Kommentar

„Nicht angemeldete Versammlung am Rathausplatz“ in Hassloch vom 22.12.2020

Ein Kommentar von Thorsten Waldschaks

HASSLOCH (Pfalz) – Zu einer denkwürdigen Zusammenkunft mit noch denkwürdigerem Ausgang ist es am Montag, den 21. Dezember 2020 im Herzen Hasslochs in der Pfalz gekommen. Verstörendes Bild- und Videomaterial gehen in den sozialen Medien viral.

Es bedarf ganz offensichtlich der geballten Staatsmacht und der erbarmungslosen Durchsetzung der vollen Härte unserer Gesetze, um auch nur zehn der politisch sogenannten „Covidioten“ auch noch der letzten ihnen verbliebenen Grundrechte zu berauben. Nur so und nicht anders sind die Szenen zu erklären, die sich am Montagabend zwischen 18:00 und 19:30 Uhr vor den Pforten der Christuskirche in Hassloch, unweit des Marktplatzes, zugetragen haben.

Im Rahmen eines Spaziergangs hatte sich eine Familie – Vater, Mutter, jugendliches Kind – im Eingangsbereich der Christuskirche eingefunden. Dort ebenfalls stehend: Drei stück angezündete Friedhofskerzen auf den Treppenstufen des christlichen Gotteshauses. Da könnte man durchaus auf den Gedanken kommen, stehen zu bleiben und nach dem Sinn des Kerzenlichts zu fragen. Und nicht nur diese Familie, sondern auch andere Passanten kamen wohl im Vorbeigehen nicht umher, den Sinn des Ganzen just zu hinterfragen. Der oder die Spenderin des weihnachtlichen Ambientes konnte bis heute nicht ermittelt werden.

Und natürlich gehört zu einer erfolgreichen Pressemitteilung eine ordentliche Portion an Artikulationshilfe und eine nicht unerhebliche Menge an Phantasie dazu, wenn man das eine oder andere rechtfertigen will – auch bei der Polizei. Im Gegensatz zur offiziellen Pressemitteilung der Ordnungsbehörde konnten im Eingangsbereich der Christuskirche keine Flugblätter oder Ähnliches gefunden werden, die sich gegen die Einschränkungen der Bürgerrechte oder die im Rahmen der aktuell gültigen 14. Corona-Bekämpfungsverordnung Rheinland-Pfalz (14. CoBeLVO) vom 14. Dezember 2020 beschlossenen Maßnahmen richteten. Da hat sich die Behörde wohl in der Kalenderwoche vertan.

Aus zunächst friedlichen Gesprächen zwischen den Anwesenden, die unter freiem Himmel selbstverständlich keinen Mund-Nasen-Schutz trugen, sehr wohl aber unter Berücksichtigung der verschiedenen Hausstände die Abstandsregeln durchaus einzuhalten gewillt waren, entwickelten sich nach Eintreffen der ersten Ordnungshüter hitzige Diskussionen rund um die Vorwürfe, die man den Anwesenden im Zuge des Polizeieinsatzes machte. Darüber hinaus wurde um die Beantwortung der Sinnfragen im Zusammenhang mit den Einschränkungen der Bürgerrechte und den im Rahmen der aktuellen Landesverordnung getroffenen Maßnahmen gebeten, von Behördenseite jedoch entweder gar nicht oder nur unzureichend beantwortet.

Deeskalation Seitens der Ordnungsbehörde: Fehlanzeige. Wenn ein Beschuldigter das Wort an die Beamtinnen und Beamten richtet, jedoch dann die Antwort seitens der Behörde fällt, man höre ihm gar nicht erst zu, muss man sich auch nicht wundern, wenn die Stimmung sich noch weiter zuspitzt.

Und wenn die drohende – indirekte – Impfpflicht seitens der Spaziergänger öffentlich hinterfragt wird und man von Seiten der Polizei äußert, dass man es selbst noch gar nicht wisse, ob man sich impfen lassen wolle, gibt man von Seiten der Behörde auch noch Wasser auf die Mühlen.

Letztendlich waren nicht weniger als zehn und mehr Beamtinnen und Beamten, verteilt auf drei Standard-Einsatzfahrzeuge, ein Zivilfahrzeug, mitten auf der Straße und mit Unfallgefahr nicht in den Parkzonen abgestellt, sowie ein Beschuldigten-Abfuhr-Bus notwendig, um die aufgebrachte Menge vollumfänglich kontrollieren zu können.

Pikant: Sofern die am Einsatz beteiligten Beamtinnen und Beamten nicht verheiratet, verwand oder verschwägert waren, haben Sie mit ihrem unverhältnismäßig hohem Erscheinen aktiv mit dazu beigetragen, die Zahl der Haushalte am Versammlungsort über die Maximalanzahl hinauszutreiben, was sie den versammelten Zivilisten selbst mit als Beschuldigungsgrund vorhielten.

Pikant auch: Der amtierende Landrat im Kreis Bad Dürkheim und frühere Bürgermeister von Hassloch, Herr Hans-Ulrich Ihlenfeld, wohnt in unmittelbarer Nähe des Ortes der Zusammenkunft und hat Quellen zufolge freien Blick auf die christliche Kirche.

„Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant.“

Wenn nach einem Dienstausweis gefragt wird und die Ordnungshüter nicht dazu bereit sind, sich selbst auszuweisen, wenn sie im Gegenzug die Personalien der Versammelten erwünschen, die jederzeit dazu berechtigt sind, Amtsmissbräuche anzuzeigen, wenn man ihnen denn einen Namen oder eine Dienstnummer anzeigen würde, muss man sich weiterhin nicht weniger wundern, wenn sich Beschuldigte verbal und körperlich gegen die Festsetzung zur Wehr setzen.

Von einem Angriff des Jugendlichen gegen die Beamtinnen und Beamten im Zuge seiner Festsetzung kann nicht die Rede sein. Von einer versuchten Körperverletzung und Missbrauch von Befugnissen im Amt seitens der Polizei jedoch schon eher, wenn man zugrunde legt, dass sich gleich vier Freund*innen und Helfer*innen mit ihrem ganzen Körpergewicht auf einen Jugendlichen stürzten, um dessen habhaft zu werden.

Wenn der Vater in Kenntnisnahme dessen die bis dato unbeteiligte Mutter des Kindes um Hilfe bittet, sie mittels Mobiltelefon den Ablauf dokumentieren möchte, man sie am Holen von externer Hilfe hindert, ihr das Telefon abnimmt und sie unter Anwendung körperlicher Gewalt letztendlich auch zu Boden bringt, kann man letztendlich nur noch darauf hoffen, dass dieses Vorgehen unter den Ordnungshütern keine Schule macht.

Ein frohes Weihnachtsfest, und bitte bleiben Sie gesund!

Sehen Sie hier ein Video von der Mahnwache am 21.12.2020:

Quelle: https://speyer24news.com/?p=31818

24.12.2020

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