Online-Schülertage des Bistums Speyers beendet
170 Schülerinnen und Schüler beteiligten sich in der Zeit vom 25. Januar bis 4. Februar an digitalen Angeboten
Speyer – Am Donnerstag (04.02.2021) endeten die Schülertage 2021 im Bistum Speyer. 170 Schülerinnen und Schüler nahmen das Angebot wahr, per Videokonferenzen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus verschiedenen Bereichen der Diözese einen Einblick in „ihr Bistum“ zu bekommen. Die Veranstaltung fand zum neunten Mal statt, allerdings in diesem Jahr pandemiebedingt zum ersten Mal in kleinerem Rahmen und ausschließlich digital.
„Schülertage auch in dieser Form gut angekommen“
„Die Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigen, dass die Schülertage auch in dieser Form gut angekommen sind. Natürlich waren einige Elemente online nicht möglich, etwa das Angebot der besonderen Domführungen. Das Erlebnis vor Ort hat gefehlt. Dafür konnten wir an anderer Stelle feststellen, dass das digitale Format die Veranstaltung auch positiv beeinflusst hat: Bei dem Gespräch mit dem Bischof waren wir von der Fülle der Beiträge im Chat beeindruckt. In diesem Medium ist es vielen Schülerinnen und Schülern besonders leicht gefallen, sich mit Fragen und den eigenen Sichtweisen einzubringen“, ziehen die beiden Organisatoren der Schülertage und Referenten für Religionspädagogik, Simone Krick und Bernhard Kaas ein erstes Fazit. „Letztlich ist wichtig, dass Begegnung stattgefunden hat: Chancen, miteinander ins Gespräch zu kommen, Kirche aus anderer Perspektive wahrzunehmen, die Anfragen der Jugendlichen zu hören und offen zu reflektieren. Wir hatten den Eindruck, dies ist auch digital gelungen.“
Entsprechend ihrer persönlichen Interessen hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, jeweils zwei von insgesamt zehn Themenschwerpunkte für die Videogespräche auszuwählen. Auf dem Programm standen Themen wie „Ist unsere Welt noch zu retten?“, „Prävention sexualisierter Gewalt“, „Wozu bin ich berufen?“, „Umgang mit Tod und Trauer“, „Feminismus in der katholischen Kirche“, „Vielfalt wertschätzen: Die LSBTI*-Thematik“, „Caritas: Not sehen und handeln“ oder „Freiwilligendienste FSJ und BFD“. Außerdem boten die Referenten des Bereichs Seelsorge in der Arbeitswelt ein Gespräch zum Thema „Jeder Mensch ist mehr wert…“ an und es gab ein Angebot der Notfallseelsorge und Krisenintervention.
Offener Dialog mit Bischof und Generalvikar
An zwei Tagen hatten sich Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Generalvikar Andreas Sturm der Diskussion mit den Jugendlichen gestellt. Moderiert wurden die Fragerunden von den Schülerinnen Anouk Behm, Fanny Kreusch, Ann-Kathrin Simmeth und Veronika Walter. Neben persönlichen Fragen zu Glauben, Berufung und Zielen von Bischof und Generalvikar interessierten sich die Jugendlichen für die Themen Missbrauch in der Kirche, die Einstellung der katholischen Kirche zu Homosexualität und gleichgeschlechtlichen Partnerschaften, Frauenordination und Zölibat. Im Feedback nach der Veranstaltung brachten die Schülerinnen und Schüler ihre Wertschätzung für die Offenheit und Ehrlichkeit, mit der ihre Gesprächspartner auch kritischen Fragen beantworteten, zum Ausdruck.
„Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann vermittelte ein großes Interesse an dem, was wir ihn über seine Person, sein Amt und die Kirche fragten und beantwortete die Fragen ehrlich und offen. Es war zu erkennen, dass ihm der Austausch mit jungen Menschen Spaß macht und für ihn die Stunde vermutlich genauso schnell vorbei war wie für uns“, so schilderte Veronika Walter ihren Eindruck von dem virtuellen Treffen mit dem Bischof.
Und Anouk Behm berichtete vom Gespräch mit Generalvikar Andreas Sturm: „Anfangs war ich sehr aufgeregt und angespannt, weil ich nicht wusste, was auf mich zukommen wird, aber ja länger Herr Sturm sprach, desto lockerer wurde ich. Mit so offenen und ehrlichen Antworten von dem Generalvikar hatte ich nicht gerechnet und ich war sehr positiv überrascht von seinen Worten.“ Ihr Fazit: „Ein Interview mit dem Generalvikar des Bistums Speyer hat man nicht jeden Tag und ich fand es sehr schön, so offen mit einem so wichtigen Mann reden zu dürfen. Das Gespräch war ehrlich und offen und jede Antwort wurde gezielt und überlegt gegeben, sodass man sich die ganze Zeit wohl gefühlt und kein beschämtes oder unerwünschtes Gefühl hatte.“
Nach den Schülertagen 2021 beginnt nun die Planung der Veranstaltung für nächstes Jahr. Die Organisatoren und Workshop-Leiterinnen und Workshop-Leiter freuen sich, wenn die Begegnung mit den Jugendlichen dann auch wieder persönlich vor Ort in Speyer möglich ist.
Zum Vormerken:
Termin der Schülertage 2022 (nach aktuellem Planungsstand): 24.01.2022 – 03.02.2022
Kontakt:
Oberstudienrätin Simone Krick
Bischöfliches Ordinariat Speyer
Große Pfaffengasse 13
67346 Speyer
mobil: 0151 14880069
E-Mail: simone.krick@bistum-speyer.de
Oberstudienrat Bernhard Kaas
Bischöfliches Ordinariat Speyer
Große Pfaffengasse 13
67346 Speyer
mobil: 0151 14880039
E-Mail: bernhard.kaas@bistum-speyer.de
Bistum Speyer
06.02.2021
Online-Seminar zu Frauenprojekten des Weltgebetstages
Angebot zur Information und Vorbereitung am 10. Februar
Speyer – Im Rahmen der Vorbereitungen auf den Weltgebetstag der Frauen (WGT), der in diesem Jahr am 5. März begangen wird, findet am Mittwoch, 10. Februar, von 18 bis 20 Uhr ein Online-Seminar statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen Projekte, die durch die Kollekten zum Weltgebetstag in aller Welt gefördert werden.
„Dieser Abend ist eine Ergänzung zu den WGT-Vorbereitungsseminaren, die im Januar online angeboten wurden“, erklärt Monika Kreiner, Referentin für Frauenseelsorge im Bistum Speyer. „Damit wollen wir die Projektarbeit des Weltgebetstages bekannter machen, aber auch Ideen vermitteln, wie unter Pandemiebedingungen Spenden zur Unterstützung dieser Projekte gesammelt werden können. Kreiner organisiert die Veranstaltung gemeinsam mit ihrer Kollegin Christine Gortner, Referentin für gemeindebezogene Frauenarbeit und Weltgebetstagsarbeit bei der Evangelischen Kirche der Pfalz.
Anmeldung und Zugangsdaten zu der Veranstaltung bei:
E-Mail: frauen@bistum-speyer.de
Tel: 06232-102 328
Informationen zum Weltgebetstag: www.weltgebetstag.de
Bistum Speyer
06.02.2021
schaut hin“ Ökumenischer Kirchentag im Mai – digital und dezentral
Der Landesausschuss Pfalz des Deutschen Evangelischen Kirchentages hat eine neue Vorsitzende. Am kommenden Wochenende ist Kirchentags-Sonntag.
