Hilfe, das Baby kommt – ab nach Speyer! Für die Ankunft neuer Erdenbürger bestens gerüstet

Hebammenzentrum Germersheim und Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer erweitern ihr geburtshilfliches Angebot als Partner

Speyer / Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus – Am Montag, den 06.05.2019 konnte nach nur viermonatiger Umbauzeit das Diakonissen-Stiftungskrankenhaus sieben neue, ansprechend gestaltete Räume, darunter zwei Kreißsäle und einen Raum mit Geburtswanne in Betrieb nehmen. Herr Wolfgang Walter (Klinikgeschäftsführer) war sichtlich stolz auf die neue Kooperation, die nun auf 220 qm, in warmen beeren- und erdfarben gehaltenen Räumen, ihre Arbeit aufnehmen könne. Alle geburtshilflichen Abteilungen, sowie Kreißsaal-OP und auch die Kinderintensivstation befinden sich auf einer Etage, aber auch jede andere Abteilung im Haus sei innerhalb 20 Sekunden erreichbar, führte Herr Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Dr. Uwe Eissler, Leiter beider Stationen aus.

Denn selbstverständlich bleibt die Geburtshilfe am DIAK weiterhin in gewohnter Weise bestehen. Die Mitarbeiter und Leiter hoffen auf ein kollegiales und sich gegenseitig unterstützendes Miteinander.

Dennoch steht die neue Abteilung auf eigenen Füßen und hat auch eine unterschiedliche Organisationsstruktur. Die Zusammenarbeit wurde möglich, da die Hebammengemeinschaft Germersheim sich Ende letzten Jahres auf die Suche nach geeigneten Räumen gemacht und im DIAK einen geeigneten Partner gefunden hatte. In vielen Treffen und Sitzungen lernte man die jeweiligen Vorstellungen kennen, das gegenseitige Vertrauen sei gewachsen und die Räume wurden nach den Ideen der Hebammen gestaltet, wie Frau Brigit Prior-Kemmer, Beleghebamme ausführte. So ist ein optimales Arbeitsumfeld entstanden, in dem das Germersheimer Hebammenteam Frauen während der Geburt ganzheitlich begleiten kann. Die Germersheimer Geburtshelferinnen betreiben in Germersheim ein Hebammenzentrum, wo seit Januar diesen Jahres junge Mütter und Familien betreut werden. Das bedeutet, die Mütter melden sich zu Beginn der Schwangerschaft im Hebammenzentrum an und werden dort auch noch bis nach der Geburt betreut, es gibt Geburtsvorbereitungskurse, Beratung und Unterstützung während der Schwangerschaft und nach der Geburt, wie zum Beispiel zum Thema Stillen. Das bedeutet, dass im Unterschied zur klassischen Geburtshilfeabteilung des DIAK in dieser Abteilung nur Frauen ihre Kinder gebären können, wenn sie sich vorher angemeldet haben. Die Hebammen arbeiten also als Beleghebammen im Diakonissen-Stiftungskrankenhaus, viele der betreuten Frauen wohnten im Raum Germersheim, so Prior-Kemmer. Die Fahrtzeit zum Diakonissenkrankenhaus aus dem Raum Germersheim nach Speyer hielte sich ja aber im Rahmen und sei auch von Schwangeren in den Wehen gut zu bewältigen, so Wolfgang Walter.

Die Germersheimer Hebammen verstehen sich als ganzheitlich orientiert, versuchen, die Frauen im Vertrauen zu ihrem eigenen Körper zu stärken und sehen Schwangerschaft und Geburt als natürlichen Vorgang an. Doch auch Angebote wie Akupunktur und Hypnose können zum Einsatz kommen und ergänzen das Angebot der Geburtshilfe. Hebamme Marielle Senger erklärt im Gespräch, dass die Hebammen in 12 Stunden-Schichten arbeiteten und auch die Frau nicht an die Kolleginnen übergeben, sollte die Geburt kurz bevorstehen. Das garantiert zwar nicht, dass die Frau bei „ihrer“ Hebamme ihr Kind zur Welt bringen kann, aber durch das Kennenlernen im Hebammenzentrum weiß die Frau schon ungefähr, wie sie in der Geburt begleitet werden wird.

Einige interessante Fakten zum Thema:

  • Die Kaiserschnittrate in Rheinland-Pfalz ist innerhalb der letzten Jahre kontinuierlich gestiegen, auf nun 33,6 %. (1)
  • Durchschnitt Gesamtdeutschland: 30.5 % (1)
  • Medizinisch notwendig sind nur ungefähr einer von zehn Kaiserschnitten. (2)
  • Kaiserschnitt-Babys erkranken häufiger an Infektionen, Arthritis, entzündlichen Darmerkrankungen, Immunschwäche und sogar Leukämie. (3)
  • Bei einer engmaschigen Betreuung durch erfahrene Hebammen sinkt Kaiserschnittrate (2)
  • Diese Erhöhung ist nur zu relativ geringem Anteil zurückzuführen auf den Wunsch der Frauen. (2)
  • Oft ist die Tendenz der Kliniken zur „Risikovermeidung“ der Grund. (2)
  • „physiologische“ Geburt: Geburt als natürlichen Vorgang sehen, der durch ein Mehr an Eingreifen eher gestört als gefördert wird.
  • „Ganzheitlicher Ansatz“: den Menschen als Ganzes sehen und seine Kompetenzen, mit den Herausforderungen (hier: Geburt) selbst auf positive Weise umzugehen, stärken.

(1): Quelle: Statistisches Bundesamt
(2): Quelle: Faktencheck Gesundheit/Kaiserschnitt Bertelsmann Stiftung (Hrsg.) Themenblatt Kaiserschnitte in Deutschland 1. Auflage 2012)
(3): Quelle: Pediatrics, official Journal of the Academy of Pediatrics, Mai 2019, Vol. 143/ Thema 5: Cesarean Section and Chronic Immune Disorders von Astrid Sevelsted, Jakob Stokholm, Klaus Bønnelykke, Hans Bisgaard)

Nützliche Links:

https://www.diakonissen.de/diakonissen-stiftungs-krankenhaus-speyer/gynaekologie-und-geburtshilfe

http://www.hebammenzentrum-germersheim.de

Sehen sie hier das Fotoalbum zur Eröffnung:

Text: Speyer 24/7 News, mab Foto: Speyer 24/7 News,dak
09.05.2019

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