Die Abreise nach Mallersdorf steht kurz bevor
Schwester Michaele und Schwester Hildeburg kehren nach fast zwölf Jahren im Speyerer Bischofshaus zurück in das Mutterhaus ihres Ordens nach Niederbayern
Speyer / Mallersdorf – Jetzt heißt es, die Umzugskartons zu packen und Abschied zu nehmen: Nach fast zwölf Jahren kehren Schwester Michaele und Schwester Hildeburg, die sich im Speyerer Bischofshaus um die Hauswirtschaft gekümmert haben, in das Mutterhaus ihres Ordens ins niederbayerische Mallersdorf zurück.
Schwester Hildeburg ist in diesem Jahr 80 Jahre alt geworden, Schwester Michaele kann noch in diesem Jahr ihren 85. Geburtstag feiern. Sie blicken auf ein erfülltes Arbeitsleben zurück. Schwester Hildeburg war vor ihrem Wechsel in die Pfalz 44 Jahre Lehrerin an einer Berufsfachschule in Ingolstadt. Schwester Michaele hat über 30 Jahre in der Küche des Eichstätter Priesterseminars mitgearbeitet. „Wir wollten noch was tun, nochmal eine neue Aufgabe übernehmen“, haben sie sich gesagt, als sie sich im Dezember 2008 auf den Weg nach Speyer gemacht haben.
Daraus wurden annährend zwölf Jahre, „interessante Jahre mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten und voller Überraschungen“, blicken sie mit Dankbarkeit zurück. Zur Sorge für das Haus und die Küche kam die Mitwirkung bei der Pflege des kleinen Gartens hinter dem Bischofshaus. „Dort haben wir einen Rebstock gepflanzt, der auch noch Trauben tragen wird, wenn wir schon nicht mehr in Speyer sind“, berichtet Schwester Hildeburg. Durch die vielen Gäste war immer viel Leben im Haus. „Die Gäste des Bischofs waren auch unsere Gäste“, war die Grundeinstellung, mit der die beiden Schwestern ihre täglichen Aufgaben angegangen sind. Ein besonders wertvoller Ort im Bischofshaus war für sie die Edith-Stein-Kapelle: Wann immer der Terminkalender des Bischofs es zuließ, haben sie hier morgens die Heilige Messe mitgefeiert.
Der wöchentliche Einkauf von Obst und Gemüse auf dem Wochenmarkt gehörte fest zu ihrem Alltag. „In den Speyerer Geschäften haben wir immer viel Wohlwollen und Sympathie erlebt“, betonen sie. Im Frühsommer haben sie regelmäßig Holunderblüten geerntet und anschließend in ihrer Küche zu Sirup verarbeitet. Bei Ausflügen zum Beispiel auf den Annaberg bei Burrweiler, nach Maria Rosenberg in der Westpfalz oder auf den Odilienberg im Elsass haben sie Erholung gefunden und konnten neue Kraft schöpfen. Mit den Jahren wurden die Wanderungen im Pfälzer Wald zwar etwas weniger, dafür sind sie mit Bischof Wiesemann unter anderem nach Lourdes und Rom gereist, einschließlich einer persönlichen Begegnung mit Papst Franziskus. „Ein solcher Moment ist unvergesslich“, erinnern sich die Schwestern mit einem Leuchten in den Augen.
Überhaupt haben sie in den Jahren im Speyerer Bischofshaus viele hochgestellte Persönlichkeiten kennengelernt, vom Apostolischen Nuntius Nikola Eterovic bis zu Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier anlässlich der Beisetzung von Bundeskanzler Helmut Kohl. Auch das Fest zu 950-jährigen Domweihe, der Ökumenische Kirchentag und das Jubiläum der 200-jährigen Neugründung des Bistums haben sich tief in ihre Erinnerung eingeprägt.
Im Rahmen einer Feier Anfang Juli im Bischofshaus hat Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann den beiden Mallersdorfer Schwestern sehr herzlich für ihren Einsatz gedankt. Vermissen werden Schwester Michaele und Schwester Hildeburg, wenn sie Ende Juli ins Mutterhaus nach Mallersdorf umziehen werden, vor allem die Menschen, die ihnen in den zwölf Jahren in Speyer ans Herz gewachsen sind, aber auch „die Nähe zum Hohen Dom zu Speyer, die festlichen Gottesdienste und das schöne Glockengeläut“. Zugleich freuen sie sich auf den Kontakt zu den rund 150 Mitschwestern, die derzeit in Mallersdorf leben. „Wenn das Heimweh zu groß wird, organisieren wir einfach eine Portion Saumagen. Den kennt man nämlich auch in Niederbayern“, sagen die Schwestern mit einem verschmitzten Lächeln.
