkapitular Franz Vogelgesang
Musikalisch gestaltet von den Domsingknaben
Joachim Weller: Ave, Stern der Meere
Christian M. Heiß: Cantate Domino
Tomaso Ludovico da Vittoria: Ave Maria
Richard Shephard: Song of Mary
Heiligabend, 24. Dezember 2019
15:00 Uhr – Kinderkrippenfeier
mit Domdekan Dr. Christoph Kohl
Musikalisch gestaltet von den Vor- und Nachwuchschören des Mädchenchores und der Domsingknaben
Verena Rothaupt: Weihnachts-Singspiel „Im Jahre Null“
22:00 Uhr – Weihnachtliche Orgelmusik
22:30 Uhr – Christmette mit Vigilfeier
mit Weihbischof Otto Georgens
Musikalisch gestaltet vom Vokalensemble der Dommusik, Instrumentalensemble
Johann Stadlmayer: Gott heilger Schöpfer aller Stern
Psalmen in Falsibordoni-Sätzen von Viadana und Zachariis
Christopher Tambling: Sanctus und Agnus Dei aus Missa festiva
John Rutter: Christmas Lullaby, Nativity Carol
Liedsätze von Fischbach, Praetorius und Melchiori
Erster Weihnachtstag, 25. Dezember 2019
10:00 Uhr – Pontifikalamt
mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann
Musikalisch gestaltet vom Mädchenchor, Domsingknaben, Domchor, Dombläser
Hans Leo Hassler: Missa octo vocum
Giovanni Gabrieli: Hodie Christus natus est à 8
Liedsätze von Rüding, Willcocks, Göttsche, u.a.
16:30 Uhr – Pontifikalvesper
mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann
Musikalisch gestaltet vom Vokalensemble der Dommusik
Johann Sebastian Bach: Gelobet seist du, Jesu Christ
Psalmen in Falsibordoni-Sätzen von Viadana und Zachariis
Andreas Hammerschmidt: Das Wort ward Fleisch, Magnificat
Giovanni P. da Palestrina: Alma redemptoris mater
Zweiter Weihnachtstag, 26. Dezember 2019
10:00 Uhr – Pontifikalamt
mit Weihbischof Otto Georgens
Musikalisch gestaltet von der Capella Spirensis vocale e instrumentale
Valentin Rathgeber: Kyrie und Agnus Dei aus Missa civilis in B
Dietrich Buxtehude: In dulci jubilo
Vincent Lübeck: Willkommen, süßer Bräutigam
Sonntag, 29. Dezember 2019 | Fest Der Heiligen Familie
10:00 Uhr – Kapitelsamt
mit Domdekan Dr. Christoph Kohl
Musikalisch gestaltet von der Schola gregoriana und den Dombläsern
Deutsches Ordinarium und Wechselgesänge aus dem Gotteslob
Festliche Musik für Bläser und Orgel
Dienstag, 31. Dezember 2019
16:00 Uhr – Pontifikalamt zum Jahresschluss
mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann
Musikalisch gestaltet vom Mädchenchor, Domsingknaben, Domchor, Dombläser
Christian M. Heiß: Missa „Fidem cantemus“
Edward Elgar: Ave verum corpus
Weihnachtliche Liedsätze von Rüding, Praetorius, u.a.
Neujahr, 1. Januar 2020
10:00 Uhr – Kapitelsamt
mit Domdekan Dr. Christoph Kohl
Musikalisch gestaltet von der Schola gregoriana
Claudio Casciolini: Missa brevis
Gregorianik: Gloria aus Missa VIII „de angelis“
Sonntag nach Neujahr, 5. Januar 2020
10:00 Uhr – Kapitelsamt
mit Generalvikar Andreas Sturm
Kantorengesänge und Orgelmusik
Montag, 6. Januar 2020 | Erscheinung des Herrn
10:00 Uhr – Pontifikalamt
mit Weihbischof Otto Georgens
Musikalisch gestaltet von der Capella Spirensis vocale e instrumentale
Valentin Rathgeber: Kyrie und Agnus Dei aus Missa civilis in B
Dietrich Buxtehude: In dulci jubilo
Vincent Lübeck: Willkommen, süßer Bräutigam
Terminübersicht – Konzerte der Dommusik
Der Eintritt zu den Konzerten der Reihe Cantate Domino ist frei. Um eine Spende wird gebeten.
Samstag, 7. Dezember 2019, 18:00 Uhr
Cantate Domino zum zweiten Adventssonntag: Lobet den Namen des Herrn
Russische Chormusik von Bortnianskji, Swiridow, Rachmaninoff, u.a.
Knabenchor aus Dubna (Russland), Leitung: Olga Mironova
Samstag, 14. Dezember 2019, 18:00 Uhr
Cantate Domino zum dritten Adventssonntag: Nine Lessons and Carols
Lesungen und Chormusik zum Advent nach anglikanischer Tradition
mit Werken von Elgar, Britten, Mendelssohn Bartholdy u.a.
Cantus Juvenum Karlsruhe, Leitung: Peter Gortner / Markus Eichenlaub, Orgel
Samstag, 21. Dezember 2019, 18:00 Uhr
Cantate Domino zum Vierten Adventssonntag: Marche du veilleur de nuit – Wachet auf, ruft uns die Stimme
Musik für Trompete und Orgel von Bach, Händel, Widor, Guilmant und Franck
Falk Zimmermann, Trompete / Stephan Rahn, Orgel
Neujahr, 1. Januar 202, 15:00 Uhr
Festliches Neujahrskonzert
Werke für Blechbläser und Orgel von Gabrieli, Bach, Gigout, Kotsier, u.a.
Speyerer Dombläser / Domorganist Markus Eichenlaub, Orgel
Domkapellmeister Markus Melchiori, Leitung
Samstag, 11. Januar 2020, 18:00 Uhr
Cantate Domino zum Ende der Weihnachtszeit: O du fröhliche …!
Festliche Chor-, Bläser- und Orgelmusik zum Zuhören und Mitsingen
Mädchenchor am Dom, Domsingknaben, Domchor, Schola Cantorum Saliensis, Dombläser, Markus Eichenlaub, Orgel
Rund 54.000 Katholikinnen und Katholiken wählen neue Pfarrgremien
Wahlbeteiligung von 11,9 Prozent – Allgemeine Briefwahl in Testpfarreien hat fast zu Stimmverdoppelung geführt
Die Pfarrgremienwahlen in Winnweiler
Speyer – Am Wochenende (16 & 17.11.2019) haben die Katholikinnen und Katholiken im Bistum Speyer die Mitglieder der Pfarreiräte, Verwaltungsräte und Gemeindeausschüsse für die kommenden vier Jahre gewählt. Rund 54.000 Gläubige beteiligten sich an den Wahlen. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von rund 11,9 Prozent. „Wir sind froh, dass wir die Wahlbeteiligung von vor vier Jahren damit beinahe wieder erreicht haben“, erklärt Generalvikar Andreas Sturm. Diese hatte bei 12,2 Prozent gelegen.
„Ich gratuliere allen, die in die neuen Pfarrgremien gewählt wurden“, sagt Generalvikar Sturm. „Sie übernehmen aktive Verantwortung für das kirchliche Leben. Dafür danke ich ihnen von Herzen wie auch allen, die sich als Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl gestellt haben.“ Auch die Wahlhelferinnen und –helfer schließt Sturm in den Dank des Bistums ein. „Kirche lebt vom Mitmachen und Mitgestalten. Das haben die mit viel Einsatz und Sorgfalt durchgeführten Wahlen in den 363 Wahlbezirken wieder einmal eindrucksvoll unter Beweis gestellt.“
Der
Trend ging diesmal klar in Richtung Briefwahl. So haben sich rund 51
Prozent der Wählerinnen und Wähler per Briefwahl an den Wahlen
beteiligt. In fünf Testpfarreien blieben die Wahllokale versuchsweise
sogar ganz geschlossen. Zuvor waren alle Gläubigen, die zur Pfarrei
gehören, per Post mit allen Wahlunterlagen angeschrieben und zur
Briefwahl eingeladen worden. „Die Wahlbeteiligung hat sich in diesen
fünf Testpfarreien fast verdoppelt“, zieht Marius Wingerter vom Referat
Pfarrliche und überpfarrliche Räte ein positives Resümee. „Da wurden
unsere Erwartungen sogar noch übertroffen.“ Die höchste Wahlbeteiligung
mit 45,7 Prozent hat diesmal die Gemeinde Heilig Kreuz aus Hayna in der
Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Herxheim erreicht.
Als schwierig dagegen erwies sich bei den Pfarrgremienwahlen, die unter 18-Jährigen zu mobilisieren. Während die Wahlbeteiligung in dieser Altersgruppe im Jahr 2015 noch bei rund 17,7 Prozent gelegen hatte, ist sie diesmal auf rund 10,6 Prozent abgerutscht. Auch in den großen Städten fällt es erfahrungsgemäß schwerer, Menschen für die Pfarrgremienwahlen zu motivieren. So lag zum Beispiel die Wahlbeteiligung im Dekanat Ludwigshafen mit 6,6 Prozent deutlich unter dem Durchschnitt des Bistums.
Eine
andere Schwierigkeit wurde bereits in der Vorbereitung der Wahlen
offenbar. Vielerorts war es nicht oder nur mit Mühe gelungen, die
notwendige Zahl von Kandidatinnen und Kandidaten zu finden. So mussten
viele Pfarreien zum Instrument der Urwahl oder der ergänzenden Urwahl
greifen. Rund 50 Prozent der Plätze in den Pfarrei- und Verwaltungsräten
und rund 29 Prozent der Plätze in den Gemeindeausschüssen wurden auf
diese Weise besetzt. „Über diese Entwicklung müssen wir uns im Blick auf
die nächsten Pfarrgremienwahlen im Jahr 2023 sicher Gedanken machen“,
erklärt Generalvikar Andreas Sturm.
Der Buß- und Bettag thematisiert in diesem Jahr die Träume und Wünsche der evangelischen Gläubigen. Die Landeskirche beteiligt sich erstmals an der Kampagne zum Kirchenfeiertag.
Speyer / Homburg / Kaiserslautern(lk) -Nicht vergessen: Am 20. November ist Buß- und Bettag. In der Pfalz und Saarpfalz bieten zahlreiche Kirchengemeinden Gottesdienste und Veranstaltungen, auch wenn der Kirchenfeiertag kein gesetzlicher Feiertag mehr ist.
Erstmals beteiligt sich auch die Evangelische Kirche der Pfalz an der Kampagne der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern sowie der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck zum Buß- und Bettag. Unter dem Motto „Alles egal? Oder hast du noch Träume?“ lädt der Feiertag Gemeindemitglieder dazu ein, Gedanken und Träume schweifen zu lassen, sie mit anderen zu teilen und die Perspektive zu wechseln.
In Speyer stellt der Gottesdienst zu Buß- und Bettag am 20. November um 10 Uhr die Fotoausstellung „Stolen Girls – Geraubte Mädchen“ in den Mittelpunkt. Die Porträts des Fotografen Andy Spyra zeigen einige der nigerianischen Schülerinnen, die 2014 von der Terrororganisation Boko Haram entführt wurden.
Die Protestantische Stadtkirche in Homburg (Kirchenstraße 11, 66424 Homburg) reaktiviert am 20. November um 19 Uhr nach vielen Jahren die Prominentenkanzel. Kanzelrednerin ist Sarah Gillen, seit 2017 Mitglied des saarländischen Landtags und unter anderem in den Wirtschafts- und Verkehrsausschüssen tätig. Die Diplomingenieurin für Raum- und Umweltplanung lebt in St. Wendel, wandert und singt gerne. Die Liturgie übernimmt Pfarrerin Petra Scheidhauer.
Bereits im dritten Jahr findet der zentrale ökumenische Gottesdienst in Kaiserslautern in Einrichtungen der Region statt. Von 18 bis 20 Uhr lädt das Westpfalz-Klinikum (Tagungszentrum, Goethestraße 31, Kaiserslautern) Interessierte ein, über das Gesundheitssystem zu sprechen. Thema sind die unterschiedlichen Bedürfnisse und Herausforderungen von Patienten, Pflegenden und Verantwortlichen. Die drei Perspektiven werden in einer Diskussion vertreten von Peter Förster, Geschäftsführer des Westpfalz-Klinikums, Pfarrer Gerd Kiefer, Leiter der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft, und Diakon Andreas Welte, Referent für Seelsorge in der Arbeitswelt beim Bistum Speyer, sowie Marcel Divivier-Schulz, Regionsgeschäftsführer des Deutschen Gewerkschaftsbundes für die Westpfalz. Der Klinikchor unter der Leitung von Jutta Goldinger begleitet den Abend musikalisch. Im Anschluss gibt es einen kleinen Imbiss und Gelegenheit zum Austausch.
Hintergrund: Der Buß- und Bettag ist für evangelische Christen ein Tag der Besinnung und Neuorientierung im Leben. Der Gedenktag dient dem Nachdenken über individuelle und gesellschaftliche Irrtümer wie beispielsweise Ausländerhass, Umweltzerstörung und die Ausgrenzung von Armen und Obdachlosen. Der Feiertag wurde vor einigen Jahren allerdings zum politischen Zankapfel: Der protestantische Buß- und Bettag, erstmals 1532 in Straßburg offiziell eingeführt, wurde 1995 zur Finanzierung der Pflegeversicherung in allen Bundesländern außer in Sachsen als gesetzlicher Feiertag ersatzlos gestrichen.
Mehr Infos: Auf der Webseite www.busstag.de sowie bei Facebook und Instagram auf der Seite @busstag gibt es thematische Anregungen und Materialien zum Buß- und Bettag.
26.11.2019
Greenpeace präsentiert: Markus Mauthe – An den Rändern des Horizonts
Eine Reise zu den
Indigenen Gemeinschaften und verborgenen Schönheiten unserer Erde
Am Donnerstag, 28.11. kommt der Umweltaktivist und Naturfotograf Markus Mauthe mit seiner neuen Foto-Live-Show „An den Rändern des Horizonts“ ins erlebt Forum nach Landau.
Landau – Seit 30 Jahren bereist Markus Mauthe die letzten Winkel der Erde fernab bekannter Reiserouten. Für sein aktuelles Projekt in Zusammenarbeit mit der Umweltschutzorganisation Greenpeace machte er sich auf die Suche nach Menschen, die abseits unserer modernen Welt noch möglichst nahe an den Wurzeln ihrer indigenen Kulturen leben.
Das Ergebnis
dieser Expeditionen ist eine einzigartige multimediale Live-Show, die einen
spannenden Ausschnitt der kulturellen und ökologischen Vielfalt unseres
Planeten zeigt. Als Umweltaktivist ist Mauthe zugleich Chronist des Wandels, in
dem die indigenen Gesellschaften heute begriffen sind durch Umweltzerstörung,
Globalisierung und Klimawandel.
Schon seine erste Reise zu den San und Himba in Namibia lässt ihn spüren, was sich wie ein roter Faden die nächsten drei Jahre durch seine Expedition ziehen wird: Die Welt ist in einem rasanten Wandel, kaum etwas bleibt wie es ist. Die Kultur der San findet quasi nur noch in Schaudörfern für Touristen statt, die Himba dagegen kämpfen im nördlichen Namibia um das Überleben ihrer Rinder, weil es immer seltener regnet.
Im Amazonas-Urwald Brasiliens
besucht Markus Mauthe die Awá, eine von 320 Bevölkerungsgruppen im
Amazonasgebiet. Pfeil, Bogen, traditionelle Kleidung und Schmuck sind keine
bloße Dekoration für Besucher und Touristen, sondern zeugen von einem Leben im
Einklang mit der Natur. Doch keinen Kilometer entfernt, donnern jeden Tag an
ihrem Dorf hunderte mit Eisenerz beladene Züge vorbei und bringen Siedler mit,
die immer weiter in die Wälder vordringen. Das Dorf der Awá ist eine Insel
inmitten landwirtschaftlicher Nutzflächen.
Dennoch: es gibt sie auch noch, die magischen Momente, wo der Fotograf eine Welt betritt, die losgelöst von Zeit und Raum zu sein scheint. Etwa bei den Mundari im Südsudan, die in Symbiose mit ihren groß hornigen „Rindern der Könige“ leben; bei den alten Chin-Frauen, deren filigrane Gesichtstätowierungen davon erzählen, wie ihre weiblichen Vorfahren durch die List der Tätowierung den Entführungsversuchen eines fremden Königs entkamen – oder bei den Korowei in Western Papua, die in bis zu 20 Meter hohen Baumhäusern im Sternenhimmel zu schlafen scheinen.
Insgesamt drei Jahre lang war Markus Mauthe für sein
aktuelles Fotoprojekt in Afrika, Asien, am Nordpolarkreis und in Südamerika
unterwegs. Der Ausnahmefotograf bildet die Traditionen und Gebräuche von 22
indigenen Gemeinschaften ab, die in Tropenwäldern, in der Savanne, auf dem
Ozean und in der Arktis zu Hause sind. Mit berührenden Portraits und
bildgewaltige Momentaufnahmen vor charakteristischen Landschaften schafft es
Mauthe, individuelle Besonderheiten der indigenen Kulturen herauszustellen. Im
Fokus behält der Fotograf stets die Schönheit und Würde des Einzelnen.
Herausgekommen sind Fotografien auf höchstem ästhetischem Niveau, Zeugnisse von
menschlichen Begegnungen auf Augenhöhe. Dokumentarische Filmsequenzen,
abenteuerliche Erfahrungen und stimmungsvolle Musikpassagen seines langjährigen
Komponisten Kai Arend verdichten die Live-Show zu einem intensiven
atmosphärischen Erlebnis.
Der Vortrag findet im erlebt Forum in der Marie-Curie-Straße 3 in Landau statt. Der Einlass ist ab 18:30 Uhr, die Veranstaltung beginnt um 19:30 Uhr. Der Eintritt ist frei.
erlebt Forum Landau 26.11.2019
Die Begleitung alter Menschen als Ausdruck gelebten Glaubens
Bistum Speyer und Dekanat Darmstadt boten gemeinsame Qualifizierung für Ehrenamtliche in der Altenheimseelsorge an – Abschluss mit Gottesdienst und Führung im Speyerer Dom
Kursgruppe mit Angehörigen und Mentoren
Speyer – Fast ein ganzes Jahr haben sie sich auf ihre Aufgabe vorbereitet. Am Samstag schließlich war es soweit, dass die 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Qualifizierung für Ehrenamtliche in der Altenheimseelsorge ihren Abschluss feiern konnten. Ein Gottesdienst im Speyerer Dom mit anschließender Domführung bot Anlass zur Rückschau auf die gemeinsam zurückgelegte Wegstrecke.
„Das
Seminar hat mir Wege gezeigt, wie ich gut auf mich achten kann, damit
auch gut auf andere achten kann“, sagt Margit Weinert aus
Böhl-Iggelheim. Sie versteht ihren Einsatz für ältere Mitmenschen als
„gelebten Glauben“ und stellt rückblickend fest, dass die gesamte
Seminargruppe durch den gemeinsamen Glauben getragen war. Eine hohe
Motivation nimmt auch Christian Schneider aus Darmstadt mit. „Obwohl ich
auf den Rollstuhl angewiesen kann, kann ich doch gut mit Menschen
sprechen. Diese Fähigkeit wurde in dem Seminar gestärkt“, zieht er für
sich Bilanz.
Auch
die Ausbildungsleiterinnen Walburga Wintergerst (Seniorenseelsorge im
Bistum Speyer) und Erika Ochs (Projekt „Seelsorge 60+“ des Dekanats
Darmstadt) kommen zu einem positiven Resümee: „Die
Seminarteilnehmerinnen und –teilnehmer waren sehr interessiert und haben
begeistert mitgemacht.“ Viele hatten Erfahrungen mitgebracht, die für
das Seminar hilfreich waren, zum Beispiel aus der Pflege, der
Hospizarbeit oder der Leitung von Wort-Gottes-Feiern. Die Teilnehmer
kamen je zur Hälfte aus dem Bistum Speyer und dem Dekanat Darmstadt. So
waren beim Abschlussgottesdienst im Dom nicht nur die Angehörigen und
begleitenden Mentoren zugegen, sondern auch Dr. Thomas Kiefer, der
Leiter der Abteilung „Seelsorge in Pfarrei und Lebensräumen“, in
Vertretung für das Bistum Speyer und Pfarrer Dr. Christoph Klock als
Repräsentant des Dekanats Darmstadt.
Thomas
Kiefer sprach den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei seiner Predigt im
Gottesdienst Mut zu: „Beim Herrn ist nichts unmöglich. Als
Hoffnungsträgerinnen und –träger werden Sie heute ausgesandt. Als
solche, die als Salz Geschmack in den einen oder andere Seniorenalltag
bringen können, und als Licht, welches gerade dann den Menschen
entgegenleuchten kann, wenn es dunkel und traurig ums Herz ist.
Ziel
der Qualifizierung war es, „mit alten Menschen einen Weg zu gehen und
deren Freude und Hoffnung, Trauer und Ängste zu teilen“, erläutern die
beiden Ausbildungsleiterinnen. Durch den Besuch alter Mensch, durch Zeit
für Gespräche und das persönliche Gebet soll eine Brücke zwischen der
Pfarrei und dem Alten- und Pflegeheim entstehen. Auch die Gestaltung von
Andachten, spirituellen Impulsen, Krankenkommunionfeiern und
Wort-Gottes-Feiern mit Kommunionspendung an Werktagen waren Thema der
Qualifizierung, ebenso die Begleitung sterbender Menschen und die
Gestaltung von Abschiedsfeiern in der Einrichtung. Für die fachlichen
Impulse sorgten unter anderem Clemens Schirmer (Liturgie), Thomas Mann
(Prävention) und Kerstin Fleischer (Hospiz- und Trauerseelsorge).
Die
Qualifizierung umfasste fünf zweitägige Module, in denen
unterschiedliche Schwerpunkte der Altenheimseelsorge behandelt wurden.
Hinzu kamen praktische Erfahrungen im Altenheim, für die sich die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer pro Woche zwei bis drei Stunden Zeit
genommen hatten. Begleitet wurden die Ehrenamtlichen in der Praxisphase
durch Mentorinnen und Mentoren, die den Seminarteilnehmern als
Ansprechpartner zur Verfügung standen, sie in die Einrichtung einführten
und ihre Arbeit konstruktiv begleiteten.
Der Bedarf nach ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern in den Altenheimen sei sehr groß, unterstreichen die Ausbildungsleiterinnen. Gebraucht werden vor allem Menschen, die Zeit mitbringen und zuhören können. So wie Christian Schneider, der im Seminar festgestellt hat: „Es geht um das sensible und genaue Hinhören – nicht nur auf das gesprochene Wort, sondern auch auf das, was nicht ausgesprochen wird.“
Olaf von Knobelsdorff neuer Präventionsbeauftragter des Bistums Speyer
Nachfolger von Oberschulrat Thomas Mann / Beratung bei der Entwicklung und Umsetzung von Schutzkonzepten kirchlicher Einrichtungen
Speyer – Olaf von Knobelsdorff wird ab Anfang Dezember neuer Präventionsbeauftragter des Bistums Speyer. Er übt die Aufgabe gemeinsam mit der Präventionsbeauftragten Christine Lormes aus. Von Knobelsdorff folgt auf Oberschulrat Thomas Mann, der das Amt des Präventionsbeauftragten seit Juli 2017 zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Leiter der Abteilung „Katholische Schulen, Schulpastoral und Berufsbildende Schulen“ ausgeübt hat.
Olaf
von Knobelsdorff ist Diplom-Psychologe und Psychotherapeut für Kinder
und Jugendliche. Der gebürtige Bremer hat sein Studium an der
Universität Landau absolviert. Stationen auf seinem bisherigen Berufsweg
waren das Kinder-und Jugenddorf Maria Regina in Silz, der Deutsche
Kinderschutzbund in Landau sowie der Caritas-Kinderschutzdienst für
Speyer und den Rheinpfalz-Kreis. „Die Prävention ist der wirksamste
Schutz für Kinder, Jugendliche und erwachsene Schutzsuchenden vor
sexualisierter Gewalt“, erklärt Olaf von Knobelsdorff. Er war 2012 an
der Entwicklung der ersten Schulungskonzepte zur Prävention im Bistum
Speyer beteiligt. In Fortbildungen hat er Seelsorger, Lehrer und
Erzieherinnen für die Gefahren des sexuellen Missbrauchs sensibilisiert
und ihnen Handlungssicherheit vermittelt.
Gemeinsam
mit der Präventionsbeauftragten Christine Lormes ist Olaf von
Knobelsdorff künftig Koordinator, fachlicher Impulsgeber und
Qualitätsgarant für die Prävention von sexuellem Missbrauch. Zu den
Aufgaben der beiden Präventionsbeauftragten zählen unter anderem die
konzeptionelle Weiterentwicklung der Präventionsarbeit sowie die
Beratung bei der Entwicklung und Umsetzung von Schutzkonzepten
kirchlicher Einrichtungen. Hinzu kommen die Entwicklung von Materialien,
die Weiterentwicklung verbindlicher Qualitätsstandards sowie die
Qualifizierung und Vernetzung der Mitarbeitenden. „Kinder, Jugendliche
und erwachsene Schutzsuchende haben ein Recht auf seelische und
körperliche Unversehrtheit. Um dieses Recht zu schützen, brauchen wir
eine Kultur der Aufmerksamkeit und des Hinschauens“, erklären Christine
Lormes und Olaf von Knobelsdorff.
Generalvikar
Andreas Sturm dankt dem bisherigen Präventionsbeauftragten Thomas Mann
für sein Engagement. „Durch seine konzeptionellen Impulse auf diözesaner
und auf Bundesebene hat er ideenreich und tatkräftig an den Grundlagen
mitgewirkt, um die Anzeichen für sexuellen Missbrauch frühzeitig zu
erkennen und Minderjährige und Schutzsuchende wirksam vor sexuellem
Missbrauch zu schützen.“ Auch die Gründung eines „Runden Tisch
Prävention“ im September dieses Jahr geht maßgeblich auf seine
Initiative zurück. Rund 2.200 kirchliche Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in verschiedenen Arbeitsfeldern des Bistums Speyer haben in
den vergangenen Jahren an Präventionsschulungen teilgenommen, von der
Seelsorge bis hin zu den kirchlichen Schulen und den katholischen
Kindertagesstätten. Die Einrichtungen der Jugendhilfe arbeiten mit
speziellen Kinderschutzkonzepten, auch für 25 kirchliche Schulen wurden
mittlerweile Präventionsfachkräfte ausgebildet. Thomas Mann widmet sich
seit Anfang November wieder mit ganzer Stelle der Leitung der Abteilung
„Katholische Schulen, Schulpastoral und Berufsbildende Schulen“. Am
„Runden Tisch Prävention“ wirkt er weiterhin als Multiplikatoren für die
katholischen Schulen mit.
Die Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer feierte ihr 20-jähriges Bestehen
Vorsitzender des Stiftungskuratoriums Kurt Beck bei der Festrede im Dom Foto: Klaus Landry
Speyer – Mit einem öffentlichen Festakt im gut besetzten Dom zu Speyer feierte die „Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer“ das Jubiläum ihres 20-jährigen Bestehens. Vorausgegangen war die Jahrestagung der Stiftung, der traditionell ein Konzert folgt, meist ein Orgelkonzert. Zum Festakt war der musikalische Rahmen besonders in Gestalt eines Auftritts des Kurpfälzischen Kammerorchesters aus Mannheim unter seinem Chefdirigenten Paul Meyer.
Weihbischof und Dompropst Otto Georgens begrüßte zum Festakt im Dom Foto: Klaus Landry
Weihbischof und Domprobst Otto Georgens begrüßte die Gäste, unter den Mitgliedern von Stiftungsrat, Vorstand und Kuratorium unter anderem die königlichen Hoheit Herzog Max in Bayern, Henri, Großherzog von Luxemburg, und Erbgroßherzog Guillaume von Luxemburg. Der Erhalt des Doms sei die große Aufgabe, so der Weihbischof. Georgens dankte allen, die sich in der Stiftung dafür einsetzen. Er erinnerte insbesondere an verstorbene prägende Persönlichkeiten für die Stiftung wie Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl und die verstorbenen Vorsitzenden des Vorstands Dr. Theo Spettmann und Dr. Paul Wieandt.
In seiner Ansprache verwies der derzeitige Vorsitzende des Stiftungsvorstands Prof. Dr. Peter Frankenberg auf die europäische Dimension des Doms, die es zu fördern gelte. Auch verwies er auf den Einsatz der Stiftung für den baulichen Erhalt des Doms, auf die Öffentlichkeitsarbeit für das UNESCO-Welterbe und auf die wissenschaftlichen Projekte der Stiftung. Vier Millionen Euro betrage mittlerweile das Stiftungskapital. Er dankte dem Kurpfälzischen Kammerorchester für seinen Auftritt. Dessen Konzert im Dom sei ein schönes Zeichen für die kulturelle Blüte in der Region.