Speyer (lk) – „Mit dem Ökumenischen Kirchentag vom 13. bis 16. Mai 2021 in Frankfurt haben wir eine große Aufgabe vor uns. Ich freue mich, dass ich meine Erfahrungen und Ideen an dieser Stelle einbringen kann, und wir ihn gemeinsam mit der Landeskirche und der Geschäftsstelle des Kirchentags Corona-konform durchführen werden“, sagt Tanja Schraß. Die aus Otterbach stammende Dekanatssekretärin des Kirchenbezirks An Alsenz und Lauter ist seit vier Jahren im Landesausschuss aktiv und wurde im Oktober 2020 zur neuen Vorsitzenden gewählt.
Der Landesausschuss Pfalz des Deutschen Evangelischen Kirchentages sei, wie die anderen Landesausschüsse im Raum der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), mitverantwortlich für die Vorbereitung und Nacharbeit der Kirchentage. In ihm engagierten sich kirchentagsbegeisterte Menschen aus der ganzen Pfalz, so die neue Vorsitzende.
Tanja Schraß wolle mit ihrer Begeisterung viele Menschen für dieses einmalige Ereignis anstecken und so für den Kirchentag gewinnen. Deshalb sei sie auch gerne bereit, sich mit den Mitgliedern ihres Ausschusses bei regionalen Kirchentagsveranstaltungen zu engagieren.
Der 3. Ökumenische Kirchentag (ÖKT) in Frankfurt stehe unter dem Leitwort „schaut hin“ (Markus 6,38). In Krisenzeiten müsse der Blick auf die gemeinsame christliche Verantwortung für unsere Welt und unser Zusammenleben geschärft werden. Der 3. ÖKT biete die einzigartige Chance, Gemeinschaft zu erleben und dabei auch zu erfahren, wie Kirche und Gesellschaft sozialer, menschlicher und friedlicher gestaltet werden könnten.
Aktuell werde das Konzept des 3. ÖKT an die hygienischen Erfordernisse der momentanen Pandemie-Situation angepasst. Was das für Menschen aus der Region und die Teilnehmenden bedeute, sei noch nicht absehbar. Auf alle Fälle werde der ÖKT digital und dezentral gefeiert.
Der Landesausschuss Pfalz plane zusammen mit der Evangelischen Jugend Pfalz eine Aktion zum ÖKT, teilte Tanja Schraß mit.
Hintergrund: Die Landesausschüsse fördern die Verbindung zwischen den jeweiligen Landeskirchen, deren Werken und Verbänden sowie den politischen, sozialen Gruppen und Einrichtungen der Region einerseits und den Organen des Deutschen Evangelischen Kirchentags (DEKT) andererseits. Seine Mitglieder entscheiden über eventuelle Zuschüsse für Mitwirkende und Teilnehmende aus dem Bereich der Landeskirche.
Der Landesausschuss ist durch seine Vorsitzende und die Geschäftsführerin in der Konferenz der Landesausschüsse und der Präsidialversammlung des DEKT vertreten. Die Mitglieder im Landesausschuss beteiligen sich aktiv bei der Organisation von Kirchentagen. Der Landesausschuss bezuschusst Gruppen aus der Pfalz bei ihrer Teilnahme am Kirchentag und unterstützt die Teilnehmerwerbung des DEKT im Bereich der Landeskirche.
https://www.oekt.dehttps://www.evkirchepfalz.de/glaube-und-leben/kirchentag/
06.02.2021
Wissen, Spiel und Austausch mit Actionbound
Die App Actionbound ist ein digitaler Einstieg, um Menschen mit Wissen und Unterhaltung rund um Kirche zu erreichen. Jugendreferenten aus Landau und Bad Bergzabern erzählen, wie sie die Smartphone-Software in der Jugendarbeit einsetzen.
Landau / Bad Bergzabern (lk) – „Digitale Schnitzeljagd“, „Bildung aktiv erleben“ oder „interaktiver Guide“: All diese Begriffe fassen zusammen, was jeder Nutzer mit der kostenlosen Smartphone-App Actionbound erleben kann. Diese Vorteile nutzt auch die Evangelische Jugend der Pfalz und entwirft thematische Actionbounds, um Jugendliche zu erreichen.
Seit einem Jahr ist Constanze Harant Jugendreferentin im Kirchenbezirk Landau. Ihr Kollege Tobias Haack ist seit 2019 Jugendreferent des Kirchenbezirks Bad Bergzabern. In den Jugendzentralen betreuen sie junge Leute, erarbeiten Konzepte und befähigen Ehrenamtliche für die Jugendarbeit vor Ort. Zudem beraten und unterstützen sie Kirchengemeinden bei der Jugend- und Konfirmandenarbeit.
„Gerade in Corona-Zeiten haben sich viele gefragt, wie man trotz Kontaktbeschränkungen mit den Konfis arbeiten kann. Eine Möglichkeit ist Actionbound“, sagt Constanze Harant. Die 29-Jährige hat sich im letzten Jahr beim Landesjugendpfarramt fortgebildet und entwickelte mit Ehrenamtlichen, Pfarrerinnen und anderen Kollegen mehrere Actionbounds. Der erste, genannt „Actionbound for Future“, befasste sich mit dem Thema Nachhaltigkeit im Rahmen des Ökumenischen Schöpfungstags in Landau. Harant erstellte ihn mit der Kollegin Susanne Poerschke aus der katholischen Jugendzentrale. „Dafür sollten Jugendliche und Interessierte Orte kennenlernen, an denen man nachhaltig einkaufen kann oder die sich mit Nachhaltigkeit befassen. Der Bound hat die jungen Nutzerinnen dann per GPS beispielsweise zum Unverpackt-Laden, zu beiden Jugendzentralen oder zur Queich geführt, wo sie Aufgaben erfüllen oder Fragen beantworten mussten“, so die Jugendreferentin.
Einen weiteren Actionbound erstellte die Jugendzentrale zum Thema Diakonie. „Im Rahmen der Konfi-Zeit verrichten die Konfis ein sogenanntes Diakonie-Praktikum. Mit dem Bound haben wir die Jugendlichen zu Anlaufstellen für ihr Praktikum geführt, wie die Diakonie oder die Tafel“, erzählt Harant. Das digitale Lernen verbindet die Jugendzentrale stets mit dem Austausch darüber. Bei jedem Folgetreffen fragen die Referenten die Jugendlichen, was sie neu erfahren haben. „Die App ist immer ein spielerischer, didaktischer Einstieg ins Thema, das wir danach mit den Konfirmanden oder Teilnehmerinnen besprechen“.
Zudem stärkt der Actionbound die Beteiligung der Jugendlichen. Tobias Haack lernte das digitale Tool bereits im Studium kennen und benutzt es selbst. Während der Corona-Zeit 2020 setzte er ein selbst kreiertes Actionbound zum ersten Mal als „Pfingst-Zeltlager-Ersatz“ für die Jugendlichen ein, die eigentlich an der Freizeit teilgenommen hätten. Das Zeltlager-Programm wurde über die App implementiert: „Morgens gab es den Morgenimpuls, dann Bibelarbeit, ein Tages-Highlight bis hin zum Geländespiel. Die Einheiten wurden immer erst zu einer gewissen Uhrzeit freigeschaltet und mit analogen Bastelmaterialien kombiniert, die wir den Jugendlichen vorher an die Haustür gebracht hatten“, erzählt der Jugendreferent. „Lösungen, Ergebnisse oder Feedback geben die Jugendlichen dann als Text oder Bild in Actionbound ein“, so Haack.
Nutzungsgewohnheiten der Zielgruppe beachten
Der Storytelling-Actionbound, den der 26-Jährige mit einer Bad Bergzaberner Pfarrerin für die Konfis in der Weihnachtszeit entwickelte, lud auch dazu ein, sich zu beteiligen. „Nach einem kurzen Impuls konnte man eine von fünf Rollen in der Weihnachtsgeschichte übernehmen. Die Mitspielerinnen und Mitspieler wurden beispielsweise Sternendeuter, mussten typische Aufgaben erfüllen und konnten ihre Erfahrungen über die App mit anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern teilen“, erzählt Haack.