Bistum Speyer
19.07.2020
X:PEDITION Kita – Gemeinde neu denken
Suche nach neuen Ausdrucksformen von Kirche – Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken unterstützt das Projekt mit 7.000 Euro
Speyer – Mit sechs katholischen Kindertagesstätten hat Anfang Juli das innovative Projekt „X:PEDITION Kita“ begonnen. Träger ist das Bistum Speyer, gefördert wird das Projekt vom Bonifatiuswerk. Es will Kindertagesstätten als Orte von Glaubenserfahrung und –weitergabe weiterentwickeln. „Wir wollen am Kita-Ort neue Formen von Gemeinde entwickeln, die in den Kontext junger Familien passen. Wir wollen miteinander lernen, wie die Grundvollzüge der Kirche, wie Verkündigung der Frohen Botschaft, Feier des Glaubens, Nächstenliebe und Gemeinschaft eine Kita als Gemeinde prägen können. Und wir wollen erproben, wie das Zusammenspiel von Kita-Gemeinde und Territorial-Pfarrei funktioniert“, erklärt Felix Goldinger, Referent für missionarische Pastoral im Bistum Speyer, die Ziele des Projekts. Ihm sei klar, dass die „X:PEDITION“ nur mit Beteiligung der Kinder, ihrer Bezugspersonen und den direkten Nachbarn im Umfeld der Kitas funktioniere.
Die „X:PEDITION Kita“ wird mit 7.000 Euro vom Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken gefördert, das durch sein neues bundesweites Förderprogramm „Räume des Glaubens eröffnen“ innovative missionarische Projekte finanziell und evaluativ unterstützt und in der Vernetzungsarbeit begleitet.
Seit längerem denken Haupt- und Ehrenamtliche im Speyerer Bistum mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann über Gemeinschaftsformen nach, die die etablierten Formen von Kirche ergänzen können. Dabei entstand die Idee, Kindertagesstätten über ihre institutionelle Dienstleistung hinaus als Gemeinde zu denken.
Folgende Kindertagesstätten sind mit der Übergabe des Logbuchs der „X:PEDITION“ gestartet: Kita St. Elisabeth in Lingenfeld, Kita St. Markus in Reinheim, Kita St. Josef in Offenbach, Kita St. Norbert in Kaiserslautern, Kita Don Bosco und Kita St. Christophorus in Speyer. Initiatoren und Mitwirkende hoffen, die Funktion der Kindertagesstätte über das bisherige und gewohnte Angebot hinaus zu weiten: hin zu einer Gemeinde, die die Sorgen, Nöte, aber auch Bedürfnisse und Interessen der Menschen vor Ort im Blick hat.
„Es wäre großartig, wenn wir in eineinhalb Jahren erkennen, dass sich neue Gemeindeformen im Kontext Kita in unserem Bistum entwickeln“, beschreiben Goldinger und Herbert Adam, Referent für Seelsorge in Kindertageseinrichtungen, die Initiative.
Mehr zum Förderprogramm des Bonifatiuswerkes
Mit dem Förderprogramm „Räume des Glaubens eröffnen“ sucht und fördert das Bonifatiuswerk innovative missionarische Projekte in ganz Deutschland und stellt sich so den aktuellen gesellschaftlichen und kirchlichen Veränderungen und Herausforderungen. Ziel ist es, innovative Projekte ausfindig zu machen, die die Lebenswelt der Menschen mit dem Evangelium zusammenbringen. Als Unterstützung bietet das Hilfswerk seinen Partnern finanzielle Förderung zur Verwirklichung der eigenen Projekte, Vernetzung mit anderen innovativen Projektgruppen, evaluative Begleitung und Unterstützung in der Öffentlichkeitsarbeit.
Interessierte erreichen den Projektverantwortlichen Daniel Born unter 05251 2996-26 oder unter daniel.born@bonifatiuswerk.de.
Text: Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken Foto: Bistum Speyer
19.07.2020
„Nordlichter“ zu Gast in der Stiftskirche
Hochkarätige Musiker aus Norwegen, Dänemark und Schweden präsentieren bis September Konzerte in der Kirche beim Neustadter Orgelsommer.