Der Vorsitzende des Stiftungsvorstands Prof. Dr. Peter Frankenberg bei der Festrede im Dom Foto: Klaus Landry
Der Vorsitzende des Kuratoriums, der rheinland-pfälzische Ministerpräsident a. A. Kurt Beck, nannte das Jubiläum 20 Jahre „Europäische Stiftung“ einen guten Anlass, Dank und Anerkennung auszusprechen. Auch er betonte, wie sehr der Einsatz von Helmut Kohl die europäische, ja internationale Würdigung der singulären Kathedrale befördert habe. Nun gelte es frei nach Goethes Wort das Ererbte zu „erwerben“, also zu bewahren und für zukünftige Generationen zu erhalten. So verband er seinen Dank mit der Bitte um weitere Unterstützung. Auch Kurt Beck hob die europäische Dimension des Doms hervor. Der Dom könne ein idealer Ort für die stetige Erinnerung an die Werte des geeinten Europas sein. Es sei auch eine Aufgabe der Stiftung, den Dom mit den Menschen verbunden zu halten. Nicht zuletzt denen in der Region. Für die Menschen in der Pfalz sei das Bauwerk „ihr Dom“ und ein geistiger Mittelpunkt.
Rundgang durch den Dom am Vormittag mit (v.l.) Werner Schineller, Vorstandsmitglied und Oberbürgermeister der Stadt Speyer a.D., Elisabeth in Bayern, Kurt Beck, Vorsitzender des Kuratoriums, Großherzog Henri von Luxemburg, Erbgroßherzog Guillaume von Luxemburg, Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl, Dr. Georg Gölter, Vorstandsmitglied und Minister a.D. Foto: Klaus Landry
Den europäischen Gedanken griff auch der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in seinem Gebet auf, gerade auch vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Lage in Europa und Welt. Auch den Bezug zum 30. Jahrestag des Mauerfalls und den 9. November stellte er her. Er betonte die Offenheit und Bewahrung der Menschenwürde als zentrale europäische Tugenden und sprach in etwas abgewandelter Form das Gebet, das zum 60. Jahrestag der römischen Verträge gesprochen wurde.
Europäische Zeichen setzte auch die musikalische Umrahmung durch das erlesen musizierende Kurpfälzische Kammerorchester aus Mannheim, das unter der Leitung seines Chefdirigenten Paul Meyer spielte. Der französische Musiker hatte in europäischem Geist neben Werken der Mannheimer Schule auch solche von Mozart und eine Sarabande im alten Stil des Franzosen Camille Saint-Saens ausgewählt. Mit Mozarts Adagio und Fuge KV 546 und der Sinfonie d-moll op. 3 Nr. 3 von Franz Ignaz Beck wurden zu anmutigen Stücken wie einem Satz aus dem Divertimento F-Dur KV 138 von Mozart zu Beginn und dem abschließenden ersten Satz der Sinfonie G-Dur von Franz Xaver Richter auch musikalisch ernste Akzente gesetzt.
Text: Friederike Walter Foto: Klaus Landry 17.11.2019
Bistum Speyer veröffentlicht Jahresabschlüsse für das Jahr 2018
Prüfung durch unabhängige Wirtschaftsprüfer – Abschlüsse im Internet für alle Interessierten transparent einsehbar
Speyer – Das Bistum Speyer hat die Jahresabschlüsse seiner diözesanen Haushalte für das Jahr 2018 veröffentlicht. Dazu zählen die Haushaltsrechnung des Bistums, des Bischöflichen Stuhls, des Domkapitels, der Pfarrpfründestiftung und der Emeritenanstalt. Die Jahresabschlüsse stehen auf der Internetseite des Bistums zur Ansicht bereit.
Der
Jahresabschluss des Bistums weist einen Bilanzgewinn in Höhe von rund
7,5 Millionen Euro aus. „Dieses positive Ergebnis ist hauptsächlich auf
die im vergangenen Jahr noch gute konjunkturelle Lage in Deutschland
zurückzuführen. Sie führte zu hohen Steuer- und Kirchensteuereinnahmen“,
erklärt Diözesan-Ökonom Peter Schappert, Leiter der Hauptabteilung
Finanzen und Immobilien des Bischöflichen Ordinariats. Die Erträge aus
Kirchensteuern beliefen sich im vergangenen Jahr auf rund 140 Millionen
Euro brutto. Das bedeutet gegenüber dem Jahr 2017 gleichwohl einen
Rückgang um rund 2 Millionen Euro.
Der
größte Ausgabeposten des Bistums sind die Personalaufwendungen in Höhe
von rund 70 Millionen Euro. An Zuschüssen und Umlagen unter anderem für
die Pfarreien und den Diözesan-Caritasverband hat das Bistum Speyer im
Jahr 2018 rund 73,5 Millionen Euro verausgabt. Die Bilanzsumme des
Bistums betrug zum Ende des Jahres 2018 knapp 191 Millionen Euro. Die
Eigenkapitalquote liegt bei rund 52 Prozent.
Der
Jahresabschluss wurde von externen und unabhängigen Wirtschaftsprüfern
geprüft und testiert. Sie bestätigen dem Bistum Speyer eine
ordnungsgemäße Buchführung und Rechnungslegung in voller Übereinstimmung
zu den Vorschriften des Handelsrechts. Der Diözesansteuerrat hat den
Jahresabschluss beraten und genehmigt.
Fotos zeigen Schmerz und Würde der „geraubten Mädchen“
Die Ausstellung „Stolen Girls“ in der Dreifaltigkeitskirche zeigt Porträtfotos der entführten Mädchen der Terrororganisation Boko Haram. Ein Begleitprogramm thematisiert Gewalt gegen Mädchen und Frauen.
Speyer (lk) – Ab dem Buß- und Bettag, 20. November, sind in einer Ausstellung in der Dreifaltigkeitskirche Speyer Fotografien der 2014 von Boko Haram entführten nigerianischen Schülerinnen zu sehen. Der Fotograf Andy Spyra hat einige der 276 jungen Frauen, die in der Gewalt der islamistischen Terrororganisation waren, in künstlerischen Schwarz-Weiß-Porträts aufgenommen. Zirka 100 versklavte Mädchen sind nach weltweiten Protesten und der Kampagne #BringBackOurGirls freigelassen worden. Die Fotos zeigen einige der Mädchen sowohl mit den Spuren der erlittenen Gewalt als auch in Würde und Schönheit.
Veranstalterinnen sind die Gleichstellungsbeauftragten der Evangelischen Kirche der Pfalz, Annette Heinemeyer, und der Stadt Speyer, Lena Dunio-Özkan. Die Ausstellung gastiert bis zum 5. Dezember in Speyer und thematisiert in weiteren Veranstaltungen Gewalt an Frauen.
Das Programm in der Dreifaltigkeitskirche:
Am Mittwoch, 20. November, findet um 10 Uhr ein Gottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche statt. Am Montag, 25. November, um 19 Uhr eröffnen die Speyerer Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler sowie Oberkirchenrätin Marianne Wagner die Fotoreihe offiziell. Untermalt wird die Vernissage mit einer Lesung aus dem Buch „Die geraubten Mädchen“ sowie mit Gitarrenmusik und Gesang.
Am 2. Dezember wird die Kampagne „Rotlicht aus“ vorgestellt. Am 3. Dezember schließt sich von 9 bis 13 Uhr ein Fachtag über den Umgang mit Trauma, Traumafolgen und -störungen an. Die Veranstaltung findet im großen Saal der Evangelischen Kirche der Pfalz in der Roßmarktstraße 4 statt (Neubau). Anmeldung an gleichstellungsstelle@stadt-speyer.de (Teilnahme 15 Euro).
Am 4. Dezember werden Interessierte kostenfrei durch die Ausstellung in der Dreifaltigkeitskirche geführt, anschließend können die Gäste ins Gespräch kommen. Am 5. Dezember schließt die Ausstellung um 18 Uhr mit der Vorstellung der Kampagne „Lautstark – gemeinsam gegen Sexismus“ mit der rheinland-pfälzischen Frauen- und Jugendministerin Anne Spiegel sowie einem Poetry-Beitrag von Schülerinnen des Edith-Stein-Gymnasiums.
EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche) 17.11.2019
Stabwechsel in der Hauptabteilung „Schulen, Hochschulen und Bildung“
Verabschiedung von Dr. Christoph Kohl und Einführung von Ordinariatsdirektorin Dr. Irina Kreusch als Nachfolgerin in der Leitung der Hauptabteilung
Speyer – Mit einer Vesper im Speyerer Dom ist der langjährige Leiter der Hauptabteilung „Schulen, Hochschulen und Bildung“ des Bischöflichen Ordinariats, Dr. Christoph Kohl, aus seinem Amt verabschiedet worden. Er nimmt seit Juli zusätzlich zu seinem Amt als Domdekan auch die Aufgabe des Domkustos für die Speyerer Kathedrale wahr. Als neue Leiterin der Hauptabteilung wurde Ordinariatsdirektorin Dr. Irina Kreusch in ihr Amt eingeführt. Sie hat diese Aufgabe bereits zum 1. Oktober übernommen.
„Christliche
Bildung will junge Menschen in die Freiheit des Geistes, der Wahrheit
und der Liebe einführen“, kennzeichnete Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann
in seiner Predigt das christliche Bildungsverständnis. Junge Menschen
sollen befähigt werden, ihre Charismen zu entdecken und selbst zu Zeugen
der christlichen Botschaft zu werden. „Das war innerster Kern Ihres
Einsatzes“, würdigte er das Engagement von Christoph Kohl. Er
überreichte Irina Kreusch die Ernennungsurkunde und wünschte ihr, dass
„der Geist Jesu sie leiten möge“.
Generalvikar
Andreas Sturm skizzierte die Lebensstationen von Christoph Kohl, der
zunächst Hochschulpfarrer an der Katholischen Hochschulgemeinde in
Kaiserslautern war, bevor er 2004 zum Leiter der Hauptabteilung
„Schulen, Hochschulen und Bildung“ berufen wurde. „Schule und Bildung
waren Dir nicht nur berufliche Aufgabe, sondern eine echte
Herzensangelegenheit“, dankte er Kohl für seinen Einsatz. Er habe die
Hauptabteilung „Schulen, Hochschulen und Bildung“ zu einem „wichtigen
und unverzichtbaren Teil“ des kirchlichen Sendungsauftrages gemacht.
Seine Nachfolgerin Irina Kreusch charakterisierte er als „perfekte
Nachfolgerin“ und „leidenschaftliche Anwältin“ für Schule und Bildung.
„Mehr denn je brauchen wir heute eine Bildung, die mehr ist als das
Abspulen von Auswendig Gelerntem.“ Sturm plädierte für eine Bildung,
„die Erkenntnis vermittelt, Herzen bildet und aus einer christlichen
Überzeugung heraus zu einem verantworteten Menschsein erzieht“.
In Grußworten scheint die Vielfalt der Bildungslandschaft auf
In
Vertretung für die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Dr. Stefanie
Hubig überbrachte Abteilungsleiter Dr. Michael Thews den Dank und die
Glückwünsche der Landesregierung. Er würdigte Christoph Kohl als
„präzisen Analytiker, der den Themen mit wissenschaftlicher Sorgfalt auf
den Grund ging und damit ein sensibles Gespür für die Bedürfnisse der
jungen Menschen zu verbinden wusste.“ Zugleich bekannte er sich zur
engen Zusammenarbeit zwischen Kirche und Staat: „Nur gemeinsam können
wir Erfolge erzielen.“ Die katholischen Einrichtungen stünden „in
herausragender Weise“ für ein Bildungssystem, das „von Vielfalt und
Wahlmöglichkeiten bestimmt ist und das die Vermittlung von Toleranz,
Beziehungs- und Konfliktfähigkeit zum Ziel hat“.
„Ein
Mann mit klugem Kopf und weitem Herz“: So würdigte Oberkirchenrätin
Dorothee Wüst von der Evangelischen Kirche der Pfalz Christoph Kohl. Sie
dankte für das kollegiale Miteinander und warb dafür, „das Verbindende
zwischen den christlichen Kirchen stark zu machen und immer öfter im
Schulterschluss zu handeln“. Elisabeth Vanderheiden rückte die
Katholische Erwachsenenbildung ins Blickfeld der Zuhörer: „Sie trägt
dazu bei, das Grundrecht auf Bildung umzusetzen und liegt damit an der
Schnittstelle zwischen Kirche und Welt.“ Irina Kreusch überreichte sie
einen Schlüssel – „zur Lösung komplexer Fragen und um zu den Herzen der
jungen Menschen Zugang zu finden“.
Für
das Institut der katholischen Theologie der Universität Koblenz-Landau
auf dem Campus Landau überbrachte Prof. Matthias Bahr Grüße: „Der
Stabwechsel erfolgt in unruhigen Zeiten.“ Vieles von dem, was im Feld
von Religion und Glaube früher selbstverständlich war, werde weniger.
Umso mehr komme es darauf an, mit einem guten, zeitgemäßen
Religionsunterricht jungen Menschen einen Zugang zum Glauben zu
erschließen und Antwort auf Fragen von heute zu geben. Dank und Grüße
der katholischen Schulen im Bistum brachte Jutta Brummer, die Leiterin
der Maria-Ward-Schule in Landau, zum Ausdruck. Schülervertreterin Lara
Motz beschrieb ihre Schule als „starke Gemeinschaft, die uns zu
gegenseitiger Annahme, Toleranz und Verantwortung führt“. Einen
Glanzpunkt der Veranstaltung setzte Schülerin Annika Becker mit einem
Liedvortrag zum Thema „Träume“.
Christoph Kohl: „Bildung ist ein starkes Stück Kirche“
Der
Einsatz für Schule und Bildung, „der Dialog, das Vermitteln und das
Brücken schlagen zwischen Kirche und Gesellschaft“ habe ihm viel Freude
gemacht, bekannte Christoph Kohl in seinem Abschiedswort, und das aus
der dreifachen Perspektive „als Mensch, Theologe und Priester“. Es tue
gut, Schule, Hochschule und Bildung als „ein zentrales und gemeinsames
Anliegen der Kirche von Speyer zu spüren“. Bildung sei „ein starkes
Stück Kirche“, gerade angesichts der aktuellen Übergänge in Kirche und
Gesellschaft. Im Blick auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt, auf
gemeinsame Grundwerte und den Diskurs über grundlegende Fragen habe der
Glaube etwas zu bieten, das „wir selbstbewusst und demütig einbringen
dürfen“. Die Gesellschaft brauche „wache und starke Persönlichkeiten mit
der Fähigkeit zu Mitgefühl und Solidarität“ mehr denn je. Jesus traue
seinen Nachfolgerinnen und Nachfolgern zu, „Licht der Welt“ zu sein.
„Mit seinem Zuspruch können auch wir uns etwas zutrauen.“
Irina Kreusch: „Die Türen im Haus der christlichen Bildung weit öffnen“
Ordinariatsdirektorin
Dr. Irina Kreusch dankte für das Vertrauen, das mit der neuen Aufgabe
verbunden ist, und führte den Teilnehmenden die Vielgestaltigkeit der
Hauptabteilung „Schulen, Hochschulen und Bildung“ vor Augen. Sie ist für
die katholischen Schulen im Bistum Speyer sowie den katholischen
Religionsunterricht an allen Schulen im Bistumsgebiet zuständig. Mit
Schulprojekten von Globalem Lernen bis zur Sexualpädagogik, der
Hochschularbeit sowie der Erwachsenenbildung mit vielen Kooperationen zu
Tagungshäusern und Verbänden bietet sie Bildung für alle Altersgruppen
an. „Das Haus der christlichen Bildung lebt von Menschen, die es mit
ihren Ideen und biographischen Prägungen gestalten.“ Irina Kreusch warb
dafür, die Türen weit zu öffnen und die Räume des Hauses im Sinne der
Freiheit und Würde des Menschen gut zu nutzen. Über dem Eingang stehe
für sie die doppelte Aufforderung „Tritt ein und frage Dich, was Jesus
getan hätte“ und „Habe Mut zur Gottesfrage“.
Im
Anschluss an den Gottesdienst, der musikalisch von der Schola der
Dommusik gestaltet wurde, und die Redebeiträge versammelten sich Gäste
und Kollegen, Freunde und Weggefährten im Friedrich-Spee-Haus zu
Begegnung und Gespräch.
Speyer – Der Südwestturm des Speyerer Doms, während der Wintermonate normalerweise für Besucher geschlossen, ist am 3. und 18. Dezember abends während des Feuerwerks „Altpörtel in Flammen“ geöffnet. Aus 60 Metern Höhe, weit über den Menschenmassen auf der Maximilianstraße, stellen sich der Sternenregen und das Feuerspektakel rund um den mittelalterlichen Stadtturm besonders eindrucksvoll dar.
Eintrittskarten für den Zugang zum Turm können ab Samstag, 30. November 2019, 10 Uhr in der Dom-Info zum Preis von 8 Euro erworben werden. Erhältlich sind die Tickets ausschließlich über den persönlichen Verkauf, Reservierungen werden nicht entgegengenommen. Aus Sicherheitsgründen sind die Eintrittstickets auf 50 pro Abend limitiert. Im Sinne einer gerechten Verteilung werden pro Person maximal 4 Tickets abgegeben. Einlass ist an den Abenden jeweils von 19 Uhr bis 19:15 Uhr in der Dom-Vorhalle.
Text: Bistum Speyer Foto: Speyer 24/7 News, dak 17.11.2019
Messe für Wohltäter
Am Freitag, 19. November wird in einem Kapitelsamt den Wohltätern des Doms gedacht
Speyer – Im November jeden Jahres wird in einem Gottesdienst der Menschen gedacht, die sich besonders um den Dom verdient gemacht haben. Am Freitag, 19. November feiert Generalvikar Andreas Sturm um 18 Uhr eine Kapitelsvesper und um 18.30 Uhr ein Kapitelsamt „Für die Wohltäter des Doms, die bayerischen Könige, die Förderer des Doms aus dem Dombauverein und der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer und alle, die zum Erhalt des Speyerer Doms beigetragen haben“ – so die volle Bezeichnung der Messe. Den Anstoß zu dieser Messfeier gaben im 19. Jahrhundert die bayerischen Könige. Vor einigen Jahren wurde die Messintention auf die verstorbenen Mitglieder des Dombauvereins und die Förderer aus den Reihen der Europäischen Stiftung Kaiserdom ausgeweitet. In den Fürbitten wird diesen Wohltätern des Doms besonders gedacht.
Die Stiftsmesse im November hängt zusammen mit der Ausmalung des Domes im 19. Jahrhundert. Am Morgen des 13. Juni 1843 hatte König Ludwig I. den Dom besucht und sich stundenlang ganz allein darin aufgehalten. Als er gegen Mittag den Dom verließ, sagte er zu Bischof und Domkapitel, die ihn vor der Tür erwarteten: „Ich habe mich entschlossen, den Dom malen zu lassen.“ Die Ausmalung begann am 8. Juni 1846 mit der Darstellung Gottes des Vaters in der Überwölbung der Apsis und wurde beendet am 9. Juli 1853 mit dem Bild der Vertreibung aus dem Paradies im Mittelschiff. Am 10. September 1853 wurde das Votivbild über der Außenseite des Portals vollendet.
In der letzten Phase der Ausmalung wurden auch neue Altäre im Dom errichtet. Vom 15. bis 17. November 1853 fand die Weihe der neuen Altäre statt. Zum Abschluss der dreitätigen Feier am 17. November 1853 waren auch (der emeritierte) König Ludwig I. und (der regierende) König Maximilian II. anwesend. Das Domkapitel ließ durch den Domprediger P. Joseph von Lamezan SJ verkünden, „dass fortan alljährlich wie heute ein feierliches Dank- und Bittamt für ihre Majestäten die Könige Ludwig und Maximilian, die hochherzigen Wohltäter des Domes, und für deren erlauchtes Haus werde gehalten“. Die übrigen Wohltäter wurden dann nach und nach in diese Mess-Intention mit eingefügt.
Bundesweiter Diaspora-Sonntag der katholischen Kirche am Sonntag, 17. November 2019
Katholiken im Bistum Speyer sammeln unter dem Leitwort „Werde Glaubensstifter“ in allen Gottesdiensten für katholische Christen in der Minderheit
Deutschland / Speyer – Einmal jährlich – am sogenannten Diaspora-Sonntag – sammeln die deutschen Katholiken bundesweit in allen Gottesdiensten für die Katholiken, die in der Diaspora, sprich in einer Minderheitensituation, ihren Glauben leben. Der Diaspora-Sonntag findet jährlich am dritten Sonntag im November statt. In diesem Jahr ist dies der 17. November. An diesem Tag rufen alle deutschen Bischöfe zur Solidarität mit den Diasporakatholiken auf. Im Bistum Speyer gaben die Gottesdienstbesucher im vergangenen Jahr 43.000 Euro. In allen 27 deutschen Diözesen kamen insgesamt 2,2 Millionen Euro zusammen. Mit diesen Mitteln fördert das „Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken“ glaubensfördernde und glaubensermöglichende Projekte in den Diasporaregionen in Nord- und Ostdeutschland, in Nordeuropa und im Baltikum. Den Diaspora-Sonntag gibt es seit dem Jahr 1966.
An der Eröffnung der Diaspora-Aktion nahmen teil: Der Präsident des Bonifatiuswerkes Heinz Paus (v.l.), die Moderatorin Gundula Gause, der Apostolische Nuntius der nordeuropäischen Länder, James Patrick Green, der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf, der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen, der rheinlandpfälzische Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, Prof. Dr. Konrad Wolf, der Geschäftsführer des Bonifatiuswerkes, Ulrich Franke, und Kardinal Anders Arborelius.
Mit einer auf den Diaspora-Sonntag ausgerichteten bundesweiten Aktion, der sogenannten Diaspora-Aktion – macht die katholische Kirche jährlich auf die Situation von Katholiken in Minderheitensituationen aufmerksam. Eröffnet wurde die diesjährige Diaspora-Aktion unter dem Leitwort „Werde Glaubensstifter“ am vergangenen Sonntag im Bistum Mainz. Mit Blick auf die zunehmende Entchristlichung der Gesellschaft sagte der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen, beim Eröffnungsgottesdienst: „Hinaus aus dem Schneckenhaus ist das Gebot der Stunde für uns als Christen. Durch Taufe und Firmung sind wir befähigt und beauftragt, mit unseren Fertigkeiten und Gaben die Frohe Botschaft in die Gesellschaft zu tragen und am Aufbau des Reiches Gottes mitzuwirken. Auch wenn wir als Christen zahlenmäßig weniger werden, so leisten viele Gläubige wertvolle Arbeit für das gesamte Gemeinwesen.“
Monsignore Georg Austen eröffnet die Diaspora-Aktion 2019 im Mainzer Dom.
Der
Mainzer Bischof Peter Kohlgraf rief alle Christen dazu auf, dem Vorbild
des Heiligen Bonifatius zu folgen. Jeder Christ müsse sich mutig zu
seinem Glauben bekennen und ihn anderen vorschlagen. Mit Bezug auf das
Leitwort der Diaspora-Aktion „Werde Glaubensstifter“ sagte Bischof
Kohlgraf: „Der heilige Bonifatius sei uns Motivation und Leitfigur: eine
pilgernde Kirche zu bleiben, eine weltweite Gemeinschaft mit einer
glaubwürdigen Lebensgestalt.“
Im Namen des Heiligen Stuhls dankte der Apostolische Nuntius in Nordeuropa, Erzbischof James Patrick Green, für die Unterstützung durch das Bonifatiuswerk und die deutschen Katholikinnen und Katholiken. „Ohne diese Hilfe wäre die wirksame Verkündigung der Frohen Botschaft in den nordischen Ländern fast unmöglich.“
Text: Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken e.V. Foto: Patrick Kleibold 17.11.2019
„Bildung ist kein Frontalunterricht“
„Guter Grund für Bildung – Kirchliches Handeln in Gegenwart und Zukunft“ ist Schwerpunktthema der Synode der Evangelischen Kirche der Pfalz, die vom 21. bis 23. November in Speyer tagt.
Speyer (lk) – Bildung ist das Schwerpunktthema der Herbstsynode der Evangelischen Kirche der Pfalz vom 21. bis 23. November 2019 in Speyer. In der Pressekonferenz am Dienstag betonte Kirchenpräsident Christian Schad, dass Protestantismus und Bildung zusammengehörten. „Schon Martin Luther setzte sich für einen mündigen Glauben ein. Jeder sollte selbst die Bibel lesen, sprachfähig im Glauben werden können. Bildungsgerechtigkeit und Bildungsteilhabe gehören für ihn – wie für seinen Mitstreiter, den Kurpfälzer Philipp Melanchthon – zusammen“, sagte der Kirchenpräsident. Der Mensch sei dazu aufgerufen, kritisch seinen Glauben zu reflektieren. Dies setze Bildung voraus – und setze Bildung frei. „Bildung ist Motiv und Folge des Glaubens“, so Schad über das Erbe der Reformation. Dies sei heute das entscheidende Bollwerk gegen jede Form eines religiösen Fundamentalismus.
Die für Bildung zuständige Oberkirchenrätin Dorothee Wüst verwies auf die Bestandsaufnahme des breiten Spektrums kirchlichen Bildungshandelns in der Broschüre der Landeskirche „Guter Grund für Bildung“. „Bildung steht im Zentrum unseres kirchlichen Handelns und steht immer im Zusammenhang mit den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen“, sagte Wüst. Daraus leite die Landeskirche die Aufgabe ab, Bildung in die jeweilige Zeit zu übersetzen. Der Antrag eines Synodalen schlägt vor, Leitlinien für das kirchliche Bildungshandeln zu entwickeln, die „langfristig in ein Gesamtkonzept für Bildung der Landeskirche münden“.
In einem Impulsreferat am Freitag, 22. November wird der Theologe und „Zeitzeichen“-Chefredakteur Reinhard Mawick laut Wüst einen „liebevoll-konstruktiven Blick auf das Bildungshandeln unserer Landeskirche werfen.“ Danach sind die Synodalen aufgerufen, in Arbeitsgruppen ihr Bildungsverständnis und die sich daraus ergebenden Herausforderungen für die Zukunft zu diskutieren. „Bildung ist diskursiv, sozusagen kein Frontalunterricht“, sagte Wüst.
Ebenfalls am Freitag beschäftigt sich die Herbstsynode mit dem Entwurf eines Gesetzes zum Schutz vor sexualisierter Gewalt. Dabei geht es um Maßnahmen und Präventionsangebote, um Kinder, Jugendliche und Schutzbefohlene, die der Landeskirche anvertraut werden, ausreichend zu schützen.
Hintergrund: Der Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz gehören 70 Synodale an – 45 weltliche und 25 geistliche. Acht der 70 Mitglieder sind berufen, davon zwei als Jugendvertreter. Synodalpräsident ist der Kaiserslauterer Jurist Hermann Lorenz. Dem Präsidium gehören außerdem der Dekan des Kirchenbezirks An Alsenz und Lauter, Matthias Schwarz, als erster Vizepräsident und Ministerialrat Joachim Schäfer aus Carlsberg als zweiter Vizepräsident sowie Rommi Keller-Hilgert und Daniela Freyer als Beisitzerinnen an. Die Landessynode ist als kirchliche Volksvertretung die Inhaberin der Kirchengewalt. Sie trifft wesentliche Entscheidungen in den geistlichen, rechtlichen und finanziellen Bereichen der Landeskirche. Ihre Amtszeit beträgt sechs Jahre.
Hinweis: Die Synode der Evangelischen Kirche der Pfalz tagt vom 21. bis 23. November 2019 im Mutterhaus der Diakonissen Speyer, Hilgardstraße 26, in Speyer. Die öffentlichen Sitzungen beginnen am Donnerstag um 10.45 Uhr, am Freitag und Samstag jeweils um 9 Uhr.
EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche) 17.11.2019
Kirchenpräsident Schad kündigt seinen Ruhestand an
Speyer (lk) – Der pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad wird Ende Februar 2021 nach Vollendung seines 63. Lebensjahres in den Ruhestand treten. Dies hat Schad gegenüber den Gremien der Landeskirche mitgeteilt. Mit seiner Entscheidung möchte der 62-Jährige rechtzeitig zu einem verantwortlichen Übergang beitragen, der es einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin erlaube, „mit der im Frühjahr 2021 neu zu wählenden Landessynode von Beginn an eigene Akzente zu setzen“, erklärte der Kirchenpräsident. Schad wurde 2008 erstmals in das Leitungsamt der Evangelischen Kirche der Pfalz gewählt und 2014 in seinem Amt bestätigt.
Hier die Erklärung im Wortlaut:
Persönliche Erklärung
Ich habe in den letzten Tagen den Leitungsorganen der Landeskirche, dem Landeskirchenrat, der Kirchenregierung und der Landessynode, mitgeteilt, dass ich mit der Vollendung meines 63. Lebensjahres Ende Februar 2021 in den Ruhestand treten werde.
