Zoo Heidelberg / Freizeit

Kunstvolle Tiger-Zeichnung offiziell übergeben

Versteigerung ermöglichte neuen Spielball für die Tiger im Zoo Heidelberg

Für 400 Euro wurde das Kunstwerk versteigert.
Foto: Zoo Heidelberg

Anlässlich des ersten Geburtstags der Heidelberger Tiger-Drillinge Dumai, Jambi und Sabah, startete der Zoo Heidelberg Ende Februar eine besondere Aktion: Es wurde eine detailgetreue Tiger-Zeichnung, welche die junge Tigerin Dumai zeigt, versteigert. Die Versteigerung war erfolgreich: Mit 400 Euro war Renate Achterberg die Höchstbietende. Bei einem offiziellen Termin im Zoo am 5. April 2022 überreiche der Kaufmännische Geschäftsführer Thomas Pöschko das Kunstwerk an die neue Besitzerin. „Ich freue mich sehr, dass ich das Kunstwerk nun nach Hause mitnehmen darf. Die Augen, die mich direkt ansehen – diesem Blick kann ich mich nicht entziehen. Das Bild kommt in unser Treppenhaus, damit ich es jedes Mal sehen kann, wenn ich die Treppe benutze!“, erzählt Renate Achterberg. Die Künstlerin Beate Müller hatte das Kunstwerk dem Zoo Heidelberg überlassen. Sie zeichnete die junge Tigerin mit Pastellkreide auf Pastelmat nach einer Fotografie von Susi Fischer. Rund 25 Arbeitsstunden stecken in dem Kunstwerk.

Der neue Spielball für die Heidelberger Tiger wurde im Anschluss an die Übergabe des Kunstwerks von Thomas Pöschko, Kaufmännischer Geschäftsführer (r.), dem stellv. Revierleiter des Raubtierreviers Manuel Stumpf (r.) gemeinsam mit der Höchstbietenden Renate Achterberg (2. v. l.) und der Künstlerin Beate Müller (2. V. r.) ins Gehege der Tiger gebracht.
Foto: Zoo Heidelberg

Herr Pöschko bedankte sich bei Frau Achterberg und der Künstlerin für die besondere Unterstützung. „Mich hat die Idee, dieses einzigartige Bild bei einer Auktion zu versteigern, gleich begeistert. So konnten wir unserem Tiger-Nachwuchs etwas Gutes tun und den Erlös der Auktion in den neuen Beschäftigungsball investieren. Dass mit Frau Achterberg eine langjährige Unterstützerin unseres Zoos den Zuschlag erhalten hat, freut mich besonders“, sagt Pöschko. Der Erlös aus der Auktion kam direkt den Heidelberger Tigern zugute: Sie haben einen neuen, stabilen Beschäftigungsball bekommen. Im Anschluss an die offizielle Übergabe wurde der neue Ball für die Raubkatzen vorbereitet. Um ihn für die Raubkatzen besonders interessant zu machen, wurde er mit Parfum besprüht, das die feinen Nasen der Raubkatzen anregt. Unterschiedliche Gerüche – ob durch Gewürze, Felle oder Parfums –  sind für die Tiger eine willkommene Beschäftigung. Frau Achterberg konnte den Ball gemeinsam mit dem stellvertretenden Revierleiter Manuel Stumpf persönlich im Tiger-Gehege platzieren. Gemeinsam beobachteten alle Beteiligen danach – von außerhalb des Geheges – wie die Tiger die Anlage betraten und die Veränderung wahrnahmen: Während Dumai lieber bei Ihrer Mutter Karis auf der anderen Anlage blieb, zeigten sich ihre beiden Geschwister Jambi und Sabah neugierig und erkundeten das vorbereitete Gehege. Der schwere, stabile Ball wurde sogleich gefunden, ordentlich beschnuppert und wird für die jungen Tiger noch eine Weile ein besonderes Spielzeug sein. „Unsere Tiger im Zoo Heidelberg beschäftigen sich sehr gerne mit unterschiedlichen Materialien, daher wechseln wir immer zwischen Kartons, Bällen oder Seilen, an denen Futter hängt ab. An so einem Spielball, der stabil genug ist, den Krallen und Zähnen standzuhalten, können sie sich nun richtig austoben!“, freut sich Stumpf.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Zoo Heidelberg
05.04.2022

Geänderte Zutritts-Regeln in den Zoo ab 3. April 2022

Zoo-Eintritt ohne 3G möglich – Maskenpflicht in Innenräumen bleibt bestehen

Die Sumatra-Tiger im Zoo Heidelberg genießen die Sonnenstrahlen.
Foto: Petra Medan