Neustadt / Speyer (lk) – „Lichter am Horizont“ erleben die Gäste des Neustadter Orgelsommers in diesem Jahr in zweierlei Hinsicht: Zum einen ist es in Zeiten der Corona-Pandemie eine Ehre, dass hochkarätige Musiker und Musikerinnen aus ganz Europa wieder Live-Konzerte vor Publikum geben. Zum anderen stehen die „Lichter am Horizont“ für die Nordlichter am skandinavischen Himmel.
Unter dem Titel „Nordlichter“ tritt die Mehrheit der Gastorganisten, Sopranistinnen, Kirchenmusiker und Spezialistinnen für nordeuropäische Musik aus Norwegen, Dänemark oder Schweden bei der Veranstaltungsreihe auf. Bis zum Abschlusskonzert am 6. September präsentieren sie sich in sieben weiteren Konzerten.
Am kommenden Sonntag, 19. Juli 2020, um 18 Uhr wird der Trondheimer Domkantor und -organist des berühmten Nidarsosdoms, Magne Draagen, ein Solokonzert geben. Unter dem Titel „Melodien, Tänze und Variationen“ spielt Draagen Werke aktueller norwegischer Komponisten bis hin zu deutschen Tänzen des Frühbarocks. Mit dem Repertoire von Buxtehude, Praetorius, Kerll, Byrd, Böhm, Karlsen, Hægeland und Gangfløt zeigt der Norweger die kunstvollen Möglichkeiten an der Orgel.
Organisator des bewährten Neustadter Orgelsommers ist das Protestantische Dekanat Neustadt an der Weinstraße in Kooperation mit dem städtischen Kulturamt. Die Konzerte finden unter der Leitung des Neustadter Bezirkskantors, Simon Reichert, sowie unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Marc Weigel und Oberkirchenrat Manfred Sutter statt.
Laut Reichert wird insbesondere die Musik Dietrich Buxtehudes und seines Umfelds im Mittelpunkt stehen. „Dabei hören wir nicht nur Orgelmusik, sondern auch seine Instrumental- und Vokalwerke, die er als hoch angesehener und finanziell unabhängiger Organist in Helsingborg, Helsingør und Lübeck als freier Künstler schaffen konnte“, erklärt der künstlerische Leiter. Daneben gäbe es Werke von Komponisten, die in Skandinavien wirkten, beispielsweise Matthias Weckmann, Heinrich Schütz, Johann Lorentz oder die Familie Düben. „Dazu erklingt Musik aus einer der berühmtesten Bibliotheken Nordeuropas, der Musiksammlung der Universität Uppsala. Mit Chor- und Orgelwerken rund um die Ostsee aus dem 20. und 21. Jahrhundert, aufgeführt vom Neustadter Vokalensemble, wird der Orgelsommer 2020 seinen Abschluss finden“, so der Bezirkskantor.
Der Eintritt kostet zwischen 15 und 25 Euro. Der Vorverkauf findet in der Neustadter Bücherstube statt (Landauer Straße 5, Telefon 063 21-22 35). Kartenreservierung ist per E-Mail an dekanat.neustadt@evkirchepfalz.de möglich.
19.07.2020
Kommunikation und Organisation gehen Hand in Hand
Sabrina Dietl und Manuela Gerhard verstärken das Team von Kanzleidirektor Wolfgang Jochim
Speyer – Das Bischöfliche Ordinariat hat zwei neue Mitarbeiterinnen: Sabrina Dietl und Manuela Gerhard sind seit kurzem persönliche Referentinnen von Kanzleidirektor Wolfgang Jochim, dem Hauptabteilungsleiter der Zentralstelle, und nehmen diese Aufgabe jeweils mit halber Stelle wahr.
Aus Berlin ist Sabrina Dietl mit ihrer Familie in die Pfalz gekommen. Sie hat in Potsdam und Berlin Germanistik und Geschichte studiert und war nach ihrem Studium als Referentin der Universität Potsdam für das Berufungsmanagement, die Unterstützung neu zugezogener Professorinnen und Professoren sowie die Betreuung der Absolventen verantwortlich. Die Mischung aus Kommunikation und Organisation hat sie auch an ihrer neuen Stelle gereizt. „Ich stehe gern mit vielen Menschen in Kontakt“, betont Sabrina Dietl im Blick auf ihren bisherigen Lebens- und Berufsweg.