Zum Hintergrund dieses Entschlusses:
Frühester Termin, in den Ruhestand zu treten, ist die Vollendung meines 63. Lebensjahres, also Februar 2021. Spätester Termin wäre der 30. November 2022, denn da endet meine zweite Amtszeit, für die mich die Landessynode als Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) gewählt hat.
Weshalb ich mich entschieden habe, Ende 2021 in den Ruhestand zu gehen, hat folgende Gründe:
Die letzte Tagung der 12. Landessynode (2015-2020) findet im November 2020 statt. Am Ersten Advent, dem 29. November 2020, erfolgen die Presbyteriumswahlen; im Frühjahr 2021 konstituieren sich entsprechend die Organe unserer Landeskirche neu, auch die 13. Landessynode (2021-2026).
Diese Zäsur möchte ich nutzen, um einerseits die Presbyteriumswahlen 2020 aktiv mit zu verantworten – und um andererseits meiner Nachfolgerin/meinem Nachfolger die Chance zu eröffnen, mit Beginn der neuen Synodalperiode ab 2021 eigene Akzente zu setzen.
Hinzu kommt, dass auch mein überregionales Wahlamt in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), das ich seit 2013 inne habe, im Frühjahr 2021 endet. Dies ist der Vorsitz im Präsidium und in der Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK). Durch mein o. g. Ausscheiden mache ich im Präsidium und in der Vollkonferenz der UEK somit – rechtzeitig vor den Neuwahlen auch dort – den Platz meiner Landeskirche frei für meine Nachfolgerin bzw. meinen Nachfolger.
Ich bin dankbar, dass ich in den zurückliegenden Jahren verantwortliche Ämter in meiner Kirche bekleiden durfte und mir bis zum heutigen Tag die dazu notwendige Gesundheit geschenkt wurde. So freue ich mich darauf, meinen Dienst in den kommenden eineinhalb Jahren, so Gott mir die Kraft dazu gibt, mit vollem Einsatz fortzuführen und gleichzeitig, im Respekt vor dem Amt, das mir die Landessynode auf Zeit verliehen hat, das Meine dazu beizutragen, dass hier ein verantwortlicher Übergang geschehen kann.
Von meinem Amt als Kirchenpräsident unabhängig ist mein ökumenisches Engagement sowohl im Ökumenischen Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen in Deutschland (ÖAK) als auch in der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE). Dieses werde ich darum auch über 2021 hinaus fortsetzen.
Ebenso bleibe ich ordinierter Pfarrer und Theologe. Im Rahmen meiner Ehrenpromotion an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz im Januar 2019 wurde mir seitens der Evangelisch-Theologischen Fakultät angeboten, dort einen Lehrauftrag zu übernehmen. Der Ruhestand wird mir, befreit von dienstlichen Verpflichtungen, die dafür notwendige Zeit gewähren.
Kirchenpräsident Dr. h. c. Christian Schad EVANGELISCHE KIRCHE DER PFALZ (Protestantische Landeskirche) 17.11.2019
Speyer – In einem Pontifikalrequiem wird jährlich im November den verstorbenen Bischöfen und Priestern der Kathedrale gedacht. In diesem Jahr zelebriert Weihbischof Otto Georgens am Freitag, 15. November, um 18 Uhr, eine Pontifikalvesper und im Anschluss, um 18.30 Uhr, ein Pontifikalrequiem im Speyerer Dom. Die musikalische Gestaltung übernimmt die Schola Cantorum Saliensis.
Die
Kaiser und Herrschergräber im Dom sind weithin bekannt. Weniger im
Bewusstsein ist, dass der Dom auch als Grabstätte für die Bischöfe der
Kathedrale dient. Im Dom erinnern am Tag des Requiems Grablichter an die
verstorbenen Bischöfe. Die Kerzen stehen zusammen mit Namensschildern
an der Stelle, wo die Geistlichen begraben sind, beziehungsweise deren
Gräber vermutet werden. Die Bischofsgräber sind für Besucher
normalerweise mehr oder weniger unsichtbar, da nicht alle durch
Inschriften gekennzeichnet sind. Gräber befinden sich in der Krypta, im
Mittelschiff und den Seitenschiffen, dem Königschor und der Kapelle St.
Emmeram und St. Martin.
Bis
heute fanden 37 Bischöfe im Dom ihre letzte Ruhestätte. Dazu kommen
sterbliche Überreste, die in einem Sammelgrab in der Krypta beigesetzt
wurden – vermutlich Gebeine, welche beim Bau des Doms gefunden wurden
und die vorsalischen Bischöfen zugeordnet werden. Zuletzt wurde am 4.
Oktober 2013 Weihbischof emeritus Ernst Gutting im nördlichen
Seitenschiff des Doms beigesetzt. Das früheste Grab stammt aus der Zeit des salischen Dombaus um 1030.
Nicht
alle Speyerer Bischöfe sind im Dom begraben. Wer nicht im Amt und nicht
vor Ort starb, fand woanders seine letzte Ruhestätte. Die Bischöfe des
18. Jahrhunderts wurden in St. Peter in Bruchsal beigesetzt, wo sich die
bischöfliche Residenz befand.
Bistum Speyer 05.11.2019
Orgelmatinee in der Kirche des Priesterseminars
Gero Kaleschke spielt Werke englischer Komponisten
Speyer – In der Reihe ‚VIERTEL VOR ELF‘ lädt das Priesterseminar St. German zur nächsten Orgelmatinee am Sonntag, 10. November um 10.45 Uhr in die Kirche St. German in Speyer ein. Die historische Vowels-Orgel aus England wird dann von Gero Kaleschke, dem Orgelbausachverständigen der Protestantischen Landeskirche gespielt. Es erklingen vor allen Dingen Werke englischer Komponisten von John Stanley über Charles J. Grey bis hin zu Frederick Andrew Keene u. a.
Kaleschke, geb. 1940, erhielt während seiner Schul-, Studien- und Referendariatszeit Orgelunterreicht u. a. bei Karl Hochreither, Diethard Hellmann (Mainz) und zuletzt bei Domorganist Ludwig Doerr. 1973 gewann er den 1. Preis für Improvisation beim Wettbewerb der kirchenmusikalischen Ausbildungsstätten in Lübeck. Seit mehr als 50 Jahren wirkt er als Organist an der großen Steinmeyer-Orgel der Martin-Luther-Kirche in Neustadt.
Sein Interesse für Orgelgeschichte und Orgelbau führte dazu, dass er ab Mitte der 70er Jahre in die Sachverständigentätigkeit der Evangelischen Landeskirche der Pfalz einbezogen wurde und seit 1980 zunächst als stellvertretender Sachverständiger und ab 1990 als Orgelbausachverständiger verantwortlich für die Landeskirche tätig ist. Über Konfessions- und Landesgrenzen hinaus wird seine Sachkenntnis im Orgelbau geschätzt. Verantwortliche Mitarbeit bei Orgelprojekten führt ihn immer wieder über die Pfalz hinaus z. B. nach Oberwesel (Liebfrauen), Fulda (Dom), Mainz (Hl. Kreuz) und zuletzt nach Weingarten am Bodensee (Basilika).
Bistum Speyer 05.11.2019
Feierstunde der Kaiserdom-Stiftungmit festlichem Konzert
Speyer – Mit einem festlichen Konzert am Dienstag, 12. November 2019, 18.00 Uhr, im Dom begeht die »Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer« ihr zwanzigjähriges Bestehen. Die musikalische Gestaltung übernimmt das Kurpfälzische Kammerorchester unter der Leitung seines Chefdirigenten Paul Meyer mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Ignaz Beck, Camille Saint-Saens und Franz Xaver Richter. Kurze Ansprachen halten Ministerpräsident a. D. Kurt Beck, Vorsitzender des Kuratoriums, und Vorstandsvorsitzender Prof. Peter Frankenberg.
Die »Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer« wurde am 2. Juli 1999 von neun Stiftern
errichtet. Mit originellen Mitmach-Aktionen wirbt sie um Unterstützung bei der
Erhaltung des Domes, zuletzt etwa mit der Aktion „Die Pfalz liest für
den Dom“. Seitdem hat sie rund
dreißig Sanierungsmaßnahmen und wissenschaftliche Projekte zum Dom komplett
finanziert. Dem Konzert voraus geht die traditionelle Jahrestagung der Gremien der Stiftung.
Die Feierstunde ist öffentlich. Der Eintritt ist frei. Der Dom wird ab 17.30 Uhr für die Besucher des Konzerts geöffnet.
Information:
»Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer« Stifterbüro im Historischen Judenhof Kleine Pfaffengasse 21 67346 Speyer
Pfarrgremienwahl im Bistum Speyer am 16. und 17. November
Rund 460.000 Wahlberechtigte in der Pfalz und im Saarpfalzkreis sind zur Wahl aufgerufen – 3.500 Sitze in Pfarreiräten, Verwaltungsräten und Gemeindeausschüssen sind neu zu besetzen
Speyer – Am 16. und 17. November werden im Bistum Speyer die Mitglieder der Pfarreiräte, Verwaltungsräte und Gemeindeausschüsse für die kommenden vier Jahre gewählt. In den 70 Pfarreien des Bistums sind insgesamt rund 3.500 Plätze neu zu besetzen. „Viele engagierte Christen haben sich als Kandidaten aufstellen lassen. Sie zeigen damit ihre Bereitschaft, sich in den Pfarreien des Bistums mit Herz und Verstand einzubringen und das kirchliche Leben vor Ort aktiv mitzugestalten. Mit der Wahl kann jeder dieses wertvolle Engagement durch seine Stimme unterstützen“, ruft Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann zur Wahl auf. Das Leitwort zu den Pfarrgremienwahlen lautet „Zusammen wachsen, weiter denken“. Es sei ein Appell, in Gemeinschaft mit anderen neue Wege zu suchen, „wie die Kirche wieder mehr Überzeugungs- und Ausstrahlungskraft gewinnen kann“, so Bischof Wiesemann.
Ob
Pfarreirat, Verwaltungsrat oder Gemeindeausschüsse – jedes dieser
Gremien hat unterschiedliche Ziele und Aufgaben. Der Pfarreirat und der
Verwaltungsrat sind auf die Pfarrei als Ganzes bezogen. Ziel des
Pfarreirats ist es, gemeinsam mit dem Pfarrer und dem Pastoralteam für
ein ausgewogenes und attraktives Seelsorgeangebot in der Pfarrei zu
sorgen und das Zusammenwachsen der Gemeinden zu fördern. Der
Verwaltungsrat kümmert sich um die dafür notwendigen personellen,
räumlichen und finanziellen Rahmenbedingungen. Zu jeder Pfarrei gehören
durchschnittlich fünf Gemeinden, für die jeweils ein eigener
Gemeindeausschuss gewählt wird. Aufgabe der Gemeindeausschüsse ist es,
das kirchliche Leben vor Ort, im Dorf oder im Stadtteil zu gestalten.
Ab
sofort können die Gläubigen die Möglichkeit der Briefwahl nutzen. Die
Wahlunterlagen können beim zuständigen Pfarrbüro vor Ort angefordert
werden. Die Wahllokale werden am Samstag (16. November) und Sonntag (17.
November) geöffnet sein. Über die Öffnungszeiten informieren die
Pfarreien vor Ort, zum Beispiel auf ihren Internetseiten, in den
Pfarrbriefen oder über die öffentlichen Schaukästen. Insgesamt gibt es
im Bistum Speyer 363 Wahlbezirke für die Pfarrgremienwahlen. Das
entspricht weitgehend der Zahl der 360 Gemeinden. Über die
Wahlergebnisse können sich die Gläubigen noch am Wahlsonntag (17.
November) auf der Internetseite des Bistums informieren. „Sowie uns die
Wahlergebnisse aus den einzelnen Wahlbezirken gemeldet werden,
veröffentlichen wir die Ergebnisse und die Namen der gewählten Personen
online im Internet“, erläutert Pastoralreferent Marius Wingerter, bei
dem die Fäden der Wahlvorbereitung wie auch der Auswertung der
Ergebnisse zusammenlaufen.
In
einem Modellprojekt testet das Bistum Speyer in fünf Pfarreien ein
Wahlverfahren ausschließlich per Briefwahl. „Ziel dieses Pilotprojektes
ist es, Chancen und Möglichkeiten der allgemeinen Briefwahl auszuloten,
aber auch Erfahrung zu sammeln, wo es eventuell Schwierigkeiten geben
könnten“, erklärt Marius Wingerter. An dem Modellprojekt sind die
Pfarreien St. Laurentius (Herxheim), Heiliger Disibod (Feilbingert),
Heilig Geist (Kaiserslautern), Mariä Himmelfahrt (Otterberg) und
Heiliger Ingobertus (St. Ingbert) beteiligt.
Bei
den Pfarrgremienwahlen im Jahr 2015 lag die Wahlbeteiligung bei 12,2
Prozent. Rund 40 Prozent der Wahlberechtigten hatten damals von der
Möglichkeit der Briefwahl gebrauch gemacht.
Erklärvideo von „katholisch.de“ zu Pfarreigremien:
Bistum Speyer 05.11.2019
Einspruch gegen die Angstmacher
Kirchenpräsident Schad fordert eine Atmosphäre der Toleranz und des Respekts – Reformationsgottesdienst in Frankenthal
Frankenthal (lk) – Eine Kultur der wechselseitigen Achtung und Anerkennung“ forderte Kirchenpräsident Christian Schad in seiner Predigt im zentralen Reformationsgottesdienst in der Protestantischen Zwölf-Apostel-Kirche in Frankenthal. Unterschiedliche Überzeugungen könnten nicht mit Gewalt oder Unterdrückung, sondern nur in einer Atmosphäre der Toleranz und des Respekts ausgetragen werden. Diese gelte für den Dialog der christlichen Konfessionen untereinander ebenso wie den Umgang der Religionen miteinander, erklärte Schad.
Der Kirchenpräsident
erinnerte an die kämpferischen Auseinandersetzungen in der
Reformationszeit, die zwischen Papst und Reformationsbewegung
ausgetragen wurden, aber auch die kriegerischen Konflikte, die zwischen
dem christlichen Europa und dem islamisch-osmanischen Reich
stattfanden. Religiöse Militanz und der „Brandgeruch des
Fundamentalismus“ lägen über dieser Zeit. Von der christlichen Botschaft
und der Liebe zum Evangelium sei bis in manche reformatorischen Texte
hinein wenig spürbar gewesen.
Heute sei es die Aufgabe der Protestanten wie
aller Christen, Glaubens- und Gewissensfreiheit einzufordern und dafür
zu sorgen, „dass kein Keil zwischen Menschen mit verschiedenen
Lebensentwürfen oder aus unterschiedlichen Kulturen und
Religionen getrieben wird“, erklärte Kirchenpräsident Schad. Es brauche
den Einspruch, gegen die Angstmacher: „gegen die, die von
‚Überfremdung‘ reden, von der ‚Größe des deutschen Volkes‘ und die das
Gespenst des Antisemitismus wieder hoffähig machen wollen.“
So zeige der Anschlag auf die Synagoge in Halle,
dass die Kirche gefordert sei, „sich unverrückbar an die Seite unserer
jüdischen Geschwister zu stellen und allen rassistischen Äußerungen
entschieden entgegenzutreten“. Der Antisemitismus
widerspreche allem, wofür das Christentum stehe. „Christlicher Glaube
und Judenfeindschaft schließen sich wechselseitig aus. Antisemitismus
ist Gotteslästerung“, sagte der Kirchenpräsident.
Als Ebenbilder Gottes empfingen alle Menschen ihre unantastbare Würde. „Gerade das Evangelium lehrt uns, dass jeder Mensch unabhängig von seiner Herkunft, auch unabhängig von den Voraussetzungen seines persönlichen Bekenntnisses, im Wirkungshorizont der göttlichen Liebe steht“, erklärte Schad. Daher könne man am Reformationstag in die Bitte des Lutherliedes: „Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort!“ einstimmen.
05.11.2019
Neue Fortbildungsangebote für die Seelsorge
Hauptabteilung Seelsorge veröffentlicht Programmheft für das erste Halbjahr 2020
Speyer – „Seelsorge – Fortbildungen und mehr“ ist das neue Programmheft der Hauptabteilung Seelsorge für das erste Halbjahr 2020 überschrieben. Auf knapp 100 Seiten enthält es Fort- und Weiterbildungsangebote sowie Veranstaltungshinweise für haupt- und ehrenamtlich Engagierte in der Seelsorge. Das Programmheft kann ab sofort beim Bischöflichen Ordinariat bestellt werden.
„Die
Vielfalt der Angebote soll den ehrenamtlich engagierten Frauen und
Männern Lust machen, ihre Charismen zu entdecken, zu entfalten und
kompetent umzusetzen. Das brauchen wir in der Kirche, und das alles in
einem guten Mit- und Zueinander mit den vielen Hauptamtlichen“, erklärt
Domkapitular Franz Vogelgesang, der Leiter der Hauptabteilung Seelsorge.
Er sieht darin einen „ersten Aspekt einer Vision von Kirche“. Diese
Vision komme aus dem Himmel, falle aber „nicht vom Himmel“. Vision
bedeutet für ihn zuerst „staunendes und dankbares Schauen auf Gottes
Kraft und sein Wirken“, dann aber auch „Umwandlung und Umsetzung des
Geschauten in unsere Haltungen und Handlungen“.
Die
Angebote zum Visionsprozesses stehen damit auch bewusst am Anfang des
Programmhefts. „Mit dem Katholikentag in Kaiserslautern haben wir eine
spannende Suche nach der künftigen Gestalt von Kirche in unserem Bistum
gestartet“, erläutert Franz Vogelgesang und lädt alle Interessierten
ein, ihre persönlichen Erfahrungen und Sichtweisen einzubringen und über
den gewohnten Horizont hinauszudenken. Der Visionsprozess des Bistums
sei als Suche nach Segensorten angelegt. „Sie sind überall, da wo gelebt
und geliebt wird, wo Menschen sich begegnen, draußen und drinnen.“
Das Programmheft umfasst außerdem Angebote für Pfarreien und Lebensräume, für besondere Seelsorgebereiche ebenso wie für die Jugendseelsorge und die Kirchenmusik. Von der Fortbildung zum erfolgreichen Leiten von Sitzungen über das Coaching für Lektorinnen und Lektoren bis hin zu einer Grundausbildung für die Büchereiarbeit spannt sich der Bogen der Angebote. Menschen mit Behinderung sind dabei ebenso im Blick wie zum Beispiel Menschen, die sich in der Hospiz-, der Trauer- oder der Notfallseelsorge engagieren. Und auch die Kirchenmusiker des Bistums finden ein breites Spektrum an Workshops und Veranstaltungen, um sich für die Chorarbeit oder das Orgelspiel neue Anregungen zu holen.
Abschied und Neubeginn auf der Baustelle „Bildung“
Gottesdienst im Speyerer Dom: Verabschiedung von Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Maria Kohl und Einführung von Ordinariatsdirektorin Dr. Irina Kreusch
Speyer – Mit einer Vesper im Speyerer Dom am Mittwoch, den 6. November, um 16 Uhr wird der langjährige Leiter der Hauptabteilung „Schulen, Hochschulen und Bildung“ des Bischöflichen Ordinariats, Domdekan Dr. Christoph Maria Kohl, aus seinem Amt verabschiedet. Er leitete die Hauptabteilung „Schulen, Hochschulen und Bildung“ 15 Jahre lang und ist zur Jahresmitte als Domdekan und Domkustos ganz an den Dom gewechselt. Als neue Leiterin der Hauptabteilung „Schulen, Hochschulen und Bildung“ wird Ordinariatsdirektorin Dr. Irina Kreusch in ihr Amt eingeführt. Sie hat diese Aufgabe bereits zum 1. Oktober übernommen. Im Anschluss an den Gottesdienst findet ein Empfang im benachbarten Friedrich-Spee-Haus statt.
Der
Hauptabteilung „Schulen, Hochschulen und Bildung“ ist zuständig für die
Katholischen Schulen im Bistum Speyer, den katholischen
Religionsunterricht an allen Schulen im Bistumsgebiet, und bietet mit
Schulprojekten von Globalem Lernen bis zur Sexualpädagogik, der
Hochschularbeit sowie der Erwachsenenbildung mit vielen Kooperationen zu
Tagungshäusern und Verbänden Bildung für alle Altersgruppen an.
Bistum Speyer 05.11.2019
Terminkalender des Bistum Speyer im November 2019
5.11.
19 Uhr
bis 20.30 Uhr Vortragsabend unter dem Thema „So sterben wir – Was wir über
unser Lebensende wissen sollten“ im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Im
Angesicht der Ewigkeit“ im Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen.
6.11.
16 Uhr
Vesper im Speyerer Dom anlässlich der Verabschiedung von Domdekan Dr.
Christoph Kohl als Leiter der Hauptabteilung „Schulen, Hochschulen und
Bildung“ im Bischöflichen Ordinariat Speyer und Einführung von
Ordinariatsdirektorin Dr. Irina Kreusch als Leiterin der Hauptabteilung.
7.11.
19.30 Uhr
„Stammtisch für Entdecker*innen“ in Kaiserslautern.
Ökumenische
Austauschplattform für Haupt- und Ehrenamtliche aus den verschiedenen
Regionen im Gebiet der beiden Großkirchen.
Veranstalter:
„Schon jetzt“ – eine ökumenische Initiative der Evangelischen Kirche der
Pfalz (Prot. Landeskirche) und des Bistums Speyer.
8.11.
18 Uhr
Firmung durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in Limburgerhof.
8.11.
19 Uhr
bis 21.30 Uhr Gesprächsreihe für Paare unter dem Thema „Liebe kann wachsen“
im Caritas-Zentrum in Landau (Königstr. 39 – 41).
Leitung:
Barbara Meier, Erziehungs-, Ehe- und Lebensberatung des Caritaszentrum Landau
und Rita Höfer, Generationen/Lebenswelten im Bischöflichen Ordinariat Speyer.
8. –
10.11.
Seminar
für Multiplikatorinnen in der Weltgebetstagsarbeit unter dem Motto „Simbabwe
– Steh auf und geh!“ in Landau.
9.11.
10 Uhr
Firmung durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in Altrip.
9.11.
18 Uhr
Hubertusmesse im Speyerer Dom.
10.11.
10 Uhr Erwachsenenfirmung
durch Bischof Dr. Wiesemann im Speyerer Dom.
10.11.
Ökumenischer Gottesdienst zur Eröffnung
der Ökumenischen Friedensdekade (10. bis 20. November 2019) unter dem Motto
„Friedensklima“ in Grünstadt.
10.11.
15.30 Uhr Heilige Messe mit Bischof
Dr. Karl-Heinz Wiesemann anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der
Promulgation der Komturei Regina Coeli in der Kirche des Bischöflichen
Priesterseminars St. German in Speyer.
Anschließend Festakt.
12.11.
Jahrestagung der Organe der
„Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer“ im Rathaus der Stadt Speyer.
18 Uhr Festakt anlässlich des
20-jährigen Bestehens der „Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer“ mit
Konzert im Speyerer Dom mit dem Kurpfälzischen Kammerorchester Mannheim.
13.11.
Pastoraltag 2019 in der Bildungs-
und Freizeitstätte Heilsbach (bei Schönau/Dahn) statt. P. Prof. Dr. Eckhard
Frick SJ und P. Bernhard Heindl SJ werden den Tag zur Thematik
„Rollenveränderung“ gestalten.
14.11.
19 Uhr
BDKJ-Dekanatsversammlung in Winnweiler.
15.11.
18 Uhr
Pontifikalvesper mit Weihbischof Otto Georgens im Speyerer Dom.
18.30 Uhr
Pontifikalrequiem mit Weihbischof Otto Georgens im Speyerer Dom für die
verstorbenen Bischöfe und Priester der Kathedrale.
16.11.
Diözesankonferenz
der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) im Bistum Speyer.
16.11.
19.30 Uhr
Orgelkonzert im Rahmen des Orgelzyklus 2019 im Speyerer Dom mit Bart Jacobs,
Brüssel/Belgien.
16./17.11.
Pfarrgremienwahl
im Bistum Speyer unter dem Motto „Zusammen wachsen. Weiter denken“.
17.11.
Diaspora-Sonntag
2019 unter dem Leitwort „Werde Glaubensstifter!“
17.11.
Kunstmarkt
des Dombauvereins Speyer mit Bildverkauf zu Gunsten des Speyerer Doms im
Ägidienhaus in Speyer.
19.11.
Gedenktag
für die Wohltäter des Doms, die bayerischen Könige, die Förderer des Doms aus
dem Dombauverein und der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer und alle,
die zum Erhalt des Speyerer Doms beigetragen haben.
18 Uhr
Kapitelsvesper im Speyerer Dom.
18.30 Uhr
Kapitelsamt im Speyerer Dom.
19.11.
10-jähriges
Bestehen des Caritas-Altenzentrum St. Elisabeth in Germersheim.
19.11.
Theaterstück
„Trau Dich“ in Landau, Präventionstheater, Maria-Ward-Schule Landau
21.11.
18 Uhr St. Martins-Jahresempfang des
Katholischen Büros Mainz mit den rheinland-pfälzischen Bischöfen im Erbacher
Hof in Mainz.
23.11.
Jährlicher Caritastag (Begegnung für ehren-
und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas) in der
Stadthalle in Germersheim. Von 9-17 Uhr.
23.11.
16 Uhr Firmung durch Bischof Dr. Karl-Heinz
Wiesemann in Ramstein.
24.11.
10 Uhr Firmung durch Bischof Dr. Karl-Heinz
Wiesemann in der Kirche Hl. Dreifaltigkeit in Frankenthal.
24.11.
16 Uhr Firmung durch Bischof Dr. Karl-Heinz
Wiesemann in Flomersheim.
26.11.
19 Uhr Benefiz-Gala – Speyerer Autoren lesen
für den Dom in der Stadthalle in Speyer.
29.11.
10 Uhr, Pressegespräch zum Abschluss der
Restaurierungsarbeiten der Vorhalle des Domes.
Bistum Speyer 05.11.2019
Bistum Speyer mit neuem Internetauftritt
Pro Monat nutzen rund 20.000 Menschen das digitale Angebot, um sich über Neuigkeiten und kirchliche Angebote zu informieren – Barrierefreiheit und verbesserte Ansicht für mobile Endgeräte
Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann (rechts) und Generalvikar Andreas Sturm beim Freischalten des neuen Internetauftritts.
Speyer – Das Bistum Speyer stellt seine Angebote mit einem neuen Internetauftritt vor. Er wurde am 27. Oktober von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Generalvikar Andreas Sturm freigeschaltet. Der neue Internetauftritt ist das Ergebnis einer zweijährigen Entwicklungszeit mit dem Ziel, die Angebote des Bistums klar und übersichtlich darzustellen.
„Das
Internet ist – zusätzlich zur Medienarbeit, den Rundfunksendungen und
unseren Angeboten in den sozialen Netzwerken – eine wichtige Säule
unserer Kommunikation“, erläutert Markus Herr, Leiter der Abteilung
Öffentlichkeitsarbeit. Rund 20.000 Menschen pro Monat nutzen die
Internetseite des Bistums. „Hier erfährt man tagesaktuell, was die
Katholikinnen und Katholiken in der Pfalz und im Saarpfalzkreis bewegt.
Man kann sich einen Überblick über Gottesdienste und kirchliche
Veranstaltungen verschaffen und sich umfassend über das kirchlichen
Leben zwischen Saar und Rhein, zwischen dem Donnersberg im Norden und
der französischer Grenze im Süden informieren.“
Leitend
für die Entwicklung des neuen Internetauftritts sei gewesen, nicht die
Strukturen, sondern die Inhalte in den Mittelpunkt zu stellen. „Wir
wollen Fernstehenden eine kompakte Erstinformation vermitteln, zugleich
aber Menschen auf der gezielten Suche nach Themen und Angeboten den
bestmöglichen Service bieten“, betont Markus Herr. Mit dem neuen
Internetauftritt wurden verbesserte Ansichten für die Nutzer von mobilen
Endgeräten wie Tablets und Smartphones sowie eine barrierefreie
Ansprache von Menschen mit Seh- und Hörbehinderungen verwirklicht. Neu
ist ein Angebot in leichter Sprache, das noch ergänzt wird. Auch die
Verknüpfung mit Inhalten aus den sozialen Netzwerken wurde optimiert.
Das
Bistum Speyer, seine Pfarreien und Einrichtungen präsentieren sich im
Internet als „Bistums-Webfamilie“. Es handelt sich dabei um einen
Verbund von aktuell 55 Internetauftritten, die auf einer gemeinsamen
Internetplattform basieren. Dadurch wird ermöglicht, in vielfältiger
Weise Informationen zu vernetzen: So sind nicht nur Gottesdienste und
Veranstaltungen Pfarrei übergreifend abrufbar, auch aktuelle Meldungen
von unterschiedlichen Akteuren innerhalb des Bistums werden von Homepage
zu Homepage weitergegeben. Dadurch werden eine hohe Aktualität der
Informationen und optimale Verteilung bis in die einzelnen Pfarreien
ermöglicht. „Wir erreichen damit rund 150.000 Nutzerinnen und Nutzer pro
Monat“, informiert Markus Herr.