Anfang April ändern sich erneut die Zugangsregelungen für den Eintritt in den Zoo Heidelberg während der Corona-Pandemie. Ab Sonntag, 3. April 2022, ist ein Zoobesuch ohne weiteren Nachweis zu Impf-, Test- oder Genesenen-Status möglich. Tickets für den Zoo Heidelberg können sowohl online als auch direkt vor Ort gekauft werden. Im Rahmen der Fürsorge für Tiere und Mitarbeiter behält der Zoo in allen Innenräumen eine Maskenpflicht vorerst bei. Zoobesucher werden gebeten, sich vor dem Zoobesuch auf der Webseite unter www.zoo-heidelberg.de/coronainfo über die aktuell geltenden Regelungen zu informieren.

Um unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch unsere Tiere vor einer Infektion mit dem Coronavirus zu schützen, besteht im Zoo Heidelberg weiterhin die Pflicht, in den Innenräumen eine medizinische Mund-Nasen-Maske oder eine FFP2-Maske zu tragen. Insbesondere im Raubtier- und Affenhaus leben Tiere, die als besonders empfänglich für das Coronavirus gelten. Ebenso schützt die Maskenpflicht in Innenräumen auch die Zoo-Mitarbeiter vor einer Infektion, welche sich durch Krankheit oder Quarantäne wiederum negativ auf die Versorgung der Tiere auswirken würde.

Im Freien ist das Tragen einer FFP2-Maske nicht erforderlich, es sollte jedoch auch hier weiterhin auf den Mindestabstand zu anderen Personen geachtet werden. So können alle Besucher den Frühling genießen und sich auf einen farbenfrohen Zoo freuen: Auf den Wiesen blühen Tulpen, Hyazinthen und Narzissen und an den Sträuchern sprießen die Knospen. Perlhühner laufen schnatternd durch die farbenfrohen Blumenwiesen und kreuzen die Besucherwege. Im Gehege der Erdmännchen wird tatkräftig gebuddelt und die Präriehunde sind aus ihrem Bau gekommen. Die drei jungen Tiger, die im letzten Frühjahr im Zoo Heidelberg zur Welt kamen, genießen die warmen Temperaturen und zeigen ihre individuellen Fellzeichnungen im Sonnenlicht.

Aktiv den Zoo erleben ist mit den Angeboten der Zoo-Akademie möglich. Für einzelne Workshops in den Osterferien gibt es noch freie Plätze: Wer Nisthilfen für Wildbienen bauen möchte oder in einem Labor in die Welt der Wissenschaft abtauchen möchte, sichert sich noch schnell ein Ticket. Geführte Rundgänge, bei denen auch Erwachsene viel Neues erfahren können, geben besondere Einblicke in das Leben der Zootiere. Termine hierfür können beliebig nach Absprache vereinbart werden. Mehr Infos zu den Angeboten gibt es unter www.zoo-akademie.org.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Zoo Heidelberg / Petra Medan
31.03.2022

Glänzende Aussichten: Auf die Perspektive kommt es an

Neue Sonderausstellung im Zoo Heidelberg eröffnet

In der Ausstellung Glänzende Aussichten, die ab sofort bis Mitte Juni im Zoo Heidelberg zu sehen ist, wagen 40 Karikaturistinnen und Karikaturisten humorvoll einen kritischen Blick auf die Herausforderungen unserer Zeit. Auf witzige, verblüffende und manchmal erschreckende Weise werden Themen wie Klimawandel, Hunger, Menschenrechte oder Globalisierung dargestellt. Die insgesamt 99 Karikaturen beleuchten die dunklen Seiten des westlichen Lebensstils und konfrontieren die Betrachter mit den Zusammenhängen zwischen Weltpolitik und dem eigenen Verhalten. Dabei zeigen sie ambivalente Perspektiven auf, die zum schmunzelnden Kopfschütteln veranlassen und vielleicht für eine Portion Selbstreflektion sorgen.

