Diakonissen Speyer

Schule in Bewegung – Diakonissen Fachschule für Sozialwesen feiert 100-jähriges Bestehen

Mit einem Fachtag und einem Festakt feierten die Diakonissen Speyer am 15. November das 100-jährige Bestehen der Diakonissen Fachschule für Sozialwesen.

Festgäste und Schulgemeinschaft singen gemeinsam die Schulhymne „Aufstehn, aufeinander zugehn“ (Clemens Bittlinger).

1919 absolvierten die ersten Schülerinnen die damals einjährige Ausbildung inklusive Praxisanleitung und einigen Wochenstunden Theorie, berichtete Pfarrer Dr. Günter Geisthardt, Theologischer Vorstand der Diakonissen Speyer, beim Festakt im Diakonissen-Mutterhaus von den Anfängen der Diakonissen Fachschule für Sozialwesen. Seither habe sich viel bewegt und verändert, doch das grundlegende Ziel einer fachlich fundierten Ausbildung auf Grundlage des christlichen Menschenbildes sei gleichgeblieben. „Wie die Diakonissen Speyer insgesamt lebt die Fachschule traditionsbewusst, aber nicht vergangenheitsorientiert“, so Geisthardt. Bei aller Bewegung und Veränderung bleibe die Leitfrage: Was brauchen die Kinder von heute und morgen für ein gelingendes Leben und was können Erzieherinnen und Erzieher dazu beitragen? Mit Blick auf sich und seine Kolleginnen und Kollegen ergänzte Schulleiter Pfarrer Matthias Kreiter: „Unsere Aufgabe als Lehrende ist es, eine lebendige, freundliche, dem einzelnen Menschen zugewandte Schule zu bleiben, die demokratische Prozesse und Partizipation ernst nimmt, die mit hoher Fachlichkeit Bildungsaufgaben bewältigt und Menschen dazu befähigt, diesen wichtigen sozialen Beruf zu erlernen.“

Diakonissen-Vorstand Dr. Günther Geisthardt sprach über den gleichbleibenden Anspruch der Fachschule für Sozialwesen.

„Kinder auf ihrem Weg vom Kleinkind zum Schulkind zu begleiten, ist eine bedeutende Aufgabe in unserer Gesellschaft und eine Bildungstätigkeit“, erklärte Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler. Dass Menschen für diese Aufgabe seit nunmehr 100 Jahren hier in Speyer ausgebildet werden, freue sie nicht nur als Oberbürgermeistern der Stadt Speyer, sondern auch als Mutter einer 4-jährigen Tochter. Die Fachkräfteoffensive des Bundesfamilienministeriums bewertete sie als einen wichtigen Schritt der Politik, auf den noch weitere folgen müssten. Auch Regine Käseberg, Leiterin der Abteilung für Frühkindliche Bildung im rheinland-pfälzischen Bildungsministerium, hob die Bedeutung des Erzieherberufs hervor. „Der Arbeitsmarkt, der Sie erwartet, ist eine Wachstumsbranche“, sagte sie an die über 300 anwesenden Schülerinnen und Schüler der Fachschule gewandt. „Wir brauchen in Rheinland-Pfalz die besten Erzieherinnen und Erzieher für den gesamten Bereich der Kinder- und Jugendhilfe“, so Käseberg.

Die Zeitkapsel auf dem Weg vom Mutterhaus zur Fachschule.

„In der Kita werden die Grundlagen für eine erfolgreiche Bildungsbiografie gelegt“, betonte Professorin Dr. Renate Zimmer von der Universität Osnabrück in ihrem Impulsvortrag. „Als Erzieherinnen und Erzieher sind Sie neben Eltern und Familie die bedeutendsten Menschen in der Entwicklung eines Kindes in den ersten Lebensjahren“, so Zimmer weiter. Sie forderte, die angehenden Erzieherinnen und Erzieher auf, sich dieser bedeutenden Rolle bewusst zu sein und diese mit Stolz auszufüllen, denn das trage unter anderem zur beruflichen Zufriedenheit bei und sei eine wichtige Kraftquelle im anspruchsvollen Berufsalltag. Im Anschluss an den Festakt bildeten Festgäste und Schulgemeinschaft eine Menschenkette vom Mutterhaus durch den Park bis zur Fachschule und transportierten so die vorbereitete Zeitkapsel zur Schule. Dort wurde das mit Erinnerungen gefüllte Metallgefäß neben einem frischgepflanzten Baum für die kommenden Schülergenerationen vergraben.