Der
Relaunch der Bistumshomepage ist der Auftakt eines
Modernisierungsprozesses, der bis Ende kommenden Jahres auf alle
angeschlossenen Internetseiten wie zum Beispiel die des Speyerer Doms
oder des Verlags der Bistumszeitung ausgedehnt wird. Das bisherige
Webdesign, das noch an gut gekannte, gelernte Naviagtionsstrukturen
angelehnt war, wird damit Zug um Zug durch ein aktuelles Bedienkonzept
abgelöst, das der zunehmenden Nutzung von mobilen Geräten Rechnung
trägt, aber auch am PC-Bildschirm mehr Interaktionsmöglichkeiten bietet.
Die
Bistums-Webfamilie wurde 2011 von der Peregrinus GmbH, einer
Tochtergesellschaft des Bistums Speyer, mit dem Anliegen initiiert, über
alle Ebenen hinweg das Bistum von der einzelnen Pfarrei bis zum
Bischöflichen Ordinariat transparent und informativ im Internet
vorzustellen. Für die konzeptionelle Weiterentwicklung sowie die
Koordination mit den neu hinzukommenden Webfamilie-Mitgliedern steht
Geschäftsführer Marco Fraleoni als Ansprechpartner zur Verfügung. Die
technische Realisierung der gesamten Internetplattform sowie die
Entwicklung der neuen Webtemplates liegt in den Händen des
Technologiepartners „Createc Solution GmbH“, unterstützt von der
Kreativagentur „Artell“, beide mit Sitz in Landau.“
Speyer – „Was wissen die Toten?“ – diese Frage aus dem Buch der Prediger stellte Sabine Kaufmann an den Anfang ihres Vortrags zu den Grabfunden im Speyerer Dom. Die Sammlungsleiterin des Historischen Museums referierte im Rahmen des Wissenschaftlichen Forums auf Einladung des Dombauvereins über das Schicksal der Herrschergräber im Dom. Das Interesse an diesem Thema war so groß, das nachträgliche noch Stühle herbei geschafft werden mussten und der Saal in der Volksbank Speyer bis an seine Kapazitätsgrenzen gefüllt war.
Was
können wir über die toten Kaiser, Kaiserinnen und Könige, die im
Speyerer Dom ihre letzte Ruhestätte fanden, wissen? Dieser Frage ging
Kaufmann nach, indem sie zunächst einen Überblick über die Geschichte
der Grablege, Lage und Anordnung der Gräber sowie die Reihenfolge der
Bestattungen gab. Als große Zäsur nannte sie die Zerstörung im
Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689. Danach ging das Wissen um die genaue
Lage und den Zustand der Grabstätte verloren. Als spannendes Detail
schilderte die studierte Historikerin und Archäologin, dass man 1739
zunächst von der Krypta aus versuchte, zu einer vermeintlichen Gruft zu
gelangen. Da diese Grabung jedoch ohne Genehmigung des Bischofs
stattgefunden hatte, wurde sie rasch unterbunden, was wahrscheinlich
größere Schäden verhinderte, waren bei den Arbeiten doch bereits zwei
Königsgräber angeschnitten und beschädigt worden.
Ab
1900 schließlich wurden alle Gräber ergraben und geöffnet. Die
fotografischen Aufnahmen und das Grabungstagebuch geben bis heute
nützliche Hinweise, auch wenn nach heutigem Stand der Umgang mit den
Grabfunden nicht immer glücklich war. Detailliert und fachkundig
beleuchtete Kaufmann die Situation der einzelnen Gräber und resümierte
schlaglichtartig die wichtigsten Erkenntnisse, die mit Hilfe des
sogenannten KUR-Projekts 2008 gewonnen werden konnten. Im Rahmen dieser,
von der Kulturstiftung des Bundes geförderten Maßnahme, wurden
insbesondere die textilen Grabfunde untersucht. So konnte festgestellt
werden, dass die Schuhe der Kaiserin Gisela zum Teil aus Biberhaar
gearbeitet waren, was einen wasserabweisenden Effekt gehabt haben
dürfte. Auch die Grabkronen und übrigen Funeralinsignien – also für die
Bestattung hergestellten Herrscherzeichen – wurden in ihrer Machart und
Funktion dargestellt und gedeutet.
Eine zusätzliche, neue Erkenntnis wurde 2016 gewonnen. Die Bleitafel, eine sogenannte Grabautethik, die sich unter dem Kopf der toten Kaiserin Gisela befand, wurde vom Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen der Universität Heidelberg einem Steiflichtscan unterzogen. So konnte die teilweise mit dem bloßen Auge nicht mehr lesbare Inschrift rekonstruiert werden. Aus der auf der Platte dokumentierten großen Anzahl von bei dem Begräbnis der Herrscherin anwesenden Erzbischöfen und Bischöfen, leitete Professor Matthias Untermann die These ab, dass etwa zeitgleich, nämlich 1043, die Weihe der Ostteile des Doms erfolgt sein müsse. Der Vortrag von Kaufmann vermochte so, einen umfassenden und spannendenden Einblick in die Bestattungssituation der Kaiser im Dom zu geben, was ihr von den Zuhörerinnen und Zuhörern mit anhaltendem Applaus gedankt wurde.
Vorbereitungsseminare von 8. bis 10. November 2019 und im Januar 2020
Speyer – (is/lk). Es ist eine beeindruckende Geschichte: seit über 100 Jahren engagieren sich christliche Frauen beim Weltgebetstag über Konfessions- und Ländergrenzen hinweg dafür, dass Frauen und Mädchen überall auf der Welt in Frieden, Gerechtigkeit und Würde leben können. In mehr als 120 Ländern der Welt wird immer am ersten Freitag im März der Weltgebetstag gefeiert. In Deutschland wird diese Tradition seit 70 Jahren gepflegt. Jeweils ein Land steht bei der Aktion im Mittelpunkt. In den Gebeten und Texten der Frauen werden Fragen aufgegriffen, die den Menschen in dem ausgewählten Land unter den Nägeln brennen. Am 6. März 2020 geht es unter dem Motto „Steh auf und geh!“ um das südafrikanische Land Simbabwe.
„Es ist
faszinierend im Rahmen des Weltgebetstages jedes Jahr etwas Neues über
ein Land zu lernen, die Nöte und Sorgen aber auch die Lebensfreude der
Frauen dort zu teilen“, sagen Monika Kreiner, Referentin für
Frauenseelsorge im Bistum Speyer und Christine Gortner von der
Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft. Beeindruckt sind
sie auch davon, dass sich beim Weltgebetstag schon immer Frauen
verschiedener Konfessionen auf Augenhöge miteinander engagieren und
damit ein Beispiel gelebter Ökumene geben. „Die Idee dazu hatten
ursprünglich methodistische Frauen in den USA, die sich für ein
friedliches Miteinander aller Menschen einsetzten“, erklärt Kreiner.
„Nach dem ersten Weltkrieg verbreitete sich die Idee über viele Länder
hinweg weiter. In Deutschland wurde der erste Weltgebetstag 1949
begangen. Durch Spenden von Amerikanerinnen konnten die ersten 10 000
Hefte mit Gebeten und Texten gedruckt werden.“ Dank des Weltgebetstags
gibt es in vielen Städten und Dörfern auch in der Pfalz und dem
Saarpfalzkreis seit vielen Jahrzehnten enge Kontakte zwischen den
Kirchengemeinden. „Ich glaube, dass viele Begegnungen zwischen den
verschiedenen Konfessionen vor Ort ohne den Weltgebetstag nicht
stattfinden würden“, sagt Kreiner. Ihr ist es ein großes Anliegen, dass
der Weltgebetstag auch in den nächsten Generationen Unterstützung
findet.
Vorbereitungsseminar für den nächsten Weltgebetstag von 8. bis 10. November 2019 in Landau
Beim
Weltgebetstag mitmachen können alle Interessierten und wer mit
organisieren möchte, kann das nötige Know how bei den
Vorbereitungsseminaren, die das Bistum Speyer und die Evangelische
Kirche der Pfalz anbieten, erwerben. Gemeinsam mit ihrer Kollegin
Christine Gortner von der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und
Gesellschaft lädt Monika Kreiner alle interessierten Frauen zum
Vorbereitungsseminar für den nächsten Weltgebetstag von 8. bis 10.
November 2019 im Butenschoenhaus/Landau ein. Anmeldung per Mail bei: frauen@bistum-speyer.de oder Tel: 06232-102 328.
Inhaltlich
geht es bei der Vorbereitung des Weltgebetstages zum einen um
Informationen über das Land Simbabwe und zum anderen um die Bibelstelle
aus Johannes 5 zur Heilung eines Kranken, die sich Frauen aus Simbabwe
ausgesucht haben. „Steh auf! Nimm deine Matte und geh!“, sagt Jesus
darin zu einem Kranken. Mit diesem Motto wollen die Frauen aus dem
südafrikanischen Staat zeigen, dass ihre Hoffnung stärker ist als alle
Schwierigkeiten und dass ihr Vertrauen auf eine bessere Zukunft die
Enttäuschung entkräftet.
Simbabwe
ist ein krisengeschüttelten Land, in dem fast keiner eine feste Arbeit
hat. Überteuerte Lebensmittel, Benzinpreise in unermesslichen Höhen und
steigende Inflation sind Alltag. Das Land ist dramatisch hoch
verschuldet. Nach Angaben des deutschen Weltgebetstagskomitees haben
jahrelange Misswirtschaft, Korruption und vom Internationalen
Währungsfonds auferlegte aber verfehlte Reformen Ende der 90er Jahre zur
Zahlungsunfähigkeit geführt. Alleine gegenüber Deutschland habe
Simbabwe rund 730 Millionen Euro Schulden. Mit einer
Unterschriftenaktion fordert der Weltgebetstag deshalb von der deutschen
Bundesregierung, auf einen Teil der Rückzahlung zu verzichten.
Unterschreiben können Unterstützende bis 30. April 2020 bei
Veranstaltungen und Gottesdiensten zum Weltgebetstag am 06. März 2020
oder online.
Bischof Victor Lyngdoh sagt Besuch im Bistum Speyer ab
Speyer – Bischof Victor Lyngdoh aus Nordostindien hat seinen Besuch in Deutschland vorzeitig beendet, um an den Trauerfeierlichkeiten für seinen bei einem Autounfall ums Leben gekommenen Amtsbruder Bischof Dominic Jala, Oberhirte der nordostindischen Erzdiözese Shillong, teilzunehmen.
Bischof Lyngdoh fliegt bereits heute (15.10.2019) in seine Heimat zurück und wird deshalb auch nicht gemeinsam mit Weihbischof Otto Georgens am 27. Oktober das Pontifikalamt zum Weltmissionssonntag im Dom zu Speyer zelebrieren. Weihbischof Otto Georgens wird den Gottesdienst wie vorgesehen im Dom zu Speyer am 27. Oktober (Beginn 10 Uhr) halten.
Bistum Speyer 16.10.2019
Dombauverein lädt zu Wissenschaftlichem Forum ein
Sabine Kaufmann referiert über „Die Funde aus den Kaisergräbern“
Speyer – Der Dombauverein Speyer lädt am Donnerstag, 24. Oktober, zu einem Vortrag zum Thema „Die Funde aus den Kaisergräbern“ im Dom zu Speyer ein. Die Veranstaltung findet im Vortragssaal der Volksbank Kur- und Rheinpfalz in Speyer (Bahnhofstraße 19) statt, Beginn ist um 19 Uhr. Referentin ist Sabine Kaufmann. Sie gehört zum Wissenschaftlichen Team des Historischen Museums der Pfalz und ist dort als Sammlungsleiterin für das Hoch- und Spätmittelalter sowie den Domschatz zuständig.
Insgesamt vier Kaiser, drei Kaiserinnen und vier Könige fanden im Speyerer Dom ihre letzte Ruhe. Der mächtige romanische Bau wurde so zu einer, im deutschen Reich einzigartigen, Herrschergrablege. Doch nach den Verwüstungen des Pfälzischen Erbfolgekrieges 1689 ging das Wissen um die genaue Lage der Gräber verloren und so wuchs der Wunsch nach einer Grabung und Öffnung der Gräber, der im Jahr 1900 realisiert wurde.
Während die körperlichen Überreste nach der Graböffnung wieder beigesetzt wurden und heute unter dem Königschor des Domes ruhen, werden die Beigaben aus ihren Gräbern im Historischen Museum der Pfalz gezeigt. Zu ihnen gehören die ältesten erhaltenen Grabkronen des Mittelalters und ein Reichsapfel aus Leder und Holz, die symbolhaft den Anspruch der salischen Kaiser auf Teilhabe an der Herrschaft auch über den Tod hinaus repräsentieren. Ebenso gehörten Grabinschriften aus Blei, Brustkreuze, Sporen und ein schwerer Bischofsring aus Gold, Saphir und Perlen zur Ausstattung der kaiserlichen Gräber. Auch zahlreiche Textilien, Reste der überaus kostbaren Gewänder, die die Toten bei Ihrer Beisetzung trugen, konnten 1900 geborgen werden.
Der Vortrag stellt die spannende Geschichte der Graböffnung und die Beigaben aus den Gräbern vor.
Text: Bistum Speyer Foto: Speyer 24/7 News, dak 16.10.2019
Gäste aus Nordostindien zu Besuch im Bistum Speyer
Sonntag
der Weltmission wird am 27. Oktober mit Pontifikalamt im Speyerer Dom
gefeiert / Veranstaltungen an mehreren Orten des Bistums
Speyer – Am 27. Oktober wird in rund 100 Ländern, darunter auch Deutschland, der Sonntag der Weltmission gefeiert. In Speyer sind aus diesem Anlass Bischof Victor Lyngdoh und Schwester Martina Thabah zu Besuch. Beide stammen aus dem nordöstlichen Teil Indiens und berichten in mehreren Veranstaltungen über die Situation in ihrer Heimat. Dort ist das Leben vieler Menschen von Umweltzerstörung, Armut und mangelnder Bildung bestimmt.
Bischof
Victor Lyngdoh hält am Sonntag, den 27. Oktober, um 10 Uhr im Speyerer
Dom ein Pontifikalamt gemeinsam mit Weihbischof Otto Georgens. Lyngdoh
war bereits im Oktober 2006 mit dem inzwischen verstorbenen Bischof
Vincent Kympat im Bistum Speyer. Das Kleine Seminar in seiner Diözese
Jowai trägt den Namen des Seligen Paul Josef Nardini. „Wir brauchen
Bildung, um Menschen Entwicklung zu ermöglichen“, sagt Bischof Lyngdoh,
der zur indigenen Volksgruppe der Khasi gehört. Der illegale Kohleabbau
in den Jaintia-Bergen fordere immer wieder Tote. „Tausende Menschen
arbeiten in den sogenannten Rattenloch-Minen, um ihr Überleben zu
sichern. Die Minen werden so genannt, weil sie extrem eng sind.“ Die
Arbeitsbedingungen in den oft mit einfachsten Mitteln gebauten Löchern
seien lebensgefährlich. Die Kirche setzt sich mit Gesundheitsstationen
für die medizinische Versorgung ein und betreibt Schulen und
Kindergärten in entlegenen Regionen.
Schwester Martina Thabah gehört zu den „ Missionary Sisters of Mary Help of Christians” und koordiniert Kleine Christliche Gemeinschaften in der Provinz Shillong. „Es fehlen Perspektiven. Alkohol und Drogenkonsum sind ein großes Problem“, berichtet sie. Durch den Kohleabbau ist die Erde unfruchtbar und das Wasser verunreinigt. Landwirtschaftlicher Anbau wird dadurch erheblich erschwert. Auch die bislang weitgehend intakten Waldgebiete in den Bergen des Nordostens sind zunehmend gefährdet. Kommerzielle Abholzung, illegaler Bergbau und unkontrollierte Brandrodung bedrohen die Natur und den Lebensraum von Mensch und Tier. Die Schwestern bieten Kurse in nachhaltiger Landwirtschaft und Tierhaltung an. In Nachbarschaftsgemeinschaften finden die Menschen anschließend zusammen, setzen sich mit ihrem Glauben auseinander und helfen sich gegenseitig in Not.
Die
Menschen im Nordosten Indiens fühlen sich im eigenen Land häufig als
Bürger zweiter Klasse. Denn die Vielfalt der indigenen Völker wird von
der Regierung in Delhi eher als Bedrohung gesehen. Immer wieder kommt es
zu Spannungen mit der Zentralregierung und Separationsbewegungen. Auch
zwischen den Gruppen selbst entladen sich Konflikte oft gewaltsam. Viele
der Ordensfrauen arbeiten als „Touring sisters“. Als „Touring“
bezeichnen sie die mehrtägigen Einsätze, in denen sie von Dorf zu Dorf
wandern, Hausbesuche machen, mit den Menschen beten und medizinische
Hilfe leisten. In der unwegsamen Region Nordostindiens nehmen sie große
Mühen auf sich, um das zu leben, woran sie aus tiefsten Herzen glauben.
Am
Sonntag, den 20. Oktober, ist Schwester Martina Thabah um 10.30 Uhr
Gast in einem Gottesdienst in der Kirche St. Joseph in Speyer.
Anschließend hält sie einen Vortrag im benachbarten Ägidienhaus. Am 21.
Oktober ist ein Treffen mit Spendern von „Missio“ im Heinrich-Pesch-Haus
in Ludwigshafen geplant. Um 19 Uhr wird Schwester Martina Thabah in
Rödersheim auf Einladung der Pfarrei über die Lage in ihrer Heimat
berichten.
Am 22.
Oktober ist Schwester Martina Thabah bei einer Veranstaltung mit und für
Frauen in Berghausen. „Gemeinsam unterwegs im Glauben – Frauen in
Nordost-Indien“, so ist der Begegnungs- und Studiennachmittag mit ihr
überschrieben. Die beiden Frauenverbände Katholische Frauengemeinschaft
Deutschlands (kfd) und Katholischer Deutscher Frauenbund (KDFB) laden
dazu von 17 Uhr bis 21 Uhr ins Pfarrheim St. Pankratius gemeinsam ein.
Der
Weltmissionssonntag ist die größte Solidaritätsaktion der Katholiken
weltweit. Um die im 19. Jahrhundert entstandenen missionarischen
Initiativen besser zu koordinieren, rief Papst Pius XI. 1926 erstmals
den Weltmissionssonntag aus. Jedes Jahr wird seither in rund 100 Ländern
für die soziale und pastorale Arbeit der katholischen Kirche in den
1.100 ärmsten Diözesen der Welt gesammelt. Die zentralen Feierlichkeiten
zum Weltmissionssonntag finden im Erzbistum Bamberg statt.
Bistum Speyer richtet Schreiben an die Mitglieder der jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz
Speyer – In einem Schreiben an die jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz bringt das Bistum Speyer seine Anteilnahme und tiefe Solidarität angesichts des Anschlags in Halle zum Ausdruck. „In Gedanken und im Gebet sind wir bei den Angehörigen der Opfer und den Mitgliedern der jüdischen Gemeinde in Halle“, erklären Domdekan Dr. Christoph Kohl und Ökumenereferent Dr. Thomas Stubenrauch stellvertretend für das Bistum Speyer. „Wir teilen Ihren Schmerz und Ihre Wut, Ihr Unverständnis und Ihre Angst“, heißt es in dem Brief an Israel Epstein, den Vorsitzenden der jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz. Der Anschlag in Halle sei nicht die isolierte Tat eines einzelnen, sondern stehe in engem Zusammenhang mit dem zunehmenden Antisemitismus in Deutschland. Er sei „ein Anschlag auf alle in Deutschland lebenden Juden, auf das friedliche Zusammenleben aller Menschen in unserem Land.“ Der Brief schließt mit der Zusicherung, dass sich das Bistum Speyer „mit aller Kraft und Leidenschaft“ dafür einsetzen wird, „dass „Juden in unserem Land in Frieden und Sicherheit leben können und dass Rassismus und Judenfeindlichkeit keinen Platz in unserer Gesellschaft haben.“
Text: Bistum Speyer Foto: Speyer 24/7 News, dak 16.10.2019
Bistum Speyer lädt zu zweitem Medientag ein
Im Fokus diesmal: Der Pfarrbrief als Klassiker der Öffentlichkeitsarbeit mit innovativem Potential – Anmeldung ist ab sofort möglich
Speyer – Das Bistum Speyer setzt die 2018 gestartete Reihe seiner Medientage fort. Beim zweiten Medientag am 7. März 2020 geht es um den Pfarrbrief. „Er wird häufig unterschätzt und ist deutlich mehr als eine Übersicht von Gottesdiensten und Veranstaltungen. Für viele Leserinnen und Leser ist der Pfarrbrief die Visitenkarte der Kirche vor Ort“, erläutert Markus Herr, Leiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit des Bistums Speyer. Zugleich sei er eine Chance, Menschen anzusprechen, die sich für Glauben und Kirche interessieren. Der Medientag des Bistums richtet sich an Interessierte aus Pfarreien, Einrichtungen und Verbänden. Eine Anmeldung ist ab sofort möglich.
„Mit
dem Medientag wollen wir den Blick auf die Chancen und Potentiale des
Pfarrbriefs als Kommunikationsmedium lenken. Zugleich vermittelt der Tag
professionelles Know-How für die Konzeption sowie die redaktionelle und
grafische Gestaltung von Pfarrbriefen“, unterstreicht Marco Fraleoni,
Geschäftsführer der Peregrinus GmbH. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
sind eingeladen, ihren eigenen Pfarrbrief mitzubringen. „Sie erhalten
Ideen und praxisnahe Anregungen, die sie für die Weiterentwicklung Ihres
Pfarrbriefs sowie für die Verknüpfung des Pfarrbriefes mit dem
Internetauftritt und der Pressearbeit nutzen können.“
Der
Medientag findet im Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen statt und
beginnt um 10 Uhr. Nach der Begrüßung durch Kanzleidirektor Wolfgang
Jochim informieren das Bistum und die Peregrinus GmbH über aktuelle
Projekte aus der Medienarbeit. Dem Pfarrbrief als Instrument der
Öffentlichkeitsarbeit ist das Impulsreferat gewidmet, das Johannes Simon
von der Internetplattform „Pfarrbriefservice.de“ halten wird. Der
Diplomtheologe und Pastoralreferent leitet das Referat
Öffentlichkeitsarbeit in der Pfarrgemeinde im Bereich Medien der Diözese
Würzburg. Seit über 30 Jahren bietet er Aus- und Weiterbildungen auf
Dekanats- und Pfarreiebene an und unterstützt so Pfarrgemeinden und
kirchliche Gruppen bei ihrer Öffentlichkeitsarbeit.
„Pfarrbriefservice.de“ ist eine Internetplattform für
Pfarrbriefredaktionen im deutschsprachigen Raum, die von den deutschen
Bistümern, dem Erzbistum Luxemburg und der Deutschen Bischofskonferenz
getragen wird.
Weitere
Referenten beim Medientag des Bistums Speyer sind die Journalistin
Ronja Goj und der Mediendesigner Christian Schmitt, die ebenfalls zum
Team der Internetplattform „Pfarrbriefservice“ gehören. Sie bieten am
Nachmittag Workshops zur Redaktionsarbeit und zur grafischen Gestaltung
von Pfarrbriefen an. Als Veranstaltungsende ist 15.45 Uhr eingeplant.
Die Teilnahme am Medientag ist kostenlos. Der erste Medientag des
Bistums Speyer hatte im Jahr 2018 stattgefunden. Thema waren die
Internetauftritte der Bistums-Webfamilie im Blick auf die Chancen der
digitalen Kommunikation. Die Medientage werden von der Abteilung
Öffentlichkeitsarbeit des Bistums Speyer und der Peregrinus GmbH
gemeinsam veranstaltet.
Anmeldung zum zweiten Medientag des Bistums Speyer:
Landespolizeiorchester Rheinland-Pfalzgastiert im Speyerer Dom
Traditionelles Herbstkonzert am 17. Oktober
Speyer – Das Landespolizeiorchester Rheinland-Pfalz gastiert am Donnerstag, 17. Oktober, um 19 Uhr im Dom zu Speyer zum traditionellen Herbstkonzert.
Seit
1953 ist das Landespolizeiorchester die musikalische Visitenkarte der
rheinland-pfälzischen Polizei. Es ist in 66 Jahren zum Symbol einer
bürgernahen Polizei und zum Repräsentationsorchester des Landes
Rheinland-Pfalz geworden. Als „Polizei-Musikkorps“ gegründet, etablierte
sich das sinfonische Blasorchester schon bald als Bindeglied zwischen
den Bürgern und der Polizei. Durch Gastspiele in ganz Deutschland und im
europäischen Ausland und durch zahlreiche Auftritte in Funk und
Fernsehen hat das Polizeiorchester Rheinland-Pfalz einen besonderen
Bekanntheitsgrad erlangt.
Das
Orchester ist Teil der Polizei des Landes Rheinland-Pfalz und steht
seit dem 01.09.2014 unter der Leitung von Stefan Grefig. Das Repertoire
der 37 professionellen Musikerinnen und Musiker ist so vielseitig wie
die Aufgaben des Orchesters. Es reicht von
Originalliteratur für symphonisches Blasorchester bis zu Bearbeitungen
klassischer Werke, von Musical- und Filmmusik bis zu Evergreens aus
Jazz, Rock und Pop. Selbstverständlich gehören Märsche sowie volkstümliche Musik ins Konzertprogramm des uniformierten Orchesters.
Die diesjährige Liedauswahl wird den sakralen Raum des romanischen Kaiserdomes in besonderer Weise zum Klingen bringen.
Einladende
sind das Polizeipräsidium Rheinpfalz und der ökumenische
Polizeiseelsorgebeirat des Bistums Speyer und der Evangelischen Kirche
der Pfalz.
Der Eintritt zu dem Konzert ist frei.
Bistum Speyer 16.10.2019
Begegnung mit Sr. Martina Thabah aus Nordost-Indien
Katholische Frauenverbände laden zu Veranstaltung mit Gast zum Monat der Weltmission ein
Berghausen – „Gemeinsam unterwegs im Glauben – Frauen in Nordost-Indien“ – so ist der Begegnungs- und Studiennachmittag mit Sr. Martina Thabah aus Indien überschrieben. Die beiden Frauenverbände Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) und Katholischer Deutscher Frauenbund (KDFB) im Bistum Speyer laden dazu am Dienstag, den 22. Oktober, von 17 Uhr bis 21 Uhr in das Pfarrheim St. Pankratius in Berghausen ein. Die Referentin des Nachmittags, Sr. Martina Thabah, ist Koordinatorin und Ausbildungsleiterin für den Aufbau kleiner christlicher Gemeinschaften in der Diözese Jowai im Nordosten Indiens. Sie ist als Gast des Hilfswerkes missio München zum Monat der Weltmission zu Besuch in Deutschland.
An dem Nachmittag werden die Teilnehmerinnen sie und ihre Arbeit kennenlernen und einen Einblick in den Alltag der Menschen im Nordosten Indiens erhalten – einem Landstrich, der so ganz anders ist als das, was viele Menschen vom übrigen Indien kennen. Gemeinsam werden die Teilnehmenden erarbeiten, wie gelebte Solidarität aussehen kann, und zum Abschluss werden alle miteinander die Liturgie der Frauengebetskette feiern. Die Organisatorinnen freuen sich auf die Begegnung und Austausch – und die Stärkung bei einem indischen Snack.
Neubau
für Kinder- und Jugendhilfe: Kita- und Hort-Kinder beziehen als erste neues
Domizil in der Speyerer Diakonissenstraße
Die Diakonissen Speyer haben ihre Kinder- und Jugendhilfe jetzt in einem Neubau am Rande des Diakonissen-Campus (Diakonissenstraße, Ecke Rulandstraße) gebündelt. Am 8. Oktober beziehen 102 Kita- und Hortkinder des Diakonissen Hauses für Kinder als erste die neuen Räume im dreigeschossigen Gebäude, das sich harmonisch in die bestehende Bausubstanz im Umfeld eingliedert. Die Jakob-Reeb-Schule, die Tagesgruppe Rulandstraße sowie weitere Bereiche folgen in den kommenden Tagen und Wochen. Insgesamt stehen rund 5000 Quadratmeter zur Verfügung.
v.l.: Hort-Gruppenleiterin Heike Weber, Luis, Louis, Oskar, Henri aus dem Hort des Diakonissen Hauses für Kinder und Einrichtungsleiterin Nina Paul beim Umzug von der Bartholomäus-Weltz-Straße in den Neubau in der Diakonissenstraße.
