Kirche:

Zehntes Treffen des Diözesanen Forums am 17. August in Ludwigshafen

Bericht und Austausch über den Synodalen Weg der Kirche in Deutschland – Frage nach Schlussfolgerungen aus der langfristigen Prognose zu Mitgliederzahlen und Kirchensteuer

Die Mitglieder des Vorstandes

Speyer – Das Diözesane Forum des Bistums Speyer kommt am Samstag, den 17. August, im Heinrich-Pesch-Haus in Ludwigshafen zu seinem zehnten Treffen zusammen. Die Mitglieder beraten über zentrale Fragen der Weiterentwicklung des Bistums Speyer. Die diözesanen Foren wurden als Beratungsgremien für den Prozess „Gemeindepastoral 2015“ eingerichtet und setzen sich aus den Mitgliedern des Allgemeinen Geistlichen Rats, des Priesterrats, des Diözesanpastoralrats und des Katholikenrats zusammen. Den Vorsitz führt Bischof Dr. Karl‐Heinz Wiesemann.

Das Diözesane Forum beginnt um 9 Uhr und befasst sich zunächst mit dem Synodalen Weg, der von der Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken Anfang des Jahres gemeinsam beschlossen wurde. Als zweites wichtiges Thema wird am Vormittag die Prognose zur langfristigen Entwicklung der Mitgliederzahlen und der Kirchensteuer behandelt, die vom Forschungszentrum Generationenverträge der Universität Freiburg entwickelt und im Frühjahr präsentiert wurde. Es folgt die Vorstellung des Entwurfs für den Bistumshaushalt 2020.

Tischgruppe beim 9. Diözesanen Forum am 24. August 2018

Weitere Themen des Diözesanen Forums sind am Nachmittag die neue Satzung für die Dekanatsräte und der aktuelle Stand zur Zukunft der Bildungshäuser. „Es soll noch nichts entschieden werden, sondern der Raum einfach nur mal eröffnet werden, um eigene Anmerkungen auf Stellwänden festzuhalten“, erklärt Generalvikar Andreas Sturm dazu in der Einladung. „Die Anmerkungen sollen helfen, damit weiter geplant werden kann und im kommenden Jahr konkrete Vorschläge in den Räten, mit den beteiligten Akteuren und dann in der Diözesanversammlung verabschiedet werden können.“

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Diözesanen Forums werden außerdem über die aktuellen Stände bei der Aufarbeitung des Missbrauchs und der Vorbereitung des Visionsprozesses für das Bistum informiert. Zur Diskussion gestellt wird ein Papier mit sieben Eckpunkten für das ehrenamtliche Engagement im Bistum Speyer. Unter dem Titel „Begeistert und berufen – befähigt und begleitet“ werden darin Perspektiven aufgezeigt, die das ehrenamtliche Engagement fördern, stärken und weiterentwickeln sollen. Die Eckpunkte sollen künftig „den verbindlichen Rahmen für ehrenamtliches Engagement sowie für das Mit- und Zueinander von Ehren- und Hauptamtlichen bilden“, wie es in dem Text heißt. Das Diözesane Forum endet mit einer gemeinsamen Vesper in der Kapelle des Heinrich-Pesch-Hauses.

Bistum Speyer
25.07.2019

Reichtum an Rhythmen und Klängen zieht in Gottesdienste ein

Gemeindeaufbauprojekt „Popularmusik und Gottesdienst“ zeigt erste Erfolge – Stefan Fröhlich und Tobias Markutzik begeistern, beraten und vernetzen

Maxdorf (lk) „Es ist mehr als klassische Gesangbuchlieder gegen neue Texte und Kompositionen auszutauschen.“ Das sagt Stefan Fröhlich über seine Aufgabe als „Pop- und Gospelpfarrer“ der Evangelischen Kirche der Pfalz. Seit Beginn des Jahres 2019 ist der 52-jährige Theologe zusammen mit dem Kuseler Bezirkskantor Tobias Markutzik verantwortlich für das Gemeindeaufbauprojekt „Popularmusik und Gottesdienst“. Gemeinsam sollen und wollen die beiden „die frohe Botschaft in zeitgemäßer Ausdrucksform weitertragen“, wie es der für Kirchenmusik und Gottesdienst zuständige Oberkirchenrat Manfred Sutter erläutert.