Beide Jugendreferenten haben bei der Actionbound-Nutzung mit Jugendlichen auch Grenzen der Nutzung kennengelernt: „Es gibt eine große Hemmnis, Selfies oder Fotos von Personen in der App einzugeben. Bei Text oder Fotos von Gegenständen haben die Nutzerinnen und Nutzer keine Bedenken“, sagen sie. Haack hat beobachtet, dass sich die 16- bis 18-Jährigen schneller auf der App-Oberfläche zurechtfänden als jüngere Jugendliche. Sein Tipp: „Man sollte lieber niederschwellige Actionbound-Spiele konzipieren: wenige Fragen, keine Fremdwörter, keine theologischen Wörter“, empfiehlt er. Zudem sollte man das Spiel, das man für andere konzipiert, selbst durchspielen und es von anderen testen lassen. Harant pflichtet ihm bei: „Wenn man ein Bound mit mehreren entwickelt, wird er besser. Durch das Testen kennen wir auch die technischen Grenzen, etwa dass die GPS-Ortung bei jüngeren Jugendlichen abgeschaltet oder die Handyzeit begrenzt war“, rät sie. Probieren geht sowieso über Studieren: Demnächst sollen Landauer Konfirmandinnen und Konfirmanden selbst ein Actionbound entwickeln.
Hintergrund: Wer Actionbound-Spiele nutzen möchte, lädt sich die kostenlose Smartphone-App „Actionbound“ herunter und sucht dort nach Orten, Themen oder konkreten Bounds.
Fortbildung zum Thema Storytelling mit der Actionbound-App bietet die Evangelische Jugend am 14. September 2021 an. Infos und Anmeldung unter https://www.ejpfalz.de/veranstaltungen/fortbildungen/494-actionbound-2
„Actionbound for Future“ der Evangelische Jugendzentrale Landau unter https://actionbound.com/bound/ABforFuture
06.02.2021
Onlineveranstaltung zum Thema „Zu viele Einzelfälle – Über die Problematik rassistischer und rechtsextremer Haltungen in der Polizei“
Forum Katholische Akademie Speyer lädt am 9. Februar zu Vortrag und Diskussion mit Prof. Christoph Kopke ein
Speyer – Zu einer kostenfreien Online-Veranstaltung zum Thema „Zu viele Einzelfälle – Über die Problematik rassistischer und rechtsextremer Haltungen in der Polizei“ lädt die Katholische Erwachsenenbildung Bistum Speyer am Dienstag, dem 9. Februar, von 19.30 bis 21 Uhr ein.
Referent Christoph Kopke, Professor für Politikwissenschaft und Soziologie an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin, wird sich in seinem Vortrag unter anderem mit den Fragen „Was macht rassistische und extremistische Haltungen in den Sicherheitsbehörden so besonders problematisch? Spielen die hohen Belastungen eine Rolle, denen Polizistinnen und Polizisten ausgesetzt sind? Welche Maßnahmen lassen sich ergreifen, um den zuletzt gehäuft bekannt gewordenen Vorfällen entgegenzuwirken?“ befassen.
Anmeldungen zu der Online-Veranstaltung bei:
Katholische Erwachsenenbildung Bistum Speyer
E-Mail: keb@bistum-speyer.de
Tel. 06232 / 102-180
Bistum Speyer
06.02.2021
Digitaler Stammtisch für „Entdecker*innen“
Austausch über neue Formen von Kirche und Glauben in Zeiten der Pandemie – Online-Treffen am 11. Februar
Speyer – „Schon jetzt“, eine ökumenische Initiative im Bistum Speyer und der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche), lädt am Donnerstag, dem 11. Februar, um 18.30 Uhr zu einem digitalen Stammtisch ein.
„Der Stammtisch ist eine ökumenische Austauschplattform für alle, die auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen von Kirche sind. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Menschen von heute den Glauben entdecken können und leben wollen“, erklärt Felix Goldinger, Referent für Missionarische Pastoral im Bistum Speyer, der gemeinsam mit Stefanie Schlenczek, Pfarrerin der Evangelischen Kirche der Pfalz und beim Missionarisch-Ökumenischen Dienst (MÖD) in Landau tätig, zu dem Stammtisch einlädt. Die Treffen finden regelmäßig jeden Monat statt.
„In unserer digitalen Kneipe erwartet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein lockerer Austausch mit anderen Besuchern über Glauben in Zeiten der Pandemie, Infos zu den Regionalgruppen und ein digitales Abendgebet“, so Felix Goldinger.
Anmeldungen werden erbeten unter: https://schon-jetzt.de/digitaler-stammtisch/
Mehr zum Thema: www.schon-jetzt.de; und www.freshexpressions.de
Bistum Speyer
06.02.2021
Halte.Punkt.Kreuz – Andachten zur Fastenzeit im Dom zu Speyer
Einladung zu Gebet, Besinnung und Musik in der Fastenzeit
Speyer – Ab dem 18. Februar finden im Dom donnerstags um 19:30 Uhr und samstags um 18 Uhr Andachten zur Fastenzeit statt. Das Domkapitel lädt gemeinsam mit der Dommusik unter dem Titel „Halte.Punkt.Kreuz“ zu einem etwa halbstündigen Wortgottesdienst ein. Die Andachten sollen Anlass sein, sich auch und gerade in Pandemie-Zeiten mit dem Leiden und Sterben Jesu auseinanderzusetzen und sich auf Ostern vorzubereiten. „Wir wünschen uns, dass Gebet und Musik den Menschen Hoffnung geben und zeigen, dass auf das Leid die Erlösung folgt“, so Domdekan Dr. Christoph Kohl. Die musikalische Gestaltung übernimmt die Dommusik Speyer. Dabei nehmen die Andachten Bezug auf die im Dom aufgestellten überlebensgroßen Kreuzwegstationen des zeitgenössischen Künstlers Stefan Weyergraf gen. Streit, die bereits in der Fastenzeit 2020 im Dom zu sehen waren.
„In Form und Gestaltung orientieren sich die Andachten zur Fastenzeit an den Adventsandachten, für die wir im vergangenen Dezember sehr viel positive Rückmeldungen bekommen haben“, sagt Kohl. Die liturgische Leitung übernehmen Mitglieder des Domkapitels und Geistliche der Dompfarrei Pax Christi. Am Ende jeder Andacht steht ein gemeinsames Gebet.
In der ersten Andacht am Donnerstag, 18.02.2021 sind Stücke aus den „Kleinen Geistlichen Concerten“ von Heinrich Schütz (1585-1670) zu hören, die von dem Ehepaar Doris und Martin Steffan gesungen werden. Den Continuo-Part übernehmen Robert Sagasser an der Gambe und Markus Melchiori an der Truhenorgel. Domorganist Markus Eichenlaub spielt an der Hauptorgel die große Fantasie g-Moll, BWV 542 von Johann Sebastian Bach.
Am Samstag, 20.02.2021 gestaltet der weltweit bekannte Countertenor Andreas Scholl gemeinsam mit Mitgliedern des Barockorchesters L‘arpa festante unter der Leitung von Markus Melchiori die Andacht mit der Kantate für Alt-Solo BWV 54 „Widerstehe doch der Sünde“ von Johann Sebastian Bach.