Ein frisch gepflanzter Baum und die daneben vergrabene Zeitkapsel sollen künftige Schülergenerationen an die Geschichte der Fachschule erinnern.

Diakonissen Speyer
17.11.2019

5330 Jahre gelebte Diakonie

182 Mitarbeitende der Diakonissen Speyer feiern in diesem Jahr ihre mindestens 25-jährige Zugehörigkeit zum Unternehmen, fünf Mitarbeiterinnen sind bereits seit 45 Jahren dabei, 15 feiern ihre 40-jährige Betriebszugehörigkeit. Zusammen bringen sie es auf 5330 Dienstjahre in dem sozialdiakonischen Unternehmen.

Die anwesenden Jubilarinnen und Jubilare mit Diakonissen-Oberin Sr. Isabelle Wien und Theologischem Vorstand Pfarrer Dr. Günter Geisthardt (hinten links).

„Vor 160 Jahren haben die ersten Diakonissen in Speyer ihren Dienst in der Krankenpflege aufgenommen“, blickte Pfarrer Dr. Günter Geisthardt während der Andacht am 12. November im Mutterhaus auf die Anfänge zurück. Eine lange Zeit und eine beeindruckende Entwicklung lägen zwischen diesem Anfang und dem heutigen Tag. Aus kleinen Anfängen sei ein großes diakonisches Unternehmen erwachsen und die Jubilarinnen und Jubilare seien Teil dieser Geschichte. „Sie gestalten mit und tragen dazu bei, dass wir unseren Auftrag erfüllen, für Menschen da zu sein, die auf Hilfe und Begleitung angewiesen sind, und ihnen beim und zum Leben zu helfen“, so der Theologische Vorstand. Stellvertretend für Pfarrer Albrecht Bähr vom Diakonischen Werk Pfalz überreichte der Vorstand den Jubilarinnen und Jubilaren die Kronenkreuze in Gold als höchste Anerkennung der Diakonie.

Der Vorsitzende der Gesamtmitarbeitervertretung Michael Hemmerich und seine Kolleginnen Carmen Becker, Kathrin Harnisch und Ingrid Horsch nahmen die Jubilarinnen und Jubilare bei der anschließenden Feier mit auf eine Zeitreise durch die vergangenen 45 Jahre. So gewann beispielsweise die deutsche Nationalmannschaft 1974 die Fußball-WM, Mutter Teresa erhielt 1979 den Friedensnobelpreis und 1989 feierte Deutschland den Fall der Berliner Mauer. Doch nicht nur in der Welt sei viel passiert, sondern auch bei den Diakonissen Speyer. Für alles Mit- und Ausgestalten und die vielen Jahre des Dienstes dankten sie den anwesenden Jubilarinnen und Jubilaren im Namen der sechs Mitarbeitervertretungen der Diakonissen Speyer.

Mit einem gemeinsamen Essen und musikalischer Begleitung des Saxophonquartetts „Sax4Fun“ klang der Abend aus.

Diakonissen Speyer
17.11.2019

Adventsbasar im Diakonissen-Mutterhaus

Beim Adventsbasar mit Edeltrödelmarkt bei den Diakonissen Speyer stimmt das Flohmarkt-Team um die Diakonische Gemeinschaft am 28. und 29. November auf Weihnachten ein.

Am 28. November von 9.30 bis 17.00 Uhr und am 29. November von 9.30 bis 14.00 Uhr erwarten Besucherinnen und Besucher im Foyer des Mutterhauses in der Hilgardstraße 26 Edeltrödel, Schmuck und Weihnachtsartikel sowie frisch gebackene Waffeln. Zudem bietet die Maudacher Werkstatt am 28. November selbstgestaltete Adventskränze und weihnachtliche Gestecke zum Verkauf an.

Die Einnahmen des Edeltrödelmarktes kommen der Schwesternschaft der Diakonissen Speyer zugute.