Für Stefan Fröhlich ist die Musik in all ihren Facetten eine Herzensangelegenheit. Dass dieser Reichtum an Rhythmen und Klängen auch Einzug in den Gottesdienst hält, dafür setzt sich Fröhlich schon seit seinem Studium ein. Unvergesslich ist ihm ein Erlebnis, das er als Theologiestudent im australischen Adelaide hatte. „Da schnappte sich nach dem zehnten ‚traditionellen‘ Gottesdienst der Pfarrer eine Gitarre und hielt genau den gleichen Gottesdienst noch einmal“, berichtet Fröhlich und fügt hinzu, dass sich das ganz anders angehört und eine andere Wirkung erzielt habe. Beim Besuch eines Gottesdienstes in Ramstein erlebte der Musikfan einen Gottesdienst ausschließlich mit Gospelliedern. „Das ist Musik für den Gottesdienst und nicht nur für Konzerte“, erklärt der Pfarrer.

Von dieser Begeisterung hat der Pfarrer in Maxdorf zahlreiche Gemeindemitglieder angesteckt. Mittlerweile gehören in der Gemeinde alle zwei Wochen Gospelgottesdienste zum Sonntag, der liturgische Ablauf gleicht der „klassischen“ Form, wobei zum Beispiel Gebete gesungen werden. Auch Tobias Markutzik, seit zehn Jahren Bezirkskantor in Kusel, ist fest in der klassischen Chorarbeit zuhause und trifft zugleich mit der Pop-und Gospelmusik den richtigen Ton bei Musikbegeisterten.

Seit Januar sind nun beide in der Landeskirche unterwegs, beraten Gemeinden und Kirchenbezirke, vernetzen sich mit Initiativen innerhalb und außerhalb der Pfalz, planen gemeinsame Projekte, wie zum Beispiel Workshops und eine Gospel-Nacht und „träumen“ von einem Pfälzer Pop-Chor und einem hauptamtlichen Popkantor. Auch wenn letzteres noch „Zukunftsmusik“ ist, Fröhlich und Markutzik packen selbstverständlich auch schon musikalisch an. Zur ersten Probe eines Projektchors kamen im Frühjahr 60 Musikbegeisterte nach Otterbach, erste Gottesdienste wurden bereits gestaltet.

Da Stefan Fröhlich nicht nur ein Freund der Musik sondern auch ein Mann des Wortes ist, weist er darauf hin, dass alleine der flotte Rhythmus nicht den ansprechenden Gottesdienst ausmacht. „Wir müssen unsere liturgische Kunstsprache ändern und so reden, wie die Menschen im Alltag miteinander kommunizieren“, sagt der Liturg und Prediger, der auch in diesem Feld auf Team-Arbeit setzt. Das Evangelium, die gute Botschaft müsse so formuliert sein, dass sie nicht nur am Sonntag sondern auch am Montag und Dienstag nachklinge.

Bei aller Begeisterung bleiben die Protagonisten der Pop- und Gospelmusik realistisch. Sie wissen, dass sie mit der „neuen Musik“ die Jugendlichen und jungen Erwachsenen kaum erreichen. Es sei überwiegend die Generation der 40- bis 60-Jährigen, „diejenigen die den Film ‚Sister Act‘ gesehen haben“. Das Filmmusical aus dem Jahr 1992 schildert u.a. die Geschichte eines Nonnenchors, der nicht gerade durch seine Gesangskünste auffällt. Doch einer musikbegeisterten „Nonne“ gelingt es, die Talente der Sängerinnen hervorzulocken und den Chor sowie die Kirche in Schwung zu bringen. Keine schlechte Vorlage für das „Bruderteam“ der Pfalz.

Hinweis:

30. August 2019, 19 Uhr, Jahresfest des Evangelischen Gemeinschaftsverbandes Pfalz, „Bless the Lord, oh my soul…“. Party für Jesus: Singen, Beten, Gott loben mit Tim Fröhlich und der Band maxXPraise, Burgherrenhalle KL-Hohenecken.

21. September 2019, „Gospelday“ in NW-Mußbach: 13-17 Uhr: Workshop mit Jörg Sommer, Gemeindehaus; 18 Uhr: Gottesdienst mit dem Singen der gelernten Lieder, Prot. Johanneskirche.

1.November, Pop&Go Projektchor-Probe in der Christuskirche Otterbach.

2. November, Maxdorf, Gospel-Workshop mit Daniel Jacobi (Popakademie Mannheim).

3. November: Aufführung des Gelernten im Gottesdienst der Prot. Kirche in Katzweiler.

Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche)
25.07.2019

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*