Speyer – „Habt Ihr Lust, hier einzuziehen?“ „Ja, ja, ja!“, sind sich Oskar, Henri, Luis und sein Namenvetter Louis mit „o“ einig. Mit dem Bollerwagen haben die zwei Sechs- und zwei Achtjährigen als Vorhut vor dem großen Umzugstag schon einmal einen sorgsam verpackten Lego-Schatz von der Bartholomäus-Weltz-Straße 6, wo ihr Hort bislang beheimatet war, in die neue Bleibe gerollt.
Ebenso fachmännisch nimmt das Quartett die neuen Räume im Erdgeschoss ins Visier: neben den hellen Gruppenräumen mit bodentiefen Fenstern bietet ein geräumiger Turnraum Platz zum Toben. Der Boltzplatz vor der Tür verspricht so manches spannende Match, und über die geräumigen Flure gelangt man zum Bistro und zu den Büros. Im ersten Obergeschoss finden die Tagesgruppen und der Schulbereich ebenso großzügige Räume, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Im zweiten Obergeschoss sind weitere Büros untergebracht. Im Untergeschoss stehen Sport-und Tagungsräume zur Verfügung. Die Baukosten lagen bei rund 7 Millionen Euro, die die Diakonissen Speyer aus eigenen Mitteln aufgebracht haben. Weitere 3 Millionen Euro hat der diakonische Träger für den Rückbau auf dem Baugrundstück sowie Bau-Nebenkosten ausgegeben.
Diakonissen Speyer 08.10.2019
Mit dem Krisen-Kompass zurück ins Leben
Mit einer neu entwickelten App will die Telefonseelsorge suizidgefährdeten Menschen Wege aus der Isolation aufzeigen. In der Pfalz feiert die ökumenische Hilfseinrichtung ihr 40. Jubiläum. Ein Infoabend für die Ausbildung zu ehrenamtlichen Telefonseelsorgern findet am 29. Oktober statt.
Kaiserslautern (lk/is) – Die Zahlen sind alarmierend: Alle 53 Minuten stirbt in Deutschland ein Mensch durch Suizid. Die Zahl der Opfer sei dreimal so hoch wie die durch Verkehrsunfälle – und die Dunkelziffer sei groß, erklärt die Telefonseelsorge. Mit der App „Krisen-Kompass“ will die Hilfseinrichtung suizidgefährdeten Menschen Wege aus der Isolation und zurück ins Leben aufzeigen. Unter den Förderern des bundesweiten Portals ist auch der Freundes- und Förderkreis der Telefonseelsorge Pfalz. Die Einrichtung in Trägerschaft der Evangelischen Kirche der Pfalz und der Diözese Speyer begeht in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen. Aus Anlass des Jubiläums findet am 18. Oktober um 17 Uhr in der Kirche St. Martin in Kaiserslautern ein Festgottesdienst mit Kirchenpräsident Christian Schad und Bischof Karl-Heinz Wiesemann statt.
Ende des Jahres werde der von Theologen, Psychologen und Pädagogen entwickelte „Krisen-Kompass“ online gehen, teilt Peter Annweiler mit. Der Pfarrer ist evangelischer Leiter der ökumenischen Telefonseelsorge Pfalz mit Sitz in Kaiserslautern. Seine katholischen Kolleginnen im Leitungsteam sind die Pädagogin Astrid Martin und die Psychologin und Theologin Ursula Adam. „Niemand bringt sich ohne Not um. Es geschieht täglich. Und es geschieht unter uns – meist leise“, sagen die Telefonseelsorgerinnen und Telefonseelsorger. „Die App ist sowohl für Menschen gedacht, die suizidgefährdet sind, als auch für Menschen aus deren Umfeld.“
Daher weise der Krisen-Kompass in vier Richtungen: Unter dem Stichwort „ich denke öfter an Suizid“ hilft ein virtueller Notfallkoffer gefährdeten Menschen u.a. dabei, eigene Stimmungen zu beobachten und Krisenmomente zu meistern. Zugleich bietet die App Hinterbliebenen Unterstützung, informiert aufmerksame Mitmenschen, die sich um jemanden mit Suizidgedanken sorgen und weist schließlich auch auf Kontakte, beispielsweise zur Soforthilfe, hin. Entscheidend sei, dass die Betroffenen die eigenen Gefühle und Ängste, aber auch ihre Stärken erkennen, sagt Annweiler.
Seit 1996 hilft die Telefonseelsorge nicht nur am Hörer, sondern auch im Internet mit Chat und Mail. Mittlerweile sei der Chat im Blick auf Suizidalität mehr frequentiert als das Telefon, sagt Astrid Martin, die im Leitungsteam für diesen Bereich zuständig ist. Das drücke sich auch in der Statistik aus: Während sieben Prozent aller Anrufer das Thema Suizid ansprächen, seien es im Chat aktuell 22 Prozent. Offensichtlich falle es manchen Menschen leichter, am PC oder Smartphone ihren Suizidgedanken Ausdruck zu verleihen und das, was sie bedrückt, niederzuschreiben. Außerdem: Im Chat muss man sich einen Termin buchen und hat zum Chatten nur begrenzt Zeit. Daher kämen die Hilfesuchenden vermutlich schneller zu dem, was sie wirklich bewegt. Als wichtige Ergänzung des Hilfsangebotes der Telefonseelsorge komme nun die Krisen-App als eine Art „persönlicher Hilfs- und Ressourcenkoffer“ hinzu. „Die App ist ein Medium zur Suizidprävention durch Aufklärung und Hilfe zur Selbsthilfe. Sie ist ein Portal, in dem Betroffene Unterstützung finden.“
„Spiegelbild der Gesellschaft“
Auch in der Ausbildung zum ehrenamtlichen Telefonseelsorger nimmt die Seelsorge im Internet einen entsprechend breiten Raum ein. Telefonseelsorge sei ein „Spiegelbild der Gesellschaft“, erklärt das pfälzische Leitungsteam. Der nächste Ausbildungskurs zum ehrenamtlichen Telefonseelsorger beginnt Anfang 2020. Ein Informationsabend findet am 29. Oktober von 19 bis 21 Uhr in den Räumen der Volkshochschule Kaiserslautern (Kanalstraße 3) statt. Die Ausbildung geht über 18 Monate mit rund 200 Unterrichtsstunden und anschließender Hospitation. Wünschenswert sei es, wenn die Bewerber Lebenserfahrung und Offenheit mitbrächten, erklären Annweiler, Martin und Adam. Im Auswahlgespräch werde Wert darauf gelegt, wie gut sich die Bewerber in andere Menschen einfühlen können.
Hintergrund: Unter dem Namen „Ärztliche Lebensmüdenberatung“ startete 1956 in Berlin ein Beratungsangebot, das sich bundesweit zu einem ökumenischen Netzwerk mit über 100 Telefonseelsorge-Stellen entwickelt hat und als einzige Organisation ihre Dienste 24 Stunden als sofort erreichbares und niedrigschwelliges Beratungsangebot anbietet. Seit 1979 gibt es die Telefonseelsorge Pfalz in Trägerschaft der Evangelischen Kirche der Pfalz und der Diözese Speyer.
Hinweis: Aus Anlass des Jubiläums findet am Freitag, 18. Oktober, um 17 Uhr in der Kirche St. Martin in Kaiserslautern ein Festgottesdienst „40 Jahre Telefonseelsorge Pfalz“ mit Kirchenpräsident Christian Schad und Bischof Karl-Heinz Wiesemann unter dem Motto „Ganz Ohr“ statt. Er wird gestaltet von Oliver Schreyer an der Orgel und dem „ABS-Trio“ mit Schwester Sabine Voigt, Brigitte Gemmecker-Gropp und Andrea Liese. Den anschließenden Empfang moderiert der Pressesprecher der pfälzischen Landeskirche, Kirchenrat Wolfgang Schumacher, musikalisch begleitet von Sabrina Roth (Gesang) und Matthias Stoffel (Piano).
100-Euro-Goldmünze „UNESCO-Welterbe Dom zu Speyer“ vorgestellt
Weihbischof und Dompropst Otto Georgens, Bettina Hagedorn, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister der Finanzen, Philippe Christory, Bischof von Chartres
626,98 Euro ist der Speyerer Dom wert, zumindest in Münzform. Das war der offizielle Kaufpreis der 100-Euro-Goldmünze „UNESCO-Welterbe Dom zu Speyer“ die am 6. Oktober im Kaisersaal öffentlich vorgestellt wurde. Der Dom zu Speyer bildet damit den Schlusspunkt der Münzserie „UNESCO-Welterbe“ – und erstmals seit Bestehen der Serie ist eine Münze bereits bei Erscheinen ausverkauft.
Weihbischof und Dompropst Otto Georgens erhält eine Erstprägung der Goldmünze von Bettina Hagedorn, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister der Finanzen
Mit dieser „schlechten Nachricht“ begann die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister der Finanzen, Bettina Hagedorn, ihre Ansprache zur Vorstellung der Goldmünze. Sie würdigte den Dom in der Feierstunde als „großartiges Symbol der Einheit, die wir heute besonders benötigen“. Besonders freute sie sich, den an diesem Tag zu Ehrendomherren ernannten Bischof von Chartres, Philippe Christory, eine der beiden Erstprägungen übergeben zu können und damit auch die grenzüberschreitende Bedeutung des Doms zu unterstreichen, der „ein Zeichen des Friedens“ sei. Eine weitere Erstprägung konnte Weihbischof und Dompropst Otto Georgens entgegen nehmen. Dieser hatte zuvor die Anwesenden im Namen des Domkapitels begrüßt und die Bedeutung der Münzprägung für den Dom heraus gestellt, da damit seiner Bedeutung als Kirche und Denkmal von internationaler Bedeutung Rechnung getragen werde. „Mit großer Freude haben wir Ende Juni des vergangenen Jahres die Nachricht erhalten, dass der Dom als Motiv für eine 100 Euro Goldmünze der Serie UNESCO-Welterbe ausgewählt wurde“, so Weihbischof Georgens. „Noch mehr freuen wir uns, dass diese Münze heute am Jahrestag der 958. Domweihe im Dom zu Speyer vorgestellt wurde.“
Weihbischof und Dompropst Otto Georgens erhält eine Erstprägung der Goldmünze von Bettina Hagedorn, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister der Finanzen
Die Schluss- und Dankesworte sprach der Bischof von Speyer Dr. Karl-Heinz Wiesemann. Er betonte, dass der Dom als Schluss- und Höhepunkt der Münzserie „UNESCO-Welterbe“ an der für ihn angemessenen Stelle stehe. „Dieser Dom ist ein Ort der Visionen, der uns zu mehr befähigt, als wir im Moment für möglich halten“, so Bischof Wiesemann. Insbesondere würdigte er die Arbeit des anwesenden Gestalters der Münze, Bodo Broschat, für seine gelungene Darstellung des Doms und seine Leistung, die Charakteristiken der weltweit größten erhaltenen romanischen Kirche auf kleinem Raum treffend dargestellt zu haben. Darüber hinaus dankte Wiesemann allen, die auf die Prägung der Münze hingewirkt hatten.
Musikalisch wurde die Feierstunde von der Dommusik Speyer gestaltet. Die Vokalbesetzung der Capella Spirensis brachte mit Madrigalklängen eine besonders freudige und festliche Stimmung in den Kaisersaal. Zumal während des Stücks „Das Geläut zu Speyer“ von Ludwig Senfl im Hintergrund bereits die Sektkorken für den anschließenden Umtrunk knallten.
Text: Domkapitel Speyer Foto: (1 & 2) Domkapitel Speyer / Klaus Landry; (3 & 4) Gregor Becht 08.10.2019
Daten und Fakten zur 100-Euro-Goldmünze „UNESCO-Welterbe Dom zu Speyer“
100-Euro-Goldmünze „UNESCO-Welterbe Dom zu Speyer“
Künstler: Bodo Broschat, Berlin
Ausgabetermin: 1. Oktober 2019
Prägestätten: Berlin (A), München (D), Stuttgart
(F), Karlsruhe (G), Harnburg (J)
Masse: 15,55 g
Durchmesser: ca. 28 mm
Material: Feingold (Au 999,9)
Münzrand: geriffelt
Nominal: 100 Euro
Auflage: limitiert auf max. 175.000 Stück
Der Entwurf stammt vom Künstler und Medailleur Bodo Broschat
aus Berlin. Die Bildseite des Entwurfes zeigt das Profil des Doms mit seinen
Türmen, dem Mittelschiff und der Apsis. Im unteren Viertel der Münze ist das
architektonisch herausragende Kreuzgratgewölbe der Hallenkrypta dargestellt.
Die Wertseite zeigt einen Adler, den Schriftzug „BUNDESREPUBLIK
DEUTSCHLAND“, Wertziffer und Wertbezeichnung, die Jahreszahl 2019, die
zwölf Europasterne sowie – je nach Prägestätte – das Münzzeichen „A“ (Berlin),
„D“ (München), „F“ (Stuttgart), „G“ (Karlsruhe)
oder „J“ (Hamburg).
Die Bestellfrist für die 100-Euro-Goldmünze ist bereits abgelaufen. Aufgrund der hohen Nachfrage können keine weiteren Bestellungen für diese Münze bei der Offiziellen Verkaufsstelle für Sammlermünzen angenommen werden! Nach dem Ausgabetag am 1. Oktober ist die Münze nur noch im privaten Münzhandel erhältlich.
Text: Bundesverwaltungsamt Foto: Domkapitel Speyer/ Klaus Landry 08.10.2019
Baumeister machen Zwischenstopp am
Speyerer Dom
Radtour von Xanten nach Basel als Werbung für die Anerkennung der Bauhütten aus immaterielles Weltkulturerbe
Speyer – Wind und Wetter trotzend brachen am Morgen des 5. Oktober fünf Baufachleute vom Dom zu Speyer aus auf, um mit Straßburg die nächste Etappe ihrer gemeinsamen Fahrradtour anzusteuern. Mit dieser Reise, die in Xanten ihren Anfang nahm, möchten sie für die Anerkennung der Bauhütten als immaterielles Weltkulturerbe werben. Die Tour der Baumeister führt über sieben Stationen auf 700 Kilometern von Xanten, über Köln, Koblenz, Mainz, Speyer, Straßburg und Freiburg zur Dombaumeistertagung in Basel. An den verschiedenen Orten wurden jeweils die dortigen Bauhütten beziehungsweise historische Bauwerke besucht. In Speyer wurden sie von Dombaumeisterin Hedwig Drabik begrüßt, die ihnen den Dom und seine Baustellen zeigte – und abschließend noch ein Stück des Wegs begleitete.
Johannes Schubert, Leiter der Bauhütte Xanten, hatte die Idee, zur diesjährigen Tagung der Europäischen Vereinigung der Dombaumeister von Xanten nach Basel mit dem Fahrrad zu fahren. Der Architekt Ulf Kirmis aus Greifswald und Andreas Böhm, Hüttenmeister aus Ulm, hatten im letzten Jahr schon den Weg nach Paderborn mit dem Rad zurückgelegt. Den dreien schlossen sich noch Uwe Zäh, Hüttenmeister aus Freiburg, und Gerd Meyerhoff, Baureferent der Nordkirche, an. Hedwig Drabik, seit März Dombaumeisterin am Dom, begrüßte die Gruppe bei ihrer Ankunft am Freitagabend in Speyer. Dort zeigte sie ihnen die Vorhalle und erläuterte die dort laufenden Restaurierungsmaßnahmen. Der Austausch unter Kollegen wurde anschließend in einem nahen Wirtshaus fortgesetzt. Am frühen Morgen des 5. Oktober ging die kleine Gruppe dann mit fachmännischem Blick durch den Dom und den Kaisersaal. Gegen 8:30 Uhr brachen die Baumeister mit ihren Rädern zur nächsten Station nach Straßburg auf.
Domkapitel Speyer 08.10.2019
Theologie für jedermann
Zweiter Jahrgang der Laien-Uni Theologie Pfalz gestartet
Ludwigshafen (lk) – In Ludwigshafen-Pfingstweide hat der zweite Jahrgang der Laien-Uni Theologie begonnen. 20 Männer und Frauen verschiedenen Alters und unterschiedlicher Berufe werden sich in den kommenden beiden Jahren einmal im Monat treffen, um sich zusammen mit Pfarrer Paul Metzger und drei weiteren Dozenten mit wissenschaftlicher Theologie auseinanderzusetzen.
Im Vordergrund des
Angebots stehe der Spaß an der Theologie, sagt der Begründer Paul
Metzger. „Viele interessieren sich für Theologie, sind aber aus
verschiedensten Gründen nie dazu gekommen, ein Theologiestudium
an der Universität zu absolvieren.“ Inhaltlich orientiere sich die
Laien-Uni aber durchaus am universitären Theologiestudium. Natürlich
müsse man elementarisieren und didaktisch reduzieren. Im Lehrplan des
Kurses macht sich vor allem bemerkbar, dass die drei
Fremdsprachen Griechisch, Latein und Hebräisch wegfallen. Das sei
allerdings nicht schlimm, versichert Metzger, denn so würde man die
Haupteintrittsbarriere für ein Theologiestudium von vorneherein abbauen.
Die
Laien-Universität ist ein Angebot für Menschen ohne theologische
Vorkenntnisse, die Freude am akademischen Austausch und am
wissenschaftlichen Denken haben, die ihre religiöse Kompetenz vertiefen
und sich
wissenschaftlich sowie methodisch mit ihrer eigenen religiösen
Vorstellungswelt auseinandersetzen wollen. Dabei ist es egal, welcher
Konfession die Teilnehmer angehören. „Es ist schließlich kein
Glaubenskurs, sondern ein wissenschaftlich-theologischer Kurs
mit dem Ziel, den Teilnehmern die Entwicklung einer eigenen Haltung in
ihrer Glaubensbiographie zu ermöglichen“, so Metzger.
Das Konzept der
Laien-Uni ist nicht neu. In der Evangelischen Kirche im Rheinland
existiert ein ähnliches Angebot bereits seit 20 Jahren. Paul Metzger hat
neben seiner Tätigkeit als Lehrbeauftragter an der Universität
Koblenz-Landau auch dort bereits Erfahrung als Dozent gesammelt. Der
Unterricht an der Laien-Uni sei natürlich etwas anderes, sagt der
Theologe. Jedoch liege der Unterschied nur in den Methoden und nicht in
der Qualität der vermittelten Inhalte. „Inhaltlich
steht die Laien-Uni einem Lehramtsstudium für Grund- oder
Werkrealschule in nichts nach“, so Metzger. Während des
eineinhalbjährigen Kurses werden die wesentlichen Einsichten und
Methoden der Bibelwissenschaft (Altes und Neues Testament), die
Entwicklung der
christlichen Kirche sowie dogmatische Überlegungen thematisiert.
Das Angebot kam
bisher äußerst gut an. Laut Metzger war der erste Kurs 2018 dreifach
überbucht. Vor allem die Elementarisierung wird von den Teilnehmern gut
angenommen. „Große Themen werden prägnant und spannend
dargestellt“, sagt Rommi Keller-Hilgert aus Finkenbach-Gersweiler. Die
Absolventen bekommen am Ende des Kurses ein Zertifikat, qualifizieren
sich aber weder noch legen sie Prüfungen ab. Teilnehmerin Katrin Schmitt
aus Kaiserslautern empfindet das als positiv:
„Die Laien-Uni ist für mich eine sehr gute Möglichkeit, mich mit dem
Thema Theologie intensiv auseinanderzusetzen – ohne Druck, ohne
Prüfungen. Ich tue es nur für mich.“
Das rheinländische
Vorbild der Laien-Uni bietet auch einen Folgekurs zur Vertiefung an. In
der Pfalz gibt es das bislang noch nicht. Doch Metzger blickt sehr
optimistisch in die Zukunft: „Wenn man schon ein
kirchliches Angebot hat, das überbucht ist, sollte man weiter daran
arbeiten.“
Speyer – Musik kann helfen, Gefühle der Trauer auszudrücken und Musik kann trösten. Die Hospiz- und Trauerseelsorge des Bistums Speyer lädt deshalb trauernde Menschen zu einem Workshop ein, bei dem Musik und Texte aktueller Künstler vorgestellt und interpretiert werden. Claude Schmidt übernimmt am Klavier die musikalische Begleitung.
Die Veranstaltung findet am Freitag, 18. Oktober, von 18 bis 21 Uhr im Priesterseminar in Speyer (Am Germansberg 60) statt. Die Kosten (inkl. Getränke und Imbiss) betragen 15,- €.
Anmeldungen (Anmeldeschluss: 10. Oktober 2019) an: Hospiz- und Trauerseelsorge Bistum Speyer Webergasse 11 67346 Speyer Tel. 06232 102288 E-Mail: hospiz-trauerseelsorge@bistum-speyer.de
Religionsunterricht leitet zur überzeugten Toleranz an
Lehrerinnen erhalten Bevollmächtigung zur Erteilung des Unterrichts
Neustadt (lk) – 19 Lehrerinnen und ein Lehrer haben die Bevollmächtigung zur Erteilung des Religionsunterrichtes erhalten. Dieser spiele eine zentrale Rolle als Ort realer Begegnungen von Menschen unterschiedlicher religiöser Überzeugungen, erklärte Kirchenpräsident Christian Schad bei der Urkundenübergabe in Neustadt. Der Religionsunterricht leite an zu einer „überzeugten Toleranz“. Diese führe dazu, „dass Menschen zu dem stehen, was sie im Innersten bindet und deshalb auch achtungsvoll mit dem umgehen, was Anderen wichtig ist“, sagte Schad.
Eine Toleranz aus Überzeugung verbinde das Bekennen des eigenen Glaubens mit dem Respekt den Menschen gegenüber, die einen anderen Glauben haben oder ohne Glauben leben wollen, sagte der Kirchenpräsident. So könnten Unterschiede ehrlich ausgetragen und konstruktiv aufeinander bezogen werden. Der Religionsunterricht habe eine doppelte Aufgabe: in die eigene religiöse Tradition einzuführen und sie verständlich zu machen und dazu zu befähigen, sich mit anderen Religionen und Kulturen zu verständigen. „Der Religionsunterricht fördert somit eine verständnisorientierte Anerkennung des Anderen, macht pluralismusfähig und trägt damit aktiv zur Integration bei“, erklärte Schad.
Mit einem gemeinsamen Gottesdienst und der Überreichung der Urkunden ging eine dreitägige Studientagung zu Ende. Sie befasste sich schwerpunktmäßig mit der inhaltlich-didaktischen Gestaltung des Religionsunterrichts und bot nach Auskunft von Kirchenrat Thomas Niederberger ein Forum des Erfahrungsaustauschs über die Grenzen der Schularten hinweg. Niederberger, der Leiter des Amtes für Religionsunterricht in der Landeskirche ist, betonte, dass sich die Kirche verpflichte, die Religionslehrerinnen bei ihrer Arbeit durch Beratung, Fortbildung und geistliche Begleitung zu unterstützen.
Hintergrund:
Der Religionsunterricht ist in Deutschland laut Grundgesetz (Artikel 7.3) ordentliches Lehrfach und damit staatliche Aufgabe. Zugleich gehört er in den Verantwortungsbereich der Kirchen, die nach Maßgabe ihrer Grundsätze über die Ziele und Inhalte des Unterrichtsfachs Religion entscheiden. So beteiligt sich nach dem Willen des Grundgesetzes die Kirche in der Gesellschaft an der Gestaltung von Schule und Bildung.
26.09.2019
„Wir alle müssen beim Klimaschutz umlernen“
Generalvikar Andreas Sturm fordert Kurswechsel zu nachhaltigem Lebensstil / Bistum beteiligt sich an Klima-Kollekte / „Breite Beteiligung am Klimaprotest ein starkes Zeichen für wachsendes Bewusstsein“
Speyer – Ein grundlegendes Umsteuern in Politik, Wirtschaft und Kirche fordert der Speyerer Generalvikar Andreas Sturm angesichts der Klimakrise. „Wir alle müssen umlernen. Uns muss wieder stärker bewusst werden: Die Erde ist uns anvertraut, aber nicht zur rücksichtslosen Ausbeutung, sondern zu einem sorgsamen Umgang“, erklärt Sturm anlässlich des Schöpfungsmonats September. Die westlichen Industrieländer werden ihrer Verantwortung in seinen Augen zu wenig gerecht. „Wir leben in Deutschland, einem Land mit einem hohen Wohlstand, mit dessen Lebensstil aber auch hohe Belastungen für die Umwelt und das Klima verbunden sind. Ich sehe uns daher in der Verantwortung, zur Lösung der Klimakrise einen entsprechend großen Beitrag zu leisten.“ Das Umlernen müsse in allen Bereichen geschehen, in der Politik, der Wirtschaft, der Kirche, aber auch in jedem Betrieb und jeder Familie.
Die
breite Beteiligung der Pfarreien und kirchlichen Einrichtungen am
internationalen Klimaprotest am 20. September wertet er als „starkes
Zeichen, dass immer mehr engagierte Christinnen und Christen spüren: Es
ist an der Zeit, einen klaren Kurswechsel zu vollziehen, hin zu einem
Lebensstil, der ein gutes Leben für alle Menschen auf diesem Planeten
ermöglicht.“ Zwar spiele der Klimaschutz für das Bistum Speyer schon
seit längerem eine wichtige Rolle, „doch die Herausforderungen sind
riesengroß und auch wir können und wollen mehr tun“, so Andreas Sturm.
„Manche Fragen der vergangenen Jahre würden wir als Bistum heute anders
entscheiden“, räumt er ein. Zu Jahresbeginn ist das Bistum Speyer dem CO2-Kompensationsfondes
der Klima-Kollekte beigetreten. Die Klima-Kollekte ist eine Initiative
der christlichen Kirchen und unterstützt Personen und Organisationen
dabei, klimafreundlich zu handeln und so die Schöpfung zu bewahren. Ziel
der Klima-Kollekte ist es, umweltschädliche Emissionen aus Strom- und
Wärmenergie, Reisen sowie Papier- und Druckerzeugnissen zu vermeiden, zu
reduzieren oder zumindest zu kompensieren. Die Ausgleichszahlungen
werden gezielt in Projekte in Entwicklungs- und Schwellenländer
investiert und mindern Armut vor Ort, indem sie Frauen stärken,
Gesundheit schützen und Perspektiven ermöglichen.
„Als
Kirche nehmen wir teil an dem ökologischen Umsteuern, das sich
angesichts der Klimakrise immer mehr als zentrale Aufgabe der gesamten
Gesellschaft erweist“, unterstreicht Generalvikar Andreas Sturm. Mehrere
Pfarreien und kirchlichen Einrichtungen im Bistum Speyer seien derzeit
auf dem Weg, neue Lösungen mit dem Ziel von mehr Umweltschutz und
Nachhaltigkeit zu entwickeln. Ob bei der Frage der Energiegewinnung und
des Energieverbrauchs, bei Mobilität, Ernährung oder Reisen: „Mit
einigem Nachdenken findet man überall Möglichkeiten und Perspektiven, um
die negativen Folgen für die Umwelt und das Klima zu reduzieren.“
Steffen Glombitza, der Umweltbeauftragte des Bistums, und Christoph
Fuhrbach vom Referat Weltkirche setzen Impulse für mehr globale
Gerechtigkeit, mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Dabei geht es um
praktische Hinweise, aber auch um Bewusstseinsbildung. So läuft im
Schöpfungsmonat September die ökumenische Kampagne „Trendsetter
Weltretter“, die alternative Formen der Mobilität aufzeigt und anregen
möchte. Auch mit der gemeinsam vom Bistum Speyer, dem Katholikenrat des
Bistums und dem Hilfswerk Misereor initiierten Vorgängerkampagne „Gutes
Leben für alle“ konnte bereits viele Menschen, Pfarreien und
Einrichtungen zu einem ökologischen Umdenken im Sinn der Umweltenzyklika
„Laudato si“ von Papst Franziskus motiviert werden. „Umweltschutz ist
mehr als Technik, sondern hat eine starke soziale und auch spirituelle
Dimension“, hebt Generalvikar Andreas Sturm hervor. Daher begleitet das
Bistum Speyer sein Engagement für den Umweltschutz mit spirituellen und
ökumenisch angelegten Exerzitienangeboten.
Berliner Domorganist spielt Werke Berliner Komponisten
Berliner Domorganist Andreas Sieling spielt den Orgelzyklus im Dom zu Speyer
Speyer – Am Samstag, den 28. September, wird der Berliner Domorganist Andreas Sieling den Orgelzyklus im Dom zu Speyer mit einem Orgelabend um 19.30 Uhr fortsetzen.
Sein Konzert hat er unter das Motto „Berlin, Berlin…“ gestellt. So erklingen Werke von Komponisten, die in Berlin musikalisch tätig waren. Neben den Drei Präludien und Fugen von Felix Mendelssohn Bartholdy, die dieser während seiner Hochzeitsreise in Speyer komponierte, sind Werke von Otto Dienel und die Sonate g-Moll von Philipp Rüfer zu hören.
