Kirche:

„Dankbarkeit für die Gaben der Schöpfung“

Zum neunten Mal wurde am 7. Juni auf dem Domplatz der Weinzehnt aus Kirrweiler präsentiert. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Weihbischof Otto Georgens begrüßten die Kirrweiler Delegation. Bürgermeister Rolf Metzger und Weinprinzessin Kerstin I. stellten den Wein vor und boten ihn zur allgemeinen Verköstigung an.

Speyer – Zum neunten Mal wurde auf dem Domplatz in Speyer der Weinzehnt aus Kirrweiler präsentiert. In praller Sonne bei rund 30° Celsius wurde die Reifung des 2018er Grauburgunders nachempfindbar. „Der Wein, den wir heute übergeben, ist 2018 gereift. Es war ein trockener und heißer Sommer. Dank ihrer tiefen Wurzeln haben die Reben jedoch die Hitze gut überstanden“, beschrieb der Kirrweiler Bürgermeister Rolf Metzger. Auf dem Domplatz in Speyer charakterisierte er den Jahrgang als hochwertig: Rund, kräftig, mit ausgewogener Säure. Dank der guten Ernte war mit 156 Flaschen pro Bischof zudem mehr Wein zu vergeben, als im Vorjahr. Da waren es noch jeweils 146 Flaschen. Metzger verwies darauf, dass der Weinzehnt nun seit 2011 bereits zum neunten Mal in Folge abgegeben wurde – und der Termin für 2020 stehe auch bereits fest.

Weinprinzessin Kerstin I. erklärte, dass nicht nur die prosperierende Zeit der Fürstbischöfe Kirrweiler mit Speyer verbindet. Auch die Rebsorte des Weinzehnts habe historische Wurzeln in der Stadt. So hat Johann Seger Ruland im Jahre 1711 in Speyer den Grauburgunder, der auch als „Ruländer“ bekannt ist, entdeckt und dann verbreitet. Ihre Einladung zur allgemeinen Verköstigung schloss die Weinprinzessin mit einem Zitat von Johann Wolfgang von Goethe: „Kein Genuss ist vorübergehend; denn der Eindruck, den er zurücklässt, ist bleibend.“

Bischof Karl-Heinz Wiesemann hieß die Delegation aus Kirrweiler herzlich willkommen: „Der Wein ist ein ganz besonderes Symbol des gemeinsamen Zusammenseins, des Lebens miteinander, der Freude, die wir miteinander teilen und der Dankbarkeit für die Gaben der Schöpfung und gegenüber unserem Herrgott, der uns die guten Gaben schenkt. Aber auch unseres Einsatzes und Fleißes: Und deswegen freue ich mich jedes Mal, wenn so viele vorbeikommen.“ Denn nachdem der Weinzehnt, von Kutsche und Blaskapelle begleitet, auf dem Domplatz eintraf, wurde die Kirrweiler Delegation schnell um zahlreiche neugierige Passanten erweitert.

Weihbischof Otto Georgens nahm augenzwinkernd die jahrhundertealten Bande zu Kirrweiler aufs Korn: „Wie jedes Jahr seid ihr da und versorgt uns mit Wein. Also irgendwie seid ihr doch noch so ein bissel wie Leibeigene.“ Er ließ es sich nicht nehmen, auf die Melodie von Beethovens „Ode an die Freude“ zu dichten und schloss mit folgenden Reimen: „Wie im Himmel so auf Erden / Trinken wir den Pfälzer Wein / Wie es war, so soll es werden / Amen. Ja, so soll es sein!“

Der Weinzehnt in diesem Jahr stammt vom Weingut Schlössel, geführt von Martin und Daniel Schwab, ein Familienbetrieb von Vater und Sohn. Die Flaschen des Weinzehnts werden von Bischof Wiesemann vor allem für Geschenke an soziale Einrichtungen benutzt, während Weihbischof Georgens die Flaschen an Gäste aus der Weltkirche vergibt. Der Kirrweiler Pfarrer Peter Nirmaier konnte diesmal den Weinzehnt nicht begleiten. Ein kurzfristiger seelsorgerischer Einsatz verhinderte seine Teilnahme.

Sehen Sie hier die Reden und die Unterzeichung der Weinzehntübergabe:

Sehen Sie hier das Fotoalbum zur Übergabe des Weinzehnt

Text: Bistum Speyer Foto & Video: Speyer 24/7 News,dak
08.06.2019

Vorbereitung auf den Deutschen Orgeltag am 8. September

Vereinigung der Orgelsachverständigen ruft Organisten, Orgelbauer, Gemeinden und Orgelfreunde zur Mitwirkung auf – Interesse an der Orgel erfährt aktuell großen Aufschwung

Speyer / Deutschland – Am Sonntag, den 8. September, findet der diesjährige „Deutsche Orgeltag“ statt: In Kirchen, Konzertsälen, Orgelbauwerkstätten und Privathäusern überall in Deutschland werden Pfeifenorgeln erklingen. „Wir laden die Menschen an diesem Tag ein, die Pfeifenorgel als das aufwändigste, größte und faszinierendste Musikinstrument kennenzulernen und zu erleben“, erklärt Christoph Keggenhoff, Orgelsachverständiger des Bistums Speyer. Er leitet die Vereinigung der Orgelsachverständigen Deutschlands, die den „Deutschen Orgeltag“ vor neun Jahren ins Leben gerufen hat. Durch die Ernennung des Orgelbaus und der Orgelmusik zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit durch die UNESCO habe das Interesse an der Orgel „einen enormen Aufschwung“ erfahren.