Bei Manuela Gerhard war es der Wunsch, sich nochmal ein neues Berufs- und Arbeitsfeld zu erschließen, der sie zum Bischöflichen Ordinariat geführt hat. Die Speyerin hat eine Ausbildung zur Bankkauffrau absolviert und sich an der Fachhochschule Stuttgart zur Betriebswirtin qualifiziert. Ihre Berufserfahrung als Kundenberaterin in einer Speyerer Bank kommt ihr auch bei der neuen Aufgabe im Bischöflichen Ordinariat zugute. „Kundenorientierung und ein guter Service spielen auch für die Kirche eine zunehmend wichtige Rolle“, ist Manuela Gerhard überzeugt.
Beide bringen den Blick von außen in ihre neue Aufgabe mit. „Die Kirche bietet – auch wenn das nicht allen immer bewusst ist – sehr gute Arbeitsbedingungen“, haben sie in den ersten Monaten ihrer Tätigkeit festgestellt. Sie schätzen insbesondere das Vertrauen in die Mitarbeiter und das Entgegenkommen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Die Zusammenarbeit im Bischöflichen Ordinariat ist sehr kollegial. Wir sind überall auf offene Ohre und offene Türen gestoßen“, berichten sie übereinstimmend.
Ein weiterer Pluspunkt ist aus ihrer Sicht, dass die Stelle der persönlichen Referentin neu geschaffen wurde und sie bei der Ausgestaltung eigene Stärken und Ideen einbringen können. „Der Kanzleidirektor hat ein sehr breites Spektrum an Aufgaben, das macht es auch für uns interessant.“ Durch das Corona-Krisenmanagement und die Organisation der Beisetzung von Bischof Schlembach waren direkt zwei große Teamaufgaben zu bewältigen. „So konnten wir viele Kolleginnen und Kollegen kennenlernen und haben im Ordinariat schnell Fuß gefasst“, ziehen sie eine positive erste Bilanz. Sabrina Dietl widmet sich aktuell den Themen Jobticket und Beschwerdemanagement, für Manuela Gerhard steht derzeit die Haushaltsplanung im Vordergrund.
Die beiden Frauen teilen sich ein Büro im Hauptgebäude des Bischöflichen Ordinariats in der Kleinen Pfaffengasse. Das ermöglicht schnelle Absprachen – und bewährt sich auch in Situationen, wenn pfälzische Redewendungen bei der Neu-Pfälzerin Sabrina Dietl noch für Unverständnis oder Fragezeichen sorgen. „Die Übersetzung folgt dann postwendend vom Schreibtisch gegenüber“, erzählen beide mit einem herzhaften Lachen.
Bistum Speyer
19.07.2020
Protestantisches Gedächtnis der Pfalz
Mit einer neuen Webseite präsentiert sich das Zentralarchiv der Landeskirche zum 90. Jahrestag des Bestehens. Herausforderung der kommenden Jahre ist die Digitalisierung.
Speyer (lk) – Zirka 5.500 Regalmeter Unterlagen, davon 312 Pfarrarchive, 20 Dekanatsarchive und 189 Nachlässe – all diese Schätze bewahrt das Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz auf. In diesem Jahr feiert das „Protestantische Gedächtnis der Pfalz“ sein 90. Jubiläum.
Am 27. Mai 1930 ordnete der Landeskirchenrat an, dass sämtliche Pfarrämter ein Verzeichnis ihrer älteren Akten bis 1860 erstellen sollten. Denn: Unsachgemäße Aufbewahrung führte dazu, dass Schriftgut verlorenging. Mit dieser Neuerung war das heutige Zentralarchiv gegründet. Durch die Trennung von Kirche und Staat hatte man erkannt, dass Unterlagen gesichert werden müssten, um kirchliche Rechte zu gewährleisten und um die Vergangenheit zu erforschen.
Gabriele Stüber, die das Zentralarchiv seit 1992 leitet, erklärt dessen Bedeutung: „Verwaltung und Öffentlichkeit nutzen den Informationsspeicher des Archivs, bei Rechtsfragen ebenso wie für komplexe Forschungsvorhaben oder die Suche nach Vorfahren“, so die promovierte Historikerin. Für die Familien- und Ahnenforschung (Genealogie) eignen sich die im Zentralarchiv gesammelten Kirchenbücher, in denen Taufen, Konfirmationen, Trauungen und Bestattungen schriftlich niedergelegt sind. Laut Stüber mache das Archiv auf seine vielfältigen Unterlagen in Presse, Fachliteratur und im Netz aufmerksam.