Andreas Sieling, seit 2005 Domorganist an der großen Sauer-Orgel im Berliner Dom, studierte Orgel an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf bei Prof. Hans-Dieter Möller und Kirchenmusik in Halle. Er promovierte mit einer Arbeit über den Berliner Kirchenmusiker August Wilhelm Bach. Zahlreiche Konzertreisen führten den Berliner Domorganisten in fast alle europäischen Länder, nach Russland, in die USA und nach Kanada. Seit 1999 unterrichtet Sieling künstlerisches Orgelspiel an der Berliner Universität der Künste, die ihn auch zum Professor ernannte. Seit 2015 tritt er gemeinsam mit dem Schauspieler Ben Becker auf, für dessen Theaterstück „Ich, Judas“ er die Musik konzipierte.
Bereits
um 18.45 Uhr startet das von Domorganist Markus Eichenlaub und dem
Journalisten Dr. Klaus Gaßner moderierte „Praeludium“ – ein 30-minütiges
offenes Gespräch, in dessen Rahmen die Konzertbesucher Unterhaltsames
und Informatives von und über den Interpreten des Orgelabends erfahren
können. Treffpunkt ist das Chorpodest auf dem Königschor.
Der Eintritt zu den Konzerten beträgt 12 Euro (ermäßigt 5 Euro), Karten sind bei der Dom-Info, der Tourist-Information der Stadt Speyer, bundesweit bei allen Reservix-Vorverkaufsstellen, sowie beim Rheinpfalz Ticket Service, Telefon 0631 3701-6618 erhältlich. Die Abendkasse öffnet um 18.30 Uhr.
Text: Bistum Speyer Foto: privat 26.09.2019
Regionaler Ordenstag mit Weihbischof Georgens
Thema: „Die Annahme der Wirklichkeit – Vom geistlichen Weg im Alter“
Speyer – Unter dem Titel „„Die Annahme der Wirklichkeit – Vom geistlichen Weg im Alter“ lädt die diözesane Arbeitsgemeinschaft der Orden und Säkularinstitute im Bistum Speyer (AGO) zu einem regionalen Ordenstag mit Weihbischof Otto Georgens ein. Die Veranstaltung findet am Samstag, 28. September, im Priesterseminar in Speyer statt. Referentin ist Sr. Johanna Domek, Benediktinerin aus Köln.
Das Programm beginnt um 10 Uhr mit einem Impuls zum Thema „Annahme unserer Wirklichkeit“. Um 11.15 Uhr wird Weihbischof Georgens eine Messe mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern feiern. Am Nachmittag stehen zwei weitere Impulse mit den Themen „Vom geistlichen Weg im Altern“ und „Wachsen – Weiterwachsen“ auf dem Programm. Der Ordenstag endet mit der Vesper um 16.30 Uhr.
Bistum Speyer 26.09.2019
„Liebe miteinander leben“–Feier der Ehejubiläen im Dom
„Liebe miteinander leben“, unter diesem Motto stand dieses Jahr die Feier der Ehejubiläen am Samstag und Sonntag im und um den Dom herum. 770 Paare hatten sich angemeldet, so dass es – wie auch bereits im Vorjahr – zwei „Feiertage“ gab.
Speyer – Teilgenommen haben Paare, die mindestens 25 Jahre verheiratet sind. Den festlichen Gottesdienst feierte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann zusammen mit den Domkapitularen Karl Ludwig Hundemer, Peter Schappert, Andreas Sturm und Franz Vogelgesang. Musikalisch wurde er umrahmt mit festlicher Musik von Georg Friedrich Händel für Orgel und Trompete, gespielt von Domorganist Markus Eichenlaub und Klaus Wendt.
In seiner Predigt stellte Bischof Karl-Heinz Wiesemann das Motto des Jubiläums in den Mittelpunkt. Es verbinde das Große mit dem Kleinen, dem Alltag. „Gibt es ein größeres Wort als die Liebe? Diese Liebe haben Sie Tag für Tag mit dem kleinen, schlichten Alltag verbunden. Aber wer im Kleinen zuverlässig ist, ist es auch in den großen Dingen. Dies bezeugen Sie mit ihrer Lebensgeschichte.“ Was für eine Kraftquelle die Liebe sei in dem, was die Paare erlebt hätten, nicht nur im Miteinander. Da sei ja auch sicher manches gegeneinander gelaufen, wie in jeder Partnerschaft, und doch sei da eine Kraft stärker gewesen. „Das ist die Dichte des Lebens“. Ebenso sei der Glaube ein Miteinander leben in Gemeinschaft. Gott selbst sei dieses Miteinander, wie er selber gesagt habe: Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.
Am
Ende des Gottesdienstes erneuerten die Paare ihr Eheversprechen, indem
sie zunächst ein Gebet sprachen, und dann einander gegenüber sich die
Worte sagten, die sie bei ihrer Eheschließung zum ersten Mal gesprochen
hatten. Der Gottesdienst endete mit der Segnung der Ehepaare durch den
Bischof. Anschließend konnte sich jedes Paar seinen persönlichen Segen
beim Bischof und den anwesenden Priestern geben lassen.
Nach dem Gottesdienst war ein Sektempfang im Freien vorbereitet. Als Geschenk des Bistums waren Handschmeichler in Herzform mit dem Motto verteilt worden. Die Stimmung war fröhlich wie bei einer Hochzeitsfeier, viele Ehefrauen konnten von ihren Familien kleine Brautsträuße entgegennehmen. Gegen 13 Uhr wurde aufgerufen zum „Hochzeitswalzer“ auf dem Domvorplatz. Es blieb nicht beim Walzer – Walter Ast am Piano und Timo Wagner, Saxophon, ließen noch Cha-cha-cha und Foxtrott folgen, und so manches Paar muss heimlich geübt haben, so temperamentvoll tanzten sie.
Text: Andrea Dölle Foto: Horst Heib 26.09.2019
Dom zu Speyer auf dem Boden des Petersdoms verewigt
Seit 30 Jahren verdeutlicht Schriftzug und Längenangabe die Bedeutung des Speyerer Doms in Rom
Speyer / Rom – „Ecclesia Cathedralis Spirensis M 134“ dieser Schriftzug wurde vor 30 Jahren im Fußboden des Petersdoms eingelassen. Damit wurde der Dom als eine der längsten Kirchen der Welt im Marmorboden von St. Peter verewigt. Die Idee, den Dom hier einzureihen, hatte Prof. Dr. Peter Eichhorn bereits 1985 dem damaligen Domdekan Bruno Thiebes vorgetragen. Nach Beratungen von Domkapitel und Bischof wurde man dann in Rom vorstellig, wo der Botschaftsrat in der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland beim Heiligen Stuhl, Prälat Alois Heck, ein Priester aus der Diözese, das Anliegen beförderte. Im September 1989 wurde diesem Anliegen dann entsprochen. Wenig später nahm der Speyerer Bischof Dr. Anton Schlembach den Schriftzug dann vor Ort in Augenschein.
Begründet
worden war der Antrag mit dem Hinweis, dass der Speyerer Dom zur Zeit
seiner Erbauung der größte Kirchenbau der Christenheit war und heute
noch der größte romanische Dom der Welt ist. Verwiesen wurde weiter auf
den geschichtlichen Stellenwert des Doms, in dem sich die Grabstätten
von acht Kaisern und Königen des Mittelalters befinden. Ausschlaggebend
war aber wohl, neben dem persönlichen Engagement, tatsächlich die Länge
des Doms, die sich seither nicht nur in Speyer sondern auch in Rom
direkt sehen lassen kann.
Text: Bistum Speyer Foto: Osservatore Romano, Citta del Vaticano / Arturo Mari 26.09.2019
Bewahrung der Schöpfung ist kein Glaubenshobby
Protestanten beteiligen sich an Klimademonstrationen – Kernanliegen der biblischen Botschaft
Teilnehmer der Kundgebung
Kaiserslautern / Speyer (lk) – Mit ökumenischen Andachten, Demonstrationen und Gesprächen haben sich auch Kirchengemeinden und landeskirchliche Institutionen aus der Pfalz und der Saarpfalz am Protesttag „Fridays for future“ beteiligt. „Wir glauben, dass diese Welt ein Geschenk Gottes, mit dem wir etwas anfangen dürfen und sollen. Aber nicht im Sinne von Raubbau und Ausbeutung, sondern in dankbarer Verantwortung“, erklärte die Umweltdezernentin der Landeskirche, Oberkirchenrätin Dorothee Wüst, bei einer Andacht auf dem Martinspatz in Kaiserslautern. „Gottes Auftrag, die Erde zu bebauen und zu bewahren, steht im Zentrum unseres Glaubens, muss ein Kernanliegen sein und bleiben“, sagte Wüst. Die Bewahrung der Schöpfung sei für Christen „kein Glaubenshobby, mit dem man sich beschäftigen kann oder nicht.“ Die Oberkirchenrätin forderte die Klimademonstranten dazu auf, „nicht zu handeln, als gäbe es kein Morgen. Lasst uns handeln für ein Morgen.“
Unterstützung durch den BDKJ
Kirchenpräsident Christian Schad, der in Speyer an einer ökumenischen Andacht im Dom und an der Schlusskundgebung auf dem Königsplatz teilnahm, erklärte, dass die Menschen zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf klimatische Prozesse geworden seien, meist zum Schlechteren hin. Die „Fridays for future“-Bewegung mache deutlich, dass der Weg umkehrbar sei, wenn Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, auch jeder Einzelne seinen Beitrag dazu leiste. Darin liege die Stärke der Schülerbewegung, dass sie auch zu selbstkritischen Fragen Anlass gebe, „was ich selbst dazu im Blick auf meinen eigenen Lebensstil dazu beitragen kann, verantwortlich mit den begrenzten natürlichen Ressourcen umzugehen.“
Unterstützung durch Senioren
Der Klimawandel kenne keine nationalen Grenzen und betreffe die ganze Erde und die darauf lebenden und künftigen Generationen. Er zerstöre die natürlichen Lebensgrundlagen, verschärfe Armut und verstärke Ungerechtigkeit „Darum gilt der biblische Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung“, sagte Kirchenpräsident Christian Schad.
26.09.2019
Klimaschutz: Kirchenglocken läuten um fünf vor zwölf
Alle Generationen vereint im Einsatz für mehr Nachhaltigkeit / Ökumenische Andachten, Demonstrationen und Aktionen an mehr als 30 Orten in der Pfalz und im Saarpfalzkreis
v.l.: Glombitza, Gölzer, Weinerth
Speyer (lk/is) – Mit Gottesdiensten, Glockenläuten, Demonstrationen und Aktionen an mehr als 30 Orten in der Pfalz und im Saarpfalzkreis setzen viele Menschen heute ein deutliches Zeichen für mehr Umwelt- und Klimaschutz. Auch viele Christen, Gemeinden und kirchliche Einrichtungen beteiligen sich aktiv an den Klimaprotesten.
Ökumenische Andacht im Dom
„Die Erde gehört uns nicht. Wir gehören ihr.“ Das betonten Pastoralreferent Steffen Glombitza, Pfarrerin Christine Gölzer und Pfarrer Uwe Weinerth bei einer ökumenischen Andacht im Speyerer Dom. Rund 200 Menschen versammelten sich gemeinsam mit Kirchenpräsident Christian Schad und Generalvikar Andreas Sturm und beteten für die Bewahrung der Schöpfung. „Wir Menschen sind nicht selbst das Netz des Lebens, sondern nur ein Faden darin.“ Es sei höchste Zeit, für die Zukunft der Erde und das Lebensrecht der nachwachsenden Generationen entschlossen einzustehen. „Wir müssen uns der Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen entschlossen entgegenstellen.“ Symbolisch läuteten die Glocken des Doms um fünf vor zwölf.
Kinder bei der ökumenischen Andacht
Bei einer Kundgebung der Bewegung „Fridays for future“ auf dem Speyerer Königsplatz schlossen sich Christinnen und Christen sowie Angehörige aller Generationen dem Protest der Jugendlichen an. Sie forderten die Politik auf, den Empfehlungen der Wissenschaft zu folgen und die Maßnahmen zum Beispiel zur nachhaltigen Energiegewinnung und gegen eine weitere Abholzung der Wälder zu verstärken. „Es darf nicht sein, dass Politik und Wirtschaft kurzfristige Profite über das Wohlergehen der nächsten Generationen stellen“, bezogen sie klar Position und riefen zum sofortigen Handeln auf. „Das Zeitfenster zum Gegensteuern schließt sich.“ Mit kreativ gestalteten Transparenten und in Sprechchören verschafften sie ihren Botschaften Nachdruck. Sie appellierten an alle Bürger und gesellschaftlichen Gruppierungen, sich dem Kampf für eine lebenswerte Zukunft anzuschließen. „Die Klimaprobleme können wir nicht als Einzelne lösen, sondern nur indem wir uns zusammentun.“
Kundgebung auf dem Königsplatz
Die Schüler der „Fridays for future“-Bewegung hatten Erwachsene diesmal ausdrücklich eingeladen, sich an ihre Seite zu stellen und für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit sowie die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens zu demonstrieren. Auch das Bistum Speyer und die Evangelische Kirche der Pfalz hatten zur Beteiligung an den Klimaprotesten aufgerufen. In Berlin tagt heute (20.09.2019) das deutsche Klimakabinett und am 23. September der UN-Klimagipfel in New York.
Ökumenischer Schöpfungsgottesdienst in Kaiserslautern
Abschluss der Mitmachaktion „Trendsetter – Weltretter. Einfach anders bewegen“
Kaiserslautern (is/lk) – Am Sonntag, 29. September, findet in der Kirche St. Martin in Kaiserslautern (Spittelstraße 4) ein ökumenischer Schöpfungsgottesdienst statt. Er steht unter dem Motto „Salz der Erde“. Liturgen sind die beiden Kaiserslauterner Dekane, Steffen Kühn vom katholischen Dekanat und Richard Hackländer vom protestantischen Kirchenbezirk, sowie Vertreterinnen und Vertreter weiterer Mitgliedsgemeinden der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Kaiserslautern. Die Predigt halten Pfarrer Detlev Besier, Leiter der Arbeitsstelle Umwelt und Frieden der Pfälzischen Landeskirche, und Pastoralreferent Steffen Glombitza, Umweltbeauftragter des Bistums Speyer. Musikalisch umrahmt wird der Gottesdienst von Oliver Schreyer an der Orgel.
Mit diesem Gottesdienst endet die diesjährige
Mitmachaktion „Trendsetter – Weltretter. Einfach anders bewegen“ des
Bistums Speyer, der Evangelischen Kirche der Pfalz und der
Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) – Region Südwest
zusammen mit der Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz.
Alle Teilnehmenden an der Aktion erhielten in der Schöpfungszeit (1. bis
30. September) per Mail oder WhatsApp tägliche Impulse zum Thema: Wie
bewege ich mich? Wie kann ich mich anders bewegen?
Wie kann ich andere bewegen?
Mit größeren Veranstaltungen an unterschiedlichen
Orten – darunter Andachten in öffentlichen Verkehrsmitteln,
weltbewussten Stadtrundgängen, einem Walderlebnistag für Schulklassen,
einem musikalischen Flashmob in Landau und vielem mehr
– wollten die Initiatoren Menschen dazu bewegen, ihr
Mobilitätsverhalten zu überdenken und alternative
Fortbewegungsmöglichkeiten zu entdecken.
Fortbildung: „Musik in der Begleitung kranker Menschen“
Krankenhausseelsorge des Bistums Speyer bietet Qualifizierung an
Neustadt – Musik kann für kranke Menschen und deren Angehörige tröstlich und hilfreich sein. Um Chancen und Möglichkeiten, Musik als Kraftquelle und zur Begleitung von Patienten und ihren Angehörigen einzusetzen, geht es bei einer Fortbildung, die die Krankenhausseelsorge des Bistums Speyer anbietet.
Die Veranstaltung für Ehrenamtliche in der Krankenhausseelsorge und Interessierte findet am Samstag, 26. Oktober, von 9.30 bis 17 Uhr im Kloster Neustadt (Waldstr. 145) statt. Referentin ist Martina Baumann, Musiktherapeutin aus Heidelberg.
Weitere Informationen und Anmeldungen (bis 30. September 2019) an:
Ministerrat und evangelische Kirchen in Rheinland-Pfalz treffen sich zum Gespräch in Mainz
Mainz –(rlp/lk). Beim Gespräch des Ministerrates des Landes Rheinland-Pfalz mit den evangelischen Kirchen in Rheinland-Pfalz haben sich beide Seiten besorgt über den gesellschaftlichen Zusammenhalt gezeigt und die Einhaltung demokratischer Grundprinzipien angemahnt. Bei den Beratungen am Dienstag in Mainz bezeichnete Ministerpräsidentin Malu Dreyer die evangelischen Kirchen am Dienstagabend als wichtige Partner für die Landesregierung und hob die gute Zusammenarbeit hervor.
„Wir alle spüren, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt und der demokratische Konsens bedroht sind. Hass und Hetze nehmen nicht nur in den sozialen Netzwerken, sondern auch im realen Leben zu“, erklärte Dreyer. „Wir als Landesregierung nehmen dies nicht einfach hin. Rheinland-Pfalz ist ein Land der gesellschaftlichen Vielfalt und des guten Zusammenlebens. Mehr als die Hälfte der Bürger und Bürgerinnen engagiert sich ehrenamtlich, viele davon in den Kirchen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Mit vielen Maßnahmen wie dem ‚Landesaktionsplan gegen Rassismus und Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit‘, der Taskforce ‚Gewaltaufrufe – rechts‘, dem Gesetzentwurf zum stärkeren strafrechtlichen Schutz für Menschen, die über das Internet bedroht werden und vielen Präventionsprojekten wirken wir gegen Spaltung, Hetze und Gewalt. Die evangelischen Kirchen sind uns hier wichtige Partner, mit denen wir gemeinsam für eine vielfältige und offene Gesellschaft arbeiten“, so die Ministerpräsidentin.
Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche der Pfalz, Christian Schad, sprach von einer „europaweiten Krise der Demokratie“. Schad: „Wir sind tief besorgt über die politischen Entwicklungen in Deutschland und Europa, insbesondere über die Bedrohung der Demokratie durch populistische und in Teilen rechtsradikale Bewegungen und Parteien. Es ist unmissverständlich deutlich geworden, dass Frieden, Demokratie und die Herrschaft des Rechts keine Selbstverständlichkeiten sind, sondern täglich neu erstritten und gelebt werden müssen.“ Es ist, so Kirchenpräsident Schad, zudem wichtig, „den Menschen zuzuhören und respektvoll mit ihnen in eine Debatte einzutreten, insbesondere mit denen am Rand, damit sie wieder Vertrauen in die Demokratie fassen können“. Die Kirchen nähmen ihre Aufgabe ernst, „geistliche Orientierung“ zu bieten, aber auch „Sympathie mit den Zweifelnden und mit denen, die suchen und ihrer Antwort nicht sicher sind“ zu zeigen, sagte der Kirchenpräsident. Auch bot er der staatlichen Seite an, in Städten und ländlichen Regionen noch enger zusammenzuarbeiten und vor Ort „Bündnisse der Toleranz“ zu schließen.
Nachhaltigkeit und Klimaschutz
Weitere Themen waren Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Nach Worten von Volker Jung, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, ist „die Sorge um eine gute und lebenswerte Welt für die nächsten Generationen eine vordringliche Aufgabe“. Volker Jung: „Als Kirche nehmen wir uns dieser drängenden Herausforderung im Rahmen unserer gesellschaftlichen Verantwortung, unserer Bildungsarbeit und in der Verkündigung an.“ Zugleich müssten die Kirchen selbst bekennen, „dass auch wir den Worten bisher zu wenig Taten haben folgen lassen“. So würden in der Kirche schrittweise Klimaschutz-Maßnahmen verstärkt. Dazu gehöre es unter anderem auch, finanzielle Rücklagen nach fairen Kriterien anzulegen. Zuletzt hätten viele evangelische Kirchen auch dazu aufgerufen, sich aktiv an den weltweiten Klimaschutzprotesten am 20. September zu beteiligen. „Es ist wichtig, dass die Stimme der Kirche für die Bewahrung der Schöpfung vor Ort hörbar wird“, so Volker Jung abschließend
„Nachhaltigkeit bedeutet, mit den uns gegebenen Ressourcen verantwortlich umzugehen und den nachfolgenden Generationen ein lebenswertes Umfeld zu hinterlassen. Ich bin überzeugt, dass der technische Fortschritt und die Digitalisierung uns hier neue Möglichkeiten eröffnen“, sagte Volker Wissing, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau. Es gebe bereits heute Anwendungen, die sehr ermutigend seien, etwa das Precision Farming, das dabei helfe, den Einsatz von Dünge- oder Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren. Auch im Verkehrsbereich unterstütze digitale Technologie die Reduzierung von Emissionen. „Wir müssen die Chancen erkennen und ergreifen, die sich aus neuen Technologien ergeben. Davon profitieren der Wirtschaftsstandort Deutschland und die Umwelt gleichermaßen“, so Wissing.
„Die evangelischen Kirchen sind ein wichtiger Partner für den Klimaschutz und leisten einen aktiven Beitrag zur Erreichung eines weitgehend klimaneutralen Rheinland-Pfalz bis 2050“, sagte Umwelt- und Energieministerin Ulrike Höfken. „So haben die evangelischen Kirchen beschlossen, den Treibhausgas-Ausstoß zum Beispiel durch sparsames Heizen, Gebäudesanierung oder ökologisches Einkaufen bis 2020 massiv zu senken. Aktuell können sich die Kirchen auch bei unserer Online-Beteiligung zur Fortschreibung des Landesklimaschutzkonzeptes einbringen: Bis zum 27. September können Bürgerinnen und Bürger sowie Institutionen wie Kirchen, Verbände und Unternehmen unter www.machmit-klimaschutzkonzept-rlp.de konkrete Klimaschutzmaßnahmen vorschlagen oder bestehende bewerten und kommentieren“, erklärte Höfken.
Migration und Integration
Zum weiteren Thema Migration erklärte der rheinische Vizepräsident Johann Weusmann: „Die Integration von Geflüchteten bleibt eine dauerhafte humanitäre Aufgabe, an der sich die evangelischen Kirchen und ihre Diakonischen Werke vor dem Hintergrund der biblischen Traditionen auch zukünftig mit Haupt- und Ehrenamtlichen gerne beteiligen“. Nach Worten von Weusmann stellt die Situation im Mittelmeer „eine humanitäre Katastrophe dar, die dringend und umgehend zu beenden“ sei. Insbesondere verurteilten die Kirchen „die Kriminalisierung der Seenotrettung auf das Schärfste“. Er wies auch auf das Projekt der Evangelischen Kirche in Deutschland hin, künftig ein eigenes Seenotrettungsschiff mit Partnern zu betreiben.
„Wir begrüßen es, dass auch Kommunen in Rheinland-Pfalz sich der Initiative ‚Sichere Häfen‘ angeschlossen haben. Wir unterstützen ihren Wunsch, einen praktischen Beitrag zur Seenotrettung zu leisten“, erklärten Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Wirtschaftsminister Volker Wissing und Umweltministerin Ulrike Höfken für die gesamte Regierung. Die Landesregierung danke allen Kommunen, die sich vor Ort mit Beschlüssen für die Seenotrettung engagieren. Das Vorhaben der evangelischen Kirchen, sich mit einem eigenen Schiff an der Seenotrettung zu beteiligen, sei ein wichtiger und vorbildlicher Schritt. „Das ändert allerdings nichts daran, dass wir eine europäische Lösung brauchen.“
Weitere Themen und Hintergrund
Neben der gesellschaftlichen Situation, dem Klimaschutz und Migrationsfragen waren bei dem turnusmäßigen Gespräch unter anderem auch die Kindertagesstätten sowie die Prävention von sexualisierter Gewalt Themen.
In Rheinland-Pfalz liegen die Gebiete von drei evangelischen Landeskirchen: die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in den ehemaligen Regierungsbezirken Rheinhessen und Montabaur, die Evangelische Kirche im Rheinland (EKiR) überwiegend in den ehemaligen Regierungsbezirken Koblenz und Trier sowie die Evangelische Kirche der Pfalz (EKP) im ehemaligen Regierungsbezirk Pfalz. Die drei Kirchen treffen sich in der Regel einmal im Jahr zu Konsultationen mit dem rheinland-pfälzischen Ministerrat.
18.09.2019
Jubiläumskonzert mit dem Orchester und
Vokalensemble der Musikschule Kandel
Anlässlich des 25. Jubiläums der Er-lebt Gemeinde in Landau findet am 21. September ein Jubiläumskonzert mit dem Orchester und Vokalensemble der Musikschule Kandel im erlebt Forum statt.
Landau – Als Teil ihrer Jubiläumsfeierlichkeiten präsentiert die Er-lebt Gemeinde am 21. September um 19 Uhr ein Konzert mit dem Orchester und dem Vokalensemble der Musikschule Kandel. Das Orchester spielt das Brandenburgische Konzert Nr. 4 und Nr. 6. von Johann Sebastian Bach. Das Vokalensemble trägt sechs Madrigale von Andrea Gabrieli vor.
Das Konzert findet im erlebt Forum, in der Marie-Curie-Straße 3, in Landau statt. Der Eintritt ist frei, es wird um eine Spende gebeten.
Er-lebt Gemeinde Landau Christian Bohr Marie-Curie-Straße 3 76829 Landau in der Pfalz E-Mail: christian.bohr@er-lebt.de www.er-lebt.de www.facebook.com/er.lebt
Er-lebt Gemeinde Landau 18.09.2019
Generationen versammeln sich zum Klimaprotest
Pfarreien und Kirchgemeinden folgen dem Aufruf des Bistums und der Landeskirche zur Teilnahme am Klimaprotest am 20. September – Erwachsene unterstützen die Jugendlichen bei „Fridays for future“
Speyer – (lk/is). Am 20. September protestieren alle gemeinsam für die Klimawende: Die Evangelische Kirche der Pfalz und das Bistum Speyer haben dafür Gemeinden und kirchliche Einrichtungen in der Pfalz und Saarpfalz mobilisiert. „Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen nehmen zu. Bereits heute vernichtet die Klimakrise die Lebensgrundlagen von Millionen Menschen weltweit, verschärft Ungleichheiten und verletzt grundlegende Menschenrechte“, erklärten die beiden Kirchen. Der Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung gehöre zum Kern der christlichen Botschaft.
Während
des deutschlandweiten Klimaprotests am kommenden Freitag tagen das
deutsche Klimakabinett und am 23. September der UN-Klimagipfel in New
York. Die Schüler der „Fridays for future“-Bewegung haben Erwachsene
diesmal ausdrücklich eingeladen, sich an ihre Seite zu stellen und für
mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit sowie die Einhaltung des Pariser
Klimaabkommens zu demonstrieren. Die Kirchen setzen mit
Schöpfungsgebeten und Andachten vor Ort darüber hinaus eigene Impulse.
Ökumenische Andachten, Demonstrationen und Gespräche an vielen Orten
Bad Bergzabern: Die
protestantischen Kindertagesstätten beteiligen sich mit
Klimaschutz-Aktionen auf dem Marktplatz. Um 11.55 Uhr lässt die
protestantische Kirchengemeinde die Glocken läuten.
Blieskastel/Lautzkirchen: Die
Pfarrei Heilige Familie in Lautzkirchen lädt mit dem Glockengeläut um 5
vor 12 Uhr gemeinsam mit der Grundschule in Lautzkirchen und den
Vorschulkindern des Kindergartens für 12 Uhr zu einem Gebet für die
Schöpfung in die Kirche St. Mauritius in Lautzkirchen ein.
Dudenhofen: Die
Pfarrei Hl. Hildegard beteiligt sich in allen Kirchen der
Verbandsgemeinde am Glockenläuten zur Aktion; in Berghausen, Dudenhofen,
Heiligenstein finden in der katholischen Kirche und in Hanhofen auf dem
Kerweplatz sowie in Harthausen auf dem Schulhof der Grundschule jeweils
um 12 Uhr Andachten statt.
Ellerstadt: Auf
ehrenamtliche Initiative hält die Protestantische Kirchengemeinde
Ellerstadt eine Andacht bei einer Wanderfreizeit im Westerwald.
Finkenbach: Mitglieder der protestantischen Kirchengemeinde nehmen an der Demonstration in Bad Kreuznach teil.
Frankenthal: In den protestantische Kirchengemeinden läuten um 11.55 Uhr die Glocken.
Freimersheim: Um 11.55 Uhr läuten die Glocken der Protestantischen Kirche. Eine Andacht ist um 12 Uhr geplant.
Göllheim-Rüssingen: In
den protestantischen Kirchengemeinden Göllheim und Rüssingen läuten die
Glocken. Interessierte sind zur Diskussion eingeladen.
Gommersheim-Freisbach-Geinsheim:
Um 11.30 Uhr ziehen die Kinder der protestantischen Kindertagesstätte
zur Protestantischen Kirche Gommersheim. Dort ist um 11.55 Uhr eine
Andacht.