Die Vereinigung der Orgelsachverständigen ruft Organisten, Orgelbauer, Gemeinden und Orgelfreunde auf, am „Deutschen Orgeltag“ eine Veranstaltung zum Thema Pfeifenorgel zu organisieren und durchzuführen. „Dabei sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt“, berichtet Christoph Keggenhoff von einer bunten Palette an Ideen und Veranstaltungen in den vergangenen Jahren. Es wurden Konzerte für Kinder, Orgelwanderungen zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Bus, Werkstattbesichtigungen, Orgelerklärungen, Orgeln zum Selberspielen und vieles andere mehr angeboten.

Weitere Informationen zum „Deutschen Orgeltag“ gibt es auf der offiziellen Internetseite. Dort können alle Veranstaltungen online eingetragen und eingesehen werden.

Weitere Informationen: www.orgeltag.de

Kontakt:

Bistum Speyer
Christoph Keggenhoff
Hasenpfuhlstr. 33b, 67346 Speyer
Telefon: 06232 / 100 93 30
E-Mail: christoph.keggenhoff@bistum-speyer.de

Bistum Speyer
08.06.2019

„Mit suchenden Menschen auf dem Weg sein“

Erhard Steiger, Referent für die Katholische Erwachsenenbildung im Bistum Speyer, verabschiedet sich in den Ruhestand

Speyer – „Mit suchenden Menschen auf dem Weg und in Bewegung sein“: So beschreibt Erhard Steiger, was ihm in seinem Berufsleben immer am meisten Freude gemacht hat. Ende Mai hat sich der weithin bekannte Referent für die Katholische Erwachsenenbildung in den Ruhestand verabschiedet.

„Ich bin ein Beziehungsmensch. Die Begegnungen mit Menschen standen für mich immer an erster Stelle“, blickt Erhard Steiger mit etwas Wehmut, zugleich aber mit großer Dankbarkeit auf seine Tätigkeit zurück. Gemeinsam mit dem Heinrich-Pesch-Haus in Ludwigshafen und der Speyerer Pfarrei Pax Christi hat der Theologe und Sozialarbeiter das Forum Katholische Akademie verantwortet und dabei nach eigenen Worten „viele sehr beeindruckende Persönlichkeiten“ kennen lernen dürfen. Er hat Angebote für Singles auf den Weg gebracht und sich für den Dialog der Religionen ebenso wie für die Erinnerungsarbeit an die Opfer des Nationalsozialismus stark gemacht. Der passionierte Pilger erinnert sich besonders gern an persönliche Begegnungen auf geistlich begleiteten Wanderungen und Bergexerzitien. „Hier ergab sich häufig ganz unkompliziert Gelegenheit, Menschen Impulse und Unterstützung für ihren Lebensweg zu geben.“ Die Katholische Erwachsenenbildung hat er als „tolles Team“ erlebt, in dem er eigene Ideen mit viel Offenheit und Freiheit verwirklichen konnte.

Erhard Steiger, der in Harthausen aufgewachsen und in Speyer zur Schule gegangen ist, wirkte seit 1989 im Bistum Speyer, zunächst als Bildungsreferent und Geschäftsführer der Bildungs- und Freizeitstätte Heilsbach im westpfälzischen Schönau, dann als Leiter der Familienbildungsstätte in Pirmasens und seit 2002 in der Seelsorge für gehörlose Menschen. 2008 wechselte er in die Katholische Erwachsenenbildung, zunächst mit Sitz in Kaiserslautern und ab 2011 mit Speyer als Wirkungsort. „Die Bildungsarbeit war immer mein Herzensanliegen“, bekennt der frisch gebackene Ruheständler. In der Qualifizierung geistlicher Pilgerbegleiter haben sein Interesse an der Erwachsenenbildung und seine Passion für das Pilgern und Wallfahren zuletzt optimal zusammengefunden.

An Ideen für seinen Ruhestand mangelt es ihm nicht. Laufende Projekte wie zum Beispiel die Konzeption einer Ausstellung zu Tod und Trauer oder die geistliche Begleitung des Pilgerwegs vom Annaberg bei Burrweiler zur Kathedrale nach Speyer am Fest Mariä Himmelfahrt wird er weiter- und zu Ende führen. Das Geistliche Zentrum St. Peter im Schwarzwald hat ihn bereits als Referent für weitere Seminarangebote verpflichtet. Auch sein Engagement als ehrenamtlicher Führer für die jüdische Synagoge in Speyer wird er fortsetzen. Und natürlich wird er als Pilger weiterhin selbst auf dem Weg und auf der Suche sein. Dabei treibt ihn vor allem eine Frage um: „Wie schaffen wir es, die Kirche wieder stärker zu den Menschen zu bringen und Vertrauen aufzubauen?“ Mit seinem Engagement im Bistum Speyer und für die Katholische Erwachsenenbildung hat er eine überzeugende Antwort vorgelebt.

Bistum Speyer
08.06.2019

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