Die Ausstellung wurde konzipiert und realisiert von MISEREOR, dem katholischen Hilfswerk für Entwicklungszusammenarbeit aus Aachen. „Ein herzhaftes Lachen hilft oft mehr als der erhobene Zeigefinger, um etwas zu verändern“, sagt MISEREOR-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel. „Indem die Karikaturen uns zum Lachen bringen, regen Sie zum Nachdenken an und fordern zum Handeln auf.“

Im Zoo Heidelberg wird die Ausstellung nun einer breiten Masse zugänglich. Sowohl Familien mit Kindern als auch junge Paare, Schulklassen oder private Gruppen zählen zu den regelmäßigen Zoobesuchern. Sie alle haben ganz individuelle Berührpunkte mit den einzelnen Themen. „Jeder wird seine Karikatur finden – und sich vielleicht irgendwo wiedererkennen. In unserem Einsatz für die Natur wollen wir alle Menschen mitnehmen und keinen Bereich des Lebens aussparen. Die Karikaturen machen tief berührend deutlich, dass jeder etwas tun kann. Fangen wir damit heute noch an!“, sagt Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann.

Einige Mitarbeiter im Zoo haben bereits ihre Lieblingsstücke unter den Zeichnungen entdeckt. Für Susanne Kurz, Mitarbeiterin in der Verwaltung, ist eine Karikatur zum Thema Mobilität von Bedeutung. Zu sehen sind zwei Frauen, die mit einem großen Auto zum Naturkost-Supermarkt fahren. Eine betont, dass ihr für die Umwelt kein Weg zu weit sei. „Diese Karikatur ist für mich ein Beispiel dafür, dass bereits ein Umdenken stattgefunden hat, aber leider nicht zu Ende gedacht wurde. Heute sollte sich jeder über das eigene Mobilitätsverhalten Gedanken machen und überlegen, ob manche Fahrten wirklich notwendig sind. Ehrlich gesagt muss ich mir da an die eigene Nase fassen. In der Vergangenheit habe ich aus reiner Bequemlichkeit kurze Strecken mit dem Auto zurückgelegt. Inzwischen ist es anders: Kurze Strecken lege ich zu Fuß oder mit dem Rad zurück. Besonders Fahrten übers Feld zu den ortsansässigen Bauern lassen sich mit einer Radtour verbinden.“

Lukas Frese, Leiter des Techniklabors, hat eine andere Karikatur zum Nachdenken angeregt: Ein Mann reinigt den Gehweg. Um seinen Rücken zu schonen, benutzt er nicht den Besen, sondern einen übergroßen Laubbläser. „Für mich drückt die Karikatur sehr gut aus, wie schwierig es manchmal sein kann, die eigenen Annahmen und das ‚Brett vorm Kopf‘ beiseite zu legen und sein Verhalten zu überdenken. Statt ein kleines persönliches Opfer zu bringen und die scheinbar mühsamere Handarbeit mit dem Besen zu wählen, schnallt sich die Hauptperson ein Ungetüm von Laubbläser um, ohne dessen Auswirkungen auf den Rücken und im übertragenen Sinn auf die Umwelt zu beachten. Auch in unseren technischen Workshops im Zoo vermitteln wir gerne, dass Maschinen nicht automatisch gut sind: technische Neuentwicklungen entfalten nur bei sinnvoller Anwendung ihr nachhaltiges Potenzial!“

Wer selbst herausfinden möchte, welche Karikatur eher zum Schmunzeln verleitet oder wo das Lachen vielleicht im Halse stecken bleibt, hat täglich die Möglichkeit dazu. Die Sonderausstellung im Roten Saal der Explo-Halle ist ab 10 Uhr geöffnet. Der Zugang zur Ausstellung ist bereits im Eintrittspreis des Zoos enthalten.

Tiergarten Heidelberg gGmbH
25.03.2022

Frühlingsgefühle bei den Zootieren?

Vom Suchen und Finden der tierischen Liebespärchen

Immer der Nase nach: Ein Ringelschwanzmungo findet die Duftmarkierung des anderen sehr anziehend.
Foto: Zoo Heidelberg

Krokusse, Tulpen und Narzissen blühen auf den Wiesen im Zoo Heidelberg und an den Sträuchern zeigt sich das erste Grün. Die frühlingshaften Temperaturen sind ideal, um zwischen Elefanten, Tigern, Löwen und Flamingos einen erholsamen Tag zu verbringen. Sowohl die Zoobesucher als auch die Zootiere genießen die wärmenden Sonnenstrahlen – und bei manchen tierischen Bewohnern kommen dabei wahre Frühlingsgefühle auf!