Für alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen gelten die aktuellen Abstands- und Hygieneregeln. Gemeindegesang ist derzeit noch nicht möglich. Zudem muss während des gesamten Gottesdienstes eine FFP2-, KN95/N95- oder medizinische OP-Maske getragen werden. Eine vorherige Anmeldung für die Andachten ist erforderlich und kann über die Homepage des Doms: www.dom-zu-speyer.de erfolgen. Dort werden auch die Informationen zur musikalischen Gestaltung der weiteren Termine veröffentlicht, sobald diese feststehen.
Programm der ersten beiden Termine von „Halte.Punkt.Kreuz“
- Donnerstag, 18.02.2021, 19:30 Uhr
- Heinrich Schütz: aus den „Kleinen Geistlichen Concerten“
- Doris Steffan, Sopran * Martin Steffan, Tenor * Robert Sagasser, Gambe*
- Markus Melchiori, Truhenorgel * Markus Eichenlaub, Orgel
- Samstag, 20.02.2021, 18:00 Uhr
- Johann Sebastian Bach (1685-1750): „Widerstehe doch der Sünde“ Kantate für Alt-Solo und Streicher, BWV 54
- Andreas Scholl, Countertenor * Ensemble des Barockorchesters „L´ arpa festante“,
- Markus Melchiori, Truhenorgel
Bistum Speyer
06.02.2021
Neue Wege und Entwicklungsmöglichkeiten in der Kommunikations- und Medienarbeit
Die Evangelische Kirche der Pfalz hat ab März 2021 einen neuen Presse- und Öffentlichkeitsreferenten.
Speyer (lk) – Der Jugendbildungsreferent und Studienleiter der Evangelischen Akademie, Felix Kirschbacher (36 Jahre), wird Nachfolger von Wolfgang Schumacher und Andreas Rummel. Ab dem 1. März leitet er das Öffentlichkeitsreferat und die Pressestelle der pfälzischen Landeskirche.
Kirschbacher sieht sich als „Mischwesen“: Einerseits eng mit Kirche und Theologie verbunden, andererseits als Medienwissenschaftler mit entsprechender Außenperspektive. Die Öffentlichkeitsarbeit sei eine Schnittstelle zwischen Innen und Außen von Kirche. Daher sehe er sich für das neue Amt gut gerüstet.
„In der Evangelischen Kirche der Pfalz müssen neue Wege und Entwicklungsmöglichkeiten in der Kommunikations- und Medienarbeit gesucht werden“, so Felix Kirschbacher. Die Vielfalt der Kirche solle erfahrbar gemacht werden, indem sich möglichst viele daran beteiligen, die frohe Botschaft auf vielen Kanälen zu senden. „Handelt bitte, bevor unsere Botschaft unsichtbar wird!“, zitiert der künftige Pressereferent die Theologin und Publizistin Johanna Haberer. Der Wandel des Kommunikationsbereichs fordere uns als Kirche heraus. Die internen und externen Kommunikationsnetzwerke müssten um Social Media, Kampagnen, Blogs, Streams, Newsletter und Podcasts erweitert werden.
Als Jugendbildungsreferent ist Felix Kirschbacher seit 2017 für das Bildungsprogramm Die Junge Akademie<https://die-junge-akademie.de/> verantwortlich. Für und mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen erarbeitet er Themen an den Berührungspunkten von Wirtschaft, Gesellschaft, Ethik und Theologie. Besonders im Fokus stehen dabei Fragen zu Nachhaltigkeit, sozialer Verantwortung und Wirtschaftsethik im Kontext von Globalisierung und Digitalisierung.
Felix Kirschbacher ist als wissenschaftlicher Studienleiter für den Bereich Medien und Digitalisierung zuständig. In diesem Zusammenhang beschäftigt er sich vor allem mit Fragen zur digitalen Transformation in Kirche und Gesellschaft, nachzulesen im Blog Digitales Rauschen<https://digitalesrauschen.org/>.
Nach dem Studium der Filmwissenschaft, Evangelischen Theologie und Romanistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz war Kirschbacher von 2012 bis 2016 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Mannheim.
https://www.eapfalz.dehttps://die-junge-akademie.de
06.02.2021
Diözesanversammlung berät über strukturelle Einsparungen im Bistum
Mitglieder unterstützen Weg der konsequenten Aufarbeitung und Prävention von sexuellem Missbrauch – 13 Personen für die Hinzuwahl zur Diözesanversammlung nominiert
Speyer – Die aktuelle Situation zum Thema Missbrauch und Prävention, strukturelle Einsparungen im Bistumshaushalt sowie die Feier von öffentlichen Gottesdiensten in der Pandemie waren die zentralen Themen bei der zweiten Diözesanversammlung des Bistums Speyer am 30. Januar. Pandemiebedingt fand das Treffen wieder in Form einer Videokonferenz statt. Außerdem verabschiedete das Gremium das Eckpunktepapier Ehrenamt im Bistum und benannte Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahl weiterer sechs Mitglieder der Versammlung.
In ihrer Begrüßung bedankte die Vorsitzende der Diözesanversammlung, Gabriele Kemper, sich für das Vertrauen, das ihr durch ihre Wahl entgegengebracht werde, und bekannte: „Es erfüllt mich mit Stolz und Freude, mich in den Dienst dieser Aufgabe zu stellen“. Sie berichtete, dass Vorstand und Hauptausschuss die Arbeit aufgenommen haben. „Wir sind froh und dankbar, dass Sie Ja gesagt haben“, gratulierte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann Wahl. „Ich glaube, es ist ein gutes Zeichen, dass unsere Vorsitzende von der Basis einer Pfarrei kommt und von dort den wichtigen Blickwinkel der Kirche als Glaubensgemeinschaft vor Ort mitbringt“, so der Bischof. Er dankte auch allen anderen, die sich in Vorstand, Hauptausschuss und als Mitglied der Diözesanversammlung engagieren.
Der Bischof machte deutlich, dass in dieser „krisenhaften Zeit“ der Pandemie und der schwierigen Situation, in der sich die Kirche angesichts der Missbrauchsfälle und der finanziellen Fragen befinde, die Diözesanversammlung der „synodale Ort“ sei, „wo wir über die Gestaltung der Zukunft des Bistums beraten“. Die Teilnahme der beiden Gäste aus der Landeskirche, Pfarrerin Anja Behrens und Synodalpräsident Hermann Lorenz, würdigte er als wichtiges Zeichen für das „gemeinsame Zeugnis für Christus“ und für die weitere Zusammenarbeit. Die Moderation der Diözesanversammlung lag wie schon bei der ersten Diözesanversammlung im November wieder bei Jutta Schwarzmüller und Andreas Welte.
Sechs weitere Mitglieder werden die Diözesanversammlung verstärken
Bei dem ersten Treffen der Diözesanversammlung im November hatten die Delegierten Vorstand und Mitglieder des Hauptausschusses benannt, die dann durch Briefwahl bestätigt wurden. Da die Satzung die Hinzuwahl von sechs weiteren Mitgliedern vorsieht, schlug die Versammlung jetzt dreizehn weitere Kandidatinnen und Kandidaten vor. Darüber hinaus haben die Delegierten die Möglichkeit, noch bis zum 9. Februar schriftlich weitere Personen zu benennen, wie Dr. Christian Huber, Mitglied im Wahlausschuss, erläuterte. Die eigentlichen Wahlen für die weiteren Mitglieder der Diözesanversammlung finden dann im Nachgang zur Diözesanversammlung als Briefwahl statt. Die Stimmabgabe muss bis zum 28. Februar erfolgen.