Herxheim: Die Pfarrkirche
Maria Himmelfahrt in Herxheim lädt um 11.55 Uhr alle Interessierten zu
einer Andacht zum Klimaschutz ein. Die Pfarrei wird um 5 vor 12 Uhr die
Glocken läuten, um ein öffentliches Zeichen für den Schutz des
Weltklimas zu setzen.
Homburg: Die
protestantische Innenstadtgemeinde in Homburg sowie die katholische
Pfarrei Hl. Johannes XXIII. und die katholische Pfarrei Hl. Kreuz in
Homburg beteiligen sich am Glockengeläut anlässlich der Aktion. Die
Glocken werden in der protestantischen Stadtkirche läuten, in der
katholischen Kirche St. Michael, in der katholischen Kirche St. Andreas
und der katholischen Kirche Maria vom Frieden, beide in Erbach.
Kaiserslautern:
In Kaiserslautern läuten um 11.55 Uhr in vielen protestantischen und katholischen Kirchen die Glocken. Um 12.10 Uhr feiert Oberkirchenrätin Dorothee Wüst gemeinsam mit Pfarrer Andreas Keller von der Pfarrei Heiliger Martin auf dem Martinsplatz eine ökumenische Andacht. Danach schließt sich die Andachtsgemeinde der Schlusskundgebung auf dem Stiftsplatz an (Start um 11.30 Uhr am Hauptbahnhof). Die protestantische Martin-Luther-Kita versammelt sich um 10 Uhr zu einer Menschenkette rund um die Kita.
Die
Pfarrei Heilig Geist Kaiserslautern unterstützt die Aktionen zum
Klimastreik am Freitag, 20. September 2019. Die Glocken der Marienkirche
werden um „5 vor 12“ läuten. Um 11:45 lädt die Pfarrei Heilig Geist
zusammen mit der St.-Franziskusschule zu einer Schweigeminute und einem
Gebet in den Schulhof ein. An diesem Tag findet auch eine
Baumpflanzaktion statt. Gleichzeitig ist dies in der Schule der
Startschuss für eine Aktionswoche für das Klima.
Kusel: Um
11.45 Uhr wird eine ökumenische Andacht auf dem Kochschen Markt in
Kusel gehalten. Um 11.55 Uhr läuten dazu viele Glocken im
Protestantischen Dekanat. Die Kirchengemeinde begleitet eine Klimaaktion
mit Essen vom Bioladen in der Stadt.
Landau:
Das Bistum Speyer und die Evangelische Kirche der Pfalz unterstützen
den weltweiten Klimaprotesttag der „Fridays for Future“-Bewegung am 20.
September 2019. Die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Landau
unterstützt den Klimastreik in Landau mit einem ökumenischen
Glockenläuten der Kirchen der Stadt um 11.55 Uhr. Der Demonstrationszug
setzt sich um 12.05 Uhr an der Stadtbibliothek in Bewegung. Auf seinem
Weg macht er auch Station an der Stiftskirche, wo es einen Beitrag der
Kirchen der Stadt geben wird. Zusammen mit Fridays For Future und
Churches for Future setzen wir uns als christliche Kirchen für die
Bewahrung der Schöpfung ein.
Am
23. September findet in der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) Landau
ein gemeinsames Picknick mit Jam-Session zum Thema „Nachhaltiger
Aktivismus“ statt. Die KHG stellt dem Klimaprotest-Bündnis dafür ihre
Räume zur Verfügung.
Limbach:
Um 11.55 Uhr läuten die Glocken in der protestantischen Elisabethkirche
Limbach mit anschließender Andacht. Daran nehmen die Schüler der 8. bis
10. Klasse der Gemeinschaftsschule Kirkel-Limbach teil.
Ludwigshafen: Bei der Demonstration ab 11 Uhr am Europaplatz hält Detlev Besier, Pfarrer für Frieden und Umwelt, eine Andacht.
Neuhofen: Nach dem Glockengeläut in der protestantischen Kirche um 11.55 Uhr gibt es eine Andacht.
Neustadt: Die Pfarrei Hl. Theresia von Avila beteiligt sich am Klimaaktionstag mit diesen Aktivitäten:
Aufruf an die Pfarreimitglieder zur Teilnahme an der Demonstration am 20.9.
Unter dem Motto „Alle fürs Klima“ sind Menschen aller Generationen aufgerufen, beim weltweiten Klimaaktionstag mitzumachen. In Neustadt ist der Treffpunkt zur Demonstration um 10 Uhr auf dem Marktplatz, von dort bewegt sich der Demozug durch die Innenstadt. Ende ist auf dem Marktplatz. Anschließend sind Reden und Workshops geplant. Einer der Workshops ist in die Andacht eingebunden.
Einladung zur Andacht in der Marienkirche
Im Anschluss an die Demonstration findet um 11.45 Uhr eine Andacht in der Marienkirche statt, um Gedanken, Sorgen und Bitten, aber auch Hoffnung Gebendes in Gebeten und Liedern vor Gott zu bringen.
Glockengeläut auf dem Pfarreigebiet um 11:55 Uhr
Zur symbolischen Uhrzeit 5 vor 12 werden die Glocken aller Kirchen auf dem Pfarreigebiet läuten, das sind die Glocken der beiden Stadtkirchen St. Marien und St. Josef sowie die Glocken der katholischen Kirchen in den Weindörfern Mußbach und Königsbach.
Niederkirchen im Ostertal: Am
19. September feiert die protestantische Kita einen
Schöpfungsgottesdienst. Am 20. September treffen sich die Kinder zu
einem gesunden Frühstück mit regionalen Bioprodukten des Biobauernhofs.
Otterberg: In der Abteikirche Otterberg findet um 19.30 Uhr eine ökumenische Andacht zur Bewahrung der Schöpfung statt.
Pirmasens-Niedersimten: Um
11.55 Uhr läuten die Glocken der katholischen und evangelischen
Friedenskirche. Unter dem Motto „Churches for future – für die Bewahrung
unserer Erde“ feiert die Pfarrei um 16.30 Uhr eine ökumenische Andacht
gemeinsam mit den Mitgliedern der „Fridays for Future“-Gruppe Pirmasens.
Ramstein: Um
10 Uhr beginnt eine Schöpfungsaktion mit den Konfirmanden und
Präparanden in der protestantischen Kirche, die um 12 Uhr mit einer
Andacht endet. Um 11.55 Uhr läuten die Glocken.
Sausenheim: Die Kinder der Grundschule sammeln gemeinsam mit der Protestantischen Kirchengemeinde Müll ein.
Speyer:
Hier sind die Gläubigen und kirchlichen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter zur Teilnahme an der Klimaschutz-Demonstration von „Fridays
for future“ eingeladen. Sie beginnt um 11 Uhr am Eingang des
Adenauersparks auf der Bahnhofstraße und führt über das Altpörtel und
die Maximilianstraße zum Königsplatz, wo gegen 12 Uhr die
Schlusskundgebung stattfindet. Auch die Kirchenzeitung „Der Pilger“, die
das Engagement des Bistums mit angestoßen hatte, wird sich mit seinen
Beschäftigten von Verlag und Redaktion dem Demonstrationszug
anschließen. Der katholische Kirchenzeitungsverlag ist offiziell dem
Bündnis „Entrepreneurs for Future“ beigetreten. Darin sind mehr als
2.800 Unternehmen zusammengeschlossen, um von der Bundesregierung eine
„ambitioniertere Klimapolitik“ einzufordern.
Im
Dom wird um 11.30 Uhr eine ökumenische Andacht angeboten, die von der
evangelischen Pfarrerin Christine Gölzer und dem Umweltbeauftragten des
Bistums Speyer Steffen Glombitza gemeinsam gestaltet wird. Die Andacht
schließt ab mit einem Läuten der Domglocken um „fünf vor zwölf“, um die
Dringlichkeit einer Kehrtwende in der Wirtschafts- und Klimapolitik zu
unterstreichen. Die Teilnehmer der ökumenischen Andacht sind eingeladen,
anschließend ebenfalls auf den Königsplatz zu kommen und an der
Schlusskundgebung der Klimademonstration teilzunehmen. Lena Schmidt und
Thomas Heitz vom Vorstand des BDKJ werden zum Abschluss der Kundgebung
auf dem Königsplatz ein Gebet sprechen. Unter dem Titel „Kirche kann
Klimaschutz: Da geht mehr“ sind Interessierte um 13 Uhr zum Gespräch mit
Generalvikar Andreas Sturm und weiteren Vertretern des Bistums und des
BDKJ im Garten der Hauptabteilung Seelsorge (Webergasse 11) eingeladen.
Der
Caritasverband (Nikolaus-von-Weis-Straße 6) lädt ab 9 Uhr zu einem
Coffee-Stopp zum Thema Klimawandel ein. Angeboten werden Impulsvorträge
und Gesprächsrunde zu den Themen „Anthropozän“ (9.10 Uhr), zur
Initiative „Plant-for-the-planet“ (10.30 Uhr) und zur Enzyklika „Laudato
si“ (13.30 Uhr).
St. Ingbert: Die
Pfarrei Heiliger Ingobertus unterstützt den Klimaprotest in Saarbrücken
und ruft zur Beteiligung auf. Um 14.30 Uhr beginnt der Demo-Marsch an
der Alten Feuerwache am Landwehrplatz.
Steinwenden: Die
Glocken läuten um 12 Uhr. Die protestantische Kirche öffnet zum
Bittgebet für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung.
Gottesdienste zur „Feier der Ehejubiläen“ am 21. und 22. September mit Bischof Wiesemann
Speyer – Rund 770 Paare erwartet das Bistum Speyer zu den “Feiern der Ehejubiläen” am 21. und 22. September im Dom zu Speyer. Die feierlichen Gottesdienste mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann beginnen jeweils um 10 Uhr. Danach findet ein Empfang im nördlichen Domgarten statt. Die Feiern enden jeweils gegen 13 Uhr mit dem „Hochzeitswalzer“ der Paare auf dem Domplatz.
“Wir freuen uns, dass so viele Paare zu diesem Fest nach Speyer kommen, um in christlicher Gemeinschaft ihr Ehejubiläum zu feiern“, sagt Rita Höfer, zuständige Referentin für Ehe und Familien in der Abteilung Generationen und Lebenswelten im Bischöflichen Ordinariat Speyer. „Den Paaren ist es ein großes Anliegen, für das Vergangene zu danken und um Gottes Segen für den weiteren gemeinsamen Lebensweg zu bitten“. Am Samstag (21. September) haben sich 363 Paare angemeldet, am Sonntag (22. September) sind es 406 Paare.
Die
meisten der Jubelpaare (295), die an dem Wochenende im Dom erwartet
werden, feiern in diesem Jahr ihre „Goldene Hochzeit“. 37 Paare blicken
auf 55 Jahre, 141 Paare auf 60, 12 Paare auf 65 und 1 Paar sogar auf 70
gemeinsame Jahre zurück. Ihr „silbernes“ Ehejubiläum feiern im Dom 94
Paare, 34 danken für 30 Ehejahre, 59 für 40 Jahre und 20 für 45
gemeinsame Jahre.
Die „Feiern der Ehejubiläen“ finden in diesem Jahr zum zwölften Mal im und um den Speyerer Dom statt. Die Gottesdienste stehen unter dem Motto „Liebe miteinander leben“. Musikalisch gestaltet werden die Messen an beiden Tagen von Klaus Wendt (Trompete) und Domorganist Markus Eichenlaub an der Orgel. Die Gottesdienste enden mit einer Einzelsegnung der Ehepaare durch den Bischof, weitere Mitglieder des Domkapitels, Priester und Diakone. Zuständig für die Organisation der Tage ist die Ehe- und Familienseelsorge des Bistums Speyer.
Auch
dieses Mal werden die Ehepaare an beiden Tagen zum Abschluss des
Vormittags einen Walzer rund um den Domnapf tanzen. Dazu werden sie
eingeladen und mit Livemusik begleitet von dem Musikpädagogen Walter Ast
(Speyer) am Keyboard und dem Saxofonisten Timo Wagner (Neustadt).
Kontakt: Bischöfliches Ordinariat Speyer Seelsorge in Pfarrei und Lebensräumen Generationen/Lebenswelten: Ehe und Familie Webergasse 11, 67346 Speyer Telefon 0 62 32/102-314 E-Mail: ehe-familie@bistum-speyer.de
Text: is, Foto: Speyer 24/7 News, dak 18.09.2019
Leitungswechsel im Heinrich-Pesch-Haus in Ludwigshafen
Pater Tobias Zimmermann folgt auf Pater Johann Spermann / Antrittsbesuch bei Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und seinem Generalvikar Andreas Sturm
v.l.: Bischof Wiesemann, Pater Spermann, Pater Zimmermann, Generalvikar Sturm
Ludwigshafen / Speyer – Im Heinrich-Pesch-Haus in Ludwigshafen findet aktuell ein Leitungswechsel statt: Pater Johann Spermann, seit 2009 Direktor des Heinrich-Pesch-Hauses, gibt die Leitung an Pater Tobias Zimmermann ab. Sie trafen sich heute zum Austausch mit dem Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und seinem Generalvikar Andreas Sturm. Das Heinrich-Pesch-Haus ist zugleich die Katholische Akademie des Bistums Speyer.
Tobias
Zimmermann ist 1990 in den Jesuitenorden eingetreten. 2003 wurde er zum
Priester geweiht. Nach Studien der Theologie, Philosophie und
Kunstpädagogik in München war er seit 2003 am Canisius-Kolleg in Berlin
tätig, zunächst als Schulseelsorger, von 2011 bis 2019 als Rektor. Er
übernimmt jetzt die Leitung des Heinrich Pesch Hauses und des Zentrums
für Ignatianische Pädagogik (ZIP) in Ludwigshafen.
Das
Heinrich Pesch Haus versteht sich als Forum für angewandte Ethik und
gesellschaftliche Praxis. Seminare, Workshops, Konferenzen und Vorträge
bieten Orientierung, Wissen und Diskurs in gesellschaftspolitischen und
religiösen Fragen. Das Bildungsangebot wendet sich an alle
gesellschaftlichen Gruppierungen und interessierte Personen. Die
Akademie trägt den Namen des Jesuiten und Nationalökonomen Heinrich
Pesch (1854-1926). Seinem Einsatz für Verankerung und Ausgestaltung des
Solidaritätsprinzips in der Katholischen Soziallehre weiß sich das
Heinrich Pesch Haus in seinem Bildungsauftrag verpflichtet. Träger des
Hauses ist ein gemeinnütziger Verein, dem das Bistum Speyer, der
Jesuitenorden und die katholische Gesamtkirchengemeinde Ludwigshafen und
Mannheim angehören.
Geglückte Premiere des Katholikentags auf der Gartenschau Kaiserslautern
Rund 2.500 Gläubige feiern Gottesdienst unter freiem Himmel – Pirmin Spiegel: „Wir plündern die Erde. Wir müssen damit aufhören.“
Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann Foto: Reiner Voß / view – die agentur
Kaiserslautern – Das Bistum Speyer hat am Sonntag auf dem Gelände der Gartenschau in Kaiserslautern ein großes Glaubensfest gefeiert, bei dem unter dem Leitwort „Weite(r) denken“ auch der Wunsch nach Veränderung in Gesellschaft und Kirche offen zur Sprache kam. „Von diesem Katholikentag geht ein Signal nicht der Spaltung, sondern der Gemeinschaft, des Dialogs und der Zuversicht aus“, stellte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann fest.
Er
erlebe die gegenwärtige Situation als Zäsur, die ihn auch persönlich
sowohl im politisch-gesellschaftlichen wie im kirchlichen Leben
herausfordere, bekannte Bischof Wiesemann in seiner Predigt. „Die Fragen
der Zeit spitzen sich zu.“ In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte er
ein Gespräch mit vier jungen Frauen, die ihre Sicht auf die Kirche zum
Ausdruck brachten. Die Kirche sei zu steif und monoton, kritisierten
sie. Zugleich warben sie dafür, patriarchale Strukturen zu überwinden,
den Zölibat abzuschaffen, Homosexuelle und Geschiedene vorbehaltlos zu
akzeptieren sowie Frauen in der Kirche gleichzustellen und zu
Priesterinnen zu weihen. „Kirche braucht Veränderung, wenn sie die
jungen Menschen nicht verlieren will“, sagten die Jugendlichen und
bekamen von den Gottesdienstteilnehmern viel Beifall.
„Das Vertrauen ist die Grundlage der Dialogfähigkeit“, antwortete Bischof Wiesemann. Die Größe des Vertrauens in das Gemeinsame eröffne die Weite des Dialogs und des auch kontroversen Ringens um den Weg in die Zukunft. „Je größer das Vertrauen, desto weiter können wir denken, ohne uns zu zerspalten“, betonte Bischof Wiesemann. Denkverbote seien nicht hilfreich, um die Einheit zu bewahren. „Man kann nicht aufeinander hören lernen, wenn drängende Themen nicht angesprochen werden und Teile des Gottesvolkes nicht mitreden dürfen.“ Der Heilige Geist sei „nichts Statistisches, kein System der Lehre oder der Macht, sondern Leben, das sich dadurch treu bleibt, dass es sich weiterentwickelt.“
Zugleich warnte Bischof Wiesemann vor schnellen und einfachen Lösungen. Sie seien verführerisch auf allen Seiten. „Da sind die einen, die im Namen der Wahrheit jede Lebenswirklichkeit ihrem unveränderlichen Denk- und Machtsystem unterordnen. Und da sind die anderen, die auf bestimmte Veränderungen fixiert sind, ohne den mühsamen Weg des ringenden Dialoges gehen zu wollen, weil man das einzig mögliche Ergebnis ja schon weiß und man gar nicht mehr bereit ist, auf den anderen zu hören und das Verbindende zu suchen.“ Das Bistum Speyer werde den synodalen Weg der Kirche in Deutschland mitgehen „mit Geist und Herz, mit Geduld und Zuversicht“. Er ermutigte die rund 2.500 Gottesdienstteilnehmer, ihr Vertrauen in den Heiligen Geist zu setzen: „Er führt uns hinaus ins Weite.“
Kirchenpräsident Christian Schad: Gott reißt uns aus mancher Komfortzone
In einem Grußwort machte Kirchenpräsident Dr. h.c. Christian Schad Mut zur Veränderung. „Angesichts der riesigen Veränderungen in Kirche und Gesellschaft stehen wir heute in der Gefahr, den Kopf in den Sand zu stecken.“ Die Veränderungen seien wie ein Weckruf. „Gott reißt uns heraus aus mancher Komfortzone. Er schickt uns sprichwörtlich in die Wüste, damit wir nach seinem Willen fragen und geistliche Antworten geben auf die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen.“ Dann erst tut sich die „Weite auf, die uns weitersehen und weitergehen lässt“. Er warb dafür, noch enger ökumenisch zusammenzuarbeiten und so viele Arbeitsbereiche wie möglich miteinander zu vernetzen. Den Schlusssegen spendeten Bischof Wiesemann, Kirchenpräsident Schad und Pastor Dr. Jochen Wagner, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Region Südwest (ACK), gemeinsam – auch das ein Symbol für die Entschlossenheit der christlichen Kirchen, den Weg in die Zukunft gemeinsam zu gehen.
Leid und Ungerechtigkeit zu sehen, den „Schrei der Armgemachten“ und die „Klage der ausgeplünderten und verwundeten Erde“ zu hören, gleichzeitig die Hoffnungsbotschaft Jesu und die Vision von einem „gemeinsamen Haus aller Menschen“ gegen Resignation und Pessimismus zu stellen: Darum ging es Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer des Hilfswerks Misereor. In Kaiserslautern weitete er mit seinen Impulsen den Blick und griff das Thema des Katholikentags „Weite(r) denken“ aus einer weltkirchlichen Nord-Süd-Perspektive auf.
Spiegel stammt aus dem pfälzischen Großfischlingen, ist Priester des Bistums Speyer und hat viele Jahre im Nordosten Brasiliens als Seelsorger gearbeitet. Das Interesse an seinen Überlegungen und Anregungen war entsprechend groß. Bis auf den letzten Platz besetzt war daher am frühen Nachmittag die große Ausstellungshalle auf dem Gartenschaugelände. Es gelte, Brücken zu bauen, nicht Mauern, so Spiegel – unter Hinweis auf den Umgang Europas mit den Flüchtlingen und die abschreckenden Stacheldrahtzäune an den Grenzen. „Wir plündern die Erde. Wir alle. Nicht nur die anderen. Wir müssen damit aufhören.“ Pirmin Spiegel verwies auf die Zerstörungen im Amazonasgebiet durch Brandrodungen und die Bedrohung der indigenen Völker. Und er machte deutlich, dass dies eng etwas zu tun hat mit unserem Lebensstil. Die zunehmende Nachfrage nach Rindfleisch führe zu Brandrodungen, um neue Weideflächen zu erschließen. Soja, das ebenfalls auf abgeholzten Flächen angebaut wird, werde als Viehfutter nach Europa oder nach China exportiert, ebenso Holz und Bodenschätze. „Unser Lebensstil geht auf Kosten der Armen.“ Ein auf Wachstum ausgerichtetes Wirtschaftssystem ist für den Misereor-Chef nicht zukunftsfähig. Er bezog sich mehrfach auf die Enzyklika „Laudato si“, in der Papst Franziskus von einen Gewinn für die Menschheit durch Maßhalten, durch „zufriedene Genügsamkeit“ spricht. „Die Welt erwartet kein ,Weiter so‘ im Umgang mit der Schöpfung und unserer Mitwelt“, so Spiegel in Kaiserslautern.
Seine Positionierung ist klar: Der Platz der Kirche ist an der Seite der Armen, bei den Menschen „an den Rändern“. In Kaiserslautern zitierte er in diesem Kontext Dom Helder Camara: „Wir sind fähig, auf den Mond zu fliegen, das Weltall zu erforschen, aber nicht fähig, allen Menschen auf dieser Erde das Notwendigste zum Leben zu geben.“ Mit einem Wort von Papst Franziskus wandte sich der Misereor-Chef gegen eine „globalisierte Gleichgültigkeit“ und mahnte gleichzeitig an, auch die eigenen Kosten für unsere Lebensweise wahrzunehmen, die unsere körperliche Gesundheit und letztlich auch unsere Seele bedrohe.
Visionsprozess des Bistums: Beteiligung zentral, lokal und digital
Bischof Wiesemann eröffnete auf dem Katholikentag den Visionsprozess des Bistums Speyer. „Wir stehen in den nächsten Jahren vor wichtigen Entscheidungen. Da ist es wichtig, dass wir uns unseren Auftrag noch einmal klarer bewusst machen“, lud er alle Gläubigen dazu ein, ihre persönlichen Erfahrungen und Sichtweisen in den Visionsprozess einzubringen und über den gewohnten Horizont hinauszudenken. „Wir schauen dabei auf die große Vision, die uns in Jesus Christus geben ist.“
Der Visionsprozess steht unter der Überschrift „Segensorte“. Wer von Kirche spricht, denke viel zu oft an Struktur und an Vorschriften. „Dabei ist es doch das, was Kirche vor allem meint: Orte gesegneter Gemeinschaft, Segensorte. Wo Segen geschieht, wird Gottes Gegenwart spürbar und lässt Gemeinschaft wachsen“, machte Felix Goldinger deutlich, der den Visionsprozess begleiten wird.
An fünf Orten im Bistum wird es im kommenden Jahr zentrale Veranstaltungen zum Visionsprozess geben. Zugleich sind Pfarreien und Gemeinden ebenso wie Verbände oder Einrichtungen eingeladen, sich auf lokaler Ebene mit dem Thema Vision auseinanderzusetzen und Segensorte zu erkennen und zu entwickeln. Über das Internet besteht darüber hinaus die Möglichkeit, sich mit seinen Erfahrungen und Sichtweisen digital am Visionsprozess des Bistums zu beteiligen.
Großen Anklang fand bei den Besucherinnen und Besuchern des Katholikentags auch das offene Singen mit den christlichen Liedermachern Eugen Eckert und Horst Christill. Auch hier spielte das Thema „Weite“ eine zentrale Rolle, verbunden mit der Kraft der Hoffnung und dem Mut zur Einmischung.
Rund 35 Verbände, Gruppen und Organisationen informierten auf dem Markt der Möglichkeiten über ihre Arbeit und Aktionen und präsentierten so eine Vielfalt von Themen. An den Ständen hatten die Besucher die Chance an Mitmachaktionen teilzunehmen, ins Gespräch zu kommen und mehr über die Ziele, das Engagement und das Angebot der jeweiligen Initiative oder Einrichtung zu erfahren. Gut frequentiert waren auch die Angebote des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Viele Kinder nutzten die Kletterwand. Auch vor den Bastelangeboten in der Jurte, beim Tischkicker und beim Bauen der Konstruktionshölzer bildeten sich immer wieder Warteschlangen.
Am Katholikentag des Bistums haben rund 4.000 Menschen teilgenommen. Rund 2.000 weitere Personen haben die Gartenschau am Sonntag als Tagesgäste besucht. Die Kollekte zugunsten der Schwangerschaftsberatung der Caritas-Zentren im Bistum erbrachte Spenden in Höhe von rund 3.600 Euro. Der Caritasverband plant mit dem Kollektenergebnis einen Ausbau seiner Online-Beratungsangebote.
Weitere Informationen zum Visionsprozess des Bistums Speyer:
https://segensorte.de/bistum-speyer/
Bistum Speyer 18.09.2019
Bernd Greiner wird Dekanatskantor im Dekanat Germersheim
Lebens-und Berufsweg führte von Rülzheim über Mainz ins Erzbistum Köln – Kirchenmusiker und Diakon setzt sich für lebendige Verbindung zwischen Musik und Liturgie ein
Bellheim – Das katholische Dekanat Germersheim bekommt erstmals einen eigenen Dekanatskantor: Zum 1. Oktober beginnt Bernd Greiner in Bellheim seine Tätigkeit als Kirchenmusiker für das Dekanat. Sein Aufgabenspektrum ist breit gefächert. Es reicht von der Verantwortung für die liturgische und konzertante Kirchenmusik in der Pfarrei St. Hildegard von Bingen in Bellheim über die Betreuung der nebenberuflichen Organisten und Chorleiter im Dekanat bis hin zur Unterrichtstätigkeit am Bischöflichen Kirchenmusikalischen Institut am Standort Landau.
„Musik
ist die schönste Form der Verkündigung“, sagt Bernd Greiner, der in
Rülzheim in der Pfalz aufgewachsen ist. Schon mit zwölf Jahren übernahm
er in seiner Heimatpfarrei die ersten Organistendienste. Am
Bischöflichen Kirchenmusikalischen Institut in Speyer absolvierte er als
Jugendlicher sein C-Examen. Zugleich sammelte er Erfahrungen als
Organist und Chorleiter in mehreren Gemeinden, insbesondere von 1990 bis
1999 in Germersheim-Sondernheim. „Auf dieser Grundlage entwickelte sich
allmählich der Wunsch, die Musik zum Beruf zu machen“, blickt Bernd
Greiner auf seinen Werdegang zurück. In Mainz folgte ein Studium der
katholischen Kirchenmusik mit dem B-Examen als Abschluss sowie ein
Aufbaustudium, das er im Jahr 2004 mit dem A-Examen beendete. Die erste
Anstellung als hauptamtlicher Kirchenmusiker hatte er in Hürth im
Erzbistum Köln, wo er bis 2011 tätig war und unter anderem einen
Posaunenchor und einen Kantorenchor gegründet hat.
Zur
Begeisterung für die Kirchenmusik kommt bei Bernd Greiner ein starkes
theologisches Interesse. In Köln studierte er katholische Theologie und
absolvierte den Diakonatskurs am Erzbischöflichen Diakoneninstitut. Im
Jahr 2011 wurde er zum ständigen Diakon geweiht und war seitdem als
hauptamtlicher Diakon in Bergisch Gladbach eingesetzt. Die Freude an der
Kirchenmusik fand auch in diesem Lebensabschnitt Raum. Unter anderem
wirkte er am Diakoneninstitut in Köln als Organist, Leiter der Schola
und Lehrbeauftragter für Kirchenmusik und liturgischen Gesang.
„Ich komme nach rund 20 Jahren gerne wieder in die Pfalz zurück“, freut sich Bernd Greiner zusammen mit seiner Frau und seinen drei Söhnen auf seine neue Tätigkeit. Sie bietet ihm Gelegenheit, seine Leidenschaft für die Kirchenmusik mit seinen seelsorglichen und liturgischen Erfahrungen zu verbinden. Dabei versteht er die Kirchenmusik nicht „als schmückendes Beiwerk, sondern als integralen Bestandteil des Gottesdienstes“. Zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Kirchenmusiker wird er sich auch im Bistum Speyer weiterhin als Diakon im Zivilberuf einbringen und engagieren.