Bereits seit mehreren Jahren leben die beiden Ringelschwanzmungos in trauter Nachbarschaft im Zoo Heidelberg. Durch ein Gitter zwischen ihren beiden Gehegen hatten sie regelmäßig Sicht- und Riechkontakt, es fanden sogar erste Treffen statt. Diese Zusammenkünfte waren jedoch eher verhalten und zeugten nicht von besonders großer Anziehungskraft zwischen den beiden Raubtieren. Seit ein paar Tagen ist alles anders: Sie „daten“ sich täglich und zeigen großes Interesse aneinander. Die Tierpfleger erkennen dies durch bestimmte positive Verhaltensweisen: Die Ringelschwanzmungos keckern und spielen miteinander, lecken sich gegenseitig das Fell und setzen Duftmarkierungen im Gehege ab. Eine Paarung konnte noch nicht beobachtet werden, jedoch sind diese Anzeichen die besten Voraussetzungen dafür…

Inkaseeschwalbe im Zoo Heidelberg.
Archivfoto: Peter Bastian/Zoo Heidelberg

Das Stinktierweibchen im Zoo Heidelberg wartet noch auf den Richtigen. Sie ist gerade erst aus ihrer Winterruhe erwacht und soll in diesem Frühjahr einen neuen Partner bekommen. Wenn sich die beiden gut riechen können, könnten sie im nächsten Winter die kalten Tage gemeinsam in einer mit Gras und Stroh gepolsterten Erdhöhle verbringen. Stinktiere halten Winterruhe und verlassen die Höhle nur selten.

Sie schlafen währenddessen viel und nehmen wenig Nahrung zu sich. Mit steigenden Temperaturen kommen sie wieder aus ihrem Bau. Der Zoo hofft, dass sich das Stinktierweibchen mit ihrem neuen Partner gut verstehen wird und bei beiden vielleicht sogar erste Frühlingsgefühle aufkommen.

Die Störche im Zoo haben die großen Nester bezogen und bereiten sich für die Brutsaison vor.
Foto: Heidrun Knigge/Zoo Heidelberg

Die Inkaseeschwalben und Störche sind schon einen Schritt weiter: Auf den Bäumen und Dächern im Zoo sieht man die Storchenpaare beim gemeinsamen Nestbau oder bei der Paarung – sie haben ihre Partner für diesen Sommer bereits gefunden. Die Inkaseeschwalben im Küstenpanorama genießen die frühlingshaften Tage in ihrem Außengehege und besetzen nach und nach die Brutkästen. „Wir sind sehr froh, dass die Inkaseeschwalben nach der Aufstallung aufgrund des Vogelgrippe-Ausbruchs Anfang des Jahres doch so schnell mit dem Brüten begonnen haben und hoffen, dass die Aufzucht der Jungvögel über den Sommer ebenfalls gut gelingt“, freut sich Vogelkurator Dr. Eric Diener.

Wer den tierischen Liebespaaren einen Besuch abstatten möchte, hat ab sofort wieder etwas mehr Zeit dafür, denn im Frühling verlängert der Zoo seine Öffnungszeiten. Im März ist der Zoo Heidelberg von 9 bis 18 Uhr geöffnet, ab April von 9 bis 19 Uhr. Ausreichend Gelegenheit für einen Tagesausflug mit Freunden, einen Nachmittag mit der Familie oder für einen Spaziergang nach der Arbeit.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Zoo Heidelberg / Heidrun Knigge & Peter Bastian
18.03.2022

„Ich geh‘ mal kurz die Welt retten!“

Kostenloses Projektangebot für Schulen im Zoo Heidelberg

Wie kann ich mit meinem eigenen Verhalten die Welt ein kleines Stück besser machen? Was ist für den Umweltschutz wichtig? Und was bedeutet Nachhaltigkeit? Beim Workshop „Ich geh‘ mal kurz die Welt retten“ werden Schulklassen zu einem 3-stündigen Projekttag in den Zoo Heidelberg eingeladen. Der Zoo als außerschulischer Lernort ermöglicht den Schülern eine direkte, emotionale Naturerfahrung. Das Projekt „Ich geh‘ mal kurz die Welt retten“ ist ein Angebot im Rahmen des Programms „Nachhaltigkeit lernen – Kinder gestalten Zukunft“ der Baden-Württemberg Stiftung in Kooperation mit der Heidehof Stiftung. Es richtet sich an Schüler aus Grundschulen und weiterführenden Schulen (5.-8. Klasse). Durch die besondere Förderung ist für die teilnehmenden Gruppen lediglich der Zooeintritt zu entrichten.