Bischof Wiesemann zur Aufarbeitung des Missbrauchs: „Licht in das Dunkel bringen“
Ein zentraler Beratungspunkt der Diözesanversammlung war die aktuelle Situation zum Thema Missbrauch und Prävention im Bistum. Bischof Wiesemann nannte die Aufarbeitung eine „sehr wichtige Aufgabe, der wir uns mit aller Ehrlichkeit und Offenheit stellen werden“. Er dankte den Missbrauchsbeauftragten für ihr Engagement: „Damit sich Betroffene öffnen, brauchte es zunächst einen geschützten Raum des Vertrauens.“ Die Aufarbeitung habe nun eine stärker öffentliche Dimension und erfordere auch ein höheres Maß an Unabhängigkeit. Dabei stelle sich die Frage nach verbindlichen Kriterien und Standards. Wiesemann wies darauf hin, dass die Deutsche Bischofskonferenz und der unabhängige Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung gemeinsam solche Kriterien und Standards erarbeitet haben.
Der Bischof berichtete von seinem persönlichen Lernweg und betonte, dass ihm in Gesprächen mit Betroffenen „die Dimension des erlittenen Leids und Unrechts immer tiefer aufgegangen“ sei. Daraus resultiert für ihn das klare Ziel, „möglichst viel Licht ins Dunkel zu bringen“ und sich auch „den dahinter liegenden Fragen zum Beispiel nach Macht, Partizipation und der Rolle von Frauen in der Kirche“ zu stellen. Erneut bekannte sich Wiesemann klar zum Synodalen Weg.
Das Bistum wird im ersten Quartal einen Betroffenenbeirat und eine unabhängige Aufarbeitungskommission einsetzen. Als Mitglieder für die Aufarbeitungskommission stehen fest: Bernhard Scholten (ehemaliger Abteilungsleiter im rheinland-pfälzischen Sozialministerium), Anne Sandhöfer (Vizepräsidentin des Saarländischen Oberlandesgerichts a.D.), Mareike Ott (Organisation „Wildwasser“ und Notruf Ludwigshafen) und Dr. Karl Kunzmann (Vertreter des Katholikenrats im Bistum Speyer). Hinzu kommen zwei Mitglieder des Betroffenenbeirats sowie ein weiteres Mitglied, das durch das Bistum benannt wird. Insgesamt werden der unabhängigen Aufarbeitungskommission sieben Personen angehören.
Große Hoffnung setzt Bischof Wiesemann auf die diözesanweite Initiative „Sicherer Ort Kirche“, die mit einer Auftaktveranstaltung am 16. Januar gestartet wurde. Sie dient dem Schutz von Kindern, Jugendlichen und hilfebedürftigen Erwachsenen vor sexuellem Missbrauch. Einrichtungen, Verbände und Pfarreien des Bistums werden institutionelle Schutzkonzepte entwickeln, die einen Kulturwandel zu mehr Wachsamkeit und Achtsamkeit bewirken sollen. Generalvikar Andreas Sturm betonte den Zusammenhang von Aufarbeitung und Prävention: „Wir wollen aus den Erfahrungen der Betroffenen lernen, wie wir Kinder, Jugendliche und schutzbedürftige Erwachsene wirksamer schützen können.“ Zugleich warb er für eine differenzierte Betrachtung: „Nicht jeder, der beschuldigt wird, ist auch ein Täter.“
Von den Austauschtreffen, zu denen sich Seelsorgerinnen und Seelsorger nach der Veröffentlichung des Pilger-Interviews zusammengefunden hatten, berichtete Klaus Scheunig. „Die Schockstarre darf uns nicht lähmen, auch wenn uns der Missbrauch jetzt ganz nah gekommen ist und Menschen und Orte betrifft, die wir alle kennen.“ Der erste Schritt der Prävention sei das Miteinander Sprechen. „Indem wir dem Unsagbaren Worte geben, überwinden wir die eigene Blindheit und lernen, noch wachsamer zu werden“, so Scheunig. Aufarbeitung und Prävention zusammen zu denken – den „Rückblick in die Vergangenheit und den visionären Ausblick in die Zukunft“ – sei „fundamental wichtig“.
In der Aussprache artikulierten die Mitglieder der Diözesanversammlung tiefe Betroffenheit, aber auch die klare Zustimmung zur Haltung der Offenheit und Transparenz. Angeregt wurde, auch den geistlichen Missbrauch in den Blick zu nehmen und die Sprachfähigkeit zum Thema Missbrauch auf allen Ebenen zu stärken. Betont wurde der Zusammenhang mit dem Synodalen Weg: „Er muss zu sichtbaren Reformen führen. Nur darüber zu reden, ist zu wenig“, machte ein Teilnehmer seine Erwartungen deutlich. Auch berge der Missbrauch durch Geistliche und hochrangige Kirchenvertreter die Gefahr, bei manchen Menschen eine Glaubenskrise auszulösen. „Wir müssen eine andere Kultur entwickeln, wie wir miteinander umgehen“, fasste Generalvikar Sturm die Diskussion zusammen.
Öffentliche Gottesdienste in der Pandemie?
Generalvikar Sturm erläuterte der Diözesanversammlung die getroffenen Entscheidungen der Bistumsleitung zur Feier von öffentlichen Gottesdiensten in der Pandemie. Er erinnerte an die hohen Inzidenzzahlen entlang des Rheins vor Weihnachten. Mit der seit dem 10. Januar gültigen Regelungen versuche man, der Unterschiedlichkeit der Situation in den einzelnen Pfarreien gerecht zu werden, auch hinsichtlich der Frage, ob genügend Ehrenamtliche für Helferdienste gewonnen werden können. Generalvikar Sturm brachte seinen Respekt für verantwortlich getroffene Entscheidungen in den Pfarreien zum Ausdruck. Bischof Wiesemann nannte die Religionsausübung ein sehr hohes Gut, gerade in der Krise. „Gleichzeitig entbindet uns die Religionsfreiheit jedoch nicht davon, verantwortlich zu handeln“, so der Bischof.
Diözesanversammlung steht vor Frage nach strukturellen Einsparungen
Die Ergebnisse der Umfrage zu künftigen Schwerpunktsetzungen des Bistums stellte Generalvikar Andreas Sturm vor. Beteiligt hatten sich 87 von 107 Mitgliedern der Diözesanversammlung. Die meisten Nennungen erhielt das pastorale Personal, gefolgt vom Caritasverband, den Schlüsselzuweisungen für die Kirchengemeinden, der Öffentlichkeitsarbeit und den Kindertagesstätten. „Da der Visionsprozess noch bis zum Herbst 2021 läuft, kann man zur Schwerpunktsetzung für das Bistum noch nichts sagen“, machte Generalvikar Sturm deutlich. Gleichzeitig müsse aber jetzt schon gespart werden und es sei nicht mehr möglich, dies im „Rasenmäherverfahren“ zu leisten.
Generalvikar Sturm stellte die weiteren Schritte auf dem Weg zu strukturellen Einsparungen vor. Im Februar sollen die Vorschläge mit den Fachabteilungen des Bischöflichen Ordinariats, der Mitarbeitervertretung und in weiteren Gruppen und Gremien beraten werden. Für 16. April ist eine weitere Sitzung der Diözesanversammlung geplant, die dann Voten abgeben soll. „Dabei geht es um die Frage, welche Aufgabenbereiche gestärkt und welche Arbeitsbereiche reduziert oder aufgegeben werden sollen“, kündigte Sturm an. Dabei dürfe es keine Denkverbote geben. Ende April sollen Sparbeschlüsse in Höhe von vier Prozent (6,4 Millionen Euro) gefasst werden, die für den Bistumshaushalt 2022 wirksam werden. Bis März 2022 sind weitere Beratungen durch die Diözesanversammlung und Sparbeschlüsse durch den Allgemeinen Geistlichen Rat für die Haushalte des Jahres 2023 und der folgenden Jahre in Höhe von weiteren 11 Prozent geplant. Das Ziel für strukturelle Einsparungen gab Generalvikar Sturm mit insgesamt 15 Prozent (rund 24 Millionen Euro) an. „Zukünftige Haushalte müssen ohne Entnahme aus Rücklagen aufgestellt werden und gleichzeitig Raum für visionäres Arbeiten eröffnen“, so der Generalvikar.