Diakonissen Speyer
17.11.2019

Einander beschenken – Ökumenisch-geistlicher Übungsweg

Unter dem Titel „Einander beschenken – Von der aufbauenden Kraft des Dialogs“ laden die Diakonissen Speyer und das Kloster St. Magdalena zu einem ökumenisch gestalteten geistlichen Übungsweg ein.

Der ökumenisch-geistliche Übungsweg ist ein meditativer Weg in den Advent und erstreckt sich über vier Wochen. Los geht es mit dem ersten Abend zur Einführung und Einstimmung am 21. November von 19.30 bis 21.30 Uhr im Kloster St. Magdalena. Die Abende umfassen das persönliche Besinnen und Meditieren sowie ein geistliches Begleitgespräch. Überschrieben sind die Wochen mit drei Themen: „Das erste Wort Gottes für dich bist du selbst“, „Wie Gespräche Brücken bauen“ und „Wie Gespräche heilen können“. Begleitet auf dem ökumenisch-geistlichen Übungsweg werden die Teilnehmenden von Pfarrer Reinhard Kalker aus Jockgrim und Schwester Carla Menin OP sowie Schwester Maria Theresia Ludwig OP vom Kloster St. Magdalena.

Die Gesprächsabende finden an den folgenden vier Donnerstagen im Kloster St. Magdalena in der

Speyerer Hasenpfuhlstraße 32 statt: 21. und 28. November sowie 5. und 12. Dezember, jeweils von 19.30 bis 21.30 Uhr. Die Teilnahme kostet 10 Euro für alle vier Termine. Information und Anmeldung im Sekretariat der Oberin, Tel. 06232 22-1207, julia.vogelgesang@diakonissen.de.

Diakonissen Speyer
17.11.2019

Wege zur Zufriedenheit – Vortragsabend mit Pater Anselm Grün im Diakonissen-Mutterhaus

Pater Anselm Grün bei seinem Vortrag im Diakonissen-Mutterhaus

Anlässlich seines 25-jährigen Bestehens hat der Förderverein Hospiz im Wilhelminenstift der Evangelischen Diakonissenanstalt Speyer-Mannheim e.V. am 6. November zu einer Benefizveranstaltung mit Pater Anselm Grün ins Diakonissen-Mutterhaus eingeladen. Der Buchautor und langjährige wirtschaftliche Leiter der Abtei Münsterschwarzach zeigte in seinem Vortrag „Wege zur Zufriedenheit – Was lässt mich zufrieden sein?“ auf, wie man zum Frieden mit sich selbst, den Menschen im eigenen Umfeld und den äußeren Umständen im Leben gelangt.

„Ich bin zufrieden – was für eine schöne Aussage“, mit diesen Worten begrüßte Pater Anselm Grün am Mittwochabend die über 350 Zuhörerinnen und Zuhörer im Fliedner-Saal des Diakonissen-Mutterhauses in Speyer. Doch was lässt mich zufrieden sein und wie komme ich in Einklang mit mir selbst, meinen Mitmenschen und meiner Umwelt? „Zufrieden bedeutet, zum Frieden zu kommen“, so Grün. Dieser Weg zum Frieden sei flankiert von vier Haltungen: Glück, Dankbarkeit, Genügsamkeit und Einfachheit. Dankbarkeit beispielsweise sei der Schlüssel zu einem glücklichen Leben. „Es gibt immer etwas, für das man dankbar sein kann“, ist der promovierte Theologe überzeugt und empfiehlt, mit der „Brille der Dankbarkeit“ auf sich, auf andere und auf die eigene Lebensgeschichte zu blicken. Der Autor von über 250 Büchern stellte an dem Abend sowohl philosophische als auch psychologische und spirituelle Ansätze vor, denn es gebe mehr als einen Weg zur Zufriedenheit und jeder und jede müsse seinen individuell gestalten, so der Benediktinerpater.