Wie man mit seinem eigenen Verhalten positiven Einfluss auf den Erhalt der Biodiversität nehmen kann, ist Thema beim Workshop „Ich geh‘ mal kurz die Welt retten“, den der Zoo für Schulklassen kostenlos anbietet. Konkret wird am Gehege der Roloway-Meerkatzen erklärt, wie die Produktion von Mobiltelefonen und die Bedrohung der Tiere in den Regenwäldern zusammenhängen.
Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg

„Das neue Projekt ist eine einzigartige Möglichkeit für Lehrkräfte, das abstrakte Thema Artenschutz handlungsorientiert und praxisnah zu gestalten. Im Zoo wird direkt vor den Gehegen ausgewählter bedrohter Tierarten mit den Schülern gemeinsam erarbeitet, wie sie sich selbst für den Erhalt von Tierarten und der Natur einsetzen können. Ziel des Projektes ist es – ganz im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung – den Schülern Handlungs-alternativen für eine bessere Zukunft an die Hand zu geben“, erklärt Zoopädagogin Daniela Beckert.

Los geht der Projekttag mit einem spannenden geführten Rundgang durch den Zoo – selbstverständlich mit vielen anschaulichen Materialien, wie Federn, Knochen oder Fellen im Gepäck. Spielerisch lernen die Schüler dabei, wie wichtig der Erhalt der biologischen Vielfalt für unsere Zukunft ist und wie sie durch ihr Verhalten dazu beitragen können, dass Lebensräume erhalten bleiben. Zudem wird erarbeitet, wie die Lebensbedingungen zahlreicher Tierarten, aber auch von uns Menschen, verbessert werden können. Die Nachhaltigkeits-themen werden direkt an den Tiergehegen besprochen. Die Zootiere wirken als Sympathieträger und ermöglichen es, einen emotionalen Bezug zum Thema herzustellen: Im Bauernhof wird der Zusammenhang zwischen unserem Fleischkonsum und der Haltung von Nutztieren wie Hühner oder Schweinen deutlich, bei den Mähnenrobben lernen die Schüler, was eine Plastiktüte mit der Verschmutzung der Weltmeere zu tun hat. Wie das eigene Handy mit den bedrohten Affenarten in den Regenwäldern der Erde zusammenhängt, ist Thema bei den Roloway-Meerkatzen im Großen Affenhaus. Die anschließende Arbeit in Kleingruppen bringt den Projektteilnehmern handlungsorientiert und alltagsnah die Auswirkungen des Handelns unserer Gesellschaft auf unsere Erde näher und zeigt Wege zu einem verantwortungsvollen und zukunftsfähigen Lebensstil auf.

Die Inhalte des Projekts werden auf die jeweilige Klassenstufe abgestimmt, zur Vor- und Nachbereitung der Zoobesuche werden den Lehrkräften passende und altersgerechte Materialien kostenlos zur Verfügung gestellt. Das Projekt macht die jungen Weltretter – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit – fit für die Zukunft. Interessierter Lehrkräfte finden weitere Informationen zum Angebot und Terminanfragen unter www.zoo-akademie.org/de/projekte/ich-geh-mal-kurz-welt-retten.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Zoo Heidelberg / Petra Medan
08.03.2022

Entspannte Rote Riesen im Zoo Heidelberg

Regelmäßiges Training sorgt für ausgeglichene Kängurus

Die Känguru-Großfamilie liegt entspannt in der Sonne.
Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg

Die Känguru-Familie im Zoo Heidelberg hat sich im vergangenen Jahr vergrößert. Die drei Jungtiere, die Ende 2021 auf die Welt gekommen sind, haben sich sehr gut entwickelt und zeigen sich den Besuchern nun beim gemeinsamen Spielen. Der jüngste Hüpfer hat erst vor wenigen Wochen den mütterlichen Beutel verlassen. Insgesamt lebt die „kleine Großfamilie“ sehr friedlich und ausgeglichen zusammen. Gegenüber den Tierpflegern zeigen sich die Tiere ebenfalls entspannt – ein besonderes Detail, welches das erfreuliche Ergebnis von viel Training mit der ganzen Känguru-Familie ist.