Als erste Ideen für strukturelle Einsparungen brachte Sturm die Schließung des Übernachtungshausbetriebs auf Maria Rosenberg und die Schließung der Familienbildungsstätte Pirmasens in die Diskussion. Die Bibliothek des Priesterseminars könne mit der Bibliothek der Protestantischen Landeskirche zusammengeführt werden. Zugleich nannte er die Aufgabe und Veräußerung von rund 100 Nebenkirchen in den Pfarreien bis zum Jahr 2029 sowie die Begrenzung des Trägeranteils für die katholischen Kindertagesstätten von derzeit 21 Millionen auf höchstens 5 Millionen bis zum Jahr 2024 als Möglichkeiten für strukturelle Einsparungen. Auch die Bezuschussung für die Stiftung Heilsbach, die Vermögensstrukturen der Kirchengemeinden und Kirchenstiftungen sowie die Arbeitsabläufe in den Regionalverwaltungen seien zu prüfen. „Das alles sind Vorschläge. Es sind noch keine Vorentscheidungen getroffen. Es bedeutet auch keine mangelnde Wertschätzung für die geleistete Arbeit in den betroffenen Bereichen“, betonte Andreas Sturm.
Generalvikar Sturm informierte, dass das Bistum aus der Mitträgerschaft für das Bayerische Pilgerbüro aussteigt und Gespräche zur Zukunft der Katholischen Hochschule Mainz führt. Auch die Frage nach einer geeigneten Trägerstruktur für die katholischen Kindertagesstätten werde geprüft. Mit dem Zentrum für angewandte Pastoralforschung in Bochum startet das Bistum Speyer ein Projekt zum Thema Qualität und Effektivität in der Seelsorge.
Die Mitglieder der Diözesanversammlung regten an, auch überdiözesane Verpflichtungen auf den Prüfstand zu stellen und nach ökumenisch abgestimmten Lösungen zu suchen. Bei größeren Änderungen der Schlüsselzuweisungen an die Pfarreien soll stärker informiert werden. Auch zu den vorgelegten Sparvorschlägen wurden von den Mitgliedern mehr Zahlen und Daten erbeten. Sie werden in Form eines Dossiers zur Verfügung gestellt. Aus den Reihen der Mitglieder wurde die Abgabe von Nebenkirchen an andere christliche Konfessionen und die Gründung eines ökumenischen Trägers für die Kindertagesstätten analog zum Ökumenischen Gemeinschaftswerk für Menschen mit Behinderungen vorgeschlagen.
Diözesanversammlung beschließt sieben Eckpunkte zum Ehrenamt im Bistum Speyer
Der Leiter Hauptabteilung Seelsorge, Domkapitular Franz Vogelgesang, stellte das neue Eckpunkte-Papier zum Ehrenamt im Bistum Speyer vor und gab einen Rückblick auf die Entwicklungsgeschichte. „Die Ergebnisse, die wir heute präsentieren, sind das Ergebnis eines langen Weges, betonte Domkapitular Vogelgesang. Das Papier, das von der Versammlung einstimmig verabschiedet wurde, trägt den Titel „Begeistert und berufen – befähigt und begleitet – Eckpunkte für das Zusammenwirken von haupt- und ehrenamtlich Engagierten im Bistum Speyer“. Es beschreibt mit den sieben Begriffen Vielfalt, Charismenorientierung, Wertschätzung, Verantwortung, Qualifikation, Freiwilligkeit sowie Rechte & Pflichten die Grundsätze, die den Rahmen für ehrenamtliches Engagement und die Zusammenarbeit von Ehren- und Hauptamtlichen im Bistum setzen.
In Anlehnung an das Papier wurden alle Informationen zum Thema Ehrenamt in einer neu gestalteten Homepage gebündelt. Sieben ehrenamtlich Engagierte aus dem Bistum stehen mit ihren Gesichtern und persönlichen Statements für die einzelnen Eckpunkte. „Für alle, denen das Ehrenamt am Herzen liegt, ist heute ein besonderer Tag“, erklärte Dr. Gabriele Dressing, die die Arbeitsgruppe Ehrenamt geleitet und an der Konzeption der Homepage maßgeblich mitgearbeitet hatte. „Wir wünschen uns, dass das Ehrenamt überall mitgedacht wird. Nur mit dem Ehrenamt hat Kirche eine Zukunft“, betonte Dressing. Vorschläge, nach welchen Kriterien zum Beispiel ein Kostenmanagement gestaltet werden kann, stellte der Geschäftsführer der Hauptabteilung Seelsorge, Georg Unland, der Diözesanversammlung vor. „Wir wollen eine einfache und übersichtliche Regelung im Bistum, die transparent und praktikabel ist“, erläuterte er.
Bischof: „Habe wie alle Menschen Grenzen dessen, was ich an Belastungen tragen kann“
Zum Abschluss der Diözesanversammlung würdigte Bischof Wiesemann das gute Miteinander in den Beratungen und machte den Mitgliedern noch eine persönliche Mitteilung:
„Ich bin schon seit einiger Zeit in einer gesundheitlich etwas angeschlagenen Verfassung. Die letzten Monate waren sehr kräftezehrend für mich. Ich bin immer wieder an die Grenzen meiner persönlichen Belastbarkeit gestoßen. Ich bin Ihr Bischof, doch ich habe wie alle Menschen meine persönlichen Stärken, Schwächen und auch Grenzen dessen, was ich an Belastungen tragen und ertragen kann.
Ich habe mich daher auf ärztlichen Rat hin dazu entschieden, die nächsten zwei Monate eine persönliche Auszeit zu nehmen. Ich werde mich an einen ruhigen Ort außerhalb der Diözese begeben. Dort will ich versuchen – auch mit ärztlicher Unterstützung – wieder zu Kräften zu kommen und mich etwas zu regenerieren. Die Vertretung in der Leitung des Bistums übernimmt mein Generalvikar Andreas Sturm, die anfallenden bischöflichen Amtshandlungen Weihbischof Otto Georgens. Mit ihnen werde ich auch in den nächsten Wochen in persönlicher Verbindung stehen, um auch in dieser Zeit ihnen allen und dem Bistum verbunden zu bleiben. Ich bitte Sie von Herzen, den Generalvikar und den Weihbischof bei den Aufgaben der nächsten Wochen nach Kräften zu unterstützen.
Und bitte machen Sie sich um mich nicht allzu viele Sorgen. Wir Westfalen haben ein robustes Naturell. Ich spüre, dass ich tief drinnen die Kraft habe, auch mit dieser Krise konstruktiv umzugehen. Nur brauche ich jetzt etwas Zeit, um die Quellen dieser Kraft wieder freizulegen.
Wir werden uns bald wiedersehen. Schließen Sie mich in Ihr Gebet ein. Bis dahin seien Sie behütet und gesegnet!“
Nächste Sitzung der Diözesanversammlung am 16. April
Die nächste Sitzung der Diözesanversammlung findet am 16. April um 17 Uhr statt, wieder in digitaler Form. Ein Schwerpunkt wird die Diskussion der Vorschläge für strukturelle Einsparungen sein.