In den letzten Jahren wurden die Online-Zugangsmöglichkeiten weiter ausgebaut: Seit 2004 werden beispielsweise alle neuen Funde ins Netz gestellt. Von Zuhause aus können Nutzerinnen und Nutzer im Kirchenbuchportal Archion (www.archion.de) und dem Archivportal www.zentralarchiv-speyer.findbuch.net recherchieren. Neben den historischen Unterlagen ist das Archiv auch für die laufende Registratur in der Verwaltung zuständig, die immer digitaler wird. „Die Langzeitarchivierung von elektronisch erzeugten Unterlagen ist eine Herausforderung für alle Archive. Mit der IT-Abteilung und im bundesweiten Archivverbund gehen wir sie an“, sagt Stüber. Verwaltungshilfen für kirchliche Dienststellen stellt das Archiv im landeskirchlichen Intranet bereit. Für noch mehr Übersichtlichkeit habe das Zentralarchiv nun für externe Nutzungen die neue Webseite unter www.zentralarchiv-speyer.de geschaltet.
Auch international stößt die Einrichtung mit dem Archiv der Ostasienmission und den Kirchenbüchern auf Interesse. Allerdings macht dem Archivteam die anhaltende Abgabe von Akten zu schaffen. Stüber: „Aufgrund geringer Personalressourcen werden Projektmittel eingeworben, um die Massen von Dokumenten zu bewältigen, die regelmäßig eingehen.“ Daneben sei immer auch die Unterbringung ein Thema: „Die Garantie einer sachgerechten und dauernden Aufbewahrung sind Magazine mit den dafür notwendigen Eigenschaften wie Raumklima und Ausstattung“, so die Archivdirektorin. Fortbildungen und Beratungen für Pfarrerinnen und Pfarrer sowie Beschäftigte aus der Verwaltung garantieren, dass gut geführte Akten abgeliefert werden.
Stübers Fazit nach 90 Jahren des Bestehens: „Archive sind Garanten der Erinnerungskultur, auch bei dunklen Kapiteln der Geschichte. Das Werk ‚Protestanten ohne Protest‘ von 2016 ist ein Meilenstein in der Auseinandersetzung mit der NS-Zeit. Die Begleitung von Jubiläen wie das Unionsgedenken 2018 ist ebenso Teil des Aufgabenspektrums wie die Betreuung pfarramtlicher Festschriften. Zur Dienstleistung gehören Wanderausstellungen wie ‚Lutherbilder aus sechs Jahrhunderten‘ oder ‚Konfirmationszeiten'“, so die Archivdirektorin.
Hintergrund: Im Zentralarchiv der Landeskirche lagern rund 5.500 Kirchenbücher aus protestantischen Pfarrämtern sowie 10.000 Archivkartons mit 312 Pfarrarchiven von Albersweiler bis Zweibrücken. Ein Lesesaal lässt Forschung, Begegnung und Austausch mit anderen Nutzern zu. Wer nicht vor Ort sein kann, kann digital suchen und lesen im Kirchenbuchportal Archion www.archion.de sowie dem Archivportal www.zentralarchiv-speyer.findbuch.net.
Der Lesesaal ist Dienstag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr geöffnet. Während der Corona-Pandemie ist eine Anmeldung erforderlich. Telefon 06232/667-180 oder E-Mail zentralarchiv@evkirchepfalz.de
https://www.zentralarchiv-speyer.de/
19.07.2020
Dr. Jens Henning wird leitender Pfarrer in Dudenhofen
Dudenhofen – Pfarrer Dr. Jens Henning, derzeit Religionslehrer und Schulseelsorger am Johanneum in Homburg, übernimmt zum 1. Oktober dieses Jahres die Leitung der Pfarrei Heilige Hildegard von Bingen in Dudenhofen. Er folgt auf Pfarrer Josef Metzinger, der zum 1. Oktober in die Pfarrei Heiliger Philipp der Einsiedler nach Göllheim wechselt.
Jens Henning (41) stammt aus Herxheim und wurde im Jahr 2013 von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom zum Priester geweiht. Nach seiner Weihe war er Kaplan in Bexbach und wechselte 2017 als Religionslehrer und Schulseelsorger an das Gymnasium Johanneum in Homburg. Zu Jahresbeginn hat er zusätzlich die Administration der Pfarrei Heilig Kreuz in Homburg übernommen.
Bistum Speyer
19.07.2020
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