Die Tierpfleger können sich den Kängurus dank eines besonderen Vertrauenstrainings auf der Anlage nähern. Die Tiere bleiben dabei ruhig und fressen weiter.
Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg

Im Zoo Heidelberg leben sieben Kängurus, davon drei Weibchen, ein Männchen und drei Jungtiere. „Unsere Gruppe versteht sich sehr gut, die Weibchen kommen gut miteinander aus und unser Männchen ist ein sehr umgänglicher Känguru-Bock. Für ein bisschen Action sorgen die drei Jungtiere, wenn sie ihren Spieltrieb ausleben und mit viel Geschwindigkeit über die Anlage hüpfen“, erklärt Norman Hänel, Revierleiter im Tiere-Live-Revier. Ruhezeiten werden dennoch eingehalten: „Wenn unsere Roten Riesenkängurus nicht gerade fressen, sieht man sie oft gemeinsam beim Sonnenbaden. Dann liegt die gesamte Gruppe ganz entspannt mit geschlossene Augen auf der Wiese und lässt sich von den Sonnenstrahlen wärmen.“

Die Kängurus lassen sich von den Tierpflegern berühren. Tastkontrollen des Fells oder der Gliedmaßen sind dadurch entspannt möglich.
Foto: Zoo Heidelberg

Dass die Heidelberger Kängurus so ausgeglichen sind, hat mehrere Gründe. Zum einen können sie tagsüber und nachts selbst entscheiden, ob sie sich im Stall oder auf der Außenanlage aufhalten möchten. Zum anderen haben die Tierpfleger im Gehege mehrere Futterstellen angelegt und durch Holzhaufen Sichtbarrieren geschaffen. „Unsere Tiere haben so jederzeit die Möglichkeit, Abstand voneinander zu nehmen, wenn sie es brauchen. Denn auch Kängurus möchten nicht immer dauerhaft mit allen Familienmitgliedern zusammen sein. Aufkommenden Konflikten können sie so selbständig aus dem Weg gehen“, erklärt Hänel. Der wichtigste Baustein in Sachen „Entspannungstraining“ ist jedoch die Arbeit mit den Tieren selbst. „Wir Tierpfleger haben mit allen Gruppenmitgliedern Schritt für Schritt ein positives Vertrauenstraining aufgebaut. Kängurus sind Fluchttiere, das heißt, sie möchten vor allem, was ihnen unbekannt ist und gefährlich scheint, wegrennen. Zusätzlich sind sie äußerst stressanfällig und brauchen lange, bis sie sich wieder beruhigt haben. Durch das Training lernen sie, dass wir Tierpfleger keine Gefahr in ihrer Umgebung darstellen. Wenn wir uns um sie kümmern, müssen wir ja häufiger in ihre Nähe kommen“, erklärt Hänel. Am Anfang der Trainingseinheiten haben die Tierpfleger mit den Kängurus geübt, dass die Beuteltiere auf Zuruf kommen. Wenn es geklappt hat, gab es eine Belohnung. Inzwischen ist das Team einige Schritte weiter. „Wir können z. B. den Bauch der Kängurus berühren, um das Geschlecht zu bestimmen. Ertasten wir einen Beutel, können wir sicher sein, dass es ein Weibchen ist. Bei den Jungtieren üben wir das Berühren von Geburt an, die kennen es gar nicht anders“, erklärt der Revierleiter. Ebenso versetzen die alltäglichen Arbeiten, wie die regelmäßige Säuberung des Geheges oder das Füttern, die roten Riesen inzwischen nicht mehr in Stress. Die Tierpfleger können sich sogar zeitweise gemeinsam mit ihnen auf der Anlage aufhalten, ohne dass die Kängurus das Weite suchen. Sie bleiben ruhig. Ein richtig gutes Ergebnis, dank des täglichen „Entspannungstrainings“.

Tastkontrollen der Gliedmaßen.
Foto: Zoo Heidelberg

Das größte Beuteltier der Welt

Das Rote Riesenkänguru ist das größte Beuteltier der Welt. Kängurus stammen vom Australischen Kontinent und bewohnen dort trockene und halbtrockene Gebiete. Auf dem täglichen Speiseplan stehen Gras, Heu, oder Gemüse. Das genaue Geburtsdatum der Jungtiere kann nur geschätzt werden: Kängurus werden mit etwa 30 Tagen geboren. Dann haben sie die Größe eines Gummibärchens und wandern unbemerkt durch das Fell in den Beutel der Mutter, wo sie weiter heranwachsen. Erst mit rund drei Monaten strecken sie das erste Mal das Köpfchen aus dem Beutel und zeigen sich. Ab diesem Alter wagen sie sich nach draußen, kehren jedoch immer wieder zurück in den Beutel, um etwas zu trinken oder um sich auszuruhen. Ab einem Alter von etwa acht Monaten verlassen sie den Beutel der Mutter komplett.

Text: Tiergarten Heidelberg gGmbH Foto: Zoo Heidelberg / Petra Medan
18.02.2022

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*