Weitere Informationen zur Diözesanversammlung:
https://www.bistum-speyer.de/bistum/aufbau/raetekommissionen/dioezesanversammlung/
Weitere Informationen zu Missbrauch und Prävention:
https://www.bistum-speyer.de/rat-und-hilfe/hilfe-bei-sexuellem-missbrauch/?print=194%2529
Weitere Informationen zum Ehrenamt:
https://www.bistum-speyer.de/mitarbeit/ehrenamtliches-engagement/
Bistum Speyer
06.02.2021
Umfrage zum Seelsorgekonzept
Bistum Speyer startet Fragebogenaktion zur Evaluierung von „Der Geist ist es, der lebendig macht“
Speyer – Das Bistum Speyer startet im Februar eine Online-Umfrage in den Pfarreien zur Evaluation des Seelsorgekonzepts „Der Geist ist es, der lebendig macht“. Es ist gut fünf Jahre her, dass nach mehrjährigen Beratungen durch das Diözesane Forum im September 2015 der Prozess „Gemeindepastoral 2015“ abgeschlossen, ein neues Seelsorgekonzept und eine neue Pfarreistruktur auf den Weg gebracht wurden. Anfang des Jahres 2016 wurden die bis dahin bestehenden 346 Pfarrgemeinden zu 70 neuen Pfarreien zusammengeführt. Das Konzept „Der Geist ist es, der lebendig macht“ ist seit dem Ersten Advent 2015 in Kraft.
„Es ist Zeit, das Konzept auf den Prüfstand zu stellen“, erklärt Thomas Kiefer, Leiter der Abteilung Seelsorge in Pfarrei und Lebensräumen im Bischöflichen Ordinariat. „Es geht sozusagen um einen Abgleich der Grundideen des Konzeptes mit der Realität in den Pfarreien.“ Mit einem Online-Fragebogen, der von Fachreferentinnen und -referenten der Seelsorge-Abteilung zusammen mit Prof. Bernhard Spielberg vom Lehrstuhl für Pastoraltheologie in Freiburg entwickelt wurde, soll überprüft werden, ob und an welchen Stellen das Seelsorgekonzept der Diözese fortgeschrieben werden muss.
„Die jetzt geplante Untersuchung ist auch ein Ergebnis der Visitationen, die in den vergangenen Jahren in den Pfarreien stattgefunden haben und die Evaluierung geschieht im Auftrag von Bischof Wiesemann“, begründet Kiefer das neue Projekt.
Gegliedert in sechs Themenfelder wird unter anderem nach den Seelsorgeangeboten vor Ort, dem Nutzen und Umsetzung des Konzeptes und dem Stand der jeweiligen pastoralen Konzepte in den Pfarreien gefragt. Zur Evaluierung gehören außerdem Fragen danach wie die Pfarreien die Unterstützung durch die verschiedenen Beratungs-, Begleitungs- und Coaching Angebote der Fachabteilungen im Bischöflichen Ordinariat bewerten oder wie sie die neue Pfarreistruktur erleben. Weitere Fragen beziehen sich auf die Rollenverteilung in den Pfarreiteams, die Zusammenarbeit zwischen haupt-und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und mit der Verwaltung. Da auch der „Leitfaden für das ökumenische Miteinander“, den Bistum und Landeskirche 2015 ebenfalls in Kraft gesetzt hatten, Bestandteil des Seelsorgekonzeptes ist, beziehen sich einige Fragen darauf und das Thema Ökumene allgemein.
„Die Einladung zum Ausfüllen des digitalen Fragebogens richtet sich an alle Pastoralteams, an die Mitglieder der Diözesanversammlung, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Pfarrbüros und in den Regionalverwaltungen, an die Mitglieder in den pfarrlichen Gremien sowie an weitere ehrenamtlich Engagierte in den Pfarreien“, sagt Thomas Kiefer.
Die Ergebnisse der anonymen Umfrage werden von einem Team des Bistums gemeinsam mit Mitarbeitern der Universität Freiburg ausgewertet. „Nach dieser quantitativen Abfrage wird dann in einem zweiten Schritt eine qualitative Untersuchung per Telefoninterview mit Gruppen und einzelnen Mitarbeitern erfolgen“, erklärt der Abteilungsleiter. Geplant ist, das Gesamtergebnis der Befragung im Herbst 2021 zu veröffentlichen und in der danach tagenden Diözesanversammlung zu diskutieren.
Ansprechpartner für die Umfrage:
Dr. Thomas Kiefer
Tel: 06232 102 427
E-Mail: pfarrei-lebensraeume@bistum-speyer.de
Bistum Speyer
05.02.2021
„Den Wert von Zusammenhalt und Solidarität neu entdecken“
Bischof Wiesemann ruft zum Vertrauen in der Corona-Krise auf – Ausblick auf wichtige Themen im Jahr 2021 bei Pressekonferenz des Bistums
Der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann ruft dazu auf, in der Corona-Krise den Wert von Vertrauen, Zusammenhalt und Solidarität neu zu entdecken. Bei einer Pressekonferenz des Bistums betonte er: „Auf Misstrauen ist keine Gesellschaft aufzubauen. In gesellschaftliche Debatten herrschen immer häufiger ein Ton der Gereiztheit und die Tendenz, jemand, der eine andere Überzeugung vertritt, zu diffamieren und ihm fragwürdige Motive zu unterstellen. Stattdessen brauchen wir eine Kultur des Zuhörens, der sachlichen Prüfung von Argumenten und des kontroversen, aber niemals feindlichen Ringens um die bestmögliche Lösung.“
In Gesprächen erlebten die Seelsorgerinnen und Seelsorger derzeit viele Ängste, diffuse Verunsicherungen, Stress in den Familien, Isolation und Vereinsamung. Die Schließung von Schulen und Kindergärten habe dazu geführt, dass berufstätige Eltern sich plötzlich in der prekären Situation der Unvereinbarkeit von Kinderbetreuung und Homeschooling und den Erfordernissen ihres Arbeitsplatzes wiedergefunden haben. „Corona zeigt wie unter einem Brennglas, unter welchem Druck unsere Gesellschaft steht und wie sehr das Erstarken der politischen Ränder dazu führt, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt bröckelt.“ Bischof Wiesemann wirbt für mehr Zusammenhalt und Solidarität, auch im globalen Maßstab. „Ohne eine weltumspannende Solidarität vor allem mit den ärmeren Ländern kann eine gute Zukunft in Gerechtigkeit und Frieden nicht verwirklicht werden“, so Wiesemann.
Im Jahr 2021 wird es halbtägige Pastoralbesuche in allen 70 Pfarreien geben, die von Bischof Wiesemann, Weihbischof Georgens, Generalvikar Sturm, Domkapitular Vogelgesang und Ordinariatsdirektorin Lambrich durchgeführt werden. „Diese sollen dem Hören dienen, was die Pfarreien und Gemeinden und ihre Haupt- und Ehrenamtlichen in der Corona-Pandemie bewegt“, so Wiesemann. Neben einem Gottesdienst und einer Begegnung mit Pastoralteam und den Vorständen der pfarrlichen Gremien soll es in jeder Pfarrei eine „Begegnung im Sozialraum“ geben.
Unabhängige Aufarbeitung des Missbrauchs zählt zu den Schwerpunkten
Das Missbrauchsgeschehen im Kinderheim in der Engelsgasse wie auch in anderen Einrichtungen habe das gesamte Bistum wie auch die Mitarbeitenden schwer erschüttert, berichtete Bischof Wiesemann bei der Pressekonferenz. Inzwischen haben sich mehrere Betroffene gemeldet, die bereit sind, ihre Erfahrungen in einen Betroffenenbeirat einzubringen. Er hat die Aufgabe, Erfahrungen zu bündeln, die Aufarbeitung im Bistum kritisch zu begleiten und Hinweise für eine Verbesserung der Präventionsmaßnahmen zu geben.