Der gebürtige Franke war bereits zum dritten Mal im Speyerer Mutterhaus zu Gast, zuletzt für einen Vortragsabend 2012 über die heilende Kraft der Gleichnisse. „Wir freuen uns, dass Pater Anselm Grün unserem Förderverein und dem Hospiz im Wilhelminenstift über unsere Vorstandsmitglieder Sanitätsrat Dr. med. Adalbert Orth und Oberin Sr. Isabelle Wien verbunden ist“, sagte Werner Vogelsang, Vorsitzender des Fördervereins, der den Abend mit Unterstützung des Vorstands und haupt- und ehrenamtlicher Mitarbeitender im Hospiz ausgerichtet hat.

Gemeinsam mit Oberin Sr. Isabelle Wien nutzte er die Gelegenheit für einen kurzen Blick auf die 25-jährige Geschichte des Fördervereins und die Entstehung des Hospizes im Wilhelminenstift. Aus den anfänglich 33 Gründerinnen und Gründern sei ein Verein mit 260 Mitgliedern erwachsen, der sich weiterhin über Zuwachs freue.

Diakonissen Speyer
17.11.2019

25 Jahre Förderverein Hospiz im Wilhelminenstift

Mit einer Dankandacht und einer Mitgliederversammlung feierte der Förderverein Hospiz im Wilhelminenstift der Evangelischen Diakonissenanstalt Speyer-Mannheim e.V. Ende Oktober sein 25-jähriges Bestehen, zog Bilanz und ehrte langjährige Mitglieder.

Vereinsvorsitzender Werner Vogelsang (hinten 3.v.l.) und Stellvertreterin Friederike Ebli (vorn 1.v.l.) mit den geehrten Mitgliedern.

In der Dankandacht im Speyerer Mutterhaus blickte Diakonissen-Oberin Sr. Isabelle Wien auf die Anfänge des Fördervereins zurück: „1994 hatte der Gedanke der Gründung eines Fördervereins für ein stationäres Hospiz hier in Speyer viele Menschen angesprochen, die vom Hospizgedanken beeindruckt waren“, berichtete sie. Seither sei der Förderverein ein treuer Begleiter und Unterstützer der Hospizarbeit. Die Hoffnung, die der damalige Direktor der Diakonissenanstalt Pfarrer Karl-Gerhard Wien für den Förderverein hatte, habe sich erfüllt. Er schrieb in der Diakonissen-Jahresschrift Phöbe 1995: „Wir erhoffen uns vorrangig ideelle Unterstützung, auch im Erlangen der gesellschaftlichen Akzeptanz, aber auch praktische Hilfe im Finden und Ausbilden einer Hospizhelfergruppe, wie auch im Gewinnen von materieller Unterstützung und dem Werben um Spenden.“

Auch Werner Vogelsang, seit 2017 Vorsitzender des Fördervereins, zog eine positive Bilanz: „Im Laufe der vergangenen 25 Jahre hat sich der Förderverein sehr gut entwickelt, steht wirtschaftlich auf gesundem Fundament und weist inzwischen 260 Mitglieder auf.“ Gemeinsam mit seiner Stellvertreterin Friederike Ebli dankte er im Namen des Vorstands den Mitgliedern, die vor 25 Jahren die Vorstandsarbeit übernommen haben, als Vorsitzende des Fördervereins oder Hospizleitung tätig waren. Unter ihnen war auch die Initiatorin und Gründerin des Hospizes im Wilhelminenstift Pfarrerin Isolde Wien sowie Pfarrerin Elke Schadt-Benzing, Iris Endres, Sabine Seifert, Pfarrer Karl-Gerhard Wien, Dr. Adalbert Orth, Dr. Thomas Neubert, Werner Schineller und Rainer Wenzel.

Für die Unterstützung des Fördervereins – sowohl ideell als auch materiell – bedankten sich Hospizleiterin Sabine Seifert und Pflegedienstleiter Markus Hafner. Sie berichteten vom Alltag und von besonderen Momenten im Hospiz und davon, wie zur Verfügung gestellte Mittel zum Einsatz gekommen sind. So konnten dank des Fördervereins beispielsweise besondere Ventilatoren angeschafft werden, die in den Gästezimmern in den heißen Sommermonaten für Abkühlung gesorgt hätten, ohne die Gäste unangenehmer Zugluft auszusetzen. Weitere Mittel seien in die Qualifizierung und Fortbildung von Mitarbeitenden geflossen. „Das stärkt uns im Team und kommt unmittelbar unseren Gästen zugute“, berichtete Sabine Seifert. „Wir spüren, dass unsere Arbeit mitgetragen wird“, ergänzte die Hospizleiterin und dankte im Namen ihres Teams allen anwesenden Fördervereinsmitgliedern.