Bistum Speyer 18.09.2019
Diakonenweihe im Speyer Dom
Weihbischof Georgens spendet Stefan Häußler und Holger Weberbauer das Sakrament der Weihe
Die beiden Weihekandidaten Holger Weberbauer (links) und Stefan Häußler (rechts)
Speyer – Im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes im Dom zu Speyer sind Stefan Häußler aus der Pfarrei Pax Christ in Speyer und Holger Weberbauer aus der Pfarrei Heiliger Ingobertus, St. Ingbert, am Samstag zu Diakonen geweiht worden. Für den Priesteramtskandidaten Stefan Häußler ist die Diakonenweihe die Vorstufe auf dem Weg zum Priestertum. Der verheiratete Holger Weberbauer, seit langem als Gemeindereferent in St. Ingbert tätig, wird dort weiterhin seinen pastoralen Dienst verrichten. Künftig ist er jedoch als Ständiger Diakon tätig und damit mit erweiterten Aufgaben in der Liturgie, der Verkündigung und im caritativen Bereich.
Weihbischof Otto Georgens spendet dem Priesteramtskandidaten Stefan Häußler das Sakrament der Diakonenweihe
Dem Gottesdienst stand Weihbischof Otto Georgens vor. Am Ende des Wortgottesdienstteils traten die beiden Kandidaten vor den Weihbischof und erklärten ihre Bereitschaft zum Dienst des Diakons. Auch die Ehefrau des künftigen Ständigen Diakons, Christine Weberbauer, erklärte gegenüber dem Weihbischof ihre Bereitschaft, das Amt ihres Ehemannes mitzutragen. Danach legte Weihbischof Georgens nacheinander den beiden Kandidaten die Hände auf. Anschließend sprach er das Weihegebet, das die versammelte Gemeinde mit dem „Amen“ bestätigte.
Weihbischof Otto Georgens spendet Gemeindereferent Holger Weberbauer das Sakrament der Diakonenweihe
Drei symbolische Gesten verdeutlichten danach die Bedeutung des Weiheamtes: Den beiden neu Geweihten wurden die Dalmatik – das liturgische Gewand des Diakons – und die Stola angelegt, die Diakone als Schärpe über der linken Schulter tragen. Der Weihbischof überreichte ihnen das Evangeliar als Zeichen für ihre Aufgaben in der Verkündigung, und zum Schluss umarmten der Weihbischof und die konzelebrierenden Priester und Diakone die beiden neu geweihten Diakone.
In seiner Predigt nahm Weihbischof Otto Georgens Bezug auf ein Fußballspiel: „Fußballspieler können auf der Tribüne nichts zum Spiel beitragen – in der Arena fallen die Tore, dort wird gekämpft. Auch im menschlichen Leben hängt viel davon ab, wo ich mich befinde: auf der Tribüne oder in der Arena.“ In der Arena werde gekämpft und gelitten, nicht auf der Tribüne. Jesus habe keinen Tribünenplatz beansprucht, er sei mittendrin im menschlichen Leid, bei den Nöten der Leute gewesen. „Wo“, fragte Georgens, „ ist also euer Platz?“ Ein Diakon dürfe sich nicht mit dem Platz auf der Tribüne begnügen. „Es muss ihn in die Arena drängen, um bei den Menschen, mit den Menschen zu sein“, sagte der Weihbischof. Jesu Leben sei eine Karriere nach unten gewesen, das Gegenbild zum römischen Kaiser, der für sich göttliche Ehren beanspruchte. „Orientiert euch am Diakon Jesus Christus“, so Georgens. „Ihr begegnet ihm in der Arena, bei den Leidenden, den Armen und Kranken“.
Weihbischof Georgens bei der Predigt
Musikalisch wurde der Gottesdienst gestaltet von den Jugendensembles der Dommusik unter Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori, Domkantor Joachim Weller und Domorganist Markus Eichenlaub.
Die Diakonenweihe ist die unterste Stufe des Weiheamtes in der katholischen Kirche. Von ihrem Ursprung her ist sie die Beauftragung zum sozialen Dienst an den Armen und Kranken. Der Diakon hat aber auch besondere Aufgaben im liturgischen Bereich: Er kann Wortgottesdienste halten, das Taufsakrament spenden, der Feier der Trauung vorstehen und Begräbnisse leiten. Für den Priesterberuf ist die Weihe zum Diakon die notwendige Vorstufe. Es gibt in der katholischen Kirche aber auch die „Ständigen Diakone“ – oft verheiratete Männer und Familienväter – die das Amt im Nebenberuf oder im Hauptberuf ausüben.
Text: Andrea Dölle Foto: Klaus Landry 18.09.2019
Predigt Katholikentag in Kaiserslautern 2019
Liebe Schwestern und Brüder! Jesus zieht die Menschen an. Er
trifft offenbar ihre tiefsten Sehnsüchte und Hoffnungen. Er vermag das, was in
ihnen krank und wund ist, zu heilen. Er stillt das, wonach sie hungern und
dürsten. Und doch merkt er, dass er ihre Erwartungen nicht erfüllen kann: „Da
erkannte Jesus, dass sie kommen würden, um ihn in ihre Gewalt zu bringen und
zum König zu machen. Daher zog er sich wieder auf den Berg zurück, er allein.“
(Joh 6,15) Das 6. Kapitel des Johannes-Evangeliums mit der Brotvermehrung und
der Rede Jesu über das Brot vom Himmel markiert eine Zäsur, einen Einschnitt im
Leben Jesu. Diese Spannung spitzt sich am Ende des Kapitels zu. Die
Anhängerschaft Jesu spaltet sich, und er selbst stellt an den unmittelbaren
Kreis der Jünger um ihn herum die Entscheidungsfrage – politisch würden wir
sagen, die Vertrauensfrage: „Wollt auch ihr weggehen?“ Da spricht Petrus für
die Kirche das entscheidende Wort. „Zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen
Lebens.“ (6,67ff)
Liebe Schwestern und Brüder! Ich erlebe unsere Zeit als
Augenblick einer solchen Zäsur, eines Einschnitts, der mich persönlich auch
biographisch sowohl im politisch-gesellschaftlichen wie im kirchlichen Leben
herausfordert und zur Stellungnahme drängt. Die Fragen der Zeit spitzen sich
zu: Wie können wir unseren Lebensstil so ändern, dass auch die nächsten
Generationen Chancen haben, Anteil an den Ressourcen der Erde zu haben und wir
nicht im wahrsten Sinn verwüstete Landschaften hinterlassen? Wie können wir den
brandgefährlichen Teufelskreis sich hochschraubender, gegeneinander gestellter
individueller oder nationalistischer Machtansprüche zugunsten einer globalen
Vision eines menschenwürdigen und friedlichen Miteinanders aller, gerade auch
der Ärmsten und Schwächsten durchbrechen? Wie können wir als Kirche die Vision
Jesu vom Reich Gottes, die frohe Botschaft von den Seligpreisungen gerade
derer, die kein Ansehen in dieser Welt haben und nach Gerechtigkeit dürsten, glaubwürdig
verkünden, wenn diese Gerechtigkeit, der Schutz der Kleinen und Schwachen und
die Gleichheit der Würde aller in den eigenen Mauern nicht überzeugend, ja, in
mancher Hinsicht als tief verletzt erfahren wird?
Es sind junge Menschen, die etwa in der Bewegung „Fridays for
Future“ auf die Straße gehen und uns alle an unsere Verantwortung erinnern. Ich
freue mich, dass mit euch, den Schülerinnen der Franziskus-Schule, und weiteren
in unserer Jugendarbeit Engagierten junge Menschen mit ihren Fragen, Hoffnungen
und Erwartungen unseren Gottesdienst, unseren Katholikentag bereichern. Eure
junge Sicht auf unsere Zeit, auf die Gesellschaft und die Kirche mitten darin,
ist wichtig, wenn wir aus der Freude des Evangeliums heraus einen Visionsprozess
in unserem Bistum starten wollen. Was bewegt euch als junge Menschen in unserer
Zeit? Was macht müde und raubt die Kraft? Und was könnte uns Mut und Zuversicht
schenken, was wäre da wichtig für unsere Kirche und den Visionsprozess in
unserem Bistum? Danke, dass einige von euch uns nun an ihrer jungen Sicht
teilhaben lassen.
(Die vier jungen Frauen kommen nach
vorne zum Bischof.)
Charlotte Vollmer ist Jugendvertreterin im Pfarreirat der
Pfarrei Heilige Vierzehn Nothelfer in Kandel. Frau Vollmer, was treibt Sie im
Blick auf unsere Welt und die Kirche von heute im Inneren um? (Statement Vollmer)
Maya Schläger und Carla Bremus sind Schülerinnen der
Franziskusschule. Was macht euch Druck, worunter leidet ihr, was könnte anders,
besser sein? (Statement Schläger-Bremus)
Juliana Kassel engagiert sich in der KJG Ramstein und im
Diözesanausschuss. Frau Kassel, was wäre wichtig für die Kirche von morgen,
hier bei uns? (Statement Kassel)
Liebe junge Christen, der Applaus zeigt: Ihr habt wichtige
Fragen und Erwartungen zum Ausdruck gebracht, auch wenn die Überzeugungen, wie
konkret die Kirche sich erneuern soll, im Einzelnen nicht nur unter den
Bischöfen, auch im ganzen Kirchenvolk weit auseinandergehen können. Aber genau
hier zeigt sich etwas Entscheidendes für unsere Zeit und für unsere Kirche,
nämlich wie dialogfähig wir miteinander und untereinander sind. Das hängt eng
damit zusammen, wie viel Vertrauen wir in das Gemeinsame haben, dass uns in der
Taufe und der Firmung geschenkt wurde. Wie viel Vertrauen wir in den Heiligen
Geist setzen, der uns unermüdlich die Vision von der angebrochenen Wirklichkeit
des Reiches Gottes, von der umgestaltenden Macht der Auferstehung Jesu und
seiner alle Todesangst nehmenden Gegenwart mitten unter uns in die Herzen
schreibt und in unsere Taten fließen lässt. Das ist es, was wir am meisten
brauchen: Vertrauen in das Gemeinsame, in den Grund der Auferstehung Christi,
der uns trägt, in den Geist, der die Fenster und Türen der Angst zu öffnen
vermag. Die Größe dieses Vertrauens eröffnet die Weite des möglichen Dialogs,
des gemeinsamen, auch kontroversen Ringens um die Wahrheit und unseren Weg in
die Zukunft. Je größer das Vertrauen, je weiter können wir denken, ohne uns zu
zerspalten.
Weite denken – das hat uns das II. Vatikanische
Konzil wieder ins Stammbuch geschrieben: Träger des Heiligen Geistes sind nicht
nur wenige Auserwählte, sondern ist das ganze Volk Gottes, ist jeder von uns.
Im gemeinsamen Hören auf das Wort Gottes und im gegenseitigen Hören auf das,
was dieses Wort in jedem und jeder Einzelnen bewirkt, welche Kraft es hat,
Träume und Visionen zu erwecken, Leidenschaft und Hingabe hervorzubringen, Mut
zur Tat und Treue zur erkannten Wahrheit, in diesem Dialog eröffnet sich der
geistliche Raum der Kirche. Hier hören wir auf den großen Atem der
überlieferten Lehre in der lebendigen Gemeinschaft der Weltkirche. Hier lernen
wir voneinander, lassen uns voneinander inspirieren und ermutigen – das konnten
wir auf den Kundschafterreisen hautnah erleben. In diesem Dialog wird der sensus ecclesiae lebendig erfahrbar, der
Sinn für die Kirche, die der Heilige Geist zusammenhält und mit Leben füllt. Das
braucht gegenseitige Offenheit. Denkverbote können meiner festen Überzeugung
nach einen solchen sensus ecclesiae,
ein Leben in der geistlichen Zusammengehörigkeit der Kirche, nicht fördern und helfen
auch nicht, die Einheit zu bewahren. Man kann nicht aufeinander hören lernen,
wenn drängende Themen nicht angesprochen und Teile des Gottesvolkes nicht mitreden
dürfen! Synodalität heißt, im Vertrauen auf den Heiligen Geist verbunden mit
der ganzen weltumfassenden Kirche gemeinsam in die Zukunft zu gehen.
Weite denken – das geht daher nicht ohne den Mut,
weiter zu denken. Denn der Heilige Geist, den Christus seiner Kirche
geschenkt hat, ist nichts Statisches. Er ist kein System der Lehre oder der
Macht, sondern Leben, das sich dadurch treu bleibt, dass es sich
weiterentwickelt. John Henry Newman, den Papst Benedikt einen großen Lehrer der
Kirche genannt hat und den Papst Franziskus in vier Wochen heilig sprechen
wird, ist auf Grund dieser Erkenntnis katholisch geworden. Ich glaube an das
Entwicklungspotential, das der Heilige Geist der Kirche mitgegeben hat – und
daran, dass sie sich genau dadurch treu bleibt, wenn sie auf die Zeichen der
Zeit in der Kraft des Geistes Gottes und in der Freiheit der Kinder Gottes
antwortet. Das hat nichts damit zu tun, dem Zeitgeist hinterherzulaufen. Daher
ist es mir ein solches Anliegen, dass wir den Raum des Dialoges in unserer
Kirche weit zu halten, weil wir nur so im besten Sinne katholisch allumfassend
bleiben können. Und es öffnet uns ökumenisch über die Grenzen unserer Kirchen
hinaus auf unseren gemeinsamen Auftrag in der Welt von heute. Weite(r)denken
ist das Lebensprinzip der Kirche.
In diesem Vertrauen zum Gemeinsamen gerade in der Weite des
Dialoges, des Ringens um die guten Antworten und das überzeugende Tun können
wir unserer Gesellschaft zum Zeichen der Hoffnung werden. Denn viele spüren,
wie das Gemeinsame, die Werte, die uns untereinander verbinden, die
Solidarität, die uns miteinander trägt, in unserer Gesellschaftsich immer mehr
zerbröseln und es zwischen den Welten vielfach keine Kommunikation mehr gibt.
Dann haben es die Populisten, die gerade aus solchen Spaltungen heraus ihre
demagogische Kraft beziehen, mit ihren einfachen Schwarz-Weiß-Lösungen leicht.
Hier muss unsere visionäre Kraft ansetzen. Denn unser Glaube an den einen
Schöpfer und Vater aller Menschen hält die Welt zusammen und gibt jeder und
jedem Ansehen und Würde. Unser Glaube an Jesus Christus ist der Grundstein für
eine humane Kultur, die aus der Option für die Armen und Schwachen lebt und
sich nicht vom rüden Machtgehabe der Stärkeren verängstigen lässt. Unser Glaube
an den Heiligen Geist bewahrt uns vor Pessimismus und Schwarzmalerei, vor Angst
und Hetze, denn er weiß um den Verbündeten im Herzen des Anderen, um die
Mutigen, die sich für eine bessere Zukunft häufig in immer neuen Anläufen über Rückschläge und
Vergeblichkeit hinweg unter Einsatz aller Kräfte mit Fleisch und Blut
engagieren.
Und da, liebe Schwestern und Brüder, sind wir wieder beim heutigen
Evangelium, bei der entscheidenden Zäsur. Warum kommt es dazu, dass Jesus sich den
Erwartungen der Menschen entzieht und dass er am Ende bis hinein in den
innersten Kreis seiner Jünger die Entscheidungs- und Vertrauensfrage stellt?
Weil er spürt: Sie wollen nur die einfache und schnelle Lösung, das wundersam
verteilte Brot, ohne dafür selber den Einsatz von Fleisch und Blut, den Einsatz
des eigenen Lebens zu wagen, das Ringen um den Willen Gottes in der
Unübersichtlichkeit dieser Welt. Sie wollen sich weder Gott noch dem Leben
wahrhaftig aussetzen. Oh, die schnellen und einfachen Lösungen, die sind so
verführerisch auf allen Seiten! Da sind die einen, die im Namen der Wahrheit
jede Lebenswirklichkeit ihrem unveränderlichen Denk- und Machtsystem unterordnen.
Das gibt Eindeutigkeit und kontrollierte Überschaubarkeit. Allerdings um den
Preis, dass die vielen, die nicht ins Muster passen, von vorneherein von der
Teilhabe ausgeschlossen sind. Und da sind die anderen, die auf bestimmte
Veränderungen fixiert sind, ohne den mühsamen Weg des ringenden Dialoges gehen
zu wollen, weil man das einzig mögliche Ergebnis ja schon weiß und man gar
nicht mehr bereit ist, auf den Anderen zu hören und das Verbindende zu suchen.
Das ist das Anstößige in der Brotrede Jesu, das schwer
Erträgliche für so manchen, dass Jesu Weg kein Weg der schnellen und einfachen
Lösungen ist: „Das Brot, das ich gebe, ist mein Fleisch für das Leben der
Welt.“ (Joh 6, 51) Sein Weg geht nicht in die Eindeutigkeit, sondern setzt sich
radikal der Dichte und Verletzbarkeit des Lebens aus, bis zu seinem gewaltsamen
Tod am Kreuz. Wer zu ihm gehören will, muss sein Fleisch essen, sein Blut
trinken, seinen Weg mitgehen. Sein Weg ist bis in Fleisch und Blut hinein ein
Weg des Ringens um den Willen Gottes: „Vater, nicht mein, sondern die Wille
geschehe.“ (Lk 22,42) Bis in die schmerzlich erfahrene Verborgenheit Gottes
hinein: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen.“ (Mt 27,46) Seine
Auferstehung legt die Wundmale nicht ab. Sein Geist entlässt uns nicht einfach
aus dem Kampf dieser Welt, und auch nicht aus dem inneren Suchen, Fragen,
Zweifeln, Hoffen. Er ist mitten darin das Licht, der Mut, der Trost. Er ist die
Quelle der Kraft und der inneren Freude. Daher hat uns Papst Franziskus im
Hinblick auf den Weg der deutschen Kirche in dieser Zeit geschrieben, dass wir
aufeinander hören sollen und uns dem mühsameren Weg der Unterscheidung der
Geister, eines echten gemeinsamen Ringens im Heiligen Geist unterziehen sollen,
statt nur an Strukturen oder ähnlichem zu basteln, so wichtig diese auch sind.
Nur so werden wir von der Freude des Evangeliums erfüllt.
In diesem Sinne wollen wir als Ortskirche von Speyer den synodalen Weg der Kirche in Deutschland mit Fleisch und Blut, mit Geist und Herz, mit Geduld und Zuversicht mitgehen. In diesem Sinn wollen wir die vielen Visionen vor Ort, wie sie sich etwa in den pastoralen Konzepten unserer Pfarreien schon zeigen, und die vielen Visionäre vor Ort, die Freude haben, an solchem Weiterdenken mitzuwirken, zusammenführen im Visionsprozess für unsere Diözese. Und dabei zeigt sich immer mehr, wie richtig unser großer Leitsatz ist: „Der Geist ist es, der lebendig macht.“ (Joh 6, 63) Haben wir Vertrauen in diesen Geist. Er führt uns hinaus ins Weite. Amen.
Es gilt das gesprochene Wort
Bistum Speyer 18.09.2019
Der Glaube gibt Orientierung
Bundesminister a.D. Hermann Gröhe spricht in Speyer zur Verbindung von Glaube und Politik
Speyer – (lk). Ein unpolitisches Christsein kann sich der ehemalige Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe nicht vorstellen. „Die Christengemeinde steht in der Pflicht, sich für die und in der Bürgergemeinde zu engagieren“, erklärte Gröhe bei einem Begegnungsabend von Kirche und Politik in Speyer. Kirchenpräsident Christian Schad hatte aus Anlass der staatlichen Jubiläen 100 Jahre Weimarer Reichsverfassung, 70 Jahre Grundgesetz und 30 Jahre Friedliche Revolution ins Forum des Historischen Museums der Pfalz eingeladen.
Schon aus dem von Jesus ausgesprochenen
Doppelgebot der Liebe, der Liebe zu Gott und zum Nächsten, ergäbe sich
für den Christen der Auftrag, sich für andere einzusetzen, sagte Hermann
Gröhe, der als stellvertretender Vorsitzender der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion auch Beauftragter für Kirchen und
Religionsgemeinschaften ist. „Wenn der christliche Glaube nichts mit der
Politik zu tun haben darf, dann hätte man nicht die ‚C-Parteien‘
gründen dürfen“, so Gröhe. Freilich sei ein Christsein, das
sich auf das politische Engagement reduziere, zu wenig.
In der aktuellen Debatte um die Beteiligung der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an der Seenotrettung im
Mittelmeer, zeigte Hermann Gröhe Verständnis für die Haltung der Kirche.
Es werde ein exemplarisches Zeichen gesetzt, „dass
wir Ertrinkenden die rettende Hand ausstrecken“. Angesichts der Kritik,
die Kirche sollte in Afrika lieber Schulen bauen als Schiffe kaufen,
erklärte Gröhe, dass niemand die Kirche daran erinnern müsse, sich für
die Menschen auf dem afrikanischen Kontinent
zu engagieren. „Seit 60 Jahren hilft ‚Brot für die Welt‘ im Kampf gegen
Hunger, Armut und Ungerechtigkeit“, sagte Gröhe, der seit 1997 Mitglied
der EKD-Synode ist.
Der Glaube gibt nach Auffassung von Hermann
Gröhe Orientierung für das politische Handeln. Dabei gelte die besondere
Wertschätzung der Freiheit, dem Frieden und der Gleichheit. Im Ringen
um konkrete politische Entscheidungen dürften
Christen jedoch den Kompromiss nicht verachten. „Wir müssen bei aller
Sehnsucht nach Eindeutigkeit einen Beitrag zu einer fairen Streitkultur
leisten“, sagte Gröhe im Gespräch mit Moderator Harald Asel vom
Info-Radio des Rundfunks Berlin-Brandenburg.
Kirchenpräsident Christian Schad sprach zu
Beginn der Veranstaltung von einer positiven Beziehung von Christen zum
demokratischen Staat. Diese habe mit den grundlegenden Überzeugungen und
christlichen Wertehaltungen zu tun. Schad nannte
als Beispiele für Gesichtspunkte, in denen Christentum und Demokratie
sich träfen, „die unantastbare Würde jedes einzelnen Menschen, die
Anerkennung von Freiheit und Gleichheit, der nüchterne Blick darauf,
dass wir Menschen irren und Schuld auf uns laden und
der Respekt vor der Verschiedenheit der Menschen.“
Die evangelische Kirche feiere nach „500 Jahre
Reformation“ und „200 Jahre Pfälzer Kirchenunion“ aus voller Überzeugung
die „weltlichen“ Jubiläen mit. Demokratie lebe vom Mitmachen, von einer
starken und kritischen Zivilgesellschaft.
„Sie lebt vor allem aber von Menschen, die sich einbringen und das
Gemeinwesen aktiv mitgestalten. Ohne das Engagement der Bürgerinnen und
Bürger wäre Demokratie schlichtweg nicht vorstellbar“, sagte der
Kirchenpräsident.
Der Begegnungsabend wurde musikalisch gestaltet vom Pfälzischen Blechbläserensemble der Evangelischen Kirche der Pfalz unter Leitung von Landesposaunenwart Christian Syperek.
18.09.2019
Kirchenkonzert zum Leben von Edith Stein
Jubiläum 25 Jahre Edith-Stein-Gesellschaft – Vesper mit Bischof Wiesemann
Speyer – Die Edith-Stein-Gesellschaft Deutschland mit Sitz in Speyer feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass findet am Sonntag, 22. September, um 15 Uhr ein besonderes „Kirchenkonzert zum Leben von Edith Stein“ in der Klosterkirche der Dominikanerinnen zur hl. Maria Magdalena (Hasenpfuhlstr. 32) in Speyer statt. „Durst nach Leben“ ist der Titel der Aufführung mit Improvisationen und Kompositionen von Anton Bruckner, Peter Erdrich, Ola Gjelo, Bernd Mathias, Maurice Ravel, Hugo Wolf und anderen. Es musizieren der „KonzertChor“ der Stimmwerkstatt aus Oberkirch unter der Leitung von Peter Erdrich (Gesang und Saxophon) und Bernd Mathias am Klavier. Der Eintritt ist kostenlos, um Spenden wird gebeten.
Im Anschluss an das Konzert sind alle Besucher zu einem Empfang in der benachbarten Klosterschule eingeladen. Um 18 Uhr findet in der Klosterkirche die Vesper mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann statt.
Hintergrundinformationen:
Die Edith-Stein-Gesellschaft Deutschlands wurde am 30. April 1994 im Kloster St. Magdalena in Speyer gegründet. Die Gesellschaft pflegt das geistige Erbe der 1998 von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochenen Ordensfrau und Patronin Europas und hat sich zur Aufgabe gemacht, ihr philosophisches, pädagogisches und religiöses Erbe einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen.
Im Leben der 1891 in Breslau als Tochter strenggläubiger Juden geborenen Frau spielte die Pfalz eine wichtige Rolle. In Bergzabern empfing sie am Neujahrstag 1922 in der Pfarrkirche St. Martin die Taufe. Im August 1921 hatte die Lektüre der Autobiographie der heiligen Teresia von Avila im Haus einer Freundin in Bergzabern den letzten Anstoß zur Konversion zum katholischen Glauben gegeben. Am Lichtmesstag 1922 spendete ihr der Speyerer Bischof Ludwig Sebastian in der Kapelle des Bischofshauses das Sakrament der Firmung. Auf Vermittlung von Generalvikar Joseph Schwind wurde sie Lehrerin bei den Dominikanerinnen des Klosters St. Magdalena, wo sie ab 1923 am Lehrerinnenseminar und am Lyzeum Deutsch und Geschichte unterrichtete.
1931 verließ Edith Stein Speyer in der Hoffnung auf eine Karriere als Professorin. Die Machtübernahme der NSDAP 1933 machte nicht nur dieses Vorhaben zunichte. 1938 floh Edith Stein, die inzwischen in Köln in den Karmelitinnen-Orden eingetreten war, nach Holland. Doch auch hier war sie nicht sicher. 1940 wurden die Niederlande von deutschen Truppen besetzt. Einen Hirtenbrief der katholischen Bischöfe Hollands gegen die Judenverfolgung nahmen die Nationalsozialisten zum Anlass, 1942 holländische Katholiken jüdischer Herkunft zu verhaften.
Auf
dem Transport in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau kam Edith
Stein noch einmal in die Pfalz. Bei einem Aufenthalt auf dem Bahnhof
in Schifferstadt gelang es ihr, einen Zettel auf den Bahnsteig zu
werfen. Er enthielt Grüße an die Schwestern des Klosters St. Magdalena.
Wenige Tage später, am 9. August 1942, wurde Edith Stein in
Auschwitz-Birkenau ermordet.
Heute gilt sie, wie die Edith-Stein-Gesellschaft erklärt, „als bleibend aktuelle Gestalt von geistiger Kultur, tiefer Solidarität und schlichter Menschlichkeit für die Glaubenden besonders in Europa.“
Pfälzische Landeskirche und Bistum Speyer unterstützen Forderung nach einem Lieferkettengesetz
Speyer / Landau –(lk/is). In einer bundesweiten Kampagne setzen sich 64 zivilgesellschaftliche Organisationen für ein Lieferkettengesetz ein, das deutsche Unternehmen gesetzlich zur Einhaltung von Menschenrechts- und Umweltstandards verpflichten soll. Das Bündnis, das in der Pfalz vom Missionarisch-ökumenischen Dienst (MÖD) und der Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der protestantischen Landeskirche sowie dem Referat Weltkirche des Bistums Speyer unterstützt wird, hat eine Petition gestartet, um die Bundesregierung zum Handeln zu bewegen. Das haben Pfarrer Florian Gärtner vom MÖD und Christoph Fuhrbach vom Referat Weltkirche in Speyer erklärt.
„Ob illegale
Minen in Ghana, zerstörende Monokulturen auf Palmölplantagen in Papua
oder der Verlust lokaler Textilabsatzmärkte in Bolivien als Konsumenten
sind wir Teil der weltweiten Wertschöpfungsketten
und tragen Verantwortung für die Bedingungen unter denen Rohstoffe
hergestellt und veredelt werden“, erklärt Florian Gärtner vom MÖD. Die
Evangelische Kirche der Pfalz, die Partnerschaften mit Kirchen in den
genannten Ländern hat, setzt sich nach Auskunft
von Gärtner dafür ein, dass alle Menschen ein menschenwürdiges Leben
führen können. „Dazu ist das Lieferkettengesetz ein entscheidender
Beitrag“, erklärt der Pfarrer.
Christoph Fuhrbach vom Referat Weltkirche verweist darauf, dass es
in den Lieferketten von
deutschen Unternehmen immer wieder zu Ausbeutung und Umweltzerstörung
komme. Zugleich betont Fuhrbach den ökumenischen Geist, der in der
gemeinsamen Unterstützung der Kampagne deutlich werde. Diese
sei ein Beitrag für eine Welt, in der Frieden, Gerechtigkeit und der Erhalt der Lebensgrundlagen
herrsche.