Zusätzlich zum Betroffenenbeirat soll auch die unabhängige Aufarbeitungskommission im ersten Quartal mit ihrer Arbeit beginnen. Bisher wurden als Mitglieder der unabhängigen Aufarbeitungskommission benannt: Bernhard Scholten (ehemaliger Abteilungsleiter im rheinland-pfälzischen Sozialministerium), Anne Sandhöfer (Vizepräsidentin des Saarländischen Oberlandesgerichts a.D.) und Mareike Ott (Organisation „Wildwasser“ und Notruf Ludwigshafen). Hinzu kommen zwei Mitglieder des Betroffenenbeirats, sowie je ein Mitglied, das durch das Bistum und den Katholikenrat des Bistums benannt wird. Insgesamt werden der unabhängigen Aufarbeitungskommission sieben Personen angehören. „Die Aufgabe der unabhängigen Aufarbeitungskommission wird sein, die Missbrauchsfälle in der Diözese noch einmal genau anzuschauen, und das auch hinsichtlich der Frage, ob auf Missbrauchsvorwürfe oder Missbrauchsfälle von Seiten der Diözese verantwortlich reagiert wurde“, erläuterte der Bischof. Zur Klärung dieser Frage benötige das Bistum auch weitere Hilfe von außen, zum Beispiel durch ein sozialwissenschaftliches Forschungsinstitut oder eine Anwaltskanzlei, die sich auf Fragen der Aufarbeitung spezialisiert hat.
Kommissionsmitglied Bernhard Scholten betonte die Notwendigkeit, den Betroffenen zu glauben und Räume zum Sprechen zu schaffen. Er machte sich für eine Offenlegung der Missbrauchsstrukturen und einen Kulturwandel durch konsequente Aufarbeitung und Prävention stark.
Bischof Wiesemann betonte, dass ihm in Gesprächen mit Betroffenen „die Dimension des erlittenen Leids und Unrechts immer tiefer aufgegangen“ sei. Daraus resultiert für ihn eine entschlossene Haltung: „Nur wenn sich das Bistum den dunklen Seiten der Vergangenheit ehrlich stellt, ist es Kirche im Sinne Jesu: eine Kirche, die Unrecht – auch in den eigenen Reihen – beim Namen nennt und sich konsequent auf die Seite der Betroffenen stellt.“
Diözesanweite Initiative „Sicherer Ort Kirche“ soll Prävention stärken
Das Bistum Speyer hat mit einer digitalen Auftaktveranstaltung am 16. Januar die diözesanweite Initiative „Sicherer Ort Kirche“ gestartet. Sie dient dem Schutz von Kindern, Jugendlichen und hilfebedürftigen Erwachsenen vor sexuellem Missbrauch. Einrichtungen, Verbände und Pfarreien des Bistums werden institutionelle Schutzkonzepte entwickeln, die einen Kulturwandel zu mehr Wachsamkeit und Achtsamkeit bewirken sollen. Das Bistum hat dazu eine Arbeitshilfe entwickelt, bestehend aus acht Heften. Sie leitet Einrichtungen, Verbände und Pfarreien an, ihr eigenes Schutzkonzept zu entwickeln. In den Heften geht es unter anderem um Schutz- und Risikofaktoren, Personalentwicklung, Verhaltensregeln, Beschwerdewege, Qualitätsmanagement und Interventionsmaßnahmen. Die Hefte können beim Bistum Speyer bestellt werden, stehen in digitaler Form aber auch auf der Internetseite des Bistums online zur Verfügung.
Der Visionsprozess als Orientierung auf dem Weg in die Zukunft
Bei der Diözesanversammlung im November 2020 wurde ein erster Entwurf der Vision für das Bistum Speyer vorgestellt. Mit der Vorstellung des Entwurfes habe die zweite Etappe des Visionsprozesses begonnen, die als „Resonanz-Phase“ angelegt sei, erläuterte Generalvikar Andreas Sturm. Alle Interessierten seien jetzt zu Rückmeldungen eingeladen. Dazu gebe es einen digitalen Resonanzraum. Auch über Videokonferenzen für kleine Gruppen, den Segensort-Messenger oder Resonanzveranstaltungen von Gruppen, Pfarreien, Verbänden, Schulklassen und anderen Einrichtungen können Rückmeldungen eingebracht werden. Das Bistum bietet zudem ein Materialpaket an, dass für die Resonanzphase zusammengestellt wurde und in den nächsten Tagen an alle verschickt wird, die sich bisher beteiligt haben. Darin sind Vorschläge zu finden, wie man als Gruppe eine Resonanz abgeben kann. Im Herbst 2021 soll der Prozess zu einem Ende kommen und eine fertige Vision für das Bistum im Rahmen der Diözesanversammlung vorgestellt werden.
Setzen pastoraler Schwerpunkte
Im Blick auf die rückläufigen finanziellen Mittel steht das Bistum nach Aussage von Generalvikar Sturm vor der Notwendigkeit, pastorale Schwerpunkte zu setzen. Corona habe die Probleme verschärft und beschleunigt. Aber Corona sei nicht der Auslöser, sondern „eher eine Art Brandbeschleuniger“. Das Bistum plant, für das Haushaltsjahr 2022 4 Prozent und für das Haushaltsjahr 2023 11 Prozent einzusparen. Das entspricht in Summe 24 Millionen Euro.
Im November habe das Bistum Speyer unter den Mitgliedern der Diözesanversammlung eine Umfrage gemacht, wofür das Bistum seine Kraft und Finanzen künftig einsetzen soll. Die Mitglieder waren aufgefordert, aus allen Arbeitsbereichen des Bistums zehn Arbeitsbereiche auszuwählen, die aus ihrer Sicht besonders wichtig sind, damit die Kirche von Speyer ihrer Vision und ihrem Auftrag gerecht wird. Das Ergebnis aus den Rückmeldungen werde bei der nächsten Sitzung der Diözesanversammlung Ende Januar vorgestellt und diskutiert. Entscheidungen zu ersten strukturellen Einsparungen des Bistums sollen bis spätestens April dieses Jahres getroffen werden.
Haushalt des Bistums mit einem Fehlbetrag in Höhe von rund 15,7 Millionen Euro
Für den Haushalt 2021 gilt eine Kürzung aller Zuweisungen an die Kirchengemeinden und an andere kirchliche Körperschaften um fünf Prozent. Die Sachkosten im Bereich des Bistums werden um vier Prozent gekürzt. Das teilten Diözesanökonom Peter Schappert und Finanzdirektor Jörg Lang mit.
Das Bistum Speyer plane für das Jahr 2021 Erträge in Höhe von rund 144,5 Millionen und Aufwendungen in Höhe von knapp 161 Millionen Euro. Rund 58 Prozent (68 Millionen Euro) der Finanzmittel fließen in die Pfarreien, davon rund 15 Prozent (17,6 Millionen Euro) in die katholischen Kindertagesstätten. Rund 9,1 Prozent (10,7 Millionen Euro) werden für die Caritas verwendet.
Für Instandhaltungsmaßnahmen an Kirchen, Pfarrhäusern, Pfarrheimen und Kindertagesstätten sind rund 9,2 Millionen Euro eingeplant. „Der prognostizierte Jahresfehlbetrag wird mit rund 15,7 Millionen ausgewiesen“, erklärte Schappert. Zur Finanzierung sollen rund 10,5 Millionen Euro aus den Rücklagen entnommen werden.
Weitere Informationen zu Missbrauch und Prävention:
https://www.bistum-speyer.de/rat-und-hilfe/hilfe-bei-sexuellem-missbrauch/?print=194%2529
Weitere Informationen zum Visionsprozess:
Weitere Informationen zum Thema Finanzen:
https://www.bistum-speyer.de/bistum/finanzen/
Bistum Speyer
05.02.2021
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