Diakonissen Speyer
17.11.2019

Wenn Grenzen verschwinden –  30 Jahre Mauerfall und die Freiheit der Kirche

Anlässlich des Gedenkjahres „30 Jahre Mauerfall“ war Prof. Dr. Dr. h. c. Michael Beintker am Reformationstag im Diakonissen-Mutterhaus zu Gast. In seinem Vortrag „Wenn Grenzen verschwinden – 30 Jahre Mauerfall und die Freiheit der Kirche“ berichtete er von seinen eigenen Erfahrungen als Christ in der DDR und erinnerte an die Rolle und den Auftrag der Kirche damals und heute.

Prof. Michael Beintker beim Vortrag

„Dicht gedrängt strömen fröhliche Menschen von Ost- nach Westberlin. Sie jubeln und tanzen an Stellen, auf die am Vortag noch geschossen worden wäre. Grenzsoldaten beginnen zu lächeln und manche vertauschen ein wenig unbeholfen die Maschinenpistole mit einem Glas Sekt, das ihnen jemand in die Hand drückt“, mit diesen Worten zu Beginn seines Vortrags rief Professor Michael Beintker bei seinen Zuhörerinnen und Zuhörern Erinnerungen an die Bilder des Mauerfalls vor 30 Jahren wach. Mit Blick auf die Rolle der Kirchen steht für den in der DDR aufgewachsenen Theologen fest: „Ohne kirchliche Räume hätte es eine friedliche Revolution nicht gegeben.“ Oppositionelle Kräfte und Gruppierungen seien bereits lange vor 1989 unter den Dächern von Gemeindezentren und Kirchen zusammengekommen und in einen engagierten Austausch über Fragen der Umwelt und der Bürgerrechte getreten.

Im Vergleich mit anderen Ländern des ehemaligen Ostblocks hätten die Kirchen in der DDR über erstaunliche Freiräume verfügt, die sie auch zu nutzen wussten, so Beintker. „Das kirchliche Leben wurde keineswegs in den Untergrund verdrängt.“ Jedoch verschwieg er auch die Nachteile nicht, die ein Bekenntnis zum christlichen Glauben in der damaligen DDR mit sich brachten. Wie beispielsweise die Ausgrenzung in der Schule oder die Limitierung der Bildungschancen und beruflichen Möglichkeiten. All das hätte das „Christsein hinter der Mauer“ geprägt.

Aufbauend auf den Schilderungen und Beispielen aus der DDR-Zeit blickte der emeritierte Professor für Systematische Theologie im weiteren Verlauf seines Vortrags auf die Entwicklungen der Kirche nach dem Mauerfall bis heute. „Religion verliert von Generation zu Generation an Ansehen, religiöse Indifferenz und atheistische Lebensdeutungen gewinnen zunehmend an Plausibilität“, stellte er warnend fest. „Wenn wir hier nicht spürbar gegensteuern, werden wir den Traditionsbruch nicht aufhalten“, so Beintker weiter. Für ihn gibt es vier Mindestbedingungen für die Entfaltung eines lebendigen Glaubenslebens: Die Bereitschaft, mit der Bibel zu leben, das Gebet als Kontakt zum lebendigen Gott, eine aus dem Gebet erwachsende Haltung gegenüber der Wirklichkeit und eine Verbundenheit in der Gemeinde Jesu Christi.

„Die Botschaft für uns am Reformationstag 2019 ist: Heute wie in Zukunft kommt es darauf an, dass die Kirche sich an ihrem Auftrag und damit an Jesus Christus als ihrem Grund orientiert“, resümierte Pfarrer Dr. Günter Geisthardt, Theologischer Vorstand der Diakonissen Speyer. „In der Begegnung mit der Bibel, im Gebet, im Leben als Empfangende und Geborgene erfahren Menschen Freiheit, die tiefer reicht als die äußere Freiheit in einer Gesellschaft oder einem politischen System“, so Geisthardt.

Diakonissen Speyer
17.